Wintercamping & Zelten im Winter Checkliste

Wintercamping.

In diesem umfangreichen Ratgeber erhältst du alle wichtigen Informationen zu WINTERCAMPING und ZELTEN IM WINTER.

Egal, ob du mit dem Wohnwagen zum Wintercamping fährst oder ob du im Winter mit dem Zelt draußen schlafen willst. Erfahre hier alles, was du zu Camping im Winter wissen musst.

Um die Suche für dich einfacher zu gestalten, haben wir den Ratgeber in zwei Hauptkategorien aufgeteilt: WINTERCAMPING und ZELTEN IM WINTER.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Wintercamping?

Wintercamping bedeutet das Campen bei kalten Temperaturen in der Winterzeit. Im Vergleich zum Sommercamping stellt das Wintercamping den Camper vor ganz besondere Herausforderungen.

Ist der Camper nur mit dem Zelt unterwegs, dann sind die Herausforderungen noch weitaus größer, als wenn jemand mit dem Wohnmobil zum winterlichen Campingabenteuer aufbricht.

Camping bei Schnee, Regen und kalten Temperaturen

Wintercamping muss nicht zwangsläufig bedeuten, dass du tief eingeschneit im Schneegestöber kampierst. Als Folge des Klimawandels sind Winter heute „leider“ nicht mehr so lang und kalt wie sie es noch vor zwanzig Jahren waren.

Es gibt Winter, wo nur sehr wenig Schnee fällt. Und es gab sogar in Deutschland schon Weihnachten, wo die Temperaturen so mild waren, dass die Familie die weihnachtliche Bescherung auf der Terrasse durchführen konnte.

Unter Umständen musst du in höhere Höhenlagen fahren, um tatsächlich im Schnee campen zu können. Natürlich nur, wenn das auch zu deinen Prioritäten gehört.

Auch ohne Schnee kann das Campen in den Wintermonaten zur Herausforderung werden. Kalte Temperaturen, Nässe, wenig Sonnenlicht und kurze Tage gestalten den Campingalltag in der kalten Jahreszeit oft schwieriger als zur warmen Jahreszeit.

Wenn dann tatsächlich Schnee liegt und auch im Schnee gecampt werden kann, dann ist das ein ganz besonders beeindruckendes Erlebnis.

Was unterscheidet Winter-Dauercamper von sporadischen Wintercampern?

Was für normale Camper ein ganz besonderes Abenteuer darstellt, das ist für Dauercamper Alltag. Sehr viele Dauercamper leben das ganze Jahr über auf dem Campingplatz und sind somit natürlich auch im Winter vor Ort.

Da sie bereits viele Winter unter sporadischen Bedingungen überstanden haben, haben sie über die Jahre einen großen Erfahrungsschatz angesammelt.

Wenn du zum ersten Mal zum Wintercamping aufbrechen willst und zufällig einen Dauercamper kennst, dann frage ihn nach seinen Erfahrungen. Hier bekommst du Insidertipps, für die du an anderer Stelle bezahlen müsstest.


Was kostet Wintercamping?

Stellplätze sind in der Wintersaison oft günstiger als in der Sommersaison. Hinsichtlich der Stellplatz-Gebühren kannst du also sparen.

Kosten für Heizung, Strom, Gas und auch Kosten für Ausrüstung sind beim Wintercamping jedoch ungleich höher als beim Sommercamping.

Höhere Kosten für Heizung im Winter

Die teils recht hohen Heizkosten beim Wintercamping entstehen nicht nur deshalb, weil es im Winter draußen kälter ist. Sie entstehen vor allem auch deshalb, weil Caravans, Wohnmobile oder Wohnwagen weitaus ungünstigere Isoliereigenschaften aufweisen als bspw. eine Wohnung.

Die Wände und Fenster im Wohnmobil sind dünner und es gibt zahlreiche Stellen, wie etwa nicht optimal schließende Türen und Fenster oder unzureichende Bodenisolierung, wo Wärme nach nach außen und Kälte nach innen gelangen kann.

Um die Heizkosten möglichst gering zu halten, sollte daher auch in eine bessere Isolation investiert werden. Anschließend kann darüber entschieden werden, ob eine Gasheizung der eine Stromheizung sinnvoller ist.

Die Stromheizung ist natürlich nur dann eine Alternative, wenn der Wohnwagen auf dem Stellplatz über einen Stromanschluss verfügt.

Höhere Stromkosten im Winter

Abgesehen vom Umstand ob eine Gasheizung oder eine Stromheizung verwendet wird, kommen höhere Stromkosten im Winter vor allem deshalb zustande, weil die Tage kürzer und die Nächte länger sind.

So ist es vor allem der Lichtstrom, der hier höhere Kosten verursacht, da morgens das Licht früher eingeschaltet und abends später ausgeschaltet wird.

Wintercamping.
Über verschneite Wege zum Wintercamping Campingplatz.

Auf welchen Campingplätzen ist Camping im Winter möglich?

Nicht alle Campingplätze bieten Stellplätze für Wintercamping. Auch verfügen nicht alle Campingplätze über die entsprechenden Installationen, um das ganze Jahr über den kompletten Service anbieten zu können.

Wird eine längere Campingreise im Winter geplant und soll während dieser Reise auf Campingplätzen übernachtet werden, dann empfiehlt es sich, in den entsprechenden Destinationen bereits im Voraus Winterstellplätze zu reservieren. Auch sollte hier bereits abgeklärt werden, welche Serviceleistungen die entsprechenden Winterplätze für Wintercamper bereithalten.


Gibt es auch Wellnesscamping im Winter?

Wellnesscamping ist eine Campingform für echte Genießer.

Sicher kann Wellnesscamping als eine besondere Art des Glamping betrachtet werden, auch wenn Glamping und Wellnesscamping nicht unbedingt zwangsläufig auf dem gleichen Stellplatz angeboten werden müssen.

Glamping bedeutet glamouröses, also luxuriöses, Camping. Hier können Wellnessangebote enthalten sein oder auch nicht. Wer auf dem Campingplatz die Wellnessoase nicht missen möchte, der sollte sich deshalb bereits im Voraus darüber erkundigen, welche Stellplätze solche Spezialangebote bereithalten.

Wellness beim Wintercamping bietet hier noch ganz andere entspannende Genussmöglichkeiten als etwa ein Wellnessangebot beim Sommercamping.

Manche Stellplätze können hier mit beheizten Innenpools oder Außenpools locken. Und einige wenige sind in der glücklichen Lage, sogar mit heißen Quellen bzw. Thermalquellen aufwarten zu können.

Wenn es im Winter draußen richtig kalt ist, dann kann Wellness auch und gerade beim Wintercamping einen ganz besonderen Reiz bedeuten.


Checkliste für Wintercamper

Allgemeine Packliste für unterwegs

  • Wichtige Papiere, Karten, Tickets, Buchungsbescheinigungen
  • Stirnlampe und Taschenlampe (für alle Fälle)
  • Wasserdichte Winterhandschuhe
  • Funktionsjacke (Wasserdichter Außenstoff, Windstopper, warme Innenjacke)
  • Wintergerechte Kleidung und Winterschuhe
  • Smartphone mit Notfallnummern
  • Geldbörse mit Karten und auch etwas Kleingeld
  • EDC (Schlüssel, Karten, Kugelschreiber, Kleinigkeiten die unterwegs nützlich sein können)

Checkliste Wohnwagen, Wohnmobil

  • Winterreifen mit ausreichend Profil
  • Schneeketten
  • Warnweste und Warndreieck
  • Enteiser, Türschlossenteiser
  • Eiskratzer, Handbesen, Scheibenreiniger
  • Starthilfekabel
  • Erste Hilfe Set
  • Notfalldecke
  • Zusätzliche warme Wolldecke (für alle Fälle)
  • Frostschutzmittel in Kühlsystem und Scheibenwischanlage
  • Set mit Ersatzglühlampen
  • Isomatte für den Fall, dass etwas unter dem Fahrzeug erledigt werden muss
  • Regenjacke oder Regenschirm (für alle Fälle)

Checkliste Utensilien für den Campingplatz

  • Vorzelt (kann Wind abhalten und zu mehr Wärme im Inneren beitragen)
  • Küchenzelt (für alle, die auch im Winter draußen kochen)
  • Warme Winterbettwäsche
  • Thermohaube für den Gaskasten
  • Heizband zum Auftauen gefrorener Leitungen
  • Isoliermatten für die Aufbaufenster
  • Winterabdeckungen für den Kühlschrank
  • Schneeschieber bzw. Schneeschaufel oder Räumschaufel
  • Grober Besen mit langem Stiel für das Freifegen von Restschnee auf Zugangswegen
  • Isoliermaterial, Abdeckungen, Isolationsmatten für das Abdecken der Fenster
  • Gießkanne für den Transport von Frischwasser
  • Rolltank, großer Eimer oder Schüssel für das Abwasser
  • Klappleiter: Nützlich beim Schneeräumen auf Dachflächen und Dachsolaranlagen

Winter Campingtipps fürs Wohnmobil

Auswahl des Campingplatzes, Stellplatzes

Allgemeine Stellplatzauswahl

Viele Campingplätze sind ausschließlich für den Sommerbetrieb ausgelegt.

Auf Campingplätzen an warmen Standorten wie z.B. in Andalusien kann man auch ohne große Wintervorbereitungen den Winter gut und bequem und vor allem in aller Ruhe genießen. Denn in der kalten Jahreszeit ist es auf vielen südeuropäischen Campingplätzen besonders idyllisch, da viel weniger Gäste unterwegs sind als zur Hauptsaison im Sommer.

Für einen winterlichen Campingurlaub in Nordeuropa sollten dahingegen schon andere Vorbereitungen getroffen werden. Denn hier kann es im Winter sehr kalt werden. Ist der Campingplatz nicht für Wintercamping ausgelegt, dann kann das für wärmeverwöhnte Camper unangenehm werden.

Wer es auch im Winter auf dem Campingplatz warm und gemütlich haben möchte, der sollte den Campingplatz für Wintercamping nach ganz bestimmten Kriterien auswählen.

Kriterien zur Campingplatz-Auswahl für bequemes und möglichst warmes Camping im Winter:

  • Landstrom und Wasser sowie Abwasseranschluss
  • Geschlossene und beheizte Sanitäranlagen
  • Beheizte Aufenthaltsräume
  • Beheizte Räume mit WLAN-Verfügbarkeit
  • Für Familien mit Kindern: Beheizte Aufenthaltsräume bzw. Spielräume für Kinder
  • Einkaufsmöglichkeiten
  • Möglichkeiten für Gasflaschen-Tausch
  • Campingplatz-Restaurant bzw. Campingplatz-Speiseraum (beheizt)

Wintercamping Tipps

Auswahl des Campingplatzes nach weiteren Kriterien: Aktivitäten, Wellness-Angebote, Fitnessräume

Viele Campingfreunde finden gerade deswegen so einen besonderen Reiz am Wintercamping, weil hier noch ganz andere Möglichkeiten für Freizeitbeschäftigungen zur Auswahl stehen können als beim Camping im Sommer.

Oft befinden sich Campingplätze an ganz besonders idyllischen Standorten. Sind diese Orte im Winter verschneit, dann verleiht das der Landschaft einen geradezu märchenhaften Anstrich.

So stehen bei vielen Wintercampern Winterwanderungen oder Skiausflüge ganz oben auf der Prioritätenliste. Und genau deshalb werden von vielen Wintercampern die Stellplätze für den Winter auch abhängig von deren Angeboten hinsichtlich verfügbarer Freizeitaktivitäten im Winter ausgewählt.

Kriterien für Campingplatz-Auswahl nach Freizeitmöglichkeiten:

  • Möglichkeiten für Outdoor-Sport: Ski, Winterwanderungen, etc.
  • Möglichkeiten für Winterwellness: Sauna, beheizter Pool, beheizter Außenpool, Thermalquellen, etc.
  • Falls man mal nicht nach draußen will: Verfügbarkeit von Fitnessräumen und beheizten Räumen für Freizeitaktivitäten wie Tischtennis, Tennis, etc.

Mit dem Mietauto zum Camping oder mit eigenem Campingmobil?

Wer ein eigenes Wohnmobil besitzt und sich auf dem immer gleichen Kontinent bewegt, der kann große und sogar sehr große Distanzen mit dem eigenen Wohnmobil zurücklegen. Wer jedoch auch in Kanada, den USA oder sonst wo in der Welt mit dem Wohnwagen mobil die Gegend erkunden will, der wird um das Mieten eines Wohnmobils nicht herumkommen.

Wenn du deinen winterlichen Campingurlaub in einem anderen Land verbringen möchtest, dann solltest du dich bereits lange im Voraus mit den Planungen für die Campingreise auseinandersetzen. Nicht immer sind Campingfahrzeuge verfügbar und je früher du buchst, desto mehr Geld kannst du sparen. Denn Spätbucher bezahlen meist mehr als Frühbucher.

Abgesehen vom günstigeren Preis sind frühzeitige Planungen bei Auslandsreisen stets ein wichtiger Garant für einen erfolgreichen Urlaub.

Vor der Abfahrt: Checken des Fahrzeugs auf Wintertauglichkeit

Selbst wenn das Wohnmobil im Zuge der Vorbereitungen bereits wintertauglich gemacht wurde, so sollte kurz vor Abfahrt noch einmal alles auf Herz und Nieren geprüft werden.

Checkliste für Wintertauglichkeit:

  • Prüfen von Winterreifen und Reifendruck
  • Prüfen von Fahrzeugbeleuchtung, Scheibenwischern und Scheibenwischerwasser mit Frostschutz
  • Prüfen von Zusatzmaterial wie Schneeketten, Räumschaufel, Isomatte, etc.
  • Prüfung der Funktion von Heizelementen (Gasheizung, Stromheizung)
  • Prüfung der zusätzlichen Gasflaschen
  • Prüfen der Batterien
  • Prüfung des Vorhandensein eines Starterkabel

Batterien geben besonders gerne in den kalten Wintermonaten ihren Geist auf. Deshalb ist es bei längeren Reisen empfehlenswert, vor Reiseantritt die Batterieleistung zu checken.

Wurde die Batterie lange nicht gewechselt und das Wohnmobil stand über längere Zeit ungebraucht auf dem Hof, dann besteht immer auch die Gefahr, dass vor allem ältere Batterien nicht mehr die Leistung bringen, die von ihnen benötigt wird.

Vor der Abfahrt: Checken der persönlichen Ausrüstung auf Wintertauglichkeit

Neben dem Fahrzeug und der Zusatzausrüstung zum Fahrzeug sollte kurz vor Reisebeginn auch noch einmal die restliche Ausrüstung gecheckt werden.

Hierzu empfiehlt sich eine einfache Checkliste in Form eines Zettels.

Auf dem Zettel steht alles, was für die Reise benötigt wird. Beim nochmaligen Durchgehen der Checkliste wird dann alles abgehakt, was bereits vorhanden ist und es können Schwachstellen erkannt werden, wo noch Nachholbedarf besteht.

Hinsichtlich des Wintercamping stehen hier neben der normalen Campingausrüstung natürlich vor allem auch die Dinge ganz oben auf der Checkliste, die eine besondere Relevanz beim Camping im Winter haben.

Besonders relevante persönliche Ausrüstung beim Camping im Winter:

  • Zusatzakkus und Powerbanken für Stirnlampen, Kameras, Smartphones (Bei kalten Temperaturen entladen sich Batterien besonders schnell. Bei Stromausfall im Wohnmobil oder einer schwachen Batterie ist es dann vorteilhaft, Wechselakkus dabeizuhaben.)
  • Warme Winterkleidung
  • Handschuhe
  • Warme Bettwäsche, Schlafutensilien, Decken

Tipps für Wasserversorgung und Abwasserabführung bei Minusgraden

Tipps für Frischwasserversorgung bei Minusgraden

Eingefrorene Wasserleitungen sind nicht nur ärgerlich sondern können auch richtig teuer werden. Denn Wasser dehnt sich beim Gefrieren. Und wenn Wasser in den dünnwandigen Campingmobil-Wasserleitungen gefriert, dann können diese Leitungen sehr schnell Risse bekommen oder komplett zerreißen.

Beheizte Wassertanks können das Einfrieren des Wassers im Frischwassertank verhindern.

Bei besonders kalten Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt sollte die Heizfunktion des beheizbaren Wassertanks in regelmäßigen Abständen überprüft werden.

Die Temperatur im Caravan-Innenraum sollte niemals unter den Gefrierpunkt fallen. Denn trotz abgeschalteter Pumpe kann sich immer noch etwas Restwasser in Leitungen und Verbindungselementen befinden.

Auch bei Verbindungselementen und Dichtungen können durch Gefrieren Frostschäden entstehen, die ärgerlich und teuer werden können. Deshalb sollte stets darauf geachtet werden, dass die Temperatur im Innenbereich über dem Gefrierpunkt bleibt.

Verhindern von Einfrieren durch Frostschutzmittel: Ja oder Nein?

Manche Camper verhindern das Einfrieren von Leitungen durch das Zugeben von Frostschutzmittel. Frostschutzmittel ist jedoch stark umweltbelastend. Darüber sollte sich jeder Camper im Klaren sein.

Frostschutzmittel in Fahrzeugen wie bspw. in Kühlsystemen muss separat entsorgt werden. Da in Leitungen enthaltenes Frostschutzmittel nicht separat entsorgt werden kann, fließt es direkt nach draußen in die Umwelt.

Deshalb raten wir von dieser Praktik ab und empfehlen das vollständige Entleeren der Leitungen sowie das Beheizen von Frischwassertank und Innenraum sowie das direkte Entleeren von Abwasserbehältern.

Tipps für Abwasserentsorgung bei Minusgraden

Abwasserbehälter sind in der Regel nicht mit Heizelementen ausgestattet. Zumindest nicht bei den meisten Campingfahrzeugen normaler Bauart. Besonders luxuriöse Modelle haben auch hier eine Lösung parat. Wer jedoch keinen Caravan der Luxusklasse besitzt, der muss in Bezug auf die Abwasserentsorgung bei Minusgraden selbst zur Tat schreiten.

Trick für Abwasserentsorgung im Campingmobil bei Minusgraden:

Damit das Abwasser im Abwasserbehälter bei Minusgraden nicht gefrieren kann, wird es direkt abgelassen. So wird das Abwasser nicht im Behälter gespeichert sondern direkt nach draußen geleitet. Hier wird es dann in einem separaten Behälter aufgefangen.

Als Auffangbehälter eignen sich Rolltanks, Eimer oder tiefe Schüsseln. Ein Vorteil dieser Vorgehensweise besteht im Umstand, dass das Schmutzwasser bei Minusgraden gefriert.

Durch das Gefrieren werden auch unangenehme Gerüche verbannt und die Entsorgung des gefrorenen Abwassers ist nun eine einfache Sache.

Besser Landstrom oder autarke Stromversorgung beim Wintercamping?

Der Stromverbrauch beim Wintercamping ist ungleich höher als beim Camping im Sommer. Wer im Winter auf dem Campingplatz kampiert, sollte, wenn möglich, Landstrom nutzen.

Autarke Stromversorgung über Solar ist in den dunklen Wintermonaten in Nordeuropa fast nicht möglich. Wer viel Strom verbraucht, braucht deshalb auch starke Batterien und bei langer Standzeit Landstrom-Anschluss.

Klimaschleuse: Mehr Windschutz durch ein Vorzelt

Ein Vorzelt ist praktisch in vielerlei Hinsicht. Es hält den Eingangsbereich zum Wohnmobil trocken, spendet bei starker Sonneneinstrahlung Schatten und es dient als Klimaschleuse.

Kann das Vorzelt am vorderen Eingangsbereich komplett verschlossen werden und bindet es optimal ans Fahrzeug an, dann ist der Temperaturunterschied zwischen dem Innenbereich des Vorzeltes und dem Außenbereich außerhalb des Vorzeltes deutlich spürbar.

Ein Vorzelt hält kalten Wind davon ab, direkt aufs Fahrzeug aufzutreffen. Auch Schneeverwehungen oder Regen bleiben draußen.

Da man vor dem Betreten des Wohnmobils zuerst das Vorzelt passieren muss, kann kalter Wind nicht direkt ins Fahrzeuginnere gelangen und auch die Wärme im Innenbereich bleibt besser erhalten.

Vorzelt für Wintercamping und Sommercamping.
Ein Vorzelt bringt nicht nur beim Wintercamping Vorteile sondern das ganze Jahr über.

Tipps für warme Stunden im Wohnmobil

Auch bei der besten Innenheizung sollten mehrere warme Wolldecken vorhanden sein. Sie können beim Sitzen über die Beine gelegt werden. Denn oft tritt die Kälte bei Wohnmobilen vom unteren Bereich ins Innere. Deshalb sollten auch warme Socken nicht fehlen.

Für ausreichend Wärme von innen sorgen Tee, Kaffee, heiße Suppen sowie andere heiße Getränke und Speisen.

Wer einen Backofen besitzt, der kann eine Pizza oder ein Brot backen und anschließend die wärmende Restluft aus dem Backofen genießen. Genießen im wahrsten Sinne des Wortes. Denn die Backofenhitze ist durchdrungen mit leckeren Aromen der zubereiteten Speisen.

Sauberkeit: Unterlage oder Lattenrost vor dem Wohnwageneingang

Wenn du bereits ein Vorzelt vor dem Eingangsbereich deines Wohnmobils hast, dann kannst du abwägen, ob du diesen Bereich zusätzlich mit einer Unterlage auslegen möchtest, um so noch mehr Sauberkeit im Innenbereich zu erlangen.

Dieser Punkt ist übrigens nicht nur für Dauercamper interessant, sondern für alle Camper, die bei jedem Wetter unterwegs sind und den Innenbereich möglichst sauber halten wollen.

Lattenroste nehmen hier schon etwas mehr Platz in Anspruch und sind daher wohl tatsächlich eher etwas für Camper, die sehr lange an einer Stelle bleiben.

Für Camper, die nur einige Tage oder Wochen an einem Stellplatz verweilen, können ein paar Meter Kunstrasen oder einfach eine Bauplane oder ein altes Tarp den gleichen Zweck erfüllen.

Thermohauben zur Isolierung von Wärmebrücken bzw. Kältebrücken

Als Wärmebrücken oder Kältebrücken werden Bereiche bezeichnet, die aufgrund ihrer Beschaffenheit weniger isolierend wirken wie die angrenzenden Gebiete an eben diese Bereiche.

Ein typisches Beispiel für Kältebrücken bei Wohnmobilen sind Aufstelldächer.

Die Aufstelldächer sind im Vergleich zur Fahrzeugwand meist dünnwandig, da sie aus reißfestem Kunststoff beschaffen sind und eben nicht aus verkleidetem Blech, so wie der Rest des Fahrzeuges.

Hier wird auch der Sinn der Bezeichnung Brücke ersichtlich. Denn diese weniger isolierenden Bereiche stellen eine Brücke dar, über die Wärme nach außen und Kälte leichter nach innen gelangen kann als an anderen Stellen.

Weitere typische Kältebrücken sind Fenster, Türen und andere Eingangsbereiche sowie Türschlitze oder Fensterschlitze.

Um genau diese Schwachstellen abzudichten, kommen Thermohauben, Isolationsmatten und andere isolierende Matten oder Decken zum Einsatz.


Tipps fürs Zelten im Winter

Was ist Zelten im Winter?

Zelten im Winter ist eine Freizeitbeschäftigung für hartgesottene Outdoorfreunde.

Das Campen im Winter mit dem Wohnwagen kann für normale Sommercamper bereits eine große Herausforderung darstellen.

Das Übernachten im Zelt bei winterlichen Temperaturen und vielleicht noch im Schnee mag deshalb für manche als das ultimative Abenteuer gelten.

Zelten im Winter ist sicher nicht jedermanns Sache. Unter denjenigen die es einmal versucht haben, gibt es jedoch eine große Anzahl an Wiederholungstätern, die, wenn sie einmal auf den Geschmack gekommen sind, jedes Jahr wieder aufs Neue das Abenteuer einer winterlichen Übernachtung suchen.

Welche Möglichkeiten für Zeltübernachtungen im Winter gibt es?

Es gibt verschiedene Ausgangssituationen die eine Übernachtung im Zelt entweder ermöglichen oder sogar erfordern.

So wird beim Trekking in Zelten übernachtet und auch Angler oder Jäger verbringen so manche Nacht im Zelt.

In Bezug auf das Camping wird zwischen Zeltübernachtungen auf dem Campingplatz und zwischen Zeltübernachtungen beim Wildcamping unterschieden.

Winterzelten auf dem Campingplatz

Genau wie beim Camping mit dem Wohnmobil so muss auch beim winterlichen Camping mit dem Zelt zuvor abgeklärt werden, ob ein entsprechender Zeltplatz auch im Winter Stellplätze und Serviceleistungen bereithält. Ist das geklärt, dann steht dem Winterzelten auf dem Zeltplatz nichts mehr im Wege.

Winterzelten beim Wildcamping

Beim Wildcamping wird nicht auf Zeltplätzen übernachtet sondern man übernachtet auf eigene Faust und abseits der Annehmlichkeiten und auch Verpflichtungen, die auf einem Zeltplatz gegeben sind.

Anfänger in Sachen Wintercamping sollten nicht gleich mit Zelten im Winter beim Wildcamping beginnen, sondern sich erst durch das Zelten auf einem Zeltplatz langsam herantasten.

Im Vergleich zum Zelten im Sommer stellt das Zelten im Winter nicht nur ungleich höhere Herausforderungen an Planung und Ausrüstung, sondern es kann beim wilden Campen sogar gefährlich werden. Jedenfalls dann, wenn jemand noch keine Erfahrungen mitbringt und dementsprechend mit unzureichender Ausrüstung unterwegs ist.

Was kostet Zelten im Winter?

Im Vergleich zum Wintercamping mit dem Wohnwagen kann Zelten im Winter weitaus günstiger ausfallen. Jedenfalls dann, wenn die Ausrüstung und die entsprechende Winterbekleidung bereits vorhanden sind.

Auch wenn das Zelt mit einer Zeltheizung ausgestattet wird, so sind die Heizkosten nicht zu vergleichen mit den Heizkosten, die beim Beheizen eines Wohnmobils anfallen, wo flaschenweise Propangas bereitgehalten werden muss, um das Caravan-Innere auch bei knackigen Außentemperaturen unter dem Gefrierpunkt dauerhaft und ausreichend beheizen zu können.

Diese Heizkosten entfallen beim Zelten, da hier wenn überhaupt nur kurz angeheizt wird. Die Nacht über wird die Wärme dann durch einen wettergerechten Winterschlafsack und eine gute Isolation von unten (Isomatte) gewährleistet.


Zelten im Winter Checkliste

Winterzelten: Packliste allgemein

Zur allgemeinen Packliste gehört alles, was du auch beim Zelten im Sommer mitführen würdest, wie:

WICHTIG: Nutzt du auch im Winter Outdoor-Wasserfilter wie den Sawyer Mini, dann behalte den Wasserfilter immer am Körper. Und zwar Tag und Nacht.

Denn wird der Wasserfilter Minustemperaturen ausgesetzt und Restwasser im Inneren des Wasserfilters gefriert, dann kann das schnell die Filterporen zerstören und somit den Filter unbrauchbar machen.

Outdoor Erste Hilfe Set für Wintercamping.
Ein Outdoor Erste Hilfe Set sollte bei jeder Outdoor-Unternehmung dabei sein und darf natürlich auch beim Zelten im Winter nicht fehlen.

Winterzelten: Ausrüstung

  • Geeignetes Campingzelt oder Trekkingzelt für Wintercamping
  • Gut isolierende Isomatte geeignet für Wintercamping
  • Winterschlafsack
  • Zusätzliche Isodecke oder Unterlage
  • Zusätzliche Akkus und Powerbank
  • Werkzeuge zum Schneeräumen wie z.B. Klappspaten oder eine leichte und campingtaugliche Schneeschaufel

WICHTIG: Bei Kälte entladen sich Akkus besonders schnell. Deshalb ist es ratsam, digitale Geräte, Akkus und Powerbanken nah am Körper zu tragen, so dass sie nie direkter Kälte ausgesetzt sind.

Winterzelten: Bekleidung


Zelten im Winter Tipps

Tipps fürs Zelten im Schnee: Auswahl der Stellfläche und Zeltaufbau

Safety first gilt auch beim Zelten im Schnee. Und gerade hier. So sollten Mulden und abschüssige und lawinengefährdete Hänge vermieden und nur dort das Lager errichtet werden, wo sicher gezeltet werden kann.

Stellfläche befestigen und begradigen:

Ist ein guter Lagerplatz gefunden, dann wird zuerst der Untergrund gecheckt.

Schnee wird weggeräumt und so in Erfahrung gebracht, ob der Untergrund ebenmäßig und zum Zelt aufbauen geeignet ist oder ob sich unter der Schneedecke grobe Unebenheiten befinden, die den Zeltaufbau unmöglich machen.

Ist die Schneedecke begradigt, dann wird sie durch Treten befestigt. Wer hohe Winterstiefel hat, ist hier im Vorteil. Denn diese Stiefel haben ein gutes Profil und durch den hohen Schaft kann auch kein Schnee in die Socken gelangen.

TIPP: Gamaschen verbinden Schuhe und Hosen und verhindern Eindringen von Schnee und Nässe auf besonders effektive Weise.

Zeltaufbau im Schnee:

Der Zelteingang wird so platziert, dass er sich zur windabgewandten Seite befindet. Ist das Osten, dann ist das ideal. Denn so kommt die Morgensonne direkt ins Zelt.

Der Eingangsbereich wird vom Schnee freigeschaufelt, so dass der Weg zum Zelteingang stets frei ist.

Als Heringe eignen sich hier entweder selber gebaute Heringe aus Holz oder hohe und gut sichtbare Heringe. Normale kleine Zeltheringe aus Metall haben keinen guten Halt im Schnee und sind auch nicht besonders gut zu erkennen. Auch Wanderstöcke (Teleskopstöcke) können zum Abspannen des Zeltes verwendet werden.

Am besten sind natürlich Schneeheringe, die eigens für den Zweck des Wintercampings entworfen wurden.

Tipps fürs Zelten im Schnee: Windschutz, Fußgrube

Errichtung eines Windschutz, Auswahl windgeschützter Stellflächen

Ein Windschutz sollte beim Zelten im Schnee nicht fehlen. Der Windschutz kann einfach errichtet werden, indem eine Schneemauer in einigen Metern vom Zelt entfernt gezogen wird.

Wenn du in Waldnähe zeltest, dann bist du in Sachen Windschutz im Vorteil. Denn hier wirst du immer eine windabgewandte Stelle finden, wo du dein Zelt platzieren kannst.

Der Wald, einzelne Bäume oder auch ein Fels können zusätzlichen und sehr effektiven Windschutz bieten.

Soll das Zelt auf einer freien Schneefläche aufgebaut werden (z.B. auf einer winterlichen Trekkingtour auf einem Hochplateau), dann baue eine Schneemauer um das Zelt und grabe den äußeren Zeltboden im Schnee ein. Je mehr du den Schnee befestigst, desto besser wirken der Windschutz und die Isolation.

Fußgrube am Eingangsbereich:

Eine Fußgrube ist ein Luxus, den es so eigentlich nur beim Zelten im Winter gibt. Denn im Sommer wirst du kaum eine Mulde vor deinem Zelt ausgraben, damit du bequemer am Zeltrand site kannst.

So gehts:

Grabe den Schnee vor dem Zelteingang ab, so dass eine Mulde entsteht. Diese Mulde verhindert einerseits, dass Schnee direkt ins Zeltinnere gelangen kann (da er zuvor in die Mulde fällt) und andererseits ermöglicht die Mulde ein bequemeres Sitzen am Zelteingang, da du die Füße in der Fußgrube ausstrecken kannst.

Die Fußgrube befindet sich in der Apsis. Also genau unter dem hohen Bogen des Eingangsbereiches.

Tipps für mehr Wärme im Zeltinneren beim Winterzelten

Steht das Zelt windgeschützt und wurde ein Windschutz errichtet, dann trägt das bereits viel dazu bei, dass Wärme im Zeltinneren erhalten bleibt.

Auswahl des Zeltes:

Doppelwandige Zelte bieten eine bessere Wärmeisolation als einwandige Zelte.

Wenn bei der Auswahl deines Winterzeltes Gewicht keine Rolle spielt, dann entscheide dich für ein doppelwandiges Zelt.

Wenn das Gewicht bei der Auswahl deines Zeltes ein Kriterium ist (weil du z.B. beim Wintertrekking draußen schlafen willst und das Zelt im Rucksack transportiert werden muss), dann entscheide dich für ein Zelt mit einwandiger aber robuster und möglichst winddichter Außenfläche.

Dass das Außenzelt wasserdicht sein soll, versteht sich natürlich von selbst.

Wärmeisolation von unten:

Kälte von unten ist eine unangenehme Sache.

Sie zieht in den Schlafsack und bereitet dir kalte und schlaflose Nächte. Deshalb solltest du im Zuge deiner Vorbereitungen der Auswahl der Isolationsmöglichkeiten von unten besondere Aufmerksamkeit schenken.

Mit Luft gefüllte Isomatten (Luftmatratzen) besitzen besonders gute Isolationseigenschaften, da Luft als Zwischenschicht den Wärme- bzw. Kälteaustausch gut eindämmen kann.

Neben einer gut isolierenden Isomatte sollte beim Winterzelten eine zweite Isodecke mitgeführt werden, die dann unter der eigentlichen Isomatte ausgebreitet wird und die erste Schicht bildet.

Wenn noch Platz im Rucksack ist oder du sogar mit dem eigenen Auto zum Zelten im Winter fährst, dann nimm extra noch eine Wolldecke mit, die du dann ebenfalls als zusätzliche Isolationsschicht mit gleichzeitigem Wärmeeffekt unter deinem Schlafsack ausbreitest.

Zeltheizungen:

Ist dein Zelt groß genug und du möchtest es auch im Winter ordentlich warm im Zelt haben, dann kann eine Zeltheizung auch bei Minusgraden angenehme warme Stunden im Zeltinneraum bereiten.

Im Winter ausreichend essen und trinken

Im Winter muss der menschliche Körper ungleich mehr leisten als im Sommer. Denn er muss die Körpertemperatur auch bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt konstant auf 36 ºC bis 37 ºC halten, um ein reibungsloses Funktionieren des Organismus zu garantieren.

Im Winter sind die Speisen oft besonders üppig und auch besonders fettig. Der Körper nutzt das überschüssige Fett um es in Körperwärme zu verbrennen. Deshalb ist beim Winterzelten auch deftige Nahrung angesagt.

Neben ausreichender und kalorienreicher Nahrung ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu gewährleisten. Dehydration ist nicht nur ein Problem, was bei hohen Temperaturen im Sommer auftreten kann. Denn gerade im Winter vergessen wir oft zu trinken, da das kalte Wasser aus der Flasche bei den kalten Außentemperaturen natürlich weniger einladend wirkt.

TIPP: Führe beim Wintercamping eine Thermoskanne mit heißen Getränken mit dir, so dass du regelmäßig daraus trinken kannst.

Weiterführende Infos zu Wintercamping, Camping im Winter oder Zelten im Winter findest du über unser Hauptmenü bzw. über die Suchfunktion.

Spezifische Informationen zu Destinationen mit Möglichkeiten für Wintercamping findest du im ADAC Campingführer oder auf den Webseiten der Campingplatzbetreiber, die Stellplätze auch in den Wintermonaten bereithalten.

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