Was ist die richtige Wanderkleidung für den Herbst?

Wanderkleidung für den Herbst.

Die Tage werden kürzer, es wird kühler und der Herbst kündigt sich an.

Für manche beginnt erst im Herbst die richtige Wandersaison, da es in den Sommermonaten für Outdooraktivitäten zu heiß war. Andere sonnenverwöhnte Outdoorer sind zwar lieber im Sommer unterwegs, können und wollen aber auch im Herbst und im Winter nicht ruhig zuhause auf dem Sofa bleiben.

Alle Wanderfreunde, die sich im Herbst auf Wandertour begeben wollen, finden in diesem Ratgeber praxiserprobte Tipps für die richtige Herbstbekleidung auf herbstlichen Wandertouren.

Besonderheiten von Herbstkleidung und Schuhen

Der Herbst als Jahreszeit hat einige Besonderheiten, welche bei der Auswahl der richtigen Bekleidung in Betracht zu ziehen sind.

Auch wenn es im Spätherbst schon winterlich kalt sein kann, so ist Winterkleidung in den meisten Fällen nicht die richtige Alternative. Denn Winterkleidung ist zu warm und unter Umständen auch zu schwer für Wanderungen bei wechselhaftem und feuchtem Herbstwetter.

Hier sind wir auch schon bei einem entscheidenden Wetterphänomen angelangt, das den Herbst auszeichnet: feuchtes, nasses und nasskaltes Wetter.

Da die Wetterbedingungen in den Herbstmonaten nicht so leicht und hundertprozentig vorauszusagen sind, gilt es, auf alle Eventualitäten bestens vorbereitet zu sein. Zu den Besonderheiten und Eventualitäten im Herbst gehören plötzlicher Nebel, Nieselregen oder auch Starkregen und in höheren Berglagen sogar Frost.

Plötzliche Nebelschwaden können die Temperatur von einem Moment auf den anderen drastisch nach unten drücken. Nebel bringt zudem Nässe mit sich, die bei unpassender Wanderkleidung schnell bis auf die Knochen durchziehen kann.

Was für die Bekleidung gilt, das gilt natürlich erst recht für die Schuhe. Es gibt nichts schlimmeres, als unterwegs nasse Füße zu bekommen und dann mit diesen nassen und kalten Füßen stundenlang durch die Berge wandern zu müssen.

Wanderkleidung und auch Wanderschuhe im Herbst müssen wasserdicht, winddicht und atmungsaktiv sein.

Da es in Berglagen im Herbst auch zu überfrorener Nässe oder gar Bodenfrost kommen kann und in sehr hohen Lagen bereits mit Schnee zu rechnen ist, so sind die Wanderschuhe mit Blick auf die kalten und nassen Temperaturen so wie auf die besondere Bodenbeschaffenheit bei frostigen Bedingungen zu wählen.

Lesetipps für die besonderen Wetterbedingungen beim Wandern im Herbst:

Tipps für das Wandern bei Nebel

Tipps für das Wandern bei Regen

Tipps für die richtige Wanderbekleidung im Herbst.
Wandern bei Herbstwetter mit geeigneter Wanderkleidung.

Funktionsjacken für den Herbst

Auf schweißtreibenden Wanderungen ist es am angenehmsten, mit ultraleichter Bekleidung und ultraleichter Ausrüstung unterwegs zu sein. Und das unabhängig davon, ob im Herbst, Sommer oder Winter.

Gerade in den Herbstmonaten ist es aber besonders ratsam, vor Wanderungen einen genauen Blick auf die Kleidungsauswahl und auf die Wanderschuhe zu richten.

Kann Kleidung wasserdicht und atmungsaktiv sein?

Hardshell oder Softshell Bekleidung gilt als die Outdoor-Bekleidung für wechselhafte Wetterbedingungen schlechthin. Die verarbeiteten Materialien wie Gore-Tex scheinen ideal für Funktionskleidung, wie wir sie auf unseren Wanderabenteuern brauchen und schätzen.

Die verarbeiteten synthetischen Materialien wie die Gore-Tex-Textillaminate, die sich aus übereinander geklebten Laminaten aus Polyester oder Polyamid zusammensetzen, schaffen ideale Voraussetzungen um Wind und Wetter abzuhalten. Durch die eingearbeiteten Membrane bleibt Nässe draußen und Feuchtigkeit von innen (Körperwärme und Schweiß) kann nach außen abgeleitet werden.

So weit die Theorie. Aber wie sieht die Funktionalität dieser Outdoorbekleidung in der Praxis aus?

Nieselregen und leichte Regenschauer stecken die meisten hochwertigen Funktionsjacken von Jack Wolfskin, Vaude, Marmot, Fjällräven und anderen bekannten Outdoor-Marken locker weg. Hardshell- oder Softshell-Jacken sind zudem leicht und absolut windabweisend.

Durch die eingearbeitete Membrane kann Feuchtigkeit von innen nach außen gelangen, was auch auf anstrengenden Aufstiegen ein starkes Schwitzen verhindern kann.

Bei sehr starkem Regen, der zudem über eine lange Zeitdauer anhält, solltest du dich jedoch nicht zu sehr auf die angegebene Wasserdichtigkeit versteifen. Tests habe bewiesen, dass selbst die besten Funktionsjacken renommierter Outdoor-Marken bei starkem Dauerregen irgendwann die Feuchtigkeit durchlassen.

Das ist völlig normal und kein Grund zur Panik. Wer eine völlig wasserdichte Jacke haben will, der muss sich eine gummierte Seefahrerkutte anziehen. Hier kommt dann tatsächlich nichts durch. Aber das wäre wohl nicht im Sinne von leichter und funktionaler Wanderbekleidung.

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Die gute Nachricht: Auch wenn du mit deiner Funktionsjacke in einen starken Dauerregen gelangen solltest und die Jacke irgendwann klamm wird, so wirst du trotzdem nicht frieren. Denn das macht eine wirklich gute Funktionsjacke aus, dass sie eben auch bei Nässe optimal die Wärme am Körper hält und atmungsaktiv bleibt, so dass du weder schwitzt noch frierst.

Wenn eine Funktionsjacke nass wurde (wofür sie schließlich konzipiert ist), dann trocknet sie beim Wandern an der Luft auch sehr schnell wieder, wenn der Regen dann nachlässt.


Kleide dich im Herbst nach dem Zwiebelprinzip

Was ist das Zwiebelprinzip?

Das Zwiebelprinzip ist nicht neu. Ganz im Gegenteil werden es viele noch aus Großmutters Zeiten kennen. Bereits vor hundert Jahren und wahrscheinlich schon davor wussten die Menschen (oder ahnten es), dass das Tragen mehrerer Schichten Kleidung die Körperwärme besser am Körper halten kann als ein dickes Kleidungsstück.

Grund hierfür ist, dass sich zwischen den einzelnen Kleidungsstücken Luft bildet, wo die Wärme gespeichert wird. Wenn du dich nach dem Zwiebelprinzip kleiden möchtest, dann solltest du also möglichst solche Kleidungsstücke wählen, die nicht zu eng am Körper anliegen.

Beispiel für herbstliche Wander-Oberbekleidung nach dem Zwiebelprinzip:

  • Erste Lage: T-Shirt aus Baumwolle, Merinowolle oder aus synthetischen, funktionalen Materialien
  • Zweite Lage: Longsleeve aus Baumwolle oder funktionalem synthetischen Material
  • Dritte Lage: Leichte Softshell- oder Hardshell-Jacke

Falls du dich bei der ersten Lage für Merinowolle entscheidest und zudem eine hochwertige Softshelljacke darüber trägst, dann kannst du bei normalen Herbsttemperaturen auf die zweite Lage (das Longsleeve) verzichten.

Kleidungsstücke aus Merinowolle sind extrem komfortabel, halten extrem gut warm und haben die positive Begleiterscheinung, dass sie selbst bei starkem Schwitzen nicht riechen.

Bewegen sich die Herbsttemperaturen bei um die 10 ºC, dann kann auch ein normales Baumwolle-Longsleeve in Kombination mit einer Funktionsjacke völlig ausreichend sein. Hier solltest du selbst testen, denn nicht jeder hat das gleiche Temperaturempfinden.

Es gibt Menschen, die noch bei 7 ºC im T-Shirt und der Funktionsjacke auf Wanderungen gehen und es gibt Menschen, die selbst bei 15 ºC das Merinoshirt anziehen. Teste, was für dich am besten passt.


Welche Wanderhosen für den Herbst?

Auch an kalten Wintertagen kann man auf manchen Wandertrails Hardcore-Wanderer mit kurzen Wanderhosen sehen. Hier werden die kurzen Hosenbeine dann nicht selten mit kniehohen Wandersocken kompensiert.

An den Beinen ist das Kälteempfinden ungleich geringer als am Oberkörper. Das ist nur logisch, da sich in den Beinen keine lebensnotwendigen Organe befinden.

Während der Oberkörper stets gut geschützt sein sollte, so können die Beine gut mit äußerer Kälte zurechtkommen. Selbst bei Nässe und Regen können für manche Wanderer kurze Wanderhosen im Herbst noch angenehmeren Tragekomfort bieten als lange Hosen.

Viele fühlen sich wohler in kurzen Hosen, da hier die Beinfreiheit (im Vergleich zu enger anliegenden langen Hosen) ungleich besser ist. Wer auch bei langen Wanderhosen nicht auf Beinfreiheit verzichten möchte, für den können Cargohosen eine gute Alternative darstellen.

Was ist die beste Wanderhose für den Herbst?

Die besten Wanderhosen für Wind und Wetter und Regen sind ähnlich geschaffen wie Funktionsjacken. So spricht man hier auch von Funktionshosen.

Funktionshosen für Wandern und Trekking sind bequem, windabweisend, wasserdicht und atmungsaktiv.

Wanderkleidung für den Herbst.
Die richtige Wanderkleidung für den Herbst.

Leichte und atmungsaktive Unterbekleidung

Zur Kategorie der Unterbekleidung zählen alle Kleidungsstücke, die du unter der Jacke und unter den Hosen trägst.

T-Shirts, Longsleeves oder Hemden

T-Shirts und Longsleeves aus Baumwolle gehören zu den Klassikern. Baumwolle ist bequem und sehr angenehm beim Tragen. Nachteilig sind das Gewicht und auch die fehlenden funktionalen Eigenschaften.

Jeder der schon mit Baumwolle-Shirts auf anstrengenden Wandertouren unterwegs war, der kann aus Erfahrung berichten, dass die T-Shirts aus Baumwolle oft schweißnass werden. Das liegt am Umstand, dass Baumwolle den Schweiß zwar aufnimmt, ihn aber nicht so gut weiterleitet, wie es etwa moderne Funktionswäsche kann.

Bei Pausen auf Gipfeln mit schweißnassem T-Shirt kann man sich schnell eine Erkältung einfangen. Deswegen heißt es hier, entweder die Jacke darüber anlassen oder ein Wechselshirt mitnehmen.

Besser sind Kleidungsstücke aus funktionalen Stoffen wie Funktionsshirts, Funktionswäsche-Longsleeves oder Funktionshemden.

Funktionshemden sind für viele Wanderer die erste Wahl, da sie nicht nur atmungsaktiv sind und zugleich optimal vor äußeren Einflüssen schützen, sondern weil sie (bei langärmeligen Hemden) bei Sonneneinstrahlung auch einen guten UV-Schutz bieten können.

Die richtige Unterwäsche zum Wandern

Wer hat sich schonmal einen Wolf gelaufen? Mal ehrlich!

„Sich einen Wolf laufen“ bedeutet, sich die Oberschenkel an den Innenseiten wund zu laufen. Das kann schnell auf Flusswanderungen passieren, wenn du stundenlang mit Badehosen durch das Wasser watest und schwimmst und dir das Netzinnenteil währenddessen unbemerkt die oberen Beine aufscheuert.

Merken tust du das dann meist erst, wenn du zuhause unter der Dusche stehst. Dann ist es jedoch zu spät und die nächsten zwei Tage wird es höllisch brennen, wenn du beim Duschen oder auch mit frischer Unterwäsche auf die Wunden Stellen kommst.

Nicht nur bei Flusswanderungen sondern auf allen Wander- und Trekkingtouren, wo du mehrere Stunden durch das Gelände läufst, kann unpassende Unterwäsche im Nachhinein Schmerzen bereiten. Besser ist es, du kaufst direkt Unterwäsche aus Mikrofaser.

Mikrofaserunterwäsche ist bequem und atmungsaktiv. Schwitzen und Wundreiben wird somit erheblich verringert oder ausgeschlossen.


Die richtigen Schuhe für Herbstwanderungen

Welche Schuhe sind am besten für Herbstwanderungen geeignet?

Generell gelten bei Outdoor-Schuhen die gleichen Grundprinzipien wie bei Outdoor-Oberbekleidung. Die Wanderschuhe sollten wasserdicht und zugleich atmungsaktiv sein.

Was bei den Wanderschuhen im Vergleich zur Wanderbekleidung noch dazu kommt, ist, dass auch hinsichtlich der Schuhsohle genau hingesehen werden sollte. Wander- und Trekkingschuhe mit Vibram-Sohle gelten hier als die vielversprechendste Alternative.

Vibram-Sohlen sind extrem gut haftend auf allen Untergründen und sie gelten als sehr abriebfest, was bei Wanderungen auf felsigen Wegen die Lebensdauer der Wanderschuhe erheblich erhöht.

Entscheide dich beim Kaufen deiner Herbstschuhe für wasserdichte Wanderschuhe und achte auch auf die Beschaffenheit der Sohle.

Besser Wanderhalbschuhe oder Trekkingstiefel?

Multifunktionale Approachschuhe gelten als bequeme Alternative an trockenen Wandertagen und auf leichteren Wanderungen. Hast du vor, im Herbst auf anspruchsvollere Wandertouren zu gehen, dann sind knöchelhohe Trekkingstiefel jedoch die bessere Wahl.

In Trekkingstiefeln sitzen die Füße ungleich sicherer als in Wanderhalbschuhen. So ist auch auf nassem und rutschigem Untergrund ein fester Tritt gewiss und die Verletzungsgefahr durch ein versehentliches Umknicken wird erheblich verringert.


Die richtigen Wandersocken für kalte Herbsttage

Mal abgesehen davon, dass Wandersocken für Wanderungen nicht nur im Herbst die erste Wahl sein sollten, sondern das ganze Jahr über und sogar im Sommer, so gehören Wandersocken im Herbst in jedem Fall zur passenden Outdoor-Bekleidung.

Vorteile von Wandersocken +

 Wandersocken können besser Stöße auffangen und tragen auf Wanderungen neben einer guten Sohle zur Entlastung der Gelenke bei.

Wandersocken nehmen den Schweiß besser auf. Dadurch bleiben die Füße immer angenehm trocken und auch die Geruchsbildung wird stark verringert.

Da die Füße trocken bleiben, können sie auch nicht kalt werden, so wie das bei dünnen Socken der Fall sein kann.

Nähte sind stets so in den Wandersocken verarbeitet (oder sind nicht vorhanden), dass sie in keinem Moment beim Laufen stören können.


Mütze

Mützen sind auf Wanderungen zu allen Jahreszeiten nützlich. Im Winter, im Herbst oder im Frühjahr schützen sie den Kopf vor Kälte. Im Sommer dann können Sonnenhüte die Mütze ersetzen und den Kopf nicht warm sondern kühl halten.


Schal oder Schlauchschal

Was früher der Schal war, das ist für viele Outdoor-Enthusiasten heute der Schlauchschal. Motorradfahrer kennen und schätzen zudem die Sturmhaube, die ebenfalls schlauchartig um den Hals liegt und den Hals des Fahrers auch bei 200 Sachen auf der Autobahn warm hält.

Ob einfacher Schal, Schlauchschal, Sturmhaube oder Shemag bleibt dir überlassen. Sicher ist jedoch, dass es auf zugigen Gipfeln nicht gerade angenehm ist, ohne Halsbedeckung unterwegs zu sein. Vor allem nicht in den kalten Monaten wie im Herbst.


Sonnenschutz

Herbstwetter muss nicht gleichbedeutend sein mit Mistwetter.

Es gibt Herbsttage, die so sonnig und warm sind, dass sie sich kaum von einem Sommertag unterscheiden. Un kommt in Höhenlagen bei Bergwanderungen die Sonne zum Vorschein, dann macht sie das hier auch im Herbst mit mehr Nachdrücklichkeit als in tieferen Lagen.

Sonnenschutz sollte das ganze Jahr über im Trekkingrucksack dabei sein. Zu einem effektiven Sonnenschutz zählen Sonnencremes mit einem Lichtschutzfaktor von 50 +.

Neben der Sonnencreme und einem Kopfschutz gehört für viele Wanderer die Sonnenbrille zur Grundausrüstung für alle Wandertouren.


Häufig gestellte Fragen

Nach welchen Gesichtspunkten ist die Wanderkleidung für den Herbst zu wählen?

Vor Wanderbeginn sollte stets der Wetterbericht gecheckt werden. So hast du eine ungefähre Vorstellung von den Wetterbedingungen. „Ungefähre Vorstellung“ deshalb, weil sich das Wetter vor allem in Berglagen nicht immer hundertprozentig voraussagen lässt.

Da im Herbst die Temperaturen niedriger liegen und vermehrt mit Nässe und Niederschlag zu rechnen ist, so sollte die Wanderbekleidung mit Blick auf ihre wasserdichten Eigenschaften gewählt werden. Funktionsjacken gelten hier als gute Wahl.

Die Wanderschuhe, die ebenfalls wasserdicht sein sollten, sind bestenfalls mit einer auf verschiedenen und nassen Untergründen gut haftenden Sohle wie Vibram-Sohle ausgestattet.

Wanderkleidung und Wanderschuhe sollten nicht nur wasserabweisend sondern auch atmungsaktiv sein.

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