Imprägnieren in der Waschmaschine: Anleitung, Tipps, Imprägniermittel

Imprägnieren in der Waschmaschine

Das Imprägnieren in der Waschmaschine bietet eine einfache Möglichkeit, Outdoorbekleidung mit schützendem Imprägnierwachs zu pflegen.

Einige Waschmaschinen Modelle von führenden Herstellern wie Siemens oder Miele sind bereits mit speziellen Programmen zur Imprägnierung von Outdoorkleidung ausgestattet. Bei der Siemens Waschmaschine bspw. heißt das Spezialprogramm „Outdoor + Imprägnieren“.

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Wer noch eine ältere Waschmaschine ohne Imprägnierprogramm besitzt, findet in diesem Artikel hilfreiche Tipps, wie die Imprägnierung in der Maschine trotzdem funktionieren kann.

Tipps für das Imprägnieren in der Waschmaschine

Tauchimprägnierung / Waschimprägnierung vs. Sprühimprägnierung

Warum in der Waschmaschine imprägnieren, wenn man die Outdoorbekleidung auch mit der Sprühflasche imprägnieren kann?

Vorteile 

Einige Vorteile durch die Imprägnierung in der Waschmaschine.

Gleichmäßige Verteilung +

Imprägnieren in der Waschmaschine hat Vorteile und auch Nachteile. Zu den Vorteilen zählt, dass bei der Waschimprägnierung das Imprägniermittel gleichmäßiger und zuverlässiger auf den Stoff aufgetragen wird als bei der Sprühimprägnierung.

Beim Imprägnieren mit der Sprühflasche kann es passieren, dass man nicht alle Flächen und Ecken gleichmäßig erwischt. Bei der Waschimprägnierung hingegen kann man sicher sein, dass das Imprägniermittel den gesamten Stoff durchdringt. Das wiederum kann aber auch ein Nachteil sein, wie wir bald sehen werden.

Kein Einatmen schädlicher Dämpfe +

Beim Sprühimprägnieren steht man unweigerlich immer in einer Wolke aus Chemie und Aerosolen. Selbst wenn man im Freien imprägniert, kann beim Umschlagen des Windes der für die Lungen schädliche Imprägnierstaub eingeatmet werden. Hier liegt ein klarer Vorteil der Waschimprägnierung.

Bequeme Imprägniermethode + 

Beim Einwaschen der Imprägnierung gibt man einfach die zu imprägnierenden Textilien zusammen mit dem Imprägniermittel in die Waschmaschine, stellt das Programm ein und kann sie kurze Zeit später fertig imprägniert wieder entnehmen. Das ist deutlich bequemer, als die Sachen mit der Hand zu besprühen.

Bessere Molekülverteilung +

Im nassen Zustand verteilen sich die Moleküle besser in den Textilien. Das kann man allerdings auch erreichen, wenn man die Sachen mit der Sprühdose imprägniert, indem man sie vor dem Aufsprühen des Imprägnierschutzes nass macht.

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Einige Nachteile

Imprägnierung auch im Innengewebe –

Bei der Sprühimprägnierung wird das Mittel nur von außen aufgetragen. Denn nur hier ist es wirklich sinnvoll. Durch das Imprägniermittel auf der Außenschicht perlt auftreffendes Wasser zügiger ab und es wird verhindert, dass der Stoff vom Wasser von außen durchdrungen wird.

Durch die Membrane bei regenfester Outdoorbekleidung kann das Wasser nicht durch den Stoff hindurch dringen. Aber es kann die isolierenden Eigenschaften des Materials verringern. Denn Wasser entzieht Wärme (in nasser Bekleidung friert man schneller). Auch lassen nasse Stoffe hinsichtlich der Atmungsaktivität nach.

Bei der Tauchimprägnierung oder Waschimprägnierung in der Waschmaschine hingegen gelangt das Imprägniermittel auch auf die Innenseite. Hier hat es im Prinzip nichts zu suchen, da wir ja nicht wollen, dass der Wasserdampf im Inneren am Gewebe abperlt, sondern wir möchten, dass er durch die atmungsaktiven Eigenschaften der Membrane nach außen befördert wird. Hier liegt also ein klarer Nachteil des Imprägnieren in der Waschmaschine.

Warum Outdoorbekleidung mit Membran imprägnieren?

Auch wenn Hardshells und Gore-Tex bereits wasserdicht sind, so hilft die Imprägnierung, ein Durchnässen des Stoffes auf der Außenseite zu verhindern. Und sie hilft, den Stoff zu pflegen und seine Lebensdauer zu erhöhen.

Was eine Imprägnierung kann und was sie nicht kann

Gore Tex Schema
Goretex Schema: Wasserdicht und Atmungsaktiv I Bildlizenz CC fr.wikipedia.org

Imprägniermittel können die Wasserdichtigkeit von Membrankleidung nicht verbessern. Denn Membrankleidung ist von Natur aus bereits wasserdicht. Und dichter als dicht geht nun mal schlecht. Deshalb ist die Imprägnierung (egal ob Sprühimprägnierung oder Tauchimprägnierung) immer nur als Schutz und Pflege für den Stoff zu betrachten und nicht als Maßnahme für die Wasserdichtigkeit desselben.

Die Imprägnierung legt sich nur um die Fasern des Oberstoffes und weist so Schmutz und Wasser ab. Somit verhindert sie ein Festsetzen von Schmutz und Salzpartikeln im Stoff und trägt dazu bei, die Textilien zu pflegen und gleichzeitig die Lebensdauer zu erhöhen.

Auch wenn die naturgemäße Wasserdichtigkeit von Membrankleidung wie Gore-Tex ein Durchdringen von Nässe von außen nach innen verhindert, so kann sich doch Nässe auf der Außenschicht festsetzen, die wärmeisolierenden Eigenschaften der Kleidung minimieren (Wasser leitet die Wärme ab) und auch die Atmungsaktivität des Stoffes eindämmen.

Außerdem fühlt sich nasse Kleidung schwerer an und nicht so bequem wie trockene. Auch hier hat die Imprägnierung ihre Funktion. Denn durch die Imprägnierung des Außenstoffes perlt das Wasser direkt nach dem Auftreffen ab und hat keine Zeit, weiter in den Stoff vorzudringen.

Mehr über Gore-Tex erfahren: Bei Wikipedia I Bei gore-tex.de

Das gibt es beim Waschimprägnieren in der Maschine zu beachten

Bevor man mit dem Imprägnieren beginnt

Imprägnierung in der Waschmaschine
Infos und Tipps für die Imprägnierung in der Waschmaschine.

Zu imprägnierende Kleidungsstücke sollten vor dem Imprägniervorgang sauber sein. Das heißt, falls sie dreckig sind oder man sich nicht sicher ist, dann werden sie noch einmal durchgewaschen.

Beim vorherigen Waschen sollte bereits darauf geachtet werden, dass die Bekleidungsstücke nicht mit Weichspüler in Berührung kommen. Denn Weichspüler sind Gift für die Imprägnierung (Weichspüler lässt die Fasern aufquellen).

Um absolut sicher zu sein, dass sich auch keine Reste von Weichspüler im Weichspülerfach der Waschmaschine befinden, sollte man das Fach bevor es losgeht noch einmal mit klarem Wasser ausspülen.

Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Textilien gleichzeitig zu waschen und zu imprägnieren.

Hierzu sollte jedoch Spezialwaschmittel verwendet werden wie das von Nikwax (Siehe unter unseren Empfehlungen).

Das Imprägnieren in der Maschine

Sind die Sachen sauber, dann werden Reißverschlüsse, Klettverschlüsse und Knöpfe an den Kleidungsstücken verschlossen. Es ist darauf zu achten, in etwa gleichfarbige Textilien beim Waschgang zusammenzugeben, um Verfärbungen vorzubeugen.

Für das Imprägnieren in der Maschine legt man immer nur 3 bis 5 Kleidungsstücke auf einmal in die Trommel (Zahl abhängig von der Größe der Kleidungsstücke). Bei Waschmaschinen von Siemens und Miele mit „Outdoor + Imprägnieren Programm“ wird einfach das entsprechende Waschprogramm gewählt und schon kann es losgehen.

Hat man eine Maschine ohne Outdoor-Waschprogramm, dann wählt man ein Schonprogramm (max. 30 bis 40 ºC).

Bei Waschmaschinen mit Outdoor-Programm gibt man nun das Spezialwaschmittel ins Waschmittelfach und das flüssige Imprägnierwachs in das Waschmaschinenfach für den Weichspüler. Nach der Waschimprägnierung kann es notwendig werden, dass die Imprägnierung noch aktiviert werden muss. Hierzu bitte die Anweisungen auf dem Etikett des verwendeten Imprägniermittels durchlesen.

Imprägnierung (re)aktivieren

Eine Imprägnierung aktiviert man durch Hitzeeinwirkung.

Bei der Waschimprägnierung kann diese Aktivierung einfach dadurch geschehen, indem man die Wäsche nach dem Waschvorgang in den Trockner gibt und dort bei mittlerer Temperatur ca. eine halbe Stunde laufen lässt. Wer keinen Trockner hat, der kann die Imprägnierung auch mit einem Fön oder dem Bügeleisen aktivieren.

Bei der Aktivierung mit dem Bügeleisen ist jedoch Vorsicht geboten. Auf jeden Fall sollte zwischen Bügeleisen und Textilien ein Tuch gelegt werden, so dass das heiße Bügeleisenblech nicht in direkten Kontakt mit den frisch imprägnierten Textilien kommt.

Auch sollte darauf geachtet werden, mit dem Bügeleisen gleichmäßig über die gesamten Flächen zu fahren, ohne zu lange an einer Stelle zu verweilen.

Beim Aktivieren mit dem Bügeleisen wird trocken gebügelt und niemals mit Dampf.

Vor allem bei neuer Outdoorbekleidung wo die Imprägnierung noch recht frisch ist, kann es ausreichen, den Imprägnierschutz durch die eben geschilderten Maßnahmen zu reaktivieren. So kann man sich die Waschimprägnierung sparen und die Aktivierung durch Hitze kann bereits ausreichend sein, um den Imprägnierschutz wieder voll herzustellen.

Imprägniermittel für die Tauchimprägnierung in der Waschmaschine

Die Marke Siemens empfiehlt für die Tauchimprägnierung in Siemens Waschmaschinen Imprägnierwachs von Nikwax.

Imprägnierung für Waschmaschinen: Praxistipps

Wie oft muss imprägniert werden?

Laut Meinung einiger Waschmaschinenhersteller und Bekleidungsunternehmen sollte bei Outdoorbekleidung (Membrankleidung) alle 3 bis 5 Waschgänge ein Imprägnierwaschgang folgen.

Andere Hersteller von Hardshells geben an, dass eine Imprägnierung alle 40 Wäschen ausreichend ist. Das optimale Maß liegt wohl wie so oft irgendwo dazwischen.

Je nach Kleidungsstück, Material und Nutzungsgrad muss hier individuell entschieden werden. Unbedingt sind jedoch die Herstellerangaben auf den Etiketten zu beachten.

Warum Hardshells und Gore-Tex Bekleidung gewaschen werden sollte

Man hört immer wieder, dass Gore-Tex und andere Membrankleidung nicht gewaschen werden sollte. Wer die Funktionstüchtigkeit in Form von Wasserdichtigkeit und Atmungsaktivität seiner Outdoorbekleidung erhalten will, der sollte  jedoch nicht auf diese Aussagen hören.

Membrankleidung wie funktionale Outdoorjacken und Gore-Tex kann sehr wohl gewaschen werden. Und es ist sogar so, dass diese Kleidungsstücke am besten öfter als weniger oft in die Waschmaschine gehören.

Die Membrane einer Outdoorjacke funktioniert so, dass sie die großen Wassertropfen von außen nicht hinein lässt, auf der anderen Seite aber Wasserdampf in Form von Schweiß nach außen transportiert.

Im menschlichen Schweiß sind Salze enthalten, die über die Wasserstoffmoleküle durch die Membrane mit nach außen transportiert werden sollen. Diese Salzkristalle können in der Membrane hängenbleiben und auf Dauer Schaden anrichten, falls die Jacke nicht hin und wieder in der Waschmaschine von eben diesen Salzen und anderem Schmutz befreit wird.

Wir alle waren schon an der Küste und wissen, wie aggressiv das Meersalz die Befestigungen an den Strandpromenaden angreift.

Das gleiche geschieht auch mit der Outdoorbekleidung. Nur dass hier nichts rostet, dafür aber im schlimmsten Fall die Membrane so beschädigt wird, dass die Wasserdichtigkeit mit der Zeit verloren geht. Und ist die Membrane einmal beschädigt, dann hilft auch kein Imprägnieren mehr.


Membrankleidung richtig waschen

Wir wissen nun, warum Membrankleidung gewaschen werden sollte. Aber wie wird Outdoorkleidung richtig gewaschen?

Zuerst sollte man immer auf die Herstellerangaben achten. Manche Outdoorbekleidungs-Hersteller geben hinsichtlich des richtigen Waschmittels Empfehlungen. Im Allgemeinen lässt sich jedoch sagen, dass Outdoorbekleidung mit Membrane bei 30 – 40 ºC problemlos in der Waschmaschine gereinigt werden kann. Und, dass normales Flüssigwaschmittel bereits eine gute Wahl ist. Ohne Weichspüler versteht sich natürlich.

Bevor man die Textilien in die Waschmaschine gibt, werden sämtliche Reißverschlüsse, Klettverschlüsse und Knöpfe verschlossen, um zu vermeiden, dass sie in der Trommel in geöffnetem Zustand an den Textilien reiben.

Pro Waschgang wird immer nur so viel Wäsche in die Waschmaschine gegeben, dass oben noch locker eine Faust zwischen Textilien und oberer Trommelwand passt (die Textilien liegen locker und nicht gequetscht in der Trommel).

Gewaschen wird am besten in der Schonstufe (Herstellerangaben beachten). Nach dem Schleudern (leichter Schleudergang) werden die Sachen im Schatten getrocknet. Nie in der Sonne! Denn Membrankleidung verträgt Hitze u.U. nicht besonders gut (Herstellerangaben beachten).

Waschmaschinen mit Outdoor- und Imprägnierprogramm

Einige Waschmaschinen von Siemens sind mit Outdoor- und Imprägnierprogrammen ausgestattet.

Siemens iQ300 WM14N121 Waschmaschine

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Fazit

Wer es gern bequem mag, der kann sich durch das Imprägnieren in der Waschmaschine eine Menge Arbeit ersparen. Keine lästige Sprühimprägnierung mehr und auch keine Tauchimprägnierung. Man legt einfach den Schalter um und den Rest erledigt die Maschine.

Familien die häufiger Outdoorkleidung imprägnieren müssen, sollten sich beim Kauf der neuen Waschmaschine darüber informieren, ob diese mit einem speziellen „Outdoor + Imprägnieren Programm“ ausgestattet ist.

1 Kommentar zu „Imprägnieren in der Waschmaschine: Anleitung, Tipps, Imprägniermittel“

  1. Lieber Mike, vielen Dank für die Übersicht! Ich werde im März wohl eine Campingtour starten und plane meine Kleidung dafür erneut zu imprägnieren. Selbst wenn dies nur als Zusatz zu der Qualität des Stoffes gesehen wird, fühle ich mich damit immer ein wenig besser. Sonst sprühe ich mein Zelt, meine Kleidung und Schuhe immer mit Imprägniermittel ein, ich versuche es jetzt aber mal anders. Auch wenn meine Zeltplane leider nicht in die Waschmaschine passt, sollte es für die Wanderkleidung bestimmt reichen!

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