Praxiserprobte Tipps für Wandern bei Nebel: Orientation und Ausrüstung

Tipps für das Wandern bei Nebel: Orientation, Ausrüstung und Bekleidung.

Tipps für das Wandern bei Nebel.

Wie kann ich mich auf plötzlichen Nebel beim Wandern vorbereiten? Welche Möglichkeiten der Orientation gibt es bei Nebel? Welche Ausrüstung und Bekleidung ist sinnvoll?

Was bedeutet Wandern bei Nebel?

Von Nebel spricht man, wenn die Sichtweite aufgrund von Nebelbildung unter einen Kilometer sinkt.

Ein Kilometer Sichtweite und auch 500 Meter Sichtweite bieten beim Wandern auf ebenem Gelände immer noch gute Voraussetzungen, um dem Weg folgen zu können.

Fällt die Sicht durch sehr starken Nebel auf unter 100 Meter oder sogar noch weniger, dann kann der Nebel beim Wandern eine ernsthafte Gefahr darstellen.

Wie entsteht Nebel?

Die Entstehung von Nebel kann vielerlei Ursachen haben, die abhängig von Lage, Bodenbeschaffenheit, Luftströmungen und vielen weiteren Faktoren dazu beitragen, Nebelbildung zu fördern oder Nebel aufzulösen.

Allgemeinverständlich und aufs Wesentliche herunter gebrochen kann Nebel im Gebirge dann entstehen, wenn kalte Luftströmungen auf wärmere Luftströmungen oder auf warme Bodentemperaturen treffen.

Wenn der Boden oder die Atmosphäre feucht ist, z.B. nach Regentagen oder regenreichen Tagen, dann kann der Nebel im Gebirge besonders häufig und dicht auftreten.

Kann Nebel beim Wandern vermieden werden?

Vor allem in Gebirgen in Küstennähe oder in Nähe zu größeren Gewässern ist das Nebelphänomen besonders ausgeprägt und tritt sehr häufig auf.

Selbst wenn Wetterberichte klares Wetter voraussagen und wenn der Gipfel vom Tal aus klar und nebellos erscheint, so kann hier von einem Moment und wie aus dem Nichts plötzlich und unerwartet Nebel aufziehen.

Durch Studieren verschiedener Wetterberichte oder Wetterdienste und genaues Beobachten der Wetterlage kann Nebel bei Wanderungen in vielen Fällen ausgeschlossen werden. Komplett vermieden werden kann er jedoch in manchen Wandergebieten nicht.

Nebel kommt oft in Verbindung mit Regen.
Gipfelnebel: Nebel kommt oft in Verbindung mit Regen oder umgedreht.

Was ist Gipfelnebel?

Wie der Name bereits ausdrückt, entsteht Gipfelnebel in Gipfelnähe. Da du unter bestimmten Wetterbedingungen bei allen Gipfeln (egal welche Höhe) mit Gipfelnebel rechnen musst, solltest du das in die Wanderplanung einbeziehen.

Auch wenn es im Tal warm und sonnig ist, solltest du also stets eine wetterfeste Jacke mitnehmen (Gipfelnebel geht fast immer mit einem massiven Temperaturabsturz einher.). Auch hinsichtlich der Orientation solltest du dich auf den Gipfelnebel vorbereiten. Vor allem dann, wenn du den Gipfelweg noch nicht kennst.

Orientation und Sicherheit bei Nebel

Wie sicher ist das Wandern im Nebel? Was kann ich tun, um möglichst sicher bei Nebel unterwegs zu sein?

Vor allem solltest du dich bei Nebel gut auf deine Orientierung bzw. auf deine Orientierungshilfen verlassen können.

Hilfsmittel und Tipps für die Orientierung bei Nebel:

Orientierung bei Nebel: Wandern mit GPS, Karte Track.
Bei Nebel Wandern mit GPS: Karten lesen und selbst tracken und auch bei schlechten Sichtverhältnissen die Orientierung behalten.

Ist Wandern bei Nebel gefährlich?

Wer viel in höheren Gebirgslagen ab 1.500 Meter wandert, für den wird plötzlich aufsteigender Nebel ein bekanntes Phänomen darstellen.

Wer jedoch keine Erfahrung hat mit Nebel beim Wandern, für den können plötzlich aufziehende Nebelschwaden sehr unangenehm bis gefährlich werden.

Prinzipiell kann Nebel beim Wandern immer gefährlich werden. Und das hat verschiedene Gründe.

Warum ist Nebel beim Wandern gefährlich?

#1 Geringere Sichtweite und damit verbundene Gefahr, dass man sich verläuft:

Nebel birgt immer die Gefahr, dass man sich verlaufen kann.

Das passiert vor allem dann, wenn der Weg nicht ausreichend markiert ist, wenn keine Trekking-App oder kein GPS zur Verfügung stehen oder wenn keine Wanderkarten und auch kein Kompass mitgeführt werden.

#2 Geringere Sichtweite und damit verbundene Gefahr eines Absturzes:

Besonders gefährlich wird Nebel, wenn die Wanderstrecke auf alpinem Gelände verläuft. Wenn die Sichtweite unter 10 Meter liegt und wenn man entlang eines Berggrates wandert, dann kann Nebel lebensgefährlich werden. Hier ist dann besondere Vorsicht geboten.

Orientierung im Nebel mithilfe von Steinmännchen.
Orientierung im Nebel mithilfe von Steinmännchen.

#2 Starkes Abkühlen der Außentemperatur:

Viele denken bei Nebel zuerst an die damit verbundene Sichteinschränkung. Eine mindestens genauso große Gefahr wie die Einschränkung der Sichtweite bildet jedoch das durch Nebel verursachte Absinken der Temperatur.

Eine niedrige Temperatur kann bei Nebel genauso zur Todesfalle werden wie eine verminderte Sicht:

Am Gipfel des Ben Nevis in Schottland verunglücken regelmäßig Wanderer. Und selbst erfahrene Wanderer stießen hier schon an ihre Grenzen.

Mit nicht einmal 1.400 Metern ist der Ben Nevis kein großer Berg.

Für Outdoor-Enthusiasten, die oft im Gebirge wandern, erscheinen 1.400 Meter sogar geradezu lächerlich. Das Problem sind hier auch nicht die Höhe oder der Schwierigkeitsgrad. Vielmehr sind es Wetterphänomene wie starker Nebel oder plötzlicher Regen, die auf dem Gipfel des Ben Nevis zur Falle werden können.

Vor einigen Jahren verunglückte am Ben Nevis ein junges Pärchen. Nach dem Mittagessen wollten sie bei sommerlichen Temperaturen mal eben schnell im T-Shirt den Gipfel besteigen.

Plötzlicher Nebel nahm ihnen die Sicht und sie fanden nicht wieder zurück zum Fahrzeug. Am nächsten Tag wurden die beiden Wanderer tot geborgen. Sie waren durch den kalten Nebel erfroren.

Tipp für die richtige Jacke bei Nebelwanderungen

Eine ultraleichte, warme Daunenjacke hat nur minimales Packmaß, wiegt kaum etwas, aber hält bei plötzlichem Kälteeinbruch absolut zuverlässig warm.

Tipp für die Bekleidung bei Nebel: Ultraleichte Daunenjacke.
Tipp für die Bekleidung bei Nebel: Ultraleichte Daunenjacke.

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Was machen bei plötzlichem Nebel beim Wandern?

In manchen Wandergebieten lässt sich plötzlicher Nebel nur schwer voraussagen. Ist die Wanderroute bekannt und weist keinen allzu hohen Schwierigkeitsgrad auf, dann können erfahrene Wanderer auch an solchen Tagen besonders reizvolle Wanderungen erleben.

Denn Nebel ist nicht nur gefährlich, sondern er hüllt die Natur auch in ein mysteriöses Gewand.

Gruppen bleiben bei Nebel zusammen

Zieht plötzlich Nebel auf, dann gilt es vor allem, zuerst einmal die Ruhe zu bewahren. Wer in Gruppen unterwegs ist, der sollte darauf achten, dass alle Gruppenmitglieder stets in unmittelbarer Nähe wandern. Niemand sollte hier weit zurück liegen oder weit alleine vorausandern.

Sichtkontakt zwischen den Gruppenmitgliedern sollte in jedem Moment gewährleistet sein.

Bei Nebel Wandern in Gruppen.
Bei plötzlich aufziehendem Nebel sollten Gruppen stets zusammen bleiben.

Ruhe bewahren und die Sinne schärfen

Auch auf bekannten Wanderwegen kann Nebel eine Gefahr darstellen. Nämlich dann, wenn man meint, die Route sowieso zu kennen und zu hastig vorwärts wandert ohne ausreichend auf die Wegmarkierungen zu achten.

Egal, ob die Route bekannt oder unbekannt ist. Zieht Nebel auf, dann heißt es Ruhe bewahren und die Sinne schärfen.

Jeder Schritt sollte langsam und überlegt gewählt werden.

Wegmarkierungen wie Steinmännchen können hier sehr hilfreich sein. Wer an Steinmännchen vorbeikommt, sollte, wenn diese nicht so gut sichtbar sind, noch ein paar Steine darauflegen, so dass auch nachfolgende Wanderer die Markierungen gut ersehen können.

Beim kleinsten Zweifel darüber, ob man sich noch auf dem Weg befindet oder ob man vom Weg abgekommen ist, sollte sofort innegehalten und der Streckenverlauf überdacht werden.

Markierungspunkte und sämtliche Hilfsmittel zur Orientierung nutzen

Steinmännchen sind beim Wandern im Nebel echte Retter in der Not. Diese kleinen Steinhaufen, die von Wanderern zur Orientierung aufgebaut werden, bilden an nebeligen Tagen nicht selten die einzigen Orientierungspunkte.

Jeder der bereits bei Nebel gewandert ist, der wird dieses gute und erleichternde Gefühl kennen, wenn man von einem Steinhaufen zum nächsten gelangt und so auf dem sichern Weg bleibt.

Neben den Steinhaufen und anderen Markierungen bildet das GPS in Verbindung mit einer geeigneten Wander-App gute Voraussetzungen, um auch bei dichtestem Nebel auf dem Weg zu bleiben. Voraussetzung für eine zuverlässige Orientierung mit GPS und Track ist ein sicherer Umgang mit diesen digitalen Helfern.

Es ist ratsam, sich bereits vor Beginn einer Route mit dem Streckenverlauf auseinanderzusetzen. Soll die Strecke über GPS verfolgt werden, dann sollte vorher der Umgang mit der App klar sein.

Wander-Apps laufen auf Smartphones oder auch auf modernen GPS-Uhren wie bspw. der Garmin 5.

Weitere nützliche Orientierungshilfen sind Wanderkarten und Kompasse.

Orientierung mit Steinmännchen bei Nebel und klarer Sicht.
Steinmännchen eignen sich prima zur Orientierung. Egal ob bei Nebel oder bei klarer Sicht. Du nutzt bereits vorhandene Steinmännchen, trägst dazu bei sie zu erhalten und setzt an zweifelhaften Wegkreuzungen deine eigenen Steinhaufen.

Was gehört zur Ausrüstung bei Nebelwanderungen?

Ist während einer geplanten Tour mit Nebel zu rechnen, dann sollten hinsichtlich der Ausrüstung entsprechende Vorbereitungen getroffen werden.

Neben der für Tageswanderungen üblichen Wanderausrüstung wie ausreichend Trinkwasser, Proviant und gewohntem Equipment zur Streckenverfolgung sollte hier besonderes Gewicht auf die Auswahl der Orientierungshilfen fallen.

Tipps für die Ausrüstung bei Nebel

Tipps für die richtige Bekleidung

Was ist hinsichtlich der Bekleidung bei Nebel zu beachten?

Vor allem in Gebirgslagen ist Nebel meist mit beträchtlichem Temperaturabfall verbunden. Auch wenn im Tal sommerliche Temperaturen von über 20 ºC herrschen, so kann die Temperatur bei Nebel auf 1.000 Meter rasch auf 10 ºC oder sogar noch niedriger absinken.

Prinzipiell sollte selbst bei Sommerwanderungen stets eine dünne Jacke mitgeführt werden. Bei Sommerwanderungen im Gebirge ist das Mitführen einer Softshelljacke oder einer Regenjacke mit windstoppenden Eigenschaften ratsam.

Nebel ist nicht nur kalt sondern auch nass.

So sollte die Jacke nicht nur winddicht sein, sondern sie muss auch Nässe abhalten können.

Abhängig von der herrschenden Außentemperatur und abhängig davon, ob eine Wanderung im Sommer oder im Winter stattfindet, ist die Kleidung dementsprechend auszuwählen. Bei voraussichtlichem Nebel kann eine zusätzliche Windjacke, Regenjacke oder ein Regencape ratsam sein.

Tipps für die Bekleidung bei Nebel

Anmerkung zur richtigen Jackenkombination: Bei plötzlicher Nässe könne Regenjacken oder Regenponcho über die ultraleichte Daunenjacke gezogen werden. So bist du absolut warm und trocken unterwegs.

Weiterführende Infos

Weiterführende Infos und Tipps zum Thema Wandern bei Nebel findest du bei Wandervereinen sowie in Wanderforen oder in Wandergruppen auf Facebook. Weitere Ausrüstung für Nebelwanderungen findest du über unsere Suchfunktion.

Für Infos rund ums Wetter in Höhenlagen und auf Gipfeln empfehlen sich spezielle Wetterdienste wie meteoexploration.com.

Hast du weitere Fragen zum Thema Wandern bei Nebel, auf die du hier keine Antworten fandest, dann melde dich gerne über einen Kommentar.

Tipps für das Wandern bei Regen

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Tipps für das Wandern bei Nebel und Regen.
Tipps für das Wandern bei Nebel und Regen.

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