Mit Trekking anfangen: Das musst du wissen!

Mit Trekking anfangen.

Du bist eben dabei, mit Trekking anzufangen? Die erste Tour steht kurz bevor? Dann checke noch einmal die folgende Liste und überprüfe, ob du an alles gedacht hast.

Was ist der Unterschied zwischen Trekking und „normalem Wandern“?

Die Begriffe Wandern und Trekking beziehen sich beide auf die gleiche Aktivität des Wandern. Trekking ist gleichzeitig auch Wandern.

Von „normalem Wandern“ bspw. während einer Tagestour unterscheidet es sich jedoch dadurch, dass man beim Trekking nicht nur einen Tag unterwegs ist sondern gleich mehrere Tage und auch Nächte.

So wird beim Trekking während der Begehung der Wanderroute nachts entweder draußen biwakiert oder in einer Hütte bzw. Wanderhütte übernachtet.

Besser in Hütten übernachten oder draußen schlafen?

Für Anfänger kann das Übernachten in Hütten die bequemere Alternative darstellen. Auf manchen Wanderstrecken durch Naturparks besteht auch kaum eine andere Alternative, will man nicht mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Bei Alpenüberquerungen z.B.wird prinzipiell in Hütten übernachtet.

Dort wo keine Hütten zur Verfügung stehen oder wo auch Übernachtungen im Freien erlaubt sind, kann dann das Biwak aufgeschlagen werden. Aber auch hier ist zu beachten, dass für Biwaks in vielen Naturparks zuvor Erlaubnisse eingeholt werden müssen.

Besteht die Möglichkeit von Hüttenübernachtungen, dann fällt für Wanderer die es bequemer mögen, die Auswahl leicht. Begibst du dich in Wandergebiete, wo keine Hütten zur Auswahl stehen, musst du dich selbst für die Übernachtungen vorbereiten.

Für viele Outdoor-Enthusiasten ist das Übernachten im Freien, also im selbst errichteten Biwak, die beste Möglichkeit, um der Natur auch nachts so nah wie möglich zu sein. Und tatsächlich ist das draußen schlafen noch ein weitaus größeres Abenteuer als eine Übernachtung in einer Wanderhütte. Wer gerade erst dabei ist mit dem Trekking anzufangen, der sollte sich jedoch trotzdem vielleicht erst langsam herantasten und die Nächte nach einer langen und anstrengenden Tageswanderung in einer Hütte verbringen.

Welche Voraussetzungen muss ich mitbringen für Trekking?

Eine normale körperliche Fitness und Gesundheit sind ausreichend für die meisten europäischen Trekkingrouten. Für die Begehung von Höhenlagen über 3000 m oder für besonders schwere Trekkingtrails kann sich durch entsprechendes Training vorbereitet werden.

Wer prinzipiell Interesse an der Natur und an Bewegung an der frischen Luft hat, bringt bereits die idealen Voraussetzungen für Trekking mit.

Wie plane ich am besten eine Trekking-Route?

Anders als eine normale Wanderroute, die sich über eine überschaubare Wanderstrecke einer Tageswanderung erstreckt, müssen für Trekkingrouten, die über mehrere Tage und Nächte andauern, besondere Planungen und Vorbereitungen getroffen werden.

Überlegungen sind hinsichtlich des genauen Routenverlaufes, Übernachtungsmöglichkeiten, Bekleidung und Ausrüstung zu treffen. In die Planungen sind außerdem Streckenbeschaffenheit und Wetterbedingungen während der Dauer der Tour einzubeziehen.

Der Routenverlauf einer Trekkingtour lässt sich durch Kartenmaterial oder mittels GPS-Track ermitteln und umsetzen. Während bis vor einigen Jahren noch vorwiegend Karten und Kompasse bei den Überlegungen, Planungen und Umsetzungen für Trekkingtouren zum Einsatz kamen, so kommen heute vorrangig moderne Trekking-Apps zum Einsatz.

Über Trekking-Apps können Routen bequem von Zuhause am PC geplant und anschließend aufs Smartphone oder die GPS-Uhr geschickt werden. Von hier kann die Route dann zeitnah und auch in den Bergen und ohne Telefonnetz-Verbindung über GPS abgerufen werden.

Damit der aufgezeichnete Track auch in den Bergen und ohne Funknetz jederzeit zugriffsbreit ist, muss das digitale Kartenmaterial zuvor auf dem Gerät gespeichert werden.

Trekking alleine

Was ist, wenn ich niemanden finde, der mit zum Trekking kommen möchte?

Wer keinen Trekkingpartner findet, kann sich in entsprechenden Foren nach Begleitung umsehen. Auch an manchen lokalen Punkten wie Trekking-, bzw. Outdoor-Läden oder in Vereinen (Wandervereinen) kann nachgefragt werden.

Wenn über keine der genannten Möglichkeiten Trekkingpartner gefunden werden können oder wenn einfach das Interesse besteht, Solo zum Trekking aufzubrechen, dann kann man auch alleine Mehrtageswanderungen absolvieren.

Hier sollte dann jedoch genau geplant werden und gerade Anfänger sollten bei den Planungen zu Solowanderungen sehr genau vorgehen.

Was ist Thru-Hiking?

Der Begriff des Thru-Hiking oder Through-Hiking stammt aus dem amerikanischen Sprachgebrauch. Hier bezieht er sich vor allem auf Wanderer des Appalachian Trail (AT), Pacific Crest Trail (PCT) oder des Continental Divide Trail (CDT).

All die genannten Trails sind Trails, die sich über mehrere tausend Kilometer erstrecken und die in Zeiträumen von mehreren Monaten erwandert werden. Ganz ähnlich also wie der in Europa bekannte Camino de Santiago (Jakobsweg), der sich an den längsten Distanzen ebenfalls über tausende Kilometer zieht.

Was die amerikanischen Trails wie der Appalachian Trail von Wanderstrecken wie dem Jakobsweg unterscheidet, ist die Tatsache, dass hier das Abenteuer des draußen biwakieren mit im Vordergrund steht, während viele Wanderer über die gesamte Distanz des Jakobsweg in Gasthäusern oder Herbergen übernachten.

Auch ist die Natur auf den amerikanischen Trails weitaus üppiger als eben auf dem Camino de Santiago, wo nur streckenweise durch Natur gewandert wird.

Laut Definition der Appalachian Trail Conservatory ist ein wahrer Thru-Hiker, wer mindestens einen der genannten Longtrails komplett absolviert hat.

Welche Unterschiede gibt es zwischen Sommer-Trekking und Winter-Trekking?

Einsteiger in die Welt des Trekking sollten sich zuerst mit einer Trekkingroute in der warmen Jahreszeit an das Weitwandern gewöhnen. Vor allem dann, wenn keine Hütten oder andere Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen und in Biwaks übernachtet werden muss.

Kalte Temperaturen, Schnee, Matsch, Regen und kürzere Tage gestalten Touren im Winter weitaus anspruchsvoller als Sommertouren.

Wintertrekking-Touren und Biwak-Übernachtungen auf Trekking-Touren im Winter müssen besonders sorgfältig geplant werden. Lückenhafte Planungen oder ungeeignete Ausrüstung können hier verheerende Folgen haben.

Trekking FAQ: Tipps für alle, die mit Trekking anfangen möchten.

Die richtige Ausrüstung

Welcher Trekking-Rucksack eignet sich am besten für Anfänger?

Anfänger sollten gleich von Beginn an darauf achten, den Trekking-Rucksack so leicht wie möglich zu halten. Ein zu schwerer Trekkingrucksack macht die Wanderung zur Qual und man verliert gleich am Anfang die Lust für die Durchführung weiterer Touren.

Der Rucksack sollte gut am Körper sitzen und verschiedene Staufächer integriert haben, so dass die Ausrüstung an verschiedenen Stellen über den Rucksack verteilt untergebracht werden kann. Der Rucksack sollte wasserdicht sein oder wenigstens eine Plane haben, womit er bei Regen komplett wasserdicht von außen überspannt werden kann.

Abhängig von der Dauer der Trekkingroute sollte der Rucksack ein Stauvolumen von mindestens 35 bis max. 65 Liter bereithalten.

Kann man als Anfänger direkt mit Ultralight-Trekking beginnen?

Die Ultraleicht-Trekking-Comunity ist stetig am wachsen und ein echter Ultralight-Freak hätte auf diese Frage wohl sofort eine Antwort parat. Für ihn wäre es nur eine logische Schlussfolgerung, dass sich auch Anfänger von Anfang an mit dem Thema des Ultralicht-Trekking bzw. Ultralight-Wandern auseinandersetzen sollten.

Auf der anderen Seite ist die Gruppe der traditionellen Trekking-Freunde, die minimalistische und besonders leichte Packweisen als neumodischen Unfug abtun. Der Mittelweg liegt wie immer wohl irgendwo dazwischen.

Ultraleicht-Trekking hat viele Vorteile, wie agilere Wandermöglichkeiten, Schonung der Gelenke und ein insgesamt leichteres Naturerleben. Ultraleicht-Trekking kann aber auch erhöhte Risiken mit sich bringen, die gerade Anfänger in Betracht ziehen sollten. Denn die Reduzierung von Gewicht und Ausrüstung muss mit Augenmaß durchgeführt werden.

Um eine hinsichtlich des Gewichts wirklich optimierte und gleichzeitig hoch funktionale Ausrüstung zusammenzustellen, bedarf es einiger Erfahrungswerte, die man als Anfänger eben noch nicht aufweisen kann. Trotzdem kann es nichts schaden, wenn sich auch und gerade Anfänger mit der breiten Thematik des ultraleichten und leichten Wandern auseinandersetzen.

Wie schwer sollte der Rucksack maximal sein?

Das Basis-Packgewicht (Base Pack Weight BPW) eines traditionellen Trekkingrucksacks sollte die 15 kg nicht überschreiten. Das Basisgeweicht beim Rucksack beinhaltet alles außer den Proviant, das Wasser und den Brennstoff. Mit Lebensmitteln, Wasser und Brennstoff für den Outdoor-Kocher kommt man dann schnell auf ein Gesamtgewicht von 20 kg, was wirklich ordentlich ist.

Der Proviant wird während der Tour verspeist und somit wird der Rucksack im Verlauf der Wanderung etwas an Gewicht verlieren. Wasser wird unterwegs immer wieder nachgefüllt und somit nimmt das durch mitgeführte Trinkwasser verursachte Gewicht nicht wirklich dauerhaft ab. Die Gewichtsreduzierung durch Brennstoffverbrauch ist eher gering, wenn man bedenkt, dass man mit 200 bis 400 ml Spiritus bequem über mehrere Tage und Mahlzeiten hinkommt.

Versuche am besten, vor der geplanten Tour mit deinem voll gepackten Rucksack einen Kilometer zu laufen. So spürst du das Gewicht in der Praxis und kannst besser abschätzen, ob du dieses Gewicht auch bei mehrtägigen Geländemärschen und über lange Trekking-Distanzen stemmen kannst oder stemmen willst.

Scheint der Rucksack zu schwer oder zu unbequem, so hast du nun noch genügend Zeit, den Rucksack zu optimieren. Wenn dann die Tour beginnt, startest du bestens vorbereitet.

Welche essentialen Gegenstände gehören zur Trekking-Ausrüstung?

Zu den wesentlichen Bestandteilen einer Trekking-Ausrüstung gehören folgende Dinge:

  • Trekking-Rucksack
  • Schlafsack
  • Tarp oder Biwakzelt
  • Isomatte
  • Erste Hilfe Set + Rettungsdecke (Notfallapotheke fürs Wandern)
  • Notfalltelefon
  • Kartenmaterial bzw. GPS-App und Smartphone oder GPS-Watch
  • Powerbank (im Falle des Nutzens von GPS-Apps)
  • Wanderproviant
  • Trinkwasser bzw. Trinkwasserfilter für das Filtern von Wasser unterwegs
  • Stirnlampe bzw. Taschenlampe

Die Auswahl der Ausrüstung variiert abhängig davon:

  • ob es sich um eine Sommertour oder um eine Wintertour handelt.
  • ob in Hütten oder unter freiem Himmel übernachtet wird (Schlafsack-Auswahl).
  • ob und an wie vielen Wasserquellen man auf den Tageswanderungen vorbeikommt (Einsatz von Wasserfiltern möglich oder müssen mehrere Wasserflaschen in die Ausrüstung gepackt werden?).

Die richtige Bekleidung

Wie sollte Trekking-Kleidung beschaffen sein?

Genau wie der Rest der Ausrüstung so sollte auch die Kleidung möglichst funktional beschaffen sein. Das heißt, dass ein Kleidungsstück nicht nur einen sondern gleichzeitig mehrere Zwecke abdecken kann.

Verdeutlicht wird dieses Multiuse-Prinzip durch bspw. Funktionsjacken, die Windstopper, Regenjacke und wärmende Jacke in einem Modell beinhalten. Auch Trekkinghosen können gleichzeitig robust und atmungsaktiv und andererseits wasserdicht bzw. wasserabweisend sein.

Die Auswahl der Wanderkleidung geschieht vorrangig mit Blick auf Wetterverhältnisse und Streckenverlauf. Jedoch ist auch bei Voraussagen von Schönwetter in den Bergen stets mindestens eine Regenjacke mitzuführen. Das Wetter in den Bergen kann sehr wechselhaft sein. Eben noch scheint die Sonne und dann ziehen Wolken und dichter kalter Nebel auf. Dann ist man froh, auf diese Eventualitäten gut vorbereitet zu sein.

Was gibt es bei den Trekking-Schuhen zu beachten?

Hochwertige Trekkingschuhe haben Sohlen, die auf verschiedenen Untergründen den jeweils bestmöglichen Grip gewährleisten. Die Füße sitzen darin sicher und bequem und auch nach langen Tagesmärschen läuft man sich damit (im günstigsten Fall) keine Blasen.

Hohe Trekkingschuhe bieten noch einen besseren Schutz als halbe Wanderschuhe, da durch den hohen Schaft ein Umknicken durch schiefes Auftreten verhindert werden kann. Eine Investition in gute Wanderschuhe zahlt sich immer aus. Denn sie bieten nicht nur umfangreichen Schutz und hohen Tragekomfort sondern sie besitzen auch eine hohe Lebensdauer, wodurch sich die investierten Kosten bald rentieren.

Tipps für die Sicherheit

Vor dem Beginn einer jeden Trekkingtour sollten Freunde, Verwandte oder andere Bezugspersonen über Routenverlauf und Dauer informiert werden. Das gilt vor allem dann, wenn Routen solo absolviert werden.

Dauern Wanderungen über mehrere Tage und führen die Wanderstrecken durch Gebiete, wo kein Funknetz vorhanden ist (in den Bergen), dann sollte ein genauer Termin für eine Rückmeldung ausgemacht werden. Falls am ausgemachten Tag der Rückmeldung die Freunde nicht von dir kontaktiert werden, dann wissen sie sofort, dass du eventuell Hilfe benötigst.

Da bekannte Personen von dir auch über die Route und den Streckenverlauf informiert wurden, können sie im Notfall entsprechende Rettungsmaßnahmen einleiten.

Natürlich hofft jeder, nie in eine Situation zu kommen, die den Einsatz von Rettungskräften erfordert. Manchmal ist man jedoch nicht einmal selbst schuld. Ein umgeknickter Fuß oder eine völlig unerwartete Wetterfront können dich im Gebirge vor ernsthafte Herausforderungen stellen. Dann ist es gut, wenn du auf alles vorbereitet bist.

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