MYOG Make Your Own Gear – bedeutet, die Ausrüstung selber machen. Das MYOG-Konzept eignet sich für Wanderer, Ultraleicht-Wanderer, Camper, Bushcrafter und alle Outdoor-Enthusiasten, die gerne selber basteln und dabei noch Geld sparen wollen.
Was es mit der Idee des Selbermachen der Ausrüstung auf sich hat und was man eigentlich alles selber herstellen kann, erfährst du in diesem Artikel.
#1 MYOG Definition
Die Buchstabenfolge M.Y.O.G. ist eine Abkürzung und bezieht sich auf die englischsprachige Aussage Make Your Own Gear. Übersetzt bedeutet das in etwa Mache deine eigene Ausrüstung, Stelle deine eigene Ausrüstung her oder Stelle dir deine Ausrüstung selber her.
Ähnlich wie andere Anglizismen (Ausdrucksweise oder eine Bedeutung aus der englischen Sprache) wurde auch das Kürzel MYOG direkt aus dem Englischen ins Deutsche übernommen, wo es die gleiche Bedeutung hat wie im Englischen.
#2 Was ist der Ursprung?
Ausrüstung gestern und heute
Der Ursprung der MYOG-Bewegung kann in der DIY-Bewegung (Do It Yourself) gesucht werden, die bereits in den fünfziger Jahren in England entstand.
Das sind jedoch nur Vermutungen. Denn grundsätzlich ist es so, dass seit jeher von einigen Outdoorfreunden die Ausrüstung auch selber hergestellt wurde. Und bei vielen Expeditionen war das weit vor der Entstehung der DIY-Bewegung wohl auch kaum anders möglich. Denn der Outdoor-Sektor ist erst in den letzten Jahrzehnten so richtig in Fahrt gekommen.
Wer in älteren Büchern über die Anfangszeiten der Bergsteigerei schmökert oder sich auf YouTube ein paar Videos ansieht, die sich mit der Vorgehensweise hinsichtlich Vorbereitung und Umsetzung vergangener Expeditionen befassen, der wird schnell feststellen, dass selbst die billigste Outdoor-Ausrüstung aus den Sonderangeboten eines Discounter heute im Vergleich zur Ausrüstung wie sie noch vor 70 Jahren benutzt wurde, geradezu außerirdisch modern anmutet.
Neuentdeckung des Selbermachen von den Ultraleicht-Fans
Die Idee der Selbstherstellung von Outdoor-Ausrüstung bekam in den neunziger Jahren vom US-amerikanischen Kletterer und Bergführer Ray Jardine neuen Wind. In seinem 1992 erschienenen Buch PCT Hiker’s Handbook beschrieb er die Herstellung eigener Ausrüstung, die vergleichsweise leichter war als traditionelle Ausrüstung. So entstand die Ultraleicht-Bewegung und Ray Jardine ist sozusagen der Urvater der Ultralight-Bewegung.
Jardine verwendete aus Gründen der Gewichtseinsparung erstmals offene Steppdecken anstelle geschlossener Schlafsäcke, er verzichtete auf Zeltstangen und nahm stattdessen nur die Plane mit und er entfernte den Rahmen beim Rucksack. So wurden die heute gängigen Quilt (offene Schlafsäcke), Tarp (Zeltplane ohne Zeltstangen) und die ultraleichten rahmenlosen Rucksäcke geboren.
Da es in den Neunzigern diese Sachen noch nicht im Outdoor-Laden zu kaufen gab und weil Jardine ein experimentierfreudiger Abenteurer war, stellte er diese Dinge einfach selber her.
Genau das machen auch heute noch die echten Ultralight-Verfechter. Und selbst, wenn es heute fast jede ultraleichte Ausrüstung zu kaufen gibt, so kann man mit etwas Phantasie und handwerklichem Geschick immer noch Sachen herstellen, die es so eben nicht von der Stange gibt.
#3 Make your own gear vs. Modify your own gear
Obwohl die Abkürzung MYOG ursprünglich für die Aussage Make your own gear stand, so wird sie heute auch für Modify your own gear verwendet. Das bedeutet dann, dass Ausrüstung, die bereits gekauft wurde oder die auch selber hergestellt wurde, weiterhin und durch eigene Arbeit modifiziert wird.
Wer bereits Ausrüstung selber hergestellt hat, der wird wissen, dass das Selberherstellen ein Prozess ist, der immer wieder überdacht, überarbeitet und verbessert werden will.
Ein Ausrüstungsgegenstand wird nie vollständig perfekt sein. Immer gibt es irgendetwas, das verbessert werden will. Und was verbessert werden kann, das ergibt sich erst aus den Praxistests, wenn die Ausrüstung dann tatsächlich draußen und auf Tour ihrem Mann bzw. ihrer Frau stehen muss.
Egal, ob neue oder gekaufte Ausrüstung oder selber hergestellte Ausrüstung: Immer kann etwas modifiziert werden, um noch bessere Gebrauchseigenschaften zu erhalten.

#4 MYOG Make your own gear vs. DIY Do It Yourself
Make your own gear bezieht sich heute hauptsächlich auf das selber Herstellen von Outdoor-Ausrüstung und hierbei vor allem auf das selber Herstellen von ultraleichter Outdoor-Ausrüstung.
Do it yourself oder kurz DIY hingegen bezieht sich auf alle Tätigkeiten, egal ob Outdoor, Indoor, Hobby oder Beruf, die von Amateuren und ohne professionelle Hilfe selbst ausgeführt werden. Beim DIY geht es ums handwerkliche Selbermachen, Herstellen, Reparieren, Verbessern oder Wiederverwenden
Neben den Tätigkeiten, also handwerklichen Aktivitäten bezieht sich Do it yourself aber auch auf Prinzipien der Selbstermächtigung, Selbstorganisation, Improvisation, Eigeninitiative, die ihren Ursprung in den 1970ern haben. Hier geht es darum, weit ab vom Mainstream nach eigenen Ideen und Konzepten zu handeln und Eigeninitiative dem Wohlstandsallerlei voranzusetzen. Siehe hierzu auch Do it yourself bei Wikipedia.
#5 Auf welche Outdoor-Bereiche bezieht das MYOG Konzept?
Vorrangig wird das MYOG-Konzept heute im Zusammenhang mit der Herstellung in Handarbeit von ultraleichter Outdoor-Ausrüstung verwendet.
Unabhängig davon kann es aber auch für alle anderen Ausrüstungsgegenstände gelten, die selbst hergestellt werden. Hierzu können dann auch selber geschnitzte Holztassen, Holzlöffel, selber gebaute Messer und alle möglichen Ausrüstungsgegenstände gehören, die eben irgendwie selbst gebaut oder selbst umgebaut (modifiziert) wurden.
#6 Welche Ausrüstung kann man selber machen?
Einige Beispiele für Outdoor-Ausrüstung die selber gebaut oder modifiziert werden kann:
- Rucksack oder Backpack
- Tarp, Tent oder Zelt
- Schlafsack oder Quilt
- Ultraleichte Ausrüstung
- Gamaschen
- Regenhosen
- Regenjacken
- Regenponchos
- Outdoor-Besteck
- Outdoor-Kocher z.B. Spirituskocher aus einer leeren Bierdose
#7 Was sind die Vorteile?
Ausrüstung selber zu machen hat einige Vorteile.
Herstellung von Ausrüstung die es so nicht zu kaufen gibt
Gerade Ultraleicht-Wanderer bauen sich deshalb ihre Ausrüstung selber, weil es sie so nicht zu kaufen gibt. Oder besser, weil es sie bis vor kurzem so noch nicht zu kaufen gab.
Mittlerweile gibt es fast nichts, was es für Geld nicht zu kaufen gäbe. Trotzdem kann auch heute noch Ausrüstung selber hergestellt werden, die man so garantiert in keinem Geschäft finden wird.
Kosten sparen
Ultraleichte Trekking-Ausrüstung oder Wanderausrüstung neu zu kaufen, kann ganz schön ins Geld gehen. Für einen ultraleichten Trekkingrucksack werden da schnell mal mehrere hundert Euro fällig. Wer Lust zum Basteln hat und gleichzeitig viel Geld sparen will, der kann sich so einen Rucksack auch selber bauen.
Was für einen ultraleichten Rucksack gilt, das kann natürlich auch für jeden anderen Ausrüstungsgegenstand gelten. So kann man Geld sparen, indem man sich die Regenjacke, das Zelt bzw. Tarp, die Gamaschen oder sogar die Hosen selber näht.
Verbesserung von gekaufter Ausrüstung
MYOG steht nicht nur für Make your own gear. Es steht auch für Modify your own gear. Diese eigene gear kann gekauft sein oder selber hergestellt. Wenn die Ausrüstung gekauft ist, dann kann es selbst an nagelneuen Produkten immer noch etwas zu verbessern geben, um diese nagelneuen Produkte bestens auf individuelle Ansprüche anzupassen.
Als Beispiel kann hier ein leichtes Trekkingzelt gelten, das man sich vielleicht fürs Camping gekauft hat und nun für eine mehrtägige Tour mit Übernachtungen im Freien noch etwas frisieren möchte. Hier kann dann modifiziert werden, indem schwerere Zeltstangen entweder komplett weggelassen werden oder durch sehr leichte Eigenproduktionen (z.B. aus Fiberglas) ersetzt werden.
Die Möglichkeiten zur Verbesserung gekaufter Ausrüstung sind vielfältig. Und was vorstellbar ist, das kann theoretisch auch realisiert werden. Lust zum selber bauen und auch etwas Geschick sind natürlich Voraussetzung.
Man weiß, was man hat
Wird die Ausrüstung selber hergestellt, dann weiß man am Ende genau, was man hat. Wird ein Rucksack oder eine Hose komplett selber genäht, dann weiß man, inwieweit man sich auf die Nähte und auch auf den verwendeten Stoff verlassen kann.
Das selber Herstellen eigener Ausrüstung kann viele Stunden und sogar viele Tage oder Wochen dauern. Nähst du deinen Rucksack selber, dann hast du während des Herstellungsprozess jeden Quadratzentimeter davon mehrmals in den Händen gehabt. Du kennst dein Werkstück wie kein anderer und viel besser als ein Produkt, das du dir nur im Laden gekauft hast.
Wenn du einen Ausrüstungsgegenstand komplett selber gefertigt hast, dann weißt du ganz genau, inwieweit du dich darauf verlassen kannst. Du weißt, was du hast.
Erfüllung individueller Wünsche
Möchtest du individuelle Wünsche bei deiner Ausrüstung realisieren, dann ist das selber Herstellen der schnellste und günstigste Weg. Sicher kannst du dir auch von verschiedenen Outdoor-Ausstattern einen Quilt nach Maß fertigen lassen. Dann wirst du jedoch einige Scheine locker machen müssen. Und auch wirst du etwas Zeit einplanen müssen. Denn gut Ding will Weile haben.
Wenn du jedoch deine Ausrüstung direkt selber herstellst, dann kannst du dir individuelle Wünsche erfüllen, musst nicht lange warten da du ja sofort damit beginnen kannst, und du wirst sogar noch jede Menge Geld sparen.
Ausrüstung selber bauen als nettes Hobby und Zeitvertreib
Im Herbst wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, da bieten sich lange Abende, an denen man Ausrüstung selber herstellen und verbessern kann. Und auch im Sommer zählt das selber Herstellen von Ausrüstung als netter Zeitvertreib oder Hobby.
Wer sich das selber Bauen von Equipment zum Hobby gemacht hat und viele Stunden mit diesem Hobby verbringt, wird am Ende ein echter Fachmann auf seinem Gebiet. Auf diese Weise sind schon manche Experten geboren, die dann das Hobby weiter zu ihrem Beruf entwickelt haben.
#8 Was sind die Nachteile?
Ausrüstung selber machen, kann auch Nachteile haben.
Vergleichsweise zeitintensiv
Wer sich die Ausrüstung kauft, muss nur in den Laden gehen oder die Artikel online im Onlinehandel bestellen, bezahlen und schon erhält er das Produkt seiner Wahl. Abhängig vom Produkt kann das selber Herstellen hingegen richtig zeitintensiv werden.
Das selber Nähen eines Rucksack geht mal nicht eben so nebenbei über die Bühne. Hier muss man sich richtig Gedanken machen über die benötigten Materialien, den Schnitt und die Form, die der Rucksack nach Fertigstellung haben soll. Die Herstellung selbst kann sich dann über mehrere Tage oder sogar Wochen ziehen.
MYOG funktioniert nur mit Geduld.
Einige Skills erforderlich
Skills die man nicht hat, kann man sich auch aneignen. Trotzdem verlangt das dann auch wieder Zeit, womit wir wieder bei Punkt 1 wären.
Beherrschst du bereits einige wichtige Skills wie Nähen oder du kennst dich aus damit, wie Nähte wasserdicht versiegelt werden können, dann bist du schonmal klar im Vorteil.
Das Gute beim selber Herstellen ist, dass du immer neue Skills hinzulernst und diese neuen Fähigkeiten auch automatisch immer weiter ausbaust.
Einige Skills sind zwar erforderlich. Sie fordern dich aber auch, was wiederum ein Vorteil ist, weil du daran wächst.
Realer Einsatz selber gefertigter Ausrüstung nur bei absoluter Zuverlässigkeit
Anfänger sollten nicht direkt einen ultraleichten Schlafsack selber nähen wollen, um damit dann zum Wintertrekking aufzubrechen. Wenn man hier nicht genau weiß, was man macht, dann kann das ordentlich in die Hose gehen.
Beginner sollten sich erst langsam herantasten, Ausrüstung verbessern, dann damit anfangen Ausrüstung selber herzustellen und immer wieder in der Praxis testen.
Auf selber hergestellte Ausrüstung musst du dich genauso gut verlassen können wie auf gekaufte Ausrüstung. Wenn du dann etwas Übung im Selberherstellen hast, dann wirst du dich auf dein selbst hergestelltes Equipment sogar noch besser verlassen können wie auf gekauftes Equipment.
#9 Was gibt es zu beachten beim selber Herstellen ultraleichter Ausrüstung?
Die Herstellung ultraleichter Ausrüstung zielt in jeder Beziehung stets darauf ab, soviel Gewicht einzusparen wie möglich.
Das führt dazu, dass echte Ultralight-Freaks soweit gehen, auf das hochmoderne und nach neusten Standards gefertigte Regenponcho zu verzichten, um es gegen eine Billigfolie vom Chinesen einzutauschen. Und das nur, weil die Billigfolie eben noch ein paar Gramm leichter ist als das Hightech-Regencape.
Moderne Regencapes sind aus wasserdichten und gleichzeitig atmungsaktiven Materialien gefertigt. Wer anstelle eines solchen Regenschutzes auf eine Billigfolie zurückgreift, wird natürlich gerne damit leben, dass die Folie zwar wasserdicht aber absolut nicht atmungsaktiv ist. Und man wird auch gerne mit der Gewissheit leben, dass die Billigfolie nicht annähernd so robust und langlebig ist wie ein modernes Regencape.
Wer seine ultraleichte Trekking-Ausrüstung selber herstellt, verzichtet nicht selten auf Komfort, um eben diesen Komfort gegen eingespartes Gewicht einzutauschen. Das solltest du wissen, wenn du vorhast ebenfalls deine ultraleichte Ausrüstung selber zu fertigen.
Das selber Fertigen kann sehr viel günstiger ausfallen als das Kaufen. Und auch können zahlreiche Gramm bis mehrere Kilogramm an Gewicht gespart werden. Der Komfort wird in den meisten Fällen jedoch auch in Mitleidenschaft gezogen.
#10 Was gibt es zu beachten beim selber Herstellen ultraleichter wasserdichter Ausrüstung?
Einen Rucksack oder einen Seesack selber nähen ist eine Sache. Einen ultraleichten wasserdichten Rucksack zu fertigen kann allerdings sogar noch etwas schwieriger werden. Zwar nicht in der Herstellung selbst, dafür aber im Zuge der gedanklichen Vorbereitungen.
Eine gute Möglichkeit, sich viel Arbeit zu sparen, kann darin liegen, indem man direkt zu wasserdichten Materialien greift, die bereits eine so hohe Wasserdichtigkeit aufweisen, dass man anschließend weniger imprägnieren bzw. versiegeln muss.
Für die Herstellung eines ultraleichten Rucksack kann so z.B. ein sehr robuster IKEA-Beutel hergenommen werden, der aufgrund seines Materials bereits eine gute Wasserdichtigkeit aufweist.
Wenn der Schnitt zudem so gewählt wird, dass nur sehr wenig genäht werden muss und die gefalteten Stellen überlappen, dann kann man sich viel Arbeit sparen und praktisch aus jedem wasserdichten Material und ohne großen Aufwand einen wasserdichten Rucksack fertigen.
Müssen Nähte versiegelt werden, dann kann das mit Zeltkleber geschehen oder mit anderen Klebstoffen, die eine entsprechenden Haltbarkeit und Wasserdichtigkeit aufweisen, so dass sie für die gewählten Endzwecke gebraucht werden können.
Stoffe können hinsichtlich ihrer wasserabweisenden Eigenschaften verbessert werden, indem verschiedene Imprägniertechniken zur Verwendung kommen.
#11 Rucksack, Backpack selber nähen
Einen Rucksack kannst du entweder komplett selber herstellen indem du ihn nähst oder du greifst zu einem gekauften Rucksack und modifizierst ihn nach deinen individuellen Wünschen.
In Bezug auf ultraleichte Ausrüstung wird bei Rucksäcken auf ausgefeilte Tragsysteme verzichtet. Denn diese gelten als Haupt-Gewichstverursacher.
#12 Hüftgurttasche, Gürteltasche selber nähen
Wer Ausrüstung selber herstellen will, muss entweder gut mit Nadel und Faden umgehen können oder er sollte sich so damit befassen, dass er das Nähen bald möglichst gut beherrscht. Denn Nähen gehört zu den wichtigsten Grundkenntnissen, wenn es darum geht, Equipment für Outdoor, Trekking und Wandern selbst herzustellen.
Einen Rucksack zu nähen, kann für Ungeübte eine Riesenherausforderung darstellen. Um erst einmal den Umgang mit Nadel und Faden zu üben, kann das Nähen einer kleinen Gürteltasche oder Hüfttasche ein guter Einstieg sein.
#13 Tarp, Tent, Zelt selber herstellen
Eine einfache Bauplane kann als Tarp gelten. Bauplanen gibt es für wenige Euro im Supermarkt, sie sind wasserdicht und sehr robust. Mit etwas Geschick und ein wenig Zubehör läßt sich aus solchen Planen im Handumdrehen ein wasserdichter Unterschlupf errichten.
Im Vergleich zu modernen Tarps sind solche Baumarktplanen jedoch sogar schwerer. Hinsichtlich des Gewichts dürfen hier also keine Vorzüge erwartet werden. Wer in dieser Beziehung nach einer ultraleichten Variante Ausschau hält, der kann dann direkt zu einem sehr leichten Tarp aus maschineller Produktion greifen.
#14 Schlafsack, Quilt selber herstellen
Im Gegensatz zu traditionellen Schlafsäcken sind Quilts am Rücken frei oder sie bestehen einfach aus einer Steppdecke. Einen Schlafsack selber herzustellen, wenn er noch dazu für kalte Temperaturen geeignet sein soll, ist eine Aufgabe für Leute, die bereits einiges an Erfahrung hinsichtlich MYOG mitbringen.
Wer noch nicht soviel Erfahrung im selber Herstellen von Ausrüstung hat, der sollte sich dann lieber einen Quilt kaufen. Gute Quilts die sogar für sehr kalte Außentemperaturen geeignet sind, gibt es mittlerweile für einige hundert Euro zu kaufen.
#15 Regenhose selber herstellen
In Bezug auf wasserdichte Hosen kann man sehr viel improvisieren.
Traditionelle Regenhosen werden von Wanderern oft durch Trekkinghosen ersetzt, die praktisch alles mitbringen, was man für harte Wandertouren braucht, wie windstoppende Eigenschaften, weiter und beweglicher Schnitt, robustes und wasserdichtes Material und wasserdicht versiegelte Nähte.
Wer sich das Geld für eine teure Trekkinghose mit den genannten Eigenschaften sparen will, der kann aus jedem wasserdichten Material selbst einen Regen-Beinschutz fertigen oder wenigstens einen Hosenschutz, der im Falle von Regen dann rasch über die Hosen gezogen werden kann, um diese vor Nässe zu schützen.
#16 Gamaschen selber herstellen
Gamaschen lassen sich sehr gut selber herstellen. Gamaschen verbinden die Hosen mit den Schuhen, so dass weder Nässe noch Schmutz von oben oder seitlich in die Schuhe geraten kann. Sie sind nützlich bei Wanderungen durchs Gelände und bei Schmuddelwetter. Mit etwas Phantasie und handwerklicher Hingabe lassen sich Gamaschen einfach selber herstellen.
#17 Outdoor-Kocher selber herstellen oder modifizieren
Bei Outdoor-Kochern kann sehr viel selber gebaut oder improvisiert werden. Hobokocher können praktisch aus jeder alten Blechdose oder aus jedem alten Blechkanister hergestellt werden. Und selbst ein Spirituskocher kann einfach aus einer leeren Bierdose entstehen. Der Phantasie sind hier wie immer keine Grenzen gesetzt.
Auch bekannte Kochsysteme für Outdoor wie z.B. Esbit Kocher können modifiziert und so noch effektiver gemacht werden.
#18 MYOG Vegan
Beim MYOG geht es oft nicht nur darum, individuelle Ausrüstung oder Bekleidung herzustellen und dabei Geld zu sparen. Für viele ist das Herstellen eigener Artikel eine Philosophie, die auch in andere Bereiche außerhalb von Outdoor, Wandern oder Trekking Einfluss nimmt.
Als alternative Form und Gegenstrom zum Konsumismus und als Möglichkeit alternative Wege für einen bewussteren und ökologischeren Umgang mit den Ressourcen aufzuzeigen, nimmt auch MYOG vegan einen immer breiteren Stellenwert in der MYOG-Bewegung ein.
Bei MYOG vegan geht es dann darum, nur Materialien zu verwenden, die keinen tierischen Ursprung haben und für deren Herstellung auch keine tierischen Produkte, in welcher Form auch immer, zum Einsatz kommen.
Auch die Herstellungsbedingungen eines Produkts sowie Aspekte des Umweltschutz fließen hier in die Kaufentscheidungen mit ein. Viele greifen auch auf Abfallprodukte zurück wie eben alte IKEA-Beutel oder sonstige Kunststofferzeugnisse, die unsere Gesellschaft sowieso im Überfluss erzeugt und die nicht erst gekauft werden müssen, da sie sowieso jeder zuhause hat.
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Weiterführende Infos zu MYOG Make your own gear, MYOG Modify your own gear, DIY Do it yourself und allem, was irgendwie mit dem selber Herstellen von Outdoor- und sonstiger Ausrüstung zu tun hat, findest du in entsprechenden Foren und in Webartikeln, die diese Thematik aufgreifen.
Damit du sofort loslegen kannst, hier noch eine Anleitung, wie du einen Seesack aus alter Militärplane komplett selber nähen kannst.
(MYOG = make your own gear)