MYOG Make Your Own Gear: 18 Tipps zum Ausrüstung selber machen

MYOG bedeutet, dir deine Outdoor-Ausrüstung selber zu machen

Das Wichtigste in Kürze

  • MYOG (Make Your Own Gear) bedeutet, Ausrüstung selbst zu machen.
  • Das MYOG-Konzept wird von Ultraleicht-Wanderern, Campern, Bushcraftern und allen Outdoor-Enthusiasten angewendet, die gerne selber basteln und dabei noch Geld sparen wollen.
  • Viele Bestandteile deiner Ausrüstung wie regenfeste Überzüge oder sogar einen kompletten Rucksack kannst du selbst herstellen.
  • Neben der Herstellung neuer Dinge kannst du durch Eigeninitiative bestehende Ausrüstung weiter verbessern und individualisieren.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was bedeutet MYOG?
  2. Wo ist der Ursprung von Make Your Own Gear?
  3. Welche Ausrüstung kann ich selber machen?
  4. Was sind die Vorteile?
  5. Hat MYOG auch Nachteile?
  6. Make Your Own Gear vs. Modify Your Own Gear
  7. MYOG Make Your Own Gear vs. DIY Do It Yourself
  8. Auf welche Outdoor-Bereiche bezieht sich das MYOG-Konzept?
  9. Was gibt es zu beachten beim Herstellen ultraleichter Ausrüstung?
  10. Weitere Inspirationen zur Herstellung von Ausrüstung
  11. Fazit

Was bedeutet MYOG?

Die Buchstabenfolge M.Y.O.G. ist eine Abkürzung und bezieht sich auf die englischsprachige Aussage Make Your Own Gear.

Übersetzt bedeutet das in etwa Mache deine eigene Ausrüstung, Stelle deine eigene Ausrüstung her oder Stelle dir deine Ausrüstung selber her.

Ähnlich wie andere Anglizismen (Ausdrucksweise oder eine Bedeutung aus der englischen Sprache) wurde auch das Kürzel MYOG direkt aus dem Englischen ins Deutsche übernommen, wo es die gleiche Bedeutung hat wie im Englischen.

Dabei geht es bei diesem Konzept nicht nur darum, Ausrüstung von Grund auf selbst herzustellen. Sich das Verbessern und Individualisieren von Equipment gehören zum MYOG-Konzept.

Wo ist der Ursprung von Make Your Own Gear?

Ausrüstung gestern und heute

Der Ursprung der MYOG-Bewegung kann in der DIY-Bewegung (Do It Yourself) gesucht werden, die bereits in den fünfziger Jahren in England entstand.

Das sind jedoch nur Vermutungen. Denn grundsätzlich ist es so, dass seit jeher von einigen Outdoorfreunden die Ausrüstung selbst hergestellt wurde.

Bei vielen Expeditionen war das weit vor der Entstehung der DIY-Bewegung wohl auch kaum anders möglich. Denn der Outdoor-Sektor ist erst in den letzten Jahrzehnten so richtig in Fahrt gekommen.

Hast du schon einmal in Büchern über die Anfangszeiten der Bergsteigerei geschmökert?

Noch vor einigen Jahrzehnten wurden Expeditionen völlig anders vorbereitet als heute.

Selbst die billigste Outdoor-Ausrüstung aus den Sonderangeboten eines Discounter ist, im Vergleich zur Ausrüstung wie sie noch vor 70 Jahren benutzt wurde, geradezu außerirdisch modern.

Früher mussten sich Abenteurer ihre Ausrüstung selbst herstellen. Heute ist MYOG ein Hobby.

Neuentdeckung des Selbermachen von Bergführer Ray Jardine

Die Idee der Selbstherstellung von Outdoor-Ausrüstung bekam in den neunziger Jahren vom US-amerikanischen Kletterer und Bergführer Ray Jardine neuen Wind. 

In seinem 1992 erschienenen Buch PCT Hiker’s Handbook beschrieb er die Herstellung eigener Ausrüstung, die vergleichsweise leichter war als traditionelle Ausrüstung.

So entstand die Ultraleicht-Bewegung und Ray Jardine ist sozusagen der Urvater der Ultralight-Bewegung.

Jardine verwendete aus Gründen der Gewichtseinsparung erstmals offene Steppdecken anstelle geschlossener Schlafsäcke. Und er verzichtete auf Zeltstangen und nahm stattdessen nur die Plane mit und er entfernte den Rahmen beim Rucksack.

So wurden die heute gängigen Quilt (offene Schlafsäcke), Tarp (Zeltplane ohne Zeltstangen) und die ultraleichten rahmenlosen Rucksäcke geboren.

Da es in den Neunzigern diese Sachen noch nicht im Outdoor-Laden zu kaufen gab und weil Jardine ein experimentierfreudiger Abenteurer war, stellte er diese Dinge einfach selber her.

Genau das machen auch heute noch die echten Ultralight-Verfechter. Und selbst, wenn es heute fast jede ultraleichte Ausrüstung zu kaufen gibt, so kannst du mit etwas Phantasie und handwerklichem Geschick immer noch Sachen herstellen, die es so nicht von der Stange gibt.

Welche Ausrüstung kann ich selber machen?

Einige Beispiele für Outdoor-Ausrüstung die selber gebaut oder modifiziert werden kann:

  • Rucksack oder Backpack
  • Tasche, Bag, EDC
  • Tarp, Tent oder Zelt
  • Schlafsack oder Quilt
  • Sämtliche ultraleichte Ausrüstung
  • Gamaschen
  • Regenhose
  • Regenjacke
  • Regenponcho
  • Outdoor-Besteck
  • Outdoor-Kocher z.B. Spirituskocher aus einer leeren Bierdose
Selbst hergestellter Rucksack, MYOG
Make your own Gear: Selbst genähter Seesack.

Lesetipp: Sieh dir an, wie ich selbst einen Seesack genäht habe.

Was sind die Vorteile?

Unikate: Ultraleicht-Wanderer bauen sich ihre Ausrüstung selbst, weil es sie so nicht zu kaufen gibt. Oder besser, weil es sie bis vor kurzem so noch nicht zu kaufen gab.

Mittlerweile gibt es fast nichts, was es für Geld nicht zu kaufen gäbe. Trotzdem kann auch heute noch Ausrüstung selber hergestellt werden, die du so garantiert in keinem Geschäft findest.

Sparen: Neue Ausrüstung zu kaufen, kann ins Geld gehen. Für einen ultraleichten Trekkingrucksack werden da schnell mehrere hundert Euro fällig.

Hast du Lust zum Basteln und möchtest gleichzeitig Geld sparen, kannst du dir viel Equipment selbst bauen.

Verbesserung: MYOG steht nicht nur für Make your own Gear. Es steht auch für Modify Your Own Gear.

Diese eigene Gear kann gekauft sein oder selbst hergestellt. Wenn die Ausrüstung gekauft ist, kann es daran immer noch etwas zu verbessern geben, um sie an deine individuellen Ansprüche anzupassen.

Als Beispiel kann ein leichtes Trekkingzelt dienen, das du dir fürs Camping gekauft hast und nun fürs Trekking etwas frisieren möchtest. In diesem Fall kann modifiziert werden, indem auf schwerere Zeltstangen verzichtet wird oder indem die Stangen durch sehr leichte Eigenproduktionen (z.B. aus Fiberglas) ersetzt werden.

Die Möglichkeiten zur Verbesserung gekaufter Ausrüstung sind vielfältig. Was vorstellbar ist, kann theoretisch auch realisiert werden.

Lust zum Selbermachen und auch etwas Geschick sind natürlich Voraussetzung.

Vertrauen in die Ausrüstung: Wird Ausrüstung selbst hergestellt, weißt du genau, was du hast. Wird ein Rucksack oder eine Hose komplett selber genäht, weißt du, inwieweit du dich auf die Nähte und auch auf den verwendeten Stoff verlassen kannst.

Das selber Herstellen von Ausrüstung kann viele Stunden beanspruchen.

Nähst du deinen Rucksack selbst, hast du während des Herstellungsprozess jeden Quadratzentimeter davon mehrmals in den Händen gehabt. Du kennst dein Werkstück wie kein anderer und viel besser als ein Produkt, das du dir nur im Laden gekauft hast.

Wenn du einen Ausrüstungsgegenstand komplett selbst gefertigt hast, weißt du ganz genau, inwieweit du dich darauf verlassen kannst.

Individualität: Möchtest du individuelle Wünsche bei deiner Ausrüstung realisieren, ist das selber Herstellen der schnellste und günstigste Weg.

Wenn du deine Ausrüstung selbst herstellst, kannst du dir individuelle Wünsche erfüllen, musst nicht warten (auf das nächste Weihnachtsgeschenk), und du sparst Geld.

Hobby: Im Herbst wenn die Tage kürzer und die Nächte länger werden, bieten sich lange Abende, an denen du Ausrüstung selber herstellen und verbessern kannst. Auch im Sommer kann das selber Herstellen von Ausrüstung als netter Zeitvertreib oder Hobby gelten.

Wenn du dir das selber Bauen von Equipment zum Hobby gemacht hast und viele Stunden mit diesem Hobby verbringst, wirst du irgendwann ein Fachmann auf diesem Gebiet.

Auf diese Weise sind schon manche Experten geboren, die dann das Hobby weiter zu ihrem Beruf entwickelt haben.

Hat MYOG auch Nachteile?

Zeitintensiv: Kaufst du Ausrüstung, musst du nur in den Laden gehen oder die Artikel online im Onlinehandel bestellen, bezahlen und schon erhältst du das Produkt deiner Wahl.

Abhängig vom gewünschten Produkt kann das selber Herstellen richtig zeitintensiv werden.

Das selber Nähen eines Rucksack geht mal nicht eben so nebenbei über die Bühne.

Hier musst du dir Gedanken machen über die benötigten Materialien, den Schnitt und die Form, die der Rucksack nach Fertigstellung haben soll.

Die Herstellung selbst kann sich über mehrere Tage oder sogar Wochen ziehen.

MYOG funktioniert nur mit Geduld.

Fähigkeiten: Skills die du noch nicht beherrschst, kannst du dir aneignen. Trotzdem verlangt das auch wieder Zeit, womit wir zurück bei Punkt 1 wären.

Beherrschst du bereits einige wichtige Skills wie Nähen oder du kennst dich aus damit, wie Nähte wasserdicht versiegelt werden können, bist du im Vorteil.

Das Gute beim selber Herstellen ist, dass du immer neue Skills hinzulernst und diese neuen Fähigkeiten auch automatisch immer weiter ausbaust.

Einige Skills sind zwar erforderlich. Sie fordern dich aber auch, was wiederum ein Vorteil ist, weil du daran wächst.

Zuverlässigkeit: Anfänger sollten nicht direkt einen ultraleichten Schlafsack selber nähen wollen, um damit zum Wintertrekking aufzubrechen. Wer hier nicht genau weiß, was er macht, kann dadurch schlaflose Nächte verursachen.

Beginner sollten sich erst langsam herantasten, Ausrüstung verbessern, dann damit anfangen Ausrüstung selber herzustellen und immer wieder in der Praxis testen.

Auf selber hergestellte Ausrüstung musst du dich genauso gut verlassen können wie auf gekaufte Ausrüstung.

Wenn du etwas Übung im Selbermachen hast, wirst du dich auf dein selbst hergestelltes Equipment sogar noch besser verlassen können wie auf gekauftes Equipment.

Make Your Own Gear vs. Modify Your Own Gear

Obwohl die Abkürzung MYOG ursprünglich für die Aussage Make Your Own Gear stand, so wird sie heute auch für Modify Your Own Gear verwendet.

Das bedeutet, dass Ausrüstung, die bereits gekauft wurde oder die auch selber hergestellt wurde, weiterhin und durch eigene Arbeit modifiziert wird.

Hast du bereits Ausrüstung selber hergestellt, weißt du, dass selber Herstellen ein Prozess ist, der immer wieder überdacht, überarbeitet und verbessert werden will.

Ein Ausrüstungsgegenstand wird nie vollständig perfekt sein. Immer gibt es irgendetwas, das verbessert werden will.

Was verbessert werden kann, das ergibt sich erst aus den Praxistests, wenn die Ausrüstung draußen ihrem Mann bzw. ihrer Frau stehen muss.

Egal, ob neue oder gekaufte Ausrüstung oder selber hergestellte Ausrüstung: Immer kann etwas modifiziert werden, um noch bessere Gebrauchseigenschaften zu erhalten.

Selbst gebauter Outdoor-Kocher, MYOG aus einer Blechdose
Selbst gebauter Outdoor-Kocher aus einer Dose: Ultraleicht (da sowieso dabei) und nachhaltig (Müllentsorgung).

MYOG Make Your Own Gear vs. DIY Do It Yourself

Make Your Own Gear bezieht sich heute hauptsächlich auf das selber Herstellen von Outdoor-Ausrüstung und hierbei vor allem auf das selber Herstellen von ultraleichter Outdoor-Ausrüstung.

Also es handelt sich um Ausrüstung aus dem Trekking-Bereich.

Do It Yourself oder kurz DIY hingegen bezieht sich auf alle Tätigkeiten, egal ob Outdoor, Indoor, Hobby oder Beruf, die von Amateuren und ohne professionelle Hilfe selbst ausgeführt werden.

Beim DIY geht es ums handwerkliche Selbermachen, Herstellen, Reparieren, Verbessern oder Wiederverwenden.

Neben den Tätigkeiten, also handwerklichen Aktivitäten bezieht sich Do It Yourself aber auch auf Prinzipien der Selbstermächtigung, Selbstorganisation, Improvisation, Eigeninitiative, die ihren Ursprung in den 1970ern haben.

Hier geht es darum, weit ab vom Mainstream nach eigenen Ideen und Konzepten zu handeln und Eigeninitiative dem Wohlstandsallerlei voranzusetzen. Siehe hierzu auch Do it Yourself.

Auf welche Outdoor-Bereiche bezieht das MYOG Konzept?

Vorrangig wird das MYOG-Konzept heute im Zusammenhang mit der Herstellung in Handarbeit von ultraleichter Outdoor-Ausrüstung verwendet.

Hierzu zählt hauptsächlich Ausrüstung für:

  • Trekking
  • Wandern
  • Weitwandern

Unabhängig der genannten Beispiele kann das Konzept aber auch für alle anderen Ausrüstungsgegenstände gelten, die selbst hergestellt werden.

Was gibt es zu beachten beim selber Herstellen ultraleichter Ausrüstung?

Die Herstellung ultraleichter Ausrüstung zielt in jeder Beziehung darauf ab, soviel Gewicht einzusparen wie möglich.

Das führt dazu, dass echte Ultralight-Freaks soweit gehen, auf das hochmoderne und nach neusten Standards gefertigte Regenponcho zu verzichten, um es gegen eine Billigfolie vom Chinesen einzutauschen.

Die Billigfolie ist eben noch ein paar Gramm leichter ist als das Hightech-Regencape.

Moderne Regencapes sind aus wasserdichten und gleichzeitig atmungsaktiven Materialien gefertigt. Wenn du anstelle eines modernen Regenschutzes auf eine Billigfolie zurückgreifst, wirst du auch gerne damit leben, dass die Folie zwar wasserdicht aber absolut nicht atmungsaktiv ist.

Und man wirst auch gerne mit der Gewissheit leben, dass die Billigfolie nicht annähernd so robust und langlebig ist wie ein modernes Regencape.

Komfort vs. Gewichtsersparnis

Wer seine ultraleichte Trekking-Ausrüstung selber herstellt, verzichtet nicht selten auf Komfort, um eben diesen Komfort gegen eingespartes Gewicht einzutauschen.

Das selber Fertigen kann sehr viel günstiger ausfallen als das Kaufen. Und auch können zahlreiche Gramm bis mehrere Kilogramm an Gewicht gespart werden.

Der Komfort wird in den meisten Fällen jedoch auch in Mitleidenschaft gezogen.

Was gibt es zu beachten beim selber Herstellen wasserdichter Ausrüstung?

Einen Rucksack oder einen Seesack selber nähen ist eine Sache. Einen ultraleichten wasserdichten Rucksack zu fertigen, kann noch schwieriger werden.

Zwar nicht in der Herstellung selbst, dafür aber im Zuge der gedanklichen Vorbereitungen.

Eine gute Möglichkeit, dir viel Arbeit zu sparen, kann sein, direkt zu wasserdichten Materialien zu greifen. Diese weisen bereits eine hohe Wasserdichtigkeit auf, sodass du anschließend weniger imprägnieren bzw. versiegeln musst.

Wasserdichte Materialien verwenden und versiegeln

Für die Herstellung eines ultraleichten Rucksack kann ein robuster IKEA-Beutel verwendet werden. Dieser weist aufgrund seines Materials bereits eine gute Wasserdichtigkeit auf.

Wähle den Schnitt so, dass nur sehr wenig genäht werden muss.

Wenn die gefalteten Stellen überlappen, kannst du aus jedem wasserdichten Material und ohne großen Aufwand einen wasserdichten Rucksack fertigen.

Müssen Nähte versiegelt werden, kann das mit Zeltkleber geschehen oder mit anderen Klebstoffen, die eine entsprechenden Haltbarkeit und Wasserdichtigkeit aufweisen, sodass sie für die gewählten Endzwecke gebraucht werden können.

Stoffe können hinsichtlich ihrer wasserabweisenden Eigenschaften verbessert werden, indem verschiedene Imprägniertechniken zur Verwendung kommen.

Weitere Tipps zur Herstellung von Ausrüstung

Rucksack, Backpack selber nähen

Einen Rucksack kannst du entweder komplett selber herstellen indem du ihn nähst. Oder du greifst zu einem gekauften Rucksack und modifizierst ihn nach deinen individuellen Wünschen.

In Bezug auf ultraleichte Ausrüstung wird bei Rucksäcken auf ausgefeilte Tragsysteme verzichtet. Denn diese gelten als Haupt-Gewichstverursacher.

Hüftgurttasche, Gürteltasche selber nähen

Wenn du Ausrüstung selber herstellen willst, musst du gut mit Nadel und Faden umgehen können. Nähen gehört zu den wichtigsten Grundkenntnissen, wenn es darum geht, Equipment für Outdoor, Trekking und Wandern selbst herzustellen.

Einen Rucksack zu nähen, kann für Ungeübte eine Riesenherausforderung darstellen. Um den Umgang mit Nadel und Faden zu üben, kann das Nähen einer kleinen Gürteltasche oder Hüfttasche ein guter Einstieg sein.

Tarp, Tent, Zelt selber herstellen

Eine einfache Bauplane kann als Tarp gelten. Bauplanen gibt es für wenige Euro im Supermarkt, sie sind wasserdicht und robust.

Mit etwas Geschick und ein wenig Zubehör lässt sich aus solchen Planen im Handumdrehen ein wasserdichter Unterschlupf errichten.

Im Vergleich zu modernen Tarps sind Baumarktplanen jedoch schwerer. Hinsichtlich des Gewichts dürfen hier also keine Vorzüge erwartet werden.

Wenn du in dieser Beziehung nach einer ultraleichten Variante Ausschau hältst, entscheide dich lieber gleich für ein leichtes Tarp aus maschineller Produktion.

Schlafsack, Quilt selber herstellen

Im Gegensatz zu traditionellen Schlafsäcken sind Quilts am Rücken frei oder sie bestehen einfach aus einer Steppdecke.

Einen Schlafsack selber herzustellen, wenn er noch dazu für kalte Temperaturen geeignet sein soll, ist eine Aufgabe für Leute, die bereits einiges an Erfahrung hinsichtlich MYOG mitbringen.

Hast du noch nicht soviel Erfahrung im selber Herstellen von Ausrüstung, kaufe den Quilt besser. Gute Quilts die sogar für sehr kalte Außentemperaturen geeignet sind, gibt es für unter hundert Euro zu kaufen.

Regenhose selber herstellen

In Bezug auf wasserdichte Hosen kannst du sehr viel improvisieren.

Traditionelle Regenhosen werden von Wanderern oft durch Trekkinghosen ersetzt, die praktisch alles mitbringen, was du für harte Wandertouren brauchst. Hierzu gehören windstoppende Eigenschaften, weiter und beweglicher Schnitt, robustes und wasserdichtes Material und wasserdicht versiegelte Nähte.

Möchtest du das Geld für eine teure Trekkinghose mit den genannten Eigenschaften sparen, kannst du aus jedem wasserdichten Material selbst einen Regen-Beinschutz fertigen.

Ein einfacher Hosenschutz kann bei Regen über die Hosen gezogen werden, um diese vor Nässe zu schützen.

Gamaschen selber herstellen

Gamaschen lassen sich sehr gut selber herstellen. Sie verbinden die Hosen mit den Schuhen, sodass weder Nässe noch Schmutz von oben oder seitlich in die Schuhe geraten kann.

Gamaschen sind nützlich bei Wanderungen durchs Gelände und bei Schmuddelwetter. Mit etwas Phantasie und handwerklicher Hingabe lassen sich Gamaschen einfach selber herstellen.

Outdoor-Kocher selber herstellen oder modifizieren

Bei Outdoor-Kochern kann sehr viel selber gebaut oder improvisiert werden.

Hobokocher können praktisch aus jeder alten Blechdose oder aus jedem alten Blechkanister hergestellt werden. Und selbst ein Spirituskocher kann einfach aus einer leeren Bierdose entstehen.

Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Auch bekannte Kochsysteme für Outdoor wie z.B. Esbit Kocher können modifiziert und so noch effektiver gemacht werden.

MYOG Vegan

Beim MYOG geht es oft nicht nur darum, individuelle Ausrüstung oder Bekleidung herzustellen und dabei Geld zu sparen.

Für viele ist das Herstellen eigener Artikel eine Philosophie, die auch in andere Bereiche außerhalb von Outdoor, Wandern oder Trekking Einfluss nimmt.

Als alternative Form und Gegenstrom zum Konsumismus und als Möglichkeit alternative Wege für einen bewussteren und ökologischeren Umgang mit den Ressourcen aufzuzeigen, nimmt auch MYOG vegan einen immer breiteren Stellenwert in der MYOG-Bewegung ein.

Bei MYOG vegan geht es darum, nur Materialien zu verwenden, die keinen tierischen Ursprung haben und für deren Herstellung auch keine tierischen Produkte, in welcher Form auch immer, zum Einsatz kommen.

Auch die Herstellungsbedingungen eines Produkts sowie Aspekte des Umweltschutz fließen in die Kaufentscheidungen mit ein.

Viele greifen auf Abfallprodukte zurück wie alte IKEA-Beutel oder sonstige Kunststofferzeugnisse, die unsere Gesellschaft sowieso im Überfluss erzeugt und die nicht erst gekauft werden müssen, da sie sowieso jeder zuhause hat.

Fazit

MYOG ist kein neues Konzept sondern so alt wie die Menschheit selbst. Bevor es jede denkbare Outdoor-Ausrüstung zu kaufen gab, mussten Abenteurer erfinderisch sein.

Was es an Ausrüstung nicht gab, wurde selbst hergestellt. Unzuverlässiges oder zu schweres Equipment wurde weiter verbessert.

Für viele Outdoor-Enthusiasten geht es bei MYOG vor allem darum, Ausrüstung leichter zu machen.

Heute ist die Umsetzung des Konzept von Make Your Own Gear mehr ein Hobby als Notwendigkeit. Wer kein Geld für neue Ausrüstung hat, kann durch das Selbermachen Geld sparen.

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