Ein Mann braucht einen Seesack. Da wir Männer eher unkompliziert sind, so bietet ein Seesack die effizienteste Möglichkeit, Sachen sicher aufzubewahren und zu transportieren.
Ich liebe Seesäcke. Leider gibt es den Seesack, so wie ich ihn gerne haben möchte, nicht zu kaufen.
Also habe ich beschlossen, mir einen Seesack nach meinem Geschmack selbst zu nähen. Und zwar in 100% Handarbeit und aus einer Militärplane.
Inhaltsverzeichnis
Einen richtig coolen Seesack selber nähen aus Militärplane
Online findet man eine ganze Menge Anleitungen zum Seesack nähen. Die meisten Tutorials zielen jedoch auf modische Beutelchen ab, die Frauen zum Einkaufsbummel oder zur Aufbewahrung ihrer Utensilien dienen sollen. Sicher haben auch diese Seesäcke ihre Daseinsberechtigung. Nur für mich persönlich sind sie uninteressant.
Was ich brauche:
Einen richtig grossen Seesack aus robusten Materialien, worin ich notfalls sogar meine Freundin transportieren kann… Ok, das ist vielleicht etwas übertrieben, aber hinsichtlich der Grössenordnung und der Robustheit haut das schon so hin.
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In Gedanken sehe ich einen Seesack, wie ihn Matrosen vor hundert Jahren tatsächlich benutzten, um ihre Habseligkeiten an Bord eines Seglers zu bringen, der kurz davor steht, ins unbekannte Abenteuer aufzubrechen. Solche Matrosenseesäcke waren üblicherweise sehr geräumig und vor allem waren sie aus absolut robustem Segelstoff gefertigt.
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Bevor es losgeht: Material und Teile für die Fertigung
Das Wichtigste: Der Sackstoff aus robuster Militärplane
Hinsichtlich der Auswahl des passenden Sackmaterials musste ich nicht lange überlegen. Seit über 20 Jahren leistet mir eine Militärplane aus NVA-Beständen hervorragende Dienste. Da mir diese Plane sehr ans Herz gewachsen ist, wollte ich sie nicht als Seesack verbauen. Sie dient mir weiterhin als Tarp, Unterlage, Sonnenschutz, etc.
So bestellte ich mir über Amazon eine neue Ein-Strich-Kein-Strich NVA-Plane aus Restbeständen. Auch diese Militärplane hat bereits über 30 Jahre auf dem Buckel. Da sie nie zum Einsatz kam, ist sie allerdings immer noch wie neu. Und im Gegensatz zu meiner altgedienten NVA-Plane ist sie sogar noch richtig dunkelgrün.
⇒ Diese NVA Militärplane (Ein Strich / Kein Strich) bestellte ich über einen Händler neu bei Amazon (Amazon Link)
Weiteres Material: Tragriemen, Ösen, zusätzlicher Stoff, Nähzeug, etc.
Warum ich den Sack mit der Hand nähe
Der Seesack wird ausschliesslich mit der Hand genäht. Ich benutze also keine Hilfe in Form einer Nähmaschine. Eine Nähmaschine würde den Arbeitsprozess deutlich beschleunigen und vereinfachen. Jedoch möchte ich den Seesack in echter Oldschool-Manier in Handarbeit nähen. Sicher keine einfache Aufgabe, aber den Spass ist es allemal wert.
Als Nähzeug habe ich ganz einfache Nähnadeln und sehr starkes Nähgarn in grüner Farbe. Geht die Nadel an dicken Stellen besonders schwer durch den Stoff, dann nehme ich eine Zange zur Hilfe (Im Laufe der Arbeit am Seesack zerbrach ich insgesamt 3 Nähnadeln).

Hilfswerkzeuge
Neben dem Nähzeug und der Zange waren Stecknadeln hilfreich. Mit diesen steckte ich die spätere Sackform zusammen. Beim Vernähen blieb so alles an seinem Platz und nichts verrutschte. Eine Schere darf natürlich auch nicht fehlen.
Die Tragriemen aus Kletterseil für Tragesystem und den Schliessmechanismus
Für die Tragriemen habe ich dickes und 4 Meter langes Kletterseil gekauft. Das Tragseil zerschnitt ich dann zuhause in zwei Teile. Ein Teil dient als Tragseil der andere Teil ist für den Schliessmechanismus.
⇒ Wichtig: Beim Zertrennen von Kletterseil unbedingt darauf achten, die Enden nach dem Zerschneiden mittels eines Feuerzeug oder einer Kerze abzubrennen, so dass hier nichts auftrudeln kann.
Befestigungsösen für Tragriemen
Als Befestigungsringe für die Tragriemen habe ich 2 kleine und einen grossen Bergsteiger-Karabiner (Schraubkarabiner) besorgt. Diese sind so massiv, dass du dich daran abseilen kannst.
Zusätzlicher Stoff für Befestigung der Kletterringe (Schraubkarabiner) und für Sackboden
Damit der Sack am Ende durchgehend im coolen Military-Style glänzt, zerschneide ich für zusätzliche Stoffaufwendungen Verlängerungen alter Militärhosen und einen alten Canvas-Rucksack.
Der Nähvorgang und die Naht
Eine von Hand genähte Naht kann noch stabiler sein als eine Naht, die mit der Maschine genäht wurde. Wichtig ist, dass du dich von vornherein für richtig stabiles Nähgarn entscheidest.
Tipps für eine stabile Naht
Beim Nähen wirst du merken, dass du, wenn du richtig sauber arbeiten willst, nur langsam vorankommst. Jedoch solltest du dir angewöhnen, gleich von Anfang an sauber zu arbeiten, denn schliesslich wird es dein Seesack!
- Führe Stiche in kurzen Abständen
- Ziehe alle 3 bis 5 Stiche das Nähgarn richtig straff
- Baue Sicherungen ein: Ziehe alle 5 bis 10 Stiche das Nähgarn straff, ziehe einen oder mehrere Sicherungsknoten – Siehe Videoreihe Teil #3 – So entsteht eine stabile Naht

Der Seesack nimmt langsam Form an

Unvorhergesehene Veränderungen beim Seesack nähen
Kürzung der ursprünglichen Materiallänge
Meine ursprüngliche Idee war die, dass ich nichts vom Planenmaterial kürzen und den Seesack sozusagen aus einem Stück nähen wollte.
Während der Arbeit am Seesack musste ich dann einsehen, dass diese Idee unsinnig ist. Denn tatsächlich hätte ich die überschüssige Plane, welche bei Nichtverwendung in den Sack gestopft wäre, zu 99,9% der Zeit sinnlos mit mir herumgeschleppt. Denn wann braucht man wirklich einen 2 Meter Seesack?
Ich kürzte also die Plane und auch so ist das Seesackvolumen noch beachtlich gross.
Verwurf meiner ursprünglichen Idee der Kunststoffschnallen als Verschlusssystem
Eine andere Ausgangsidee war die, dass ich Kunststoffschnallen als Schliesssystem anbringen wollte.
Während dem Nähen am Seesack sah ich jedoch ein, dass Kunststoff nicht zum Raw-Look bzw. Oldschool-Look des Seesacks passen.
So verwarf ich diese Idee und liess mir vom Sattler 10 Metallösen für den Verschluss einstanzen.
Oldschool-Verschlusssystem mit Metallösen vom Sattler
Vom Sattler liess ich 10 Metallösen um den oberen Rand einstanzen, welche nun in Verbindung mit einem Kletterteil als Verschlusssystem funktionieren.
Pro Öse bezahlte ich einen Euro. Also zehn Euro insgesamt. Die Lösung sieht sehr sauber und professionell aus und ich bin zufrieden mit dieser Idee.
Wichtig: Stabile und passgenaue Anbringung der Aufhängungen
Wenn du selbst so einen oder so einen ähnlichen Seesack nähen möchtest wie ich, dann achte darauf, dass du die Aufhängungen passgenau anbringst. Mir half dabei ein anderer Rucksack, den ich als Beispiel für die Abstände zur Hilfe nahm.
Einzig bei der mittleren oberen Aufhängung da verschätzte ich mich. Ich dachte, je weiter oben sie ist, desto besser. Nachdem ich dann schon stundenlang an dieser Aufhängungen herumgenäht hatte, merkte ich, dass sie doch zu weit oben sitzt.
Also trennte ich die Nähte wieder auf, versetzte die Aufhängung ein ganzes Stück weiter nach unten und begann noch einmal.
Diese Mehrarbeit kannst du dir sparen, wenn du dich gleich für die richtigen Abstände entscheidest.

Gesamtkosten meines Seesack-selber-nähen Projekts
Der selbst genähte Seesack kommt mich teurer als ein gekaufter. In meinem Outdoorladen um die Ecke gibt es sehr gute und grossvolumige wasserdichte Seesäcke von Marken wie Mammut für um die 60 Euro. Rechne ich alle Kosten zusammen, dann kommt mein selber genähter Seesack sogar teurer.
Alleine für die Plane bezahlte ich mit den Versandkosten um die 30 Euro. Das liegt aber auch daran, weil die Plane aus Deutschland bis nach Spanien geliefert werden musste.
Die Karabiner kosteten auch noch mal weit über 20 Euro. Es sind eben echte Kletterkarabiner. Das Kletterseil ca. 8 Euro.
Eine Rolle des zugegebenermassen sehr robusten Garn kostet satte 2,50 Euro. Davon verbriet ich drei Rollen. Also bezahlte ich allein für das Nähgarn 7,50 Euro.

Der Seesack ist fast fertig – YouTube Video
Der fertige multifunktionale Seesack in Bildern – YouTube Video
Fazit
Lohnt es sich, einen Seesack selber zu nähen?
Für mich hat es sich auf alle Fälle gelohnt. Ich bin kein Näher und dieses Projekt war eine echte Herausforderung auf unbekanntem Terrain.
Dass der selbst genähte Seesack am Ende teurer kommt als ein gekaufter, finde ich weniger wichtig.
Viel wichtiger finde ich, dass ich das Projekt durchgezogen und einen individuellen Seesack nach meinem Geschmack gefertigt habe, den es in dieser Form garantiert kein zweites Mal gibt.
Einige Vorstellungen musste ich bei der Umsetzung verwerfen wie z.B. meine Idee, nichts von der Plane wegzuschneiden oder das Schliesssystem mit den Kunststoffschnallen.
Vieles hat sich erst während dem Arbeitsprozess ergeben. Am Ende ist jedoch ein richtig cooler Seesack entstanden.
Update: 7 Mai 2018
Ich hatte den Seesack nun bereits mehrfach im Einsatz. So flog ich damit übers Wochenende zu einem Event nach Barcelona. Hier nahm ich nur sehr wenige Sachen mit und brauchte natürlich nicht das gesamte Sackvolumen.
So zog ich beim Packen den oberen Verschluss unten um den Seesack und befestigte das Seil des Verschlusses am oberen Tragriemen. Auf diese Weise hatte ich ein sehr praktisches Daybag oder eben einen sehr praktischen Daybag-Seesack. Auch im Flugzeug fällt er so klein zusammengepackt kaum auf.
Zuhause nutze ich oft das gesamte Volumen. Auch hier macht er sich äußerst gut. Ich hatte ihn sogar schon auf dem Motorrad mit dabei. Dank der stabilen Tragseile und der festen Aufhängungen ist das gar kein Problem, da er richtig gut und vor allem sicher auf den Schultern sitzt.

Update: 28 Juni 2018

Du willst wissen, wie es mir mit meinem Seesack in Kanada ergangen ist?
⇒ Hier erfährst du mehr über unseren Roadtrip durch British Columbia
(MYOG = make your own gear)