Was ist Ultraleicht Trekking? Nicht, was du denkst!

Ultraleicht Trekking

Du weißt, was Ultraleicht Trekking bedeutet? Du glaubst es nicht, aber es geht noch viel leichter als du es dir vielleicht vorstellst.

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ultraleicht Trekking?

Beim Ultraleicht Trekking oder Ultraleicht Wandern geht es darum, die Outdoor-Ausrüstung im Bezug auf das Gewicht zu optimieren.

Eine wichtige Rolle beim Optimierungsprozess nehmen die Big 4 ein.

Die Bezeichnung Big 4 bezieht sich auf die 4 größten Gewichtssünder beim Packen: Rucksack, Zelt, Schlafsack, Isomatte.

Neben den genannten vier größten Gewichtsverursachern gilt es, auch das Gewicht der restlichen Ausrüstung, sowie Bekleidung und Proviant so weit wie möglich zu reduzieren.

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Was ist der Ursprung des Ultralight Trekking?

Die ersten Ideen zum Light Trekking und Ultralight Trekking wurden 1992 im vom US-amerikanischen Kletterer und Bergführer Ray Jardine veröffentlichten Buch PCT Hiker’s Handbook erwähnt.

In einer Neuauflage von 1999 unter dem Titel Beyond Backpacking beschreibt Jardine den Einsatz von rahmenlosen Rucksäcken, offenen Steppdecken mit einem geschlossenen Fußteil anstelle von Schlafsäcken (Quilts), sowie Zeltbahnen (Tarps) anstelle von Zelten. Hier wurde der Grundstein zu dem gelegt, was wir heute unter Ultralight Backpacking verstehen.

Ab welchem Gewicht spricht man vom Ultraleichtwandern?

Die Gewichtseinteilung bei der Unterscheidung zwischen herkömmlicher Wanderausrüstung, leichter Wanderausrüstung und ultraleichter Wanderausrüstung gestaltet sich nach allgemeiner Ansicht folgendermaßen:

  1. Ultralight Trekking: Unter 5 kg (ohne Proviant, Wasser und Brennstoff – Base Pack Weight BPW)
  2. Light Trekking: Zwischen 5 bis max. 9 kg (ohne Proviant, Wasser und Brennstoff – Base Pack Weight BPW)
  3. Traditionelles Trekking: + 9 kg

Die genannten Angaben beruhen auf allgemein angenommenen Richtwerten, die sich im Laufe der Jahre so herauskristallisiert haben.

Die Gewichtsangaben gelten zur Orientierung und zeigen, was möglich ist. Echte Ultralight-Freaks werden sich jedoch selbst mit 5 kg nicht zufrieden geben und stets nach Möglichkeiten weiterer Gewichtsoptimierung suchen. Und wer keine Lust hat, jedes Gramm zu zählen, der wird seinen 8 kg Rucksack trotzdem Ultraleicht nennen. Zu Recht, denn er ist immer nocht leichter als ein traditioneller Trekkingrucksack.

Was bedeutet Base Pack Weight BPW?

Das Base Pack Weight kurz BPW beschreibt das Basis-Packgewicht der gesamten Ausrüstung ausschließlich Proviant, Wasser und Brennstoff.

Wasser, Brennstoff und Proviant sind schwankende Gewichte, da sie im Laufe einer Tour nie gleich bleiben. So ist gerade am Anfang einer Tour der Proviant am schwersten, da man hier noch nichts davon verzehrt hat.

Bei der Gesamtoptimierung des Packgewichtes sollte daher stets so vorgegangen werden, dass zuerst das Basisgewicht (Base Pack Weight BPW) bestmöglich optimiert wird. Die Optimierung von Nahrungsmitteln und Wasser hinsichtlich des Gewichts findet separat statt.

Das Brennstoffgewicht entscheidet sich maßgeblich durch die Auswahl des Outdoor-Kochsystems.

Was sind die Grundlagen des Ultralight Trekking?

  1. Reduzierung des Grundgewichts der Big 4 (Schlafsack, Rucksack, Zelt, Isomatte).
  2. Genaue Planung der Tour und der nötigen Ausrüstung. Frühzeitiger Beginn der Planungen (Nicht erst kurz vor Tourstart sondern bestenfalls bereits Wochen im Voraus.).
  3. Wiegen der einzelnen Ausrüstungsgegenstände.
  4. Optimierung von Proviant, Wasser und Brennstoff. Was brauche ich wirklich und was nicht? Möglichst genaue Rationierung von Lebensmitteln, Wasser und Brennstoff für den exakten Zeitraum der Tour.
  5. Das MYOG-Konzept „Make your own gear.“: Ultraleichtes Trekking mit individuell angepasster oder komplett selbst hergestellter Ausrüstung. Zu einem der bekanntesten Beispiele des Konzepts des MYOG gehört das Absägen der Zahnbürste. Einige nähen sich ihre ultraleichten Rucksäcke selber. Der Erfindungsvielfalt sind hier keine Grenzen gesetzt. Die Ausrüstung einfach immer wieder testen und anpassen und letztendlich individuell und mit alternativen Mitteln optimieren.
  6. Das Multiuse-Konzept: Ein gutes Beispiel für Multiuse beim Trekking ist der Spork, ein Besteckteil, das sich aus Löffel und Gabel zusammensetzt. Je mehr Verwendungen ein Ausrüstungsteil hat, desto besser. So kann mit wenigen Ausrüstungsgegenständen ein höchstmöglicher Funktionsumfang ermöglicht werden.
  7. Auf dem Laufenden bleiben und lernen: Im Bereich des Ultraleichtwandern kommen immer neue Produktentwicklungen und Verbesserungen hinzu. Hier heißt es, auf dem Laufenden bleiben, sich mit anderen austauschen, Blogs, Foren und Magazine lesen, dazulernen und die Ausrüstung so immer weiter in Hinsicht ihres Gewichts zu optimieren.

Welche Vorteile und Nachteile hat Ultralight Trekking?

Vorteile von ultraleichter Wanderausrüstung +

Wegen des geringeren Gewichts kommt man schneller voran und ist beweglicher. Außerdem werden Gelenke und Muskulatur geschont, da sie viel weniger an Packgewicht abdämpfen müssen.

Es ist ein großer Unterschied, ob man mit 5 kg oder mit 15 kg eine 10 km Wanderung zurücklegt. Mit einem Packgewicht von 15 bis 20 kg auf dem Rücken müssen öfter Pausen eingelegt werden und abends tun alle Knochen weh. 5 kg hingegen sind in etwa das Gewicht, mit dem man auch auf leichten Tagestouren locker unterwegs ist.

Schafft man es, auch die Trekkingausrüstung für Mehrtageswanderungen unter die 10 kg zu bringen, dann steigert das enorm den Wanderkomfort.

Nachteile von ultraleichter Wanderausrüstung –

Anfänger sollten sich erstmal durch Testen während Tagestouren an die Packweise ultraleichter Ausrüstung herantasten. Denn auf strapaziösen Mehrtageswanderungen mit Biwak kann eine nicht ausreichend ausgeklügelte ultraleichte Trekking Ausrüstung ein echtes Sicherheitsrisiko darstellen.

Ultraleicht Trekking ist nicht einfach nur eine Art des Packens und der Gewichtsreduzierung. Vielmehr ist es eine Philosophie die verstanden werden will. Hier muss man seine Hausaufgaben machen, immer wieder testen und optimieren.

Wie teuer ist ultraleichte Ausrüstung?

Mit Hinsicht auf die Big 4 können gerade bei Vorbereitungen auf Touren im Winter einige Kosten auf Neulinge zukommen. Leichte oder Ultraleichte Winterschlafsäcke schlagen mit einigen hundert Euro zu Buche.

Ein normaler Winterschlafsack traditioneller Trekkingausrüstung wiegt abhängig vom durchschnittlichen Temperaturbereich um die 2 bis 3 kg. Wenn man bedenkt, dass das Konzept des Ultraleichtwandern ab einem Gewichtsbereich von 5 kg (Base Pack Weight BPW) ansetzt, dann ist das natürlich viel zu viel.

Durch einen ultraleichten Schlafsack kann sehr viel Gewicht eingespart werden. Für solch eine Anschaffung muss man aber etwas tiefer in die Tasche greifen. Neulinge im Bereich des UL Trekking müssen also mit einigen Investitionen rechnen.

Was sind die Big 4?

Die Big 4 bezeichnen die größten Gewichtsverursacher und beziehen sich auf Schlafsack, Isomatte, Rucksack und Zelt. Hier kann man sehr viel Gewicht reduzieren. Deshalb ist es entscheidend, sich von Beginn an mit diesen 4 Punkten auseinanderzusetzen.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Gewicht des Schlafsacks zu reduzieren?

Begründer des Ultraleicht Trekking Ray Jardine experimentierte mit offenen Steppdecken anstelle von Schlafsäcken. Aus dieser Idee entwickelte sich dann der halb offene Schlafsack, Quilt.

Was ist der Unterschied zwischen einem normalen Schlafsack und einem Quilt?

Beim Quilt gehört ein besonders geringes Gewicht zu den entscheidenden Produktmerkmalen. Quilts für Temperaturbereiche von um die 4ºC wiegen meist weit unter 500 Gramm.

Es gibt komplett offene Quilt und Quilt, die den Fußbereich geschlossen haben. Komplett offene Quilt sind somit meist noch etwas leichter. Quilts haben keine Kapuzen, so wie wir es von normalen Schlafsäcken gewohnt sind. Außerdem ist der Rückenbereich, dort wo wir in der Nacht normalerweise auf dem Schlafsack liegen, ausgespart.

An der Stelle, wo wir beim herkömmlichen Schlafsack mit dem Rücken aufliegen, wird der Schlafsackstoff stark komprimiert. Somit sind hier auch die Isoliereigenschaften verringert. Beim Quilt wird deshalb dieser Bereich aus Gründen der Gewichtsreduzierung komplett weggelassen. Bei einem Quilt mit offenem Rücken liegt man dann direkt auf der Isomatte.

Für Temperaturbereiche über dem Gefrierpunkt lassen sich mit einem hochwertigen Quilt, einer gut isolierenden Isomatte und einem Tarp selbst für Übernachtungen im Freien ein annehmbares Nachtlager errichten. Für Winterübernachtungen sind Quilt jedoch nicht geeignet. Hier sollte man dann in einen richtigen Schlafsack investieren.

Hochwertige Ultraleichte Winterschlafsäcke, die Temperaturbereiche bis weit unter dem Gefrierpunkt abdecken (-20ºC – über -30ºC) kosten nicht selten weit über 500 Euro. Dafür wiegen sie dann auch nur um die 1 bis 1,5 kg.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Gewicht der Isomatte zu reduzieren?

Ultraleichte Isomatten bewegen sich in einem Gewichtsbereich zwischen 150 bis 300 Gramm. Natürlich gelten auch diese Gewichtsangaben nur als Richtwerte.

Nach unten ist stets noch Spielraum möglich. Und nach oben sowieso. Mit Hinsicht auf die Wahl der geeignetsten Isomatte in Bezug auf das Gewicht müssen Faktoren wie Bodenbeschaffenheit, Bodentemperatur, allgemeine Wetterverhältnisse sowie Größe und Gewicht des Nutzers in Betracht gezogen werden.

Hat man all diese Faktoren im Auge, dann können die Abwägungen über Möglichkeiten der Gewichtsreduzierung in Angriff genommen werden.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Gewicht des Rucksacks zu reduzieren?

Tragsysteme gelten als die Hauptübeltäter der Gewichtsverursachung bei Rucksäcken. Und hier sprechen wir nicht einmal von den altbekannten Kraxen aus Großvaters Zeiten mit integrierten Stahlrohren. Auch moderne Tragesysteme aus synthetischen Materialien können immer noch einen Großteil des Gesamtgewichts eines Rucksacks ausmachen.

Echte Ultralight-Freaks verzichten deshalb komplett auf jegliche Tragsysteme. Neben der Aufgabe, einen bequemen Sitz des Rucksacks auf dem Rücken zu gewährleisten, verhindern gepolsterten Tragsysteme auch, dass Teile der Ausrüstung während des Tragens am Rücken scheuern.

Um das zu vermeiden, wird bei ultraleichten Trekkingrucksäcken ohne Tragsystem z.B. die Isomatte an der Rückenseite vor die Ausrüstung gelegt. Auf diese Weise wird ein direkter Kontakt der Ausrüstung zum Rücken ebenfalls vermieden.

Welche Möglichkeiten gibt es, das Gewicht des Zelts zu reduzieren?

Ray Jardine erkannte, dass komplette Zelte richtige Gewichtsungeheuer sind und experimentierte deshalb mit reinen Zeltplanen. Im Laufe der Jahre wurden die Zeltplanen immer weiter optimiert und es entstanden multifunktionale Tarps.

Multifunktionale Tarps sind wasserdichte Planen, die vielfältig gespannt werden können und im Vergleich zu einem echten Zelt nur einen Bruchteil wiegen. Selbst große Tarps von 3 x 3 m (es gibt auch noch weitaus größere) wiegen weit unter einem Kilogramm.

Mit etwas Phantasie und Geschicklichkeit kann man aus einem 3 x 3 m Tarp ein ordentliches Lager errichten. Absolut wasserdicht und winddicht. Und vor allem auch groß und geräumig und weitaus vielfältiger, als es mit einem gewöhnlichen Zelt möglich wäre. Selbst ein modernes Zelt dieser Größe wiegt weitaus mehr als ein gewöhnliches Tarp, das ja im Prinzip nichts weiter als eine optimierte wasserdichte Plane ist.

Wieviel Volumen sollte ein Rucksack für UL Trekking haben?

Bei einfachen Wanderungen reicht ein simpler Nylonbeutel. Hier kann das Nötigste für einen Tag wie Wasserflasche, eine Regenjacke und ein paar Snacks transportiert werden. Geht es zu einer Mehrtageswanderung, dann sollte selbst ein ultraleichter Rucksack ein minimales Volumen von ca. 35 bis 45 Litern aufweisen.

Traditionelle Trekkingrucksäcke bewegen sich zwischen 65 bis 95 Litern. Wie du siehst, kannst du auch mit der Hälfte solch eines traditionellen Packvolumens auskommen.

Welches Ausgangsgewicht sollte ein UL Rucksack haben?

Leichte Trekking-Rucksäcke wiegen nicht mehr als 2 kg. Ein ultraleichter Rucksack für Fernwanderungen untertrifft diese Marke um ein weiteres Kilogramm. Es gibt ultraleichte Trekkingrucksäcke, ohne Tragsystem und mit einem Volumen von ca. 40 Litern die auf gerade einmal 1 kg Ausgangsgewicht kommen.

Wie schwer sind die Schlafutensilien zusammen (Schlafsack, Isomatte, Tarp)?

Alle Schlafutensilien (Isomatte, Schlafsack, Zelt) zusammen sollten beim Ultraleicht Backpacking nicht mehr als max. 3 kg wiegen.

Hierzu eine kleine Rechnung:

Ultraleichter Schlafsack für den Winter: Max. 1,5 kg

Isomatte: Max. 250 Gramm

Zeltplane (Tarp): Ca. 800 Gramm

Gesamtgewicht: 2,550 kg

Wenn du es schaffst, das Gewicht für das Nachtlager auf etwa 2,5 kg zu drücken, dann bleiben noch ca. 2,5 kg für restliche Ausrüstung (Rucksack, Kocher, Erste Hilfe Set, Ersatzsocken, Powerbank, etc.) bis du auf dein Base Pack Weight BPW von 5 kg kommst.

Sollte ich die Ausrüstung mit der Waage abwiegen?

Auf vielen Ausrüstungsgegenständen ist das Gewicht angegeben. Um einen genauen Wert festzustellen, wirst du um den Einsatz einer Waage jedoch nicht herum kommen. Willst du wirklich wissen, wie viel Kilogramm du im Rucksack hast, und zwar dann, wenn er komplett gepackt ist (mit Proviant, Wasser und Brennstoff), dann solltest du zur Waage greifen

Welcher ist der beste ultraleichte Trekking-Kocher?

Als besonders leichte Kocher gelten Gaskocher. Gestell und Kartusche zusammen wiegen weitaus weniger als Multifuel-Kocher. Multifuel-Kocher sind etwas in Mode gekommen, da sie mit praktisch allen Brennstoffen befüllt werden können. Für Camping und Roadtrips sind sie eine prima Alternative. Aufgrund ihres Gewichts und ihrer teils sperrigen Erscheinung sind sie für Wandern und Trekking jedoch eher ungeeignet.

Neben gewöhnlichen Gaskochern gelten Spirituskocher als erste Wahl, wenn es um ultraleichte Trekking-Kocher geht. Ein Trangia Spirituskocher wiegt bspw. 110 Gramm. Im Vergleich zum Hobokocher von Lixada aus Edelstahl ist das ein Fliegengewicht.

Wer es noch leichter mag, der baut sich seinen Spirituskocher selbst aus einer alten Cola- oder Bierdose. Beim Spirituskocher kommt noch das Brennmaterial, also der Brennspiritus, hinzu. Spiritus ist gewichtsärmer als Wasser und so wiegt ein Liter Spiritus weniger als ein Liter Wasser. Trotzdem hat Spiritus natürlich sein Gewicht, das gerade beim ultraleichten Packen bedacht werden muss.

Wird die Anzahl der Mahlzeiten während einer Tour und der benötigte Spiritus zuvor möglichst exakt berechnet, so kann das Gewicht von Spiritusbrenner plus benötigtem Brennspiritus sehr genau eingeplant werden.

Gibt es ultraleichtes Kochgeschirr?

Auch beim Trekking-Kochgeschirr kann sehr viel an Gewicht reduziert werden. So reicht bei Solowanderungen ein Kochgeschirr, das nur aus einem Topf mit einem Volumen unter einem Liter und einer Tasse besteht. Und selbst die Tasse könnte hier aus Gewichtsgründen sogar noch weggelassen werden. Denn auch der Topf an sich kann als Tasse verwendet werden, so wie z.b. beim Stanley Kochgeschirr.

Das Stanley Kochset ist aus Edelstahl. Und obwohl es ein kleines Packmaß aufweist, so ist es in Bezug aufs Ultraleichtwandern immer noch relativ schwer. Wer es noch leichter mag, der kann nach Kochgeschirr aus Titan Ausschau halten. Titan gilt als besonders leicht und widerstandsfähig.

Nun könnte man sagen, dass es auf die wenigen Gramm einer Tasse auch nicht ankommt. Und etwas Luxus muss schon sein. Genau hier liegt jedoch eine entscheidender Ansatzpunkt beim Verständnis zum Gesamtkonzept des UL Trekking. Denn es sind nicht die einzelnen Dinge auf die es ankommt, sondern vielmehr das am Ende reduzierte und optimierte Gesamtgewicht. Und das erreicht man eben nur, wenn man auch kleinere Details wie eben die Tasse berücksichtigt.

Wo bekommt man ultraleichte Ausrüstung besonders günstig?

Günstige neue ultraleichte Ausrüstung findet man in den gängigen Onlineshops. Hier gibt es auch immer wieder Angebote und Aktionen, wo leichtes Equipment promoviert wird. Manche Supermarktketten werben saisonbedingt ebenfalls mit Angeboten für Outdoor-Ausrüstung. Und auch dein Outdoor-Ausstatter um die Ecke sollte mit Hinblick auf besonders leichtes Equipment hin und wieder Sonderangebote auf Lager haben.

Wer es noch günstiger haben will, der kann sich seine Ausrüstung direkt selber herstellen.

MYOG: Kann man ultraleichte Ausrüstung auch selber bauen?

MYOG ist die Abkürzung für „Make Your Own Gear“. Du machst deine Ausrüstung also selber. Hierzu kann das Absägen der Zahnbürste ebenso gehören, wie das komplette Nähen eines eigenen ultraleichten Wanderrucksack. Abhängig von den verwendeten Materialien kann man so sehr viel Geld sparen.

Sogar aus einem IKEA-Beutel kann man sich mit etwas Geschick einen ultraleichten Rucksack bauen. Und IKEA Beutel sind wirklich sehr robust.

Wie kann man Gewicht bei den Hygieneartikeln sparen?

Für eine Mehrtageswanderung kann auf Seife und Shampoo getrost verzichtet werden. Somit spart man schonmal einige überflüssige Gramm. Ein weiterer Punkt der Gewichtsreduzierung ist die genaue Dosierung der Zahnpasta für den Zeitraum der Dauer der Wanderung. Entweder kann hier auf eine sehr kleine Zahnpasta-Tube zurückgegriffen werden, wie man sie in Reise-Kits (bspw. in Apotheken oder Hotels findet) oder die entsprechende Menge Zahnpasta wird selbst abgefüllt.

Ultraleichte Bekleidung

Wie viele Kleidungsstücke sollten maximal mitgenommen werden?

Wer besonders leicht unterwegs sein möchte, der wird sich nach dem bewährten Zwiebelprinzip kleiden. Das heißt, dass dicke und schwere Sachen direkt zuhause bleiben und nur leichte und wetterfeste Sachen eingepackt werden.

Indem mehrere Lagen dünner und leichter Kleidung übereinander gelegt werden, bilden sich zwischen den Kleidungsschichten Luftschichten, die die Körperwärme speichern. Darüber kommt dann noch eine leichte Softshell-Jacke oder eine windstoppende Regenjacke und die in den Schichten gespeicherte Wärme bleibt am Körper und kann nicht nach außen entweichen.

Eine einzige Garnitur bestehend aus Hose, T-Shirt, Longsleeve und Funktionsjacke hat sich für Mehrtagestouren als ausreichend bewährt. Hinzu kommt 1 x Wechselunterwäsche und 1 x Wechselsocken.

Extrahosen oder Extrajacken gehören in die Campingausrüstung aber nicht in den Ultraleichtrucksack.

Welche Materialien sind besonders leicht und funktional?

Bei den Jacken kommen synthetische Materialien mit windstoppenden und wasserdichten Eigenschaften zum Einsatz. Leichte Softshell-Jacken, Hardshell-Jacken und Funktionsjacken sind hier besonders vorteilhaft.

In Bezug auf die Oberbekleidung unter der Jacke haben sich Kleidungsstücke aus Merinowolle bewährt. Merinowolle hat vergleichsweise weitaus bessere Eigenschaften in Bezug auf die Anforderungen Outdoor als bspw. traditionelle Baumwollkleidung.

Ultraleichter Proviant

Wie viele Lebensmittel sollten eingepackt werden?

Um auch bei den Lebensmitteln möglichst viel an Gewicht zu sparen, empfiehlt es sich, vor der Tour genau zu durchdenken, was man wirklich benötigt und was nicht. Abhängig vom Schwierigkeitsgrad einer Wanderroute, von der Jahreszeit (kalte oder warme Außentemperaturen) und vom Körperbau (Metabolismus) kann der individuelle Kalorienbedarf errechnet werden.

Anhand des errechneten Kalorienbedarfs kann der Proviant für Mehrtageswanderungen optimal zusammengestellt werden.

Im Zuge der Planungen für eine Tour solltest du dir überlegen, wieviele Pausen du einlegen wirst, an denen Mahlzeiten eingenommen werden. Zudem solltest du gleichzeitig überlegen, was du genau in diesen Pausen essen wirst. Auf diese Weise rationierst du die Lebensmittel und packst weder zu viel noch zu wenig ein.

Was sind besonders leichte Lebensmittel?

Trockennahrung gilt als besonders leicht, benötigt für die Zubereitung aber Wasser. Wenn es auf der geplanten Tour nur wenig Wasser aus der Natur gibt und du benötigtes Wasser im Rucksack selbst transportieren musst, dann solltest du auch hier abwägen, ob Trockennahrung sinnvoll ist oder eher weniger geeignet.

Du kannst viel an Gewicht und Müll vermeiden, indem du überflüssige Verpackungen direkt zuhause lässt. Schokoladenriegel und andere Powerriegel haben sich als Wegzehrung genauso bewährt wie Nüsse und Trockenfrüchte.

Viel wichtiger noch als die Frage nach dem richtigen Wanderproviant ist die Frage nach der Wasserversorgung auf Fernwanderungen.

Wie kann die Wasserversorgung auf Fernwanderungen gewichtssparend gewährleistet werden?

Dehydration ist eine ernste Angelegenheit. Dehydration macht sich durch Kopfschmerzen und einen trockenen Mund bemerkbar. Bemerkst du es zu spät oder ignorierst diese Signale, dann riskierst du es sogar, ohnmächtig zu werden.

Die Wasserversorgung beim Wandern gehört zu en wichtigsten Fragen, die beantwortet werden wollen. Um auch in dieser Hinsicht ultraleicht unterwegs zu sein, informiere dich während der Planung zur Tour genau über Wasserquellen auf dem Routenverlauf.

Unter normalen Bedingungen sollten am Tag pro Person mindestens 2 Liter Wasser eingeplant werden. Damit du auf mehrtägigen Touren nicht 6 Liter Wasser mitschleppen musst, erkundige dich, wo du unterwegs deine Wasserflasche auffüllen kannst.

Als besonders effektive Möglichkeit der Gewichtsreduzierung im Hinblick auf die Trinkwasserversorgung hat sich die Mitnahme und Verwendung eines Outdoor-Wasserfiltern bewährt.

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