Das Wichtigste in Kürze
- Zweck: Ein Lagerfeuer ist eine kontrollierte Feuerstelle im Freien, die traditionell für Wärme, Licht und Kochen verwendet wird.
- Ursprung: Die ersten Lagerfeuer entstanden in prähistorischen Zeiten, als Menschen das Feuer entdeckten, um sich zu schützen und Nahrung zuzubereiten.
- Nutzung: Lagerfeuer dienen für soziale Zusammenkünfte, Camping, Bushcraft und Survival. Sie schaffen eine gemütliche Atmosphäre und ermöglichen das Zubereiten von Mahlzeiten.
- Gesetze: Es gibt Gesetze und Vorschriften, die das Entzünden von Lagerfeuern regeln, und die du beachten solltest, um Umweltschäden und Waldbrände zu verhindern.
- Entzünden: Um schnell ein Lagerfeuer zu entzünden, verwende Brennmaterialien wie Holzspäne und trockene Äste, lege sie in einer geeigneten Feuerstelle an und entzünde sie mit Streichhölzern, Feuerzeug oder Feuerstahl.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ein Lagerfeuer?
- Feuer machen Schritt für Schritt
- Essen und Lagerfeuer Rezepte
- Spieße, Feuerbesteck selber bauen
- Kinder und Feuer
- Fazit
Was ist ein Lagerfeuer?
Laut Begriff ist ein Lagerfeuer eine Feuerstelle, die an einem Lager errichtet wird. Ein Lager kann ein Lagerplatz für eine, für mehrere oder für sehr viele Personen sein.
Lager oder Lagerplätze können für kurzzeitige Aufenthalte (Rasten, Kochen, Aufwärmen), Aufenthalte mit Übernachtung (Trekking, Biwak) oder mehrmalige Übernachtungen (Bushcraft Camp, Zeltlager, Campinglager) angelegt werden.
Am Lagerplatz dient das Feuer grundlegend als Nutzfeuer. So zum Wärmen (Wärmefeuer) oder zum Kochen (Kochfeuer).
Neben den rein praktischen Aspekten ist eine Lagerfeuer-Feuerstelle natürlich weit mehr als nur ein Nutzfeuer. Feuer, Flammen und Feuerwärme vermitteln Geborgenheit, ein Gefühl von Sicherheit und ersetzen den Fernseher.
Anstatt sich vom Fernsehprogramm einlullen zu lassen, bietet der Blick in Feuer, Glut und Flammen reichlich Material für das Ausdenken oder Weitererzählen eigener Geschichten.
Feuer machen Schritt für Schritt
Gehst du die folgenden Punkte Schritt für Schritt durch, dann schaffst du es garantiert immer und überall, ein perfektes Lagerfeuer hinzubekommen. Und zwar unabhängig von Wetter, Regen und örtlichen Voraussetzungen.
#1 Wo erlaubt? Der richtige Feuerplatz
Zuerst einmal brauchst du natürlich einen geeigneten Platz, wo du das Feuer machen kannst oder darfst. Während noch vor hundert Jahren das Feuermachen zum Tagesablauf gehörte, so ist es heute an den meisten Stellen verboten.
Wo du KEIN Feuer machen darfst:
- Naturparks, Naturschutzgebiete
- Private Grundstücke, Wälder
- Bis mind. 100 m hinter der Waldgrenze
- Öffentliche Parks (es sei denn, es existieren entsprechende Feuerplätze)
Wo und wann du Feuer machen darfst:
- Auf Privatgrundstücken.
- Im Wald nur mit schriftlicher Genehmigung des Waldeigentümers.
- Auf öffentlichen Feuerplätzen, Grillplätzen (hier nur zur genehmigten Saison).
- Auf Feuerplätzen, die sich auf Campingplätzen befinden (hier nur als Gast und zur genehmigten Saison).
Feuer machen in Wald, am See in der Natur:
Hast du einen Platz gefunden, wo es erlaubt ist Feuer zu machen, dann darfst du dich glücklich schätzen.
Liegt dieser Platz an einem idyllischen Naturfleckchen an einem See oder sogar im Wald, dann bist du ein echter Glückskeks. So einen Spezialplatz solltest du gut im Gedächtnis abspeichern und am besten für dich behalten.
Feuer machen im Garten:
In Österreich und der Schweiz ist es in den meisten Fällen erlaubt, im eigenen Garten ein Feuer zu machen.
In Deutschland gibt es länderspezifische Bestimmungen zu beachten. So darfst du hier nur zu bestimmten Monaten Feuer machen. Jedenfalls dann, wenn es sich um ein Feuer zur Verbrennung von Holzresten, Gartenresten handelt.
Handelt es sich nur um ein Feuer zum Grillen, also um ein Barbecue-Feuer, dann darfst du auch in Deutschland das ganze Jahr uneingeschränkt im eigenen Garten Feuer machen.
Wer nur ein kleines oder kein Wiesengrundstück besitzt, kann im Garten das Feuer in einer Feuerschale oder in einem Feuerkorb machen.
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Lagerfeuer machen am Strand:
Nachts an einem idyllischen Strandabschnitt am Lagerfeuer zu sitzen, ist ein ganz besonders eindrucksvolles Erlebnis. Auch hier solltest du dir jedoch im Klaren darüber sein, dass Feuer an den meisten Stränden nicht gestattet ist.
Ob Lagerfeuer am Strand erlaubt ist, hängt immer von den Länderbestimmungen und den örtlichen Strandvorschriften oder Stranderlaubnissen ab.
An manchen Stränden gibt es Abschnitte, wo Lagerfeuer oder Grillfeuer erlaubt sind. Hier kann es jedoch vorkommen, dass du für die Nutzung zusätzlich noch eine Erlaubnis einholen musst.
An sehr abgelegenen Stränden außerhalb von Urlaubsgebieten, Naturschutzgebieten oder urbanen Gegenden kann das Feuermachen auch durchaus uneingeschränkt möglich sein. Erkundige dich am besten vor Ort.
#2 Welche Feuerart?
Hinsichtlich der Feuerarten kann grundsätzlich zwischen Kochfeuern und Wärmefeuern unterschieden werden. Die meisten Lagerfeuer erfüllen beide genannten Zwecke und werden als Wärmequelle sowie zur Zubereitung von Essen genutzt.
Bei großen Lagerfeuern wie Hexenfeuern, Lagerfeuern auf Dorfplätzen oder Campingplätzen wo mehrere Personen (oder sehr viele) teilnehmen, kommen vor allem sogenannte Rundfeuer zur Verwendung.
Rundfeuer bestehen aus einer meist seichten Feuergrube, die mit Steinen abgesichert wird (rundförmig).
#3 Sicherheit und Brandschutz
Für die Anlegung eines Rundfeuer wird zuerst ein geeigneter Platz gewählt. Abhängig von der vorgesehenen Größe des Feuers müssen zuvor sämtliche Brandgefahren (nahe Bäume, herunterhängende Äste, trockene Wiesen, nahe Häuser, etc.) ausgeschlossen werden.
Das Einhalten von Vorsichtsmaßnahmen gilt für das Anlegen aller Feuerarten gleichermaßen. Hier gilt es, Brandschutzbestimmungen zu beachten und vorausschauend zu handeln.
Selbst wenn keine gesetzlichen Einschränkungen vorgegeben sind, so sollte immer eigenständig darauf geachtet werden, Brandgefahren möglichst auszuschließen.
Das solltest du in Bezug auf die Brandsicherheit beachten:
- Vorausschauende Auswahl des Feuerplatzes.
- Sicherung der Feuerstelle (Feuergrube, Steinbegrenzung).
- Vermeidung von Funkenflug.
- Großflächige Säuberung der Feuerstelle von brennbaren Materialien (Gräser, Wurzeln).
- Kein Feuer bei erhöhter Brandgefahr (Sommer, Trockenheit).
- Vermeidung von offenem Feuer in Wäldern im Sommer.
- Kein Feuer machen in direkter Nähe zu Wäldern (Mindestabstand 100 m).
- Vermeidung von Wurzelbränden.
#3 Beschaffung von Brennmaterial und Zunder
Du hast den Feuerplatz und bist sicher, dass du das Feuer so unter Kontrolle hast, dass keine Brandgefahr besteht. Bevor du gleich daran gehst, das Feuer anzuzünden, solltest du es zuerst gründlich vorbereiten.
Das ist zu tun:
- Besorge Zunder und ausreichend trockenes Brennmaterial zum Anzünden*
- Lege auch größere Stücken an Brennholz bereit (so musst du später nicht noch einmal los)
*Abhängig davon, wie du dein Feuer entzünden willst, so kann der Zunder ganz unterschiedlich beschaffen sein. Auch kommt es darauf an, welche Materialien du vor Ort zur Verfügung hast.
Für das Entzünden eines einfachen Feuers unter normalen Umständen, kann ein Büschel trockene Gräser als Zunder völlig ausreichend sein.
#4 Feueraufbau und Entzünden des Feuers
Reichlich trockenes Brennmaterial liegt bereit. Errichte nun ein Feuertipi oder eine Feuerpyramide, die sich möglichst beim ersten Mal entzünden lässt.
Behalte die 1-Streichholz-Methode im Hinterkopf. Das bedeutet, dass du dein Feuertipi so aufbaust, dass es sich beim ersten Versuch entzündet.
So brennt dein Feuer beim ersten Versuch:
- Achte darauf, dass eine ausreichende Luftzufuhr (Sauerstoffzufuhr) zum Feuer gegeben ist.
- Aufspalten von Ästen (z.B. durch Batonen), im Inneren ist das Holz oft besonders trocken und an den aufgebrochenen Kanten kann sich das Feuer besser entzünden.
- Schnitzen reichlich trockener Späne oder eines Featherstick.
- Errichten eines Feuertipi: von außen nach innen immer feinere und trockenere Holzstücken.
- Im Herz des Feuertipi werden besonders feine und trockene Späne platziert.
- Regnet es und das Holz ist nass, dann beachte meine Tipps zum Feuer machen bei Regen und Nässe.
Praxistipp: Um dein Feuer noch schneller anzubekommen, kannst du Kienspäne verwenden.
#5 Das Feuer nähren
Ist das Feuer entzündet, dann muss es genährt werden. Hierfür hast du bereits reichlich trockenes Brennmaterial besorgt.
Ersticke das Feuer nach dem Anzünden nicht gleich durch das Auflegen großer Brocken. Nähre es langsam mit aufgespaltenem Material, so dass sich die Flammen optimal ausbreiten können.
Scheint das Feuer sicher zu brennen, dann beginne damit auch dickeres Brennholz aufzulegen.
#6 Sauberes und sicheres Verlassen der Feuerstelle
Bei Feuerstellen in der Natur solltest du immer darauf achten, diese so zu verlassen, wie du sie vorfandest. Hast du Zeit, dann lasse das Lagerfeuer bis zur Asche herunterbrennen. Lösche es anschließend mit reichlich Wasser.
Ob das Feuer komplett erloschen ist, erkennst du daran, dass es beim Aufgießen von Wasser nicht mehr zischt und kein Qualm mehr aufsteigt.
Nach dem Löschen bedecke die Feuerstelle mit Erde und Steinen. Ist anschließend nicht mehr zu erkennen, dass hier ein Lagerfeuer brannte, dann hast du alles richtig gemacht.
Essen und Lagerfeuer Rezepte
Bei Aktivitäten im Freien bekommt man ordentlich Hunger. Und wenn das Feuer schonmal brennt, dann kannst du es auch gleich dafür nutzen, etwas leckeres zum Essen darauf zuzubereiten.
Du kannst einfach Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Zwiebeln in die Glut legen. Nach etwa 15 bis 20 Minuten sind Kartoffeln und auch Zwiebeln durchgegart.
Die verbrannte Schale entfernst du mit dem Messer und gelangst an das Süße Innere. Durch das Erhitzen im Feuer hat sich Stärke in Zucker verwandeln und gegarte Kartoffeln und Zwiebel schmecken somit tatsächlich süßlich.
Du kannst Würstchen, Speck, Brot oder auch Marshmallows am Stock rösten oder Stockbrot backen. Für Feinschmecker gibt es neben diesen genannten einfachen Feuerrezepten natürlich jede Menge weitere leckere Rezeptideen.
Lagerfeuer Rezepte für Feinschmecker:
- Fisch im Bananenblatt im Feuer zubereitet / Caveman Style
- Lagerfeuer-Rezept: Gemüseeintopf mit Grillfleisch
- Eichelbrot im Feuer gebacken
- Eichelkaffee über Feuer gekocht
Spieße, Feuerbesteck selber bauen
Spieße zum Grillen über dem Feuer lassen sich einfach selber herstellen. Ich verwende am liebsten dünne Astgabeln von frischen Ästen die ich mir dann zurecht schnitze.
Astgabel-Spieße haben den Vorteil, dass du Grillgut zweimalig daran aufspießen kannst. So dreht sich das Würstchen, Fleisch oder der Speck nicht mit.
Einfache Spieße sind jedoch auch prima verwendbar. So für Stockbrot, Wurst, Fleisch und alles, was sich eben über Feuer und Glut zubereiten lässt.
Neben einfachen Spießen lassen sich viele weitere Bratutensilien und Kochutensilien für die Zubereitung von Essen am Lagerfeuer selber herstellen. So ein Dreibein, an dem du deinen Topf aufhängen kannst. Oder du nutzt Pflanzenblätter, um darin Lebensmittel in der Glut zu garen.
Ich nutze gerne Schilf, um daraus Besteck zu schnitzen. Das geht sehr einfach. So lassen sich aus Schilf im Handumdrehen eine Gabel oder ein Löffel herstellen.
- Vielseitig einsetzbar: Die Eisenpfanne...
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- Optimal für scharfes Anbraten: Extrem...
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Kinder und Feuer
Fühltest du dich als Kind auch von Flammen und Feuer wie magisch angezogen?
Kannst du dich noch daran erinnern, wie die Zeit wie im Flug verging, während du an einem Lagerfeuer warst? Die Wärme, das Knistern, das Spiel der Flammen und das großartige Gefühl, wenn du durch Holz auflegen selbst das Feuer beeinflussen konntest?
Erinnerungen an meine Kindheit sind immer verwoben mit Erinnerungen an Feuer. Auf dem Land aufgewachsen, machten wir manchmal fast täglich irgendwo ein Lagerfeuer, brutzelten Speck und genossen das Zusammensein am Feuerplatz.
Wenn die Eltern abends fragten, warum wir wieder nach Feuerrauch rochen und ob wir gekokelt hätten, antworteten wir, dass wir nur zufällig an ein Feuer bei den Nachbarn gekommen wären.
Sie ahnten natürlich, dass es nicht stimmte und dass wir wohl wieder selbst Feuer gemacht hatten. Da auf dem Land große und kleine Kinder zusammen spielten, vertrauten sie darauf, dass die Großen schon aufpassen würden.
Auch als wir bereits aus den Kinderschuhen herausgewachsen waren, gehörten Lagerfeuer weiterhin zu vielen Wochenenden. Und das zu jeder Jahreszeit. Egal ob Frühling, Sommer oder Winter. Manchmal gingen wir einfach irgendwo in die Natur, nahmen Essen und Trinken mit und feierten am Feuer.
Oft errichteten wir auch Lager an Seen und in Wäldern und übernachteten dort. Natürlich durfte auch hier ein Lagerfeuer nicht fehlen.
Was Kindern vom Land Spaß macht, das bereitet auch Stadtkindern Freude. Bringe auch deinem Kind (oder deinen Kindern) das Feuer näher.
Fazit
Bis vor einigen Jahrzehnten war es noch völlig normal, über Feuer zu kochen und viel Zeit am Feuer zu verbringen. Moderne Elektroherde haben altmodische Feueröfen ersetzt. Und anstatt ins Feuer zu sehen, sehen wir heut fern.
In Zeiten, wo es an den meisten Plätzen verboten ist, kann es als Luxus betrachtet werden, überhaupt ein Lagerfeuer machen zu können. Hast du die Möglichkeiten dazu, dann solltest du sie nutzen.
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