Die Bäume im Wald sind patschnass. Und auch du bist bis auf die Knochen durchgeweicht. Du willst dich aufwärmen, deine Klamotten trocknen und dir etwas Warmes am Feuer zubereiten.
Trotz Regen und Nässe musst du ein Feuer machen. Und zwar, so schnell und effektiv wie möglich!
Stelle dir vor, du hast nur einen Versuch, weil du vielleicht nur ein Streichholz besitzt oder nur sehr wenig (oder gar keinen) trockenen Zunder. Wenn du dir keine Lungenentzündung holen willst, musst du nun sehr genau wissen, was zu tun ist!
Inhaltsverzeichnis:
- Warum bei Regen ein Feuer machen?
- Hilfsmittel: Was nützlich ist
- Feuer bei Regen: Schritt für Schritt
- Schritt #1: Geschützter Platz
- Schritt #2: Brennbares Totholz besorgen
- Schritt #3: Entfernen der Rinde
- Schritt #4: Holzstücken spalten (batonen)
- Schritt #5: Aufschichten einer Holzpyramide
- Schritt #6: Feuer entzünden
- Schritt #7: Auflegen von nassem Holz
- Fazit
- Download als PDF (Mini-eBook)
Warum bei Regen ein Feuer machen?
Warum solltest du ausgerechnet bei Regen und Nässe ein Feuer machen wollen? Wäre es bei Regenwetter nicht gemütlicher zu Hause auf dem Sofa?
Du könntest z.B. während einer Trekkingtour durch die Berge vom Regen überrascht werden. Trotz regendichter Kleidung bist du nach einer Stunde Laufzeit komplett durchnässt und durchgefroren.
Genauso erging es mir einmal. Ich war in dieser brenzligen Situation jedenfalls froh, trotz nassem Holz schnell ein Feuer zustande zu bringen und so eine relativ trockene Biwak-Nacht zu (üb)erleben.
Abgesehen vom tatsächlichen Nutzen in Notsituationen kannst du auch einfach bei Regen rausgehen, dir einen schönen Platz in der Natur suchen, ein Feuer machen, etwas zum Essen zubereiten und auf diese Weise den Regentag genießen.
Hilfsmittel: Was nützlich ist
Wenn du weißt, dass du bei Nässe und Regenwetter draußen ein Feuer machen willst oder musst, dann packe etwas Zunder und Brandbeschleuniger ein.
Als Zunder empfehle ich dir ein paar handliche Kienspäne. Zur Sicherheit und zum Auffangen der Funken vom Feuerstahl ist zudem etwas Watte (z.B. Tamponwatte) nützlich.
Zum Anzünden benötigst du den bereits erwähnten Feuerstahl (oder auch ein Feuerzeug oder Streichhölzer).
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Damit du bei starkem Regen einigermaßen im Trockenen sitzt, ist ein Tarp (regendichte Plane) absolut sinnvoll.
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Feuer bei Regen: Schritt für Schritt
Im Anschluss nun eine Schritt für Schritt Anleitung, mit der du es garantiert schaffst, selbst bei strömendem Regen und komplett durchnässtem Wald ein Feuer zu machen!
#1 Geschützter Platz
Wähle einen möglichst geschützten Platz. So z.B. unter Bäumen, die den Regen abhalten. Hast du ein Tarp dabei, dann spanne es auf. Zur Not kann auch deine Regenjacke als Notplane über der vorgesehenen Feuerstelle befestigt werden.
Wichtig ist, dass du für die folgenden Schritte ein einigermaßen trockenes Fleckchen findest, so dass Zunder und gewonnenes trockenes Brennholz wenigstens solange trocken bleiben, bis dein Feuer sicher brennt.
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#2 Brennbares Totholz besorgen
Nach mehrtägigem Regen ist Bodenholz meist komplett durchnässt. Besser ist es, totes Holz direkt von Bäumen zu sammeln. Oder die oberen Teile, heruntergefallener Äste abzubrechen.
Die Äste sollten nicht zu dünn sein. Zwischen 2 bis 5 cm ist ein gutes Maß. Sind sie zu dünn, könnten sie durchgeweicht sein. Sind sie zu dick, so wird es zu schwer, sie zu zerbrechen.
#3 Entfernen der Rinde
Die Idee hinter dem Sammeln des toten Holzes ist, an das oft trockene Innenholz zu gelangen. Als erster Schritt hierzu muss die durchnässte Rinde entfernt werden. Das geht einfach mit einem Messer.
Es ist sinnvoller, die Rinde von langen Ästen zu schälen und diese erst anschließend in kleinere Stücken zu zerbrechen. Um das Innenholz nicht wieder zu befeuchten, schäle an einer geschützten Stelle (ohne Regen) und greife die Äste immer nur an einer Stelle.
Die vorderen und bereits geschälten Abschnitte können dann auf etwa Handlänge gebrochen werden.
#4 Holzstücken spalten (batonen)
Im nächsten Schritt werden die etwa handlangen Holzstücken aufgespalten. Outdoor und im Survival funktioniert das am besten mittels eines Survivalmesser und durch die Technik des Batoning.
Einige Stücken solltest du sehr fein aufspalten und sogar lange Späne daraus schneiden. Diese besonders fein geschnittenen Holzstücken können sich leicht entzünden, sobald die Flamme daran kommt.
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#5 Aufschichten einer Holzpyramide
Die zurechtgeschnittenen Holzstücken werden nun zu einer Holzpyramide aufgeschichtet. Ins Innere der Pyramide werden besonders feine Holzspäne gegeben und Späne von Kienholz geschabt.
So entsteht ein Zundernest, das du später anzündest und von dem sich der Brand über die aufgeschichteten Holzstücken zu einem Pyramidenfeuer ausweitet.
Siehe hierzu auch: Liste der wichtigsten Feuerarten
#6 Feuer entzünden
Jetzt kommt der spannendste Moment. Denn nun zeigt sich, ob du gute Arbeit geleistet hast oder ob du noch einmal von vorn beginnen musst.
Wurde die Holzpyramide mit trockenem Innenholz errichtet und auch das Zundernest besteht aus leicht entzündbarem Material, kannst du nun einen Versuch mit dem Feuerstahl starten.
Um die Funken vom Feuerstahl leichter auffangen zu können, empfiehlt sich das Schnitzen eines Featherstick aus einem Kienspan.
Hast du etwas Watte dabei, kannst du auch diese hinzulegen. Diese wird den Funken dann sofort aufnehmen und der Kienspan sowie die trockenen Späne verwandeln sich nach dem Auftreffen des ersten Funkens rasch in ein loderndes Feuer.
#7 Auflegen von nassem Holz
Lasse dem Feuer Zeit, so dass es sich voll auf die Holzpyramide ausbreiten kann. Ist es in vollem Gange, lege weitere trockene Holzstücken vom aufgespaltenen Innenholz auf. Zwischendurch legst du auch nasses Holz auf, so dass es bereits trocknen kann.
Vor allem wenn das Feuer noch nicht solange brennt, empfiehlt es sich, Nassholz weiterhin aufzuspalten. So können die Flammen direkt an das trocknere Innenholz gelangen und müssen sich nicht unnötig an der nassen Rinde verausgaben.
Fazit
Mit dem entsprechenden Grundwissen und einigen geeigneten Hilfsmitteln kannst du auch bei völliger Nässe und mitten im Regen zuverlässig ein Feuer machen. Mit „Hilfsmittel“ ist hier kein Benzin als Brandbeschleuniger gemeint.
Allein mit geschältem und aufgespaltenem Totholz hast du bereits hervorragendes Brennholz. Und das auch dann, wenn du mitten in einem Wolkenbruch stehst.
Mit etwas Zunder lässt sich aufgebrochenes Totholz schnell entzünden. Als Zunder eignen sich Kienspan oder etwas Watte. In einer Survivalsituation kannst du auch direkt aus fein abgeschabten Totholz-Spänen ein Feuer entfachen.
Übrigens: Stehen Birken in der Nähe, bist du ein echter Glückskeks. Denn Birkenrinde brennt aufgrund ihrer enthaltenen ätherischen Öle nach kurzem Trocknen in der Hosentasche wie Watte. So kannst du sogar deinen Zunder zu Hause lassen.
Hast du schonmal bei Regen Feuer gemacht?
Download als PDF (Mini-eBook)
Das 13-seitige Mini-eBook findest du zum Download im Survival Camp.
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