Wilde Weintrauben wachsen an wild wachsenden Weinreben. Auch diese Weinreben wurden wohl irgendwann einmal kultiviert, verwilderten jedoch mit der Zeit.
An einer versteckten Stelle mitten im Wald an einem Bergbach steht ein wilder Weinstock. Den Platz kenne ich schon seit einiger Zeit. Ende August habe ich die wilden Weintrauben geerntet.
Inhaltsverzeichnis:
- Entstehung
- Wilde Weinrebe vs. Wilder Wein
- Sind wilde Weintrauben giftig oder essbar?
- Wo kann ich wilde Weinreben / Weintrauben finden?
- Traubenlese: Wann ist Erntezeit?
- Video: Traubenlese Wilde Weintrauben
- Fazit
(Wahrscheinliche) Entstehung
In der Gegend, wo ich den Weinstock mit den wild wachsenden Weintrauben fand, wurden schon vor 2.000 und sogar vor 3.000 Jahren Weinreben angepflanzt. In Andalusien nämlich pflanzten bereits die Phönizier und später die Römer Weinreben als Nutzpflanzen.
Es ist sehr wahrscheinlich, dass manche vor Jahrhunderten kultiviert angepflanzten Weinreben mit der Zeit verwilderten. Von Tafelbeeren wie du sie aus dem Supermarkt kennst, unterscheiden sich die wild wachsenden Weinbeeren durch ihre kleinere Größe und ein leicht säuerliches Aroma.
Wilde Weinrebe vs. Wilder Wein
In diesem Artikel geht es um wilde Weintrauben wild wachsender Weinreben. Die wilden Weintrauben dieses wild wachsenden Weinstocks sind essbar.
Hierbei handelt es sich um ehemals kultivierte, aber im Laufe der Zeit verwilderte und somit wild wachsende Reben.
Im Gegensatz hierzu sind die Beeren der Selbstkletternden Jungfernrebe (ugs. Wilder Wein) mit Vorsicht zu genießen. Denn diese haben einen hohen Anteil an Oxalsäure.
Als ausgewachsener und gesunder Mensch kann man zwar auch diese Beeren des wilden Wein in Maßen essen. Kinder hingegen können Vergiftungserscheinungen davontragen. Symptome sind Erbrechen, Magen- und Darmbeschwerden und verstärkte Harnausscheidung (Quelle: botanikus.de)
Kann man wilde Weintrauben einer wilden Weinrebe mit „Wildem Wein“ verwechseln?
Wilder Wein wächst als Kletterpflanze an Häuserfassaden, hat grüne und im Herbst rote Blätter. Blätter zwischen wildem Wein und einer wilden oder verwilderten Weinrebe sind nicht nur farblich, sondern auch in der Form stark unterschiedlich gestaltet.
Die Beeren des Wilden Wein wachsen nicht wie Weintrauben an einer Rispe, sondern vereinzelt. Sie sehen echten Weintrauben also kaum ähnlich.
Eine Gefahr zur Verwechslung zwischen „Wildem Wein“ und einer „Verwilderten Weinrebe“ besteht vor allem zwischen den sehr ähnlichen Bezeichnungen. Die Früchte sind jedoch kaum verwechselbar.
Sind wilde Weintrauben giftig oder essbar?
Wilde Weintrauben von der wilden Weinrebe sind essbar und sehr lecker.
Weintrauben von wild wachsenden Weinreben fallen etwas kleiner aus als edle Weintrauben, die auch als Tafeltrauben bezeichnet werden.
Der Geschmack reifer Früchte ist süß und etwas säuerlich.
Lerne mehr über essbare Pflanzen aus der Natur:
Wo kann ich wilde Weinreben und Weintrauben finden?
Sich in der Natur auf die Suche nach wilden Weinreben zu machen und tatsächlich eine zu finden, ist so wahrscheinlich, wie ein Sechser im Lotto.
In Deutschland kannst du hier vor allem in den typischen Weinanbaugebieten fündig werden.
Einfacher gestaltet sich die Suche nach wilden Weintrauben auf der iberischen Halbinsel. In Andalusien kenne ich mittlerweile zwei Stellen, wo wilde Weinstöcke gedeihen. Beide wachsen versteckt an Bachufern von Bächen, die nur zur Regenzeit Wasser führen, im Sommer aber trocken liegen.
Weinstöcke brauchen Wasser. Wenn überhaupt, dann findest du wild wachsende Weinstöcke also dort, wo Wasser in der Nähe ist und wo natürlich irgendwann in der Vergangenheit einmal Weinreben gepflanzt wurden.
Traubenlese: Wann ist die Erntezeit
Die Zeit der Weinlese oder Traubenlese ist nichts Statisches. Sie hängt von zahlreichen Faktoren ab wie Wetter, Hitze, Regen, Pflanze und Standort. In der Regel jedoch findet die Traubenlese Ende August bis Anfang September statt.
Möchtest du von wilden Weinreben Weintrauben ernten, dann schaue zur ungefähren Erntezeit immer wieder einmal beim Weinstock vorbei. So kannst du sicher sein, dass du nicht erst kommst, wenn die Weintrauben bereits überreif auf den Boden fallen.
Die Traubenlese der Moscatel-Trauben in Andalusien war dieses Jahr (2020) schon Anfang August, was extrem zeitig ist.
Bis zur Traubenlese meiner wilden Weintrauben der wild wachsenden Weinrebe in der Natur musste ich mich jedoch bis Ende August gedulden. Das Warten hat sich jedoch gelohnt.
Video: Traubenlese Wilde Weintrauben
Fazit
Wilde Weinreben sind nur sehr selten in der Natur zu finden. Es ist auch kaum möglich, sie gezielt zu suchen.
Mit etwas Glück entdeckst du vielleicht durch Zufall beim Wandern einen wilden Weinstock. Merke dir den Platz und komme zur Erntezeit noch einmal vorbei. Wilde Weintrauben sind sehr lecker. Im Vergleich zu Tafeltrauben sind sie säuerlich im Geschmack und kleiner.
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Ich hasse diesen Namen für die Giftpflanze…. Ich nenne die Junfernrebe „Giftwein“ und bringe das auch allen Verwandten so bei. Der ist ein Weingewächs, gehört aber eben nicht zur Gattung Vitis (Wein).
Der Name wilder Wein ist irreführend, weil man denken könnte Giftwein sei ein wilder Wein.
Was du hier als Nahrung beschreibst ist verwilderter Wein (früher mal gezüchtet, dann verwildert)
Wilder Wein dagegen sind einfach Trauben von der Gattung Vitis.
Unser Kulturwein ist Vitis VINIFERA, es giebt viele andere wilde Weinranken. Die sind nur sehr oft sauer wie Kratzbeeren und selten.
Das Getränk wurde im Süden erfunden (Rom, Griechenland, Syrien….ich bin mir nicht sicher) aber es gab schon in Europa wilde Weintrauben, die haben nur den meisten wohl nicht geschmeckt…..
Ich wollte nur etwas dazu beitragen.
Jetzt hab ich Appetit auf Weinkuchen. Kuchen mit Weintrauben 😋
Hallo Bissige Katze,
ja, „verwilderter Wein“ ist die bessere Bezeichnung. Hatte ich aber auch im Artikel schon so beschrieben.
Beste Grüße,
Mike