Tromsø Reisebericht Winter: Polarlichter, Hundeschlitten, Fjorde

Tromsø im Winter Reisebericht.

Zuletzt aktualisiert vor 4 Jahren

Im Winter 2019 waren wir für 4 Tage in der nordnorwegischen Stadt Tromsø. Ab hier unternahmen wir unterschiedliche Exkursionen wie Polarlichter-Jagden (Aurora Hunting), eine Hundeschlittenfahrt und eine Tour mit dem Minibus über die verschneiten und vereisten Fjorde.

Warum nach Tromsø reisen?

Warum wir nach Tromsø reisten

Wir, das sind 9 Personen, die sich aufmachten, die norwegische Stadt Tromsø sowie die umliegende Gegend zu erkunden.

Grundgedanke zur Nordnorwegen-Reise war der Wunsch, Polarlichter „Aurora Borealis“ zu beobachten.

Um dieses Reisevorhaben noch etwas abzurunden, buchten wir außerdem eine Tour mit Hundeschlitten und eine Fahrt über die Fjorde nahe Tromsø.

Warum im Winter nach Norwegen an den Polarkreis?

Die Winter in Tromsø sind kalt und hart und die Nächte besonders lang. In der Winterzeit dämmert es am nördlichen Polarkreis bereits gegen 15 Uhr nachmittags. Um 17 oder 16 Uhr starten dann schon die Expeditionen zu den Polarlichtern. Polarlichter kann man auch im Sommer oder Herbst beobachten. Da im Winter die Nächte jedoch sehr lang sind, können somit auch die Chancen für das Beobachten der Polarlichter besonders gut sein. Das jedoch nur, wenn der Himmel klar und wolkenlos ist.

Reisevorbereitungen

Packliste und Zusammenstellung der Ausrüstung und Bekleidung

Tromsø liegt einige hundert Kilometer oberhalb des nördlichen Polarkreis. Erdregionen oberhalb des nördlichen Polarkreises rund um den Nordpol wurden früher als Arktis bezeichnet. Heute wird die Ausdehnung der Arktis oft über klimatische und vegetationsgeografische Kriterien festgelegt.

Aufgrund der Lage war Tromsø in der Geschichte Ausgangspunkt verschiedener Nordpol-Expeditionen. Denn das Gebiet um Tromsø liegt trotz arktischer Bedingungen immer noch recht geschützt und eignete sich daher gut als letzte Station für Expeditionen ins Nordpolarmeer.

Wer sich so wie wir eine Reise ins winterliche Tromsø gönnen möchte, der sollte sich hinsichtlich der richtigen Kleidung und Ausrüstung gut vorbereiten. Obwohl wir unsere Nordnorwegen-Reise recht kurzfristig buchten (einen Monat im Voraus), begannen wir gleich nach dem Buchen der Flüge mit Tourbuchungen für Hundeschlitten, Fjorde und Polarlichter-Expeditionen und wir begannen auch sofort damit, uns nach passenden Winterklamotten umzusehen.

Die wichtigste Bekleidung für Nordnorwegen im Winter

Zu den absolut wichtigsten Bekleidungsstücken für Norwegenreisen im Winter zählen wasserdichte Trekkingstiefel, Funktionsjacke oder/und Daunenjacke, Thermo-Unterwäsche und warme Socken.

Als Funktionsjacke hatte ich meine Jack Wolfskin Iceland mit dabei. In Kombination mit dieser Outdoorjacke, warmer Thermo-Unterwäsche, einem Longsleeve (trug ich über einem Thermo-Longsleeve) und meiner Daunenjacke von The North Face war ich sogar bei Temperaturen von -10 ºC bestens ausgestattet. Kalt wurde mir damit nichtmal nach mehreren Stunden im Freien während unserer Polarlicht-Expeditionen.

Als geländetaugliche Winterschuhe hatte ich die Hedgehog Hiker 2 GTX von The North Face mit dabei. Diese Trekkingstiefel sind spitze. Selbst bei Tauwetter und stundenlangem Laufen im Matsch behielt ich stets trockene Füße und bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt (bis -10 ºC) blieben die Zehen warm. Bei solch kalten Außentemperaturen zog ich natürlich noch ein Paar dicke Socken extra in die Schuhe.

Die wichtigste Ausrüstung für Tromsø im Winter

Zu meiner wichtigsten Ausrüstung während des winterlichen Norwegentrip zählte mein wasserdichter Multifunktionsrucksack (Basecamp Duffel) und mein wasserdichtes Smartphone Samsung Galaxy S8, mit dem ich den größten Teil aller Bilder und Videos während dieser Tour aufnahm.

Norwegen Packliste Winter: Meine komplette Ausrüstung für Nordnorwegen und Tromsø im Winter findest du in der ausführlichen Packliste für Tromsø.


Tromsø Reisebericht

4 Tage Nordnorwegen im Winter

Tag 1: Abflug aus Málaga über Oslo nach Tromsø und erste Polarlichter-Jagd

Tromsø ist eine kleine Stadt mit um die 70.000 Einwohnern. Flüge nach Tromsø sind von den meisten Flughäfen nur über Zwischenstopps möglich. Unsere Fluggesellschaft auf allen Flügen war die norwegische Gesellschaft Norwegian Airlines.

Unsere Reise begann in Málaga. Hier flogen wir früh um 7:00 Uhr Richtung Oslo. Der Flug von Málaga nach Oslo dauert ca. 2 Stunden. Um 11:00 Uhr ging dann unsere Maschine ab Oslo nach Tromsø wo wir gegen 15:00 Uhr nachmittags landeten. Um diese Uhrzeit geht in den Wintermonaten in Tromsø bereits die Sonne unter.

Nach der Ankunft fuhren wir mit dem Taxi ins Hotel. Für die Dauer unseres Aufenthalts wohnten wir im Thon Hotel Tromsø.


Unser Tromsø Hoteltipp: Thon Hotel Tromsø

Tromsø ist ein teures Pflaster. Für ein normales Essen im Restaurant mit einem Getränk kannst du locker 40 bis 50 Euro pro Person einplanen. Hamburger gibt’s „schon“ für um die 25 Euro. Eine Ausfahrt mit dem Hundeschlitten schlägt mit 200 Euro zu Buche (pro Person) und auch die Polarlichterjagden kosten um die 100 Euro pro Person.

Für ein Hotelzimmer in einem einfachen Hotel musst du zwischen 100 bis 200 Euro pro Nacht einplanen. Für drei Nächte im Thon Hotel Tromsø bezahlten wir zu zweit 600 Euro. Frühstück war hier bereits inklusive. Dieser Preis ist für Tromsø immer noch günstig. Wir hatten ein Zimmer im 6 Stock mit verschneiter Terrasse und nettem Ausblick. Das Bett war gemütlich, die Heizung funktionierte prima und auch sonst fühlten wir uns hier sehr wohl.

Das Thon Hotel Tromsø liegt sehr zentral und ab hier bist du in wenigen Minuten zu Fuß am Hafen und an den Büros der Adventure Companies, dort wo die Touren und Expeditionen starten.

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Nach der Ankunft im Hotel machten wir uns kurz frisch, legten die warme Thermokleidung an und dann ging es direkt zu einer Stadtrunde an den Hafen. Wir hatten dann gerade noch Zeit für eine Pizza und dann startete auch schon unsere erste Expedition zu den Polarlichtern.

Tromsø Hafen.
Der Hafen von Tromsø sowie die Expeditionsbüros lagen nur wenige Gehminuten von unserem zentralen Hotel Thon Hotel Tromsø entfernt.

Polarlichter-Jagd: Unser erstes Aurora Hunting

Wir waren so naiv zu denken, dass wir nach Tromsø kämen und dann hier direkt die Polarlichter sähen oder eben nicht. Oder, dass wir mit unserem gebuchten Tourbus ein paar Kilometer hinausfahren und dann dort die Polarlichter beobachten würden. Mit dieser Annahme hatten wir uns deutlich geirrt. Die Ausfahrten zu den Polarlichtern Aurora Borealis heißen nicht umsonst Aurora Hunting. Man jagt hier im wahrsten Sinne des Wortes den Nordlichtern hinterher.

Unsere erste Tour unternahmen wir in einem großen Reisebus. Für diesen Tag waren keine Touren in Kleinbussen mehr verfügbar. Wir starteten gegen 18:00 Uhr, legten dann wohl mehrere hundert Kilometer entlang der Fjorde außerhalb Tromsø’s zurück und waren gegen 2:00 Uhr nachts dann wieder auf dem Parkplatz am Ausgangspunkt. Die Tour dauerte also ca. 8 Stunden.

Zwischendrin hielten wir an mehreren Punkten an, liefen teils auch durch verwehte Schneelandschaft ins Gelände auf Aussichtspunkte und einmal machten wir eine Pause wo wir heiße Schokolade oder wahlweise Tee und Kekse genossen.

Die Wettervorhersagen waren bereits am ersten Tag mehr als bescheiden. Und wir hatten riesiges Glück, dass wir eine Aurora Borealis, wenn auch nur sehr schwach, zu Gesicht bekamen.

Aurora Hunting Tromso.
Unsere Expeditionsgruppe in Tromsø. Wir waren zu neunt unterwegs. Ich stehe bei diesem Bild hinter der Kamera. Im Hintergrund ist grün die Aurora Borealis zu erkennen.
Aurora Hunting, Polarlichter Tromsø
Während der nächtlichen Wanderungen trugen wir Sicherheitswesten. Wahrscheinlich deshalb, damit keiner so leicht verloren geht. Tatsächlich hatte der Ausflug einen gewissen Expeditions-Charakter.
Aurora Borealis, Polarlicht in Tromso.
Aurora Borealis, Polarlicht in Tromso.

Auf einer Kp-Index-Skala von 0 bis 9 hatten wir am Tag der Aufnahmen der Aurora Borealis der vorangegangenen Fotos etwa eine 2. Der höchste Wert 9 ist quasi unerreichbar und falls es eine Aurora Borealis mit dem Wert 9 einmal geben würde, dann wäre so ein starkes Polarlicht sogar von Mitteldeutschland aus sichtbar.

Ein hoher Bereich liegt bei ca. Kp 6. Mit unserem Tageswert von Kp 2 hatten wir also eher geringe Aussichten auf eine starke Aurora Borealis. Trotzdem waren wir sehr froh, dass sich ein paar (wenn auch schwache Nordlichter) zeigten. Denn wir kennen auch Leute, die extra nach Tromsø geflogen sind und im Laufe des Aufenthalts von einer Woche nicht ein einziges Polarlicht sahen. Alles in allem also doch ein Erfolg für uns.

Nachdem wir von dieser ersten Expedition zurück kamen, ging jeder in sein Hotelzimmer und hier fielen alle tot ins Bett. Die Nacht vor dem Abflug hatte keiner mehr als 4 Stunden geschlafen. Anschließend waren wir 8 Stunden mit der Anreise beschäftigt und dann ging es direkt zu einem Spaziergang durch den Hafenort Tromsø und zur Polarlicht-Jagd. Mit nur etwa 4 Stunden Schlaf waren wir also immerhin 22 Stunden auf den Beinen.

Tag 2: Fahrt mit dem Hundeschlitten und gecancelte Polarlichter-Jagd

Für den zweiten Tag war eine Hundeschlitten-Fahrt gebucht. Neben den Polarlichtern hatte ich mich auf dieses Abenteuer besonders gefreut. Natürlich nicht zuletzt deswegen, weil wir selbst einen Hund haben.

Früh um 8 Uhr waren wir die ersten am Frühstücksbuffet im Hotel. Gegen 10 Uhr ging es dann mit dem Minibus zum Ausgangspunkt der Hundeschlitten-Expedition. Nach der Ankunft auf der Hundeschlitten-Touranlage gingen wir in einen Umkleideraum, wo wir entsprechende Ganzkörper-Thermoanzüge und auch Stiefel bekamen. Nach dem Umziehen hatten wir Zeit für eine Begrüßung einiger Hunde und dann gab es eine Einweisung zur richtigen Handhabung der Schlitten.

Wir waren eine Gruppe von neun Personen. Pro Schlitten fahren jeweils ein sitzender Fahrgast und ein Steuermann am hinteren Teil des Schlittens mit. Um unsere Gruppe komplett zu machen, kam noch ein Mädchen aus einer anderen Gruppe zu uns. Nun waren wir insgesamt 5 Hundeschlitten-Gespanne mit jeweils 6 Zughunden und 2 Fahrgästen.

Die Tour ging über eine Distanz von ca. 15 Kilometer durch verschneite nordische Landschaft. Unsere Hundeschlitten steuerten wir komplett eigenverantwortlich. Nur ein einziger Guide war auf unserer Ausfahrt mit dabei. Dieser Guide fuhr mit seinem Hundeschlitten-Gespann vorneweg und wir folgten ihm. Meine Freundin und ich bildeten das Schlusslicht der Hundeschlitten-Expedition.

Hundeschlitten fahren in Norwegen, Tromso.
Hundeschlitten fahren in Norwegen, Tromso.
Hundeschlitten fahren in Norwegen, Tromsø.
Platz nehmen auf dem Hundeschlitten und los geht’s.
Hundeschlitten in Tromsø, Norwegen.
Die Hundeschlitten lenkten wir eigenverantwortlich durch die wunderbare karge verschneite nordische Landschaft.

Die Fahrt mit den Hundeschlitten war der Hammer. Wir kamen alle voll auf unsere Kosten. Das war so ein geiles Erlebnis, selbstverantwortlich den Hundeschlitten durch diese atemberaubende arktische Landschaft steuern zu können, dass es eigentlich unmöglich ist, es in Worten auszudrücken.

Wenn sich irgendwann noch einmal so eine Gelegenheit bieten sollte, dann sind wir auf jeden Fall wieder mit dabei.

Video: Kurzfilm zur Hundeschlittentour in Norwegen

Gecancelte Polarlicht Jagd und Besuch in der nördlichsten Brauerei der Welt: Ølhallen

Für den Abend nach unserer Hundeschlitten-Ausfahrt hatten wir eine Polarlicht-Jagd gebucht. Diese wurde aufgrund schlechter Wettervoraussichten jedoch gecancelt. So nutzten wir den Abend für ein gemütliches Essen in einer Kneipe und einen anschließenden Besuch im Pub Ølhallen – der nördlichsten Brauerei der Welt.

Das Pub Ølhallen gehört zur norwegischen Biermarke Mack und diese Biermarke hat direkt gegenüber der Kneipe Ølhallen eine Brauerei. Die Brauerei gegenüber der Kneipe Ølhallen ist geografisch betrachtet die nördlichste Brauerei der Welt. Weit hinter dem nördlichen Polarkreis mitten in der Stadt Tromsø.

Wir tranken hier einige Bier und werteten dabei ausführlich unser Hundeschlitten-Abenteuer aus.

Ølhallen Tromso.
Das nördlichste Bier der Welt gibt’s im Pub Ølhallen in Tromsø. Draußen ist es eisig. Im angenehm warmen Pub Ølhallen heißt es deshalb Klamotten stapeln.

Tag 3: Rundreise über die Fjorde und Polarlicht-Jagd an finnischer Grenze

Für den Vormittag, Mittag und frühen Nachmittag des dritten Tages hatten wir eine Rundfahrt im Minibus über die Fjorde gebucht. Neben dem Fahrer war ein Guide mit dabei, der uns viele interessante Details während dieser Tour erzählte. Der Verlauf der eigentlichen Route musste etwas angepasst werden, da eine Zufahrtsstraße zu einem Tal wegen zu stark verschneiter Straßen gesperrt war. So improvisierten unsere Tourguides den Routenverlauf der eigentlichen Route und führten uns zu anderen malerischen Plätzen.

Wir gewannen den Eindruck, dass man hier kaum etwas falsch machen kann, denn egal wo du auch hinfährst, rund um Tromsø triffst du überall auf atemberaubende Landschaften, Fjorde, Berge und einzigartige Fotomotive.

Während dieser Ausfahrt hatten wir trotz der verschneiten Zufahrtsstraße riesiges Glück, denn für einige Stunden blinzelte sogar die Sonne (siehe Titelbild), was im Winter in dieser nordischen Gegend nur sehr selten vorkommt. Nach etwa der Hälfte der Strecke hielten wir in einem kleinen Fischerdorf am Nordmeer, wo wir ein Picknick bei -8 ºC nahe des Strandes machten. Zum Picknick gab es einen Gemüse-Wrap, finnische Schokolade und Tee oder heiße Schokolade aus der Kuksa.

Einsamer Fjord im Morgenlicht in Nordnorwegen.
Einsamer Fjord im Morgenlicht in Nordnorwegen.
Picknick am Polarkreis am Fjord in Tromsø.
Picknick bei -8 ºC am Polarkreis, am Nordmeer nahe Tromsø. Der junge Mann ohne Mütze und in Jogginhosen ist unser Guide aus Tromsø. Er versicherte uns, dass auch er unter der Jogginghose noch Thermohosen trägt.
Rentiere in Nordnorwegen, Tromso.
Auf unserer Tour durch die Fjorde sahen wir auch einige Rentiere.
Nordnorwegen, Fjord Expedition.
Die Sonne lässt sich in Nordnorwegen am Polarkreis im Winter nur sehr selten blicken.

Erfolglose Polarlicht-Jagd an der Grenze zu Finnland

Von der Fjord-Tour kamen wir etwa gegen 15 Uhr wieder zurück. Anschließend machten wir einen großen Spaziergang durch Tromsø wo wir auch zweimal die Brücke überquerten, welche die Insel mit dem Festland verbindet. Wir gingen dann noch etwas essen und anschließend ins Hotel, wo wir uns die Thermoklamotten für die Polarlicht-Expedition am Abend anlegten.

Brücke von Tromsø.
Die Brücke von Tromsø überquerten wir zweimal zu Fuß. Der Hauptteil des Ortes liegt auf einer Insel und diese ist über zwei ähnlich aussehende Brücken mit dem Festland verbunden. Rechts neben der Brücke ist das für Tromsø typische Kirchengebäude mit dem spitzen Dach. Es befindet sich auf dem Festland.

Die Polarlicht-Expedition begann 18:00 Uhr mit einer kurzen Einweisung. Gegen 19:00 Uhr fuhren wir dann im Minibus los. Die Wettervorhersage war für diesen Tag gelinde gesagt sehr bescheiden. Da es unser letzter Tag war, versuchten wir es trotzdem. Wir mussten sehr weit fahren und kamen bis kurz vor die finnische Grenze. Leider war die Fahrt vergebens, denn dichte Wolken verdeckten den Himmel und während der gesamten Dauer der Polarlicht-Expedition brach die Wolkendecke nicht auf.

Bis früh um 3:00 Uhr waren wir unterwegs. Die unendlich lange Fahrt über die vereisten Straßen im Minibus hat richtig geschlaucht. Wir hatten ja die dicken Thermoklamotten an und im Inneren des Busses wurden wir darin sozusagen gar gekocht. Als wir dann nach mehreren hundert Kilometern Fahrt kurz vor der finnischen Grenze endlich einmal aussteigen konnten, taten wir das direkt ohne erst die Jacke anzuziehen. Außentemperaturen von -10 ºC zwangen uns jedoch bereits nach wenigen Minuten, dann doch Jacke, Mütze und Handschuhe überzuziehen.

Während des Stopps nahe der Grenze zu Finnland tranken wir heiße Schokolade, aßen ein paar Kekse, vertraten uns die Beine im knirschenden Schnee und starrten auf den wolkenverhangenen Himmel und den Mond, der immer wieder mal mehr oder weniger hinter dem Wolkenband hervor blinzelte.

Aurora Hunting am Polarkreis.
Die Aurora-Jagd an der finnischen Grenze blieb leider erfolglos.

Tag 4: Abreise aus Tromsø

Am vierten Tag blieb keine Zeit mehr für weitere Exkursionen. Wir schliefen aus, aßen dann gemeinsam Frühstück im Hotel und packten die Sachen für die Abreise. Um 12:00 Uhr waren wir dann alle im Eingangsbereich des Hotels und um 12:15 Uhr saßen wir im Taxi zum Flughafen von Tromsø.

Ab Flughafen Tromsø ging es dann zurück nach Oslo. Hier hatten wir noch jede Menge Aufenthalt und der Flieger nach Málaga startete erst um 20:15. Ein Flug von Oslo nach Malaga dauert etwa 4 Stunden und so kamen wir erst weit nach Mitternacht auf dem Flughafen Málaga an.

Flughafen Tromsø.
Vor dem Abflug vom Flughafen Tromsø wurde die Maschine enteist.

Ein letztes Abenteuer erwartete uns beim Anflug auf den Flughafen Oslo. Die Sicht betrug hier auch in Bodennähe kaum mehr als wenige Meter.

Im Landeanflug gab der Pilot durch, dass alle elektrischen Geräte ausgeschaltet werden sollen. Er sagte sinngemäß, dass es eine sehr schwierige Landung werden würde und dass wir (die Passagiere) den Notplan für eine Zwangsevakuierung lesen sollten. Das ließ einige von uns aufhören und gespannt blickten wir beim Anflug aus den Fenstern.

Tatsächlich sahen wir die grünen Lichter der Landebahn erst kurz bevor der Flieger auf dem Boden aufsetzte. Die Sichtweite betrug praktisch Null.

Warum fuhren wir nicht mit der Seilbahn?

Vom Festland von Tromsø fährt eine Seilbahn hinauf auf den Gipfel des Berges, der vor der Insel aufragt. Der Ausblick von oben soll prima sein und auch soll sich hier ein Restaurant befinden, wo man leckere Bürger essen könne.

Als wir die Brücke von Tromsø zu Fuß überquerten, taten wir das mit dem Gedanken, anschließend eine Fahrt mit der Seilbahn zu unternehmen. Leider legte sich während des Laufens über die Brücke ein dickes Wolkenband über und um den Berg. Die Sicht vom Gipfel wäre also Null gewesen. So beschlossen wir, nicht mit der Seilbahn zu fahren und stattdessen eine gemütliche Kneipe aufzusuchen, was wir dann auch taten.

1 Kommentar zu „Tromsø Reisebericht Winter: Polarlichter, Hundeschlitten, Fjorde“

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