Mit einfachsten Mitteln lassen sich Waffen mit durchschlagender Wirkung bauen. Diese Waffen können als Jagdwaffen, als Verteidigungswaffen oder auch als Angriffswaffen funktionieren.
Für die Herstellung primitiver Waffen müssen wir uns nur bei unseren Vorfahren umsehen. Sie bauten Werkzeuge und Waffen mithilfe von Naturmaterialien und einfachsten Hilfsmitteln.
In diesem Artikel zeige ich dir, wie ich eine primitive Waffe (Jagdwaffe) in Form eines Wurfkreuzes herstelle.
Warnhinweis: In Deutschland ist es verboten, Wurfsterne zu bauen. Die Herstellung des hier vorgestellten Wurfkreuzes aus Holz dient nur zum Erlernen alter Techniken. Das Wurfkreuz darf weder zur Jagd verwendet werden, noch sollst du es in Anwesenheit anderer Menschen werfen.
Inhaltsverzeichnis:
- Was sind primitive Waffen?
- Welchen Aufbau und welche Funktion kann ein Wurfkreuz haben?
- Bauanleitung für die primitive Jagdwaffe Wurfkreuz
- Genaues Zielen und Treffsicherheit mit dem Wurfkreuz
- Fazit
Was sind primitive Waffen?
Als primitive Waffen werden Jagdwaffen, Verteidigungswaffen oder Angriffswaffen verstanden, die bereits unsere „primitiven“ Vorfahren in der Steinzeit herstellten.
Für den Bau primitiver Waffen sind keine technisch anspruchsvollen Errungenschaften notwendig. Es können entweder nur Naturmaterialien oder Naturmaterialien (Holz, Steine) und modernere aber einfache Hilfsmittel (Messer) zum Einsatz kommen.
In dieser Bauanleitung werden Naturmaterialien (Holz) und moderne Materialien (Paracord) kombiniert. Trotzdem ist das Resultat eine sehr einfach beschaffene und primitive Waffe.
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Welchen Aufbau und welche Funktion kann ein Wurfkreuz haben?
Wurfkreuze gibt es in den verschiedensten Ausführungen. Den Wurfkreuzen sehr ähnlich sind außerdem Wurfsterne, deren Bau und sogar deren Besitz in Deutschland jedoch unter Strafe steht.
Im Mittelalter kamen Wurfkreuze aus Hartholz, beschlagenem Holz und Eisen zur Anwendung. In diesem Artikel geht es jedoch um ein Wurfkreuz, welches in dieser Form bereits unsere Vorfahren in der Steinzeit genutzt haben könnten.
Ob unsere Steinzeitvorfahren tatsächlich Wurfkreuze aus Holz bauten und nutzten, ist nicht eindeutig belegt. Aufgrund der einfachen Bauweise und der einschlagenden Wirkung kann jedoch davon ausgegangen werden, dass es vor tausenden Jahren sicher solche oder ähnliche Wurfkreuze wie in diesem Artikel beschrieben gegeben hat.
Bauanleitung für die primitive Jagdwaffe Wurfkreuz
Das brauchst du für die Herstellung:
Für die Herstellung reicht ein scharfes Bushcraftmesser bzw. Survivalmesser (stabiles Messer mit durchgehender Klinge).
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Lesetipp: Die besten Survivalmesser im Test
#1 Wähle das richtige Holz und kürze zwei gleichlange Stöcke
Je härter du das Holz wählst, desto stabiler wird später die Jagdwaffe. Da es sich jedoch um eine Survivalwaffe handelt, verwende das Holz, das dir eben gerade zur Verfügung steht.
Das Holz sollte stabil und nicht zu dick sein. Minimal 2 cm bis max. 4 cm Durchmesser sind ideal.
Ist das Holz zu dick, wird das Wurfkreuz zu massig und lässt sich nur noch schwer werfen. Wenn das Holz zu dünn gewählt wurde, fehlt es der Wurfwaffe später an Einschlagkraft.
Die Länge der Stangen sollte etwa 30 bis max. 40 cm betragen. Für die Herstellung kannst du frisches oder bereits trockenes Holz verwenden.
Bedenke bei der Verwendung von frischem Holz, dass dieses beim Trocknen kleiner wird. Hierdurch lockert sich die Verbindung und du musst das Seil nach mehreren Tagen noch einmal wickeln.
#2 Spitze die Enden der Hölzer an
Ich empfehle, die Enden spitz zu schnitzen, bevor du die Kerben mittig einarbeitest. Auf diese Weise hast du mehr Freiraum beim schnitzen.
Schnitze die Enden in einem Winkel zwischen 30 bis 45 Grad an. Je spitzer du die Spitzen schnitzt, desto tiefer können sie beim Treffen eindringen. Jedoch besteht hier die Gefahr, dass die Spitzen auch schneller wieder stumpf werden, als wenn du sie weniger spitz schnitzt.
Tipp für härtere Spitzen: Um zu vermeiden, dass die Spitzen sich zu schnell abnutzen und lange spitz bleiben, härte sie im Feuer.
#3 Schnitze Kerben und passe die Hölzer ein
Die Kerben dienen dazu, dem Holzkreuz eine höhere Stabilität zu verleihen. Würden die Stöcke nur mittig durch eine Schnur verbunden, könnten sie sich nach dem Aufprall leicht verschieben.
Arbeite die Kerben mittig, eng und so passgenau wie möglich. Je fester die Hölzer in den Kerben sitzen, desto stabiler wird die primitive Jagdwaffe.
#4 Umwickle das Wurfkreuz, bis es fest hält
Verwende zum Umwickeln ausreichend Schnur. Die Schnur sollte bestmöglich dünn und stabil sein. Anstelle von Schnur kannst du auch Naturfasern verwenden so wie Brennnesselfasern.
Wenn du die primitive Waffe originalgetreuer bauen willst, nutze anstelle von Paracord selbst hergestelltes Seil aus Naturmaterialien.
Wickle die Schnur in vielen Wicklungen straff um das Kreuz. Hast du ausreichend Verbindungsmaterial verwendet, reicht am Ende ein einfacher Knoten, um die Seilenden zu fixieren.
Genaues Zielen, Werfen, Treffsicherheit, Wirkung
Das genaue Zielen, Werfen und Treffen muss mit dieser Wurfwaffe etwas geübt werden, bevor es funktioniert. In der Praxis hat sich herausgestellt, dass beim langsamen und lockeren Werfen aus der Schulter die besten Trefferquoten erzielt werden.
Das Ziel sollte sich nicht weiter als in 10 m Entfernung befinden. Ansonsten wird das Treffen zu schwierig. Sollen Kleintiere direkt am Boden gejagt werden, bestehen die größten Trefferchancen, wenn das Wurfkreuz flach und knapp über dem Boden geworfen wird.
Fazit
Primitive Waffen sind Nachbildungen von Waffen, wie sie unsere Vorfahren bereits nutzten oder genutzt haben könnten. Es existieren unzählige Möglichkeiten zur Herstellung und verschiedene Waffenarten wie Wurfwaffen oder Nahwaffen.
Als einfachste Wurfwaffe kann ein Stein oder ein kurzer Stock gelten.
Das Wurfkreuz hat den Vorteil, dass es sich in sehr kurzer Zeit und mit wenig Aufwand bauen lässt. Mit etwas Übung kann diese primitive Waffe als gefährliche Jagdwaffe, Verteidigungswaffe oder Angriffswaffe dienen.
Deshalb ist das Wurfkreuz kein Spielzeug und mit Vorsicht zu handhaben. Beim Werfen dürfen weder kleine Kinder noch Tiere in der Nähe sein.
Die Herstellung dient nur Lernzwecken im Umgang mit Werkzeugen (Messer), Materialien (Holz) und Techniken (primitive Techniken).
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