9 Nadelbäume bestimmen auf den ersten Blick (PDF)

Nadelbäume bestimmen lernen

Das Wichtigste in Kürze

  • Nadelbäume sind Bäume mit nadelförmigen Blättern, die in der Regel immergrün sind und zu den Koniferen gehören.
  • Die Blätter sind schmal und nadelförmig.
  • Es gibt verschiedene Arten von Nadelbäumen, darunter Kiefern, Fichten, Tannen und Zypressen.
  • Um Nadelbäume zu unterscheiden und zu bestimmen, achte auf Merkmale wie die Form der Nadeln, die Anordnung der Nadeln (z.B. einzeln oder in Bündeln), die Rinde und die Zapfen.
  • Kiefern haben z.B. lange Nadeln in Bündeln, während Tannen kurze Nadeln haben und ihre Zapfen hängend sind.

Wozu Nadelbäume unterscheiden?

Von Weitem können viele Nadelbäume ähnlich aussehen. Bei näherer Betrachtung weisen sie jedoch große Unterschiede auf.

Hier lernst du, Nadelbäume auf den ersten Blick zu bestimmen und zu unterscheiden. Erfahre mehr über unverwechselbare Merkmale wie Blätter (Nadeln), Früchte (Zapfen), Rinde oder Harz.

Nach der Lektüre dieses kurzweiligen Ratgebers wirst auch du aufmerksamer durch den Wald gehen und Dinge erkennen können, die für dich bisher verborgen blieben.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was sind Nadelbäume?
  2. Wichtigste Unterscheidungsmerkmale von Nadelbäumen
  3. Waldkiefer (Pinus sylvestris)
  4. Steinkiefer (Pinus pinea)
  5. Fichte (Picea)
  6. Eibe (Taxus)
  7. Tanne (Abies)
  8. Araukarie (Araucaria)
  9. Zypresse (Cupressus)
  10. Spanische Tanne (Abies pinsapo)
  11. Douglasie
  12. Besonderheiten zu Harz und Wurzeln
  13. 5 Apps zur Bestimmung von Bäumen und Pflanzen
  14. Fazit

Was sind Nadelbäume?

Sprechen wir von Nadelbäumen, dann sind Koniferen (Coniferales oder auch Pinales) gemeint. Umgangssprachlich werden Nadelbäume auch als Nadelhölzer bezeichnet oder Kiefernartige.

Weltweit sind 365 verschiedene Koniferenarten bekannt. In Europa gehören Kieferngewächse (hierzu zählen auch Tannen, Fichten, Douglasien), Zypressengewächse und Eibengewächse zu den Koniferen.

Koniferen gehören zu den Nacktsamern, was gleichzeitig ein hauptsächliches Unterscheidungsmerkmal zu anderen Pflanzen ist. Die Samen von Nadelbäumen sind nicht in einem Fruchtknoten eingeschlossen, sondern sie befinden sich in Zapfen.

Zapfen der Nadelbäume können langgezogen und kegelförmig sein, so wie die Kiefernzapfen, aber auch rund, so wie bei den Zypressen.

Neben den Zapfen sind die länglichen und nadelförmigen Blätter das wichtigste Unterscheidungsmerkmal der Koniferen. Die Nadeln der Nadelbäume sind jedoch bei den verschiedenen Nadelbäumen sehr unterschiedlich gestaltet.

Schaffst du es, die Blätter einzelner Nadelbäume zu unterscheiden, dann kannst du die Bäume bestimmen.

Einige Nadelbäume / Nadelbaumarten im Schnellüberblick

  1. Kiefer
  2. Fichte
  3. Tanne
  4. Zeder
  5. Zypresse
  6. Wacholder
  7. Lärche
  8. Zirbe
  9. Zeder
  10. Mammutbaum
  11. Thuje
  12. Eibe

Wichtigste Unterscheidungsmerkmale von Nadelbäumen

Um einen ersten Überblick zu bekommen, ist es hilfreich, alle möglichen Unterscheidungsmerkmale von Nadelbäumen kennenzulernen. So weißt du auf Anhieb, worauf du beim Betrachten eines Baumes für dessen Bestimmung achten musst.

Wie lassen sich Bäume am besten bestimmen?

Das genaue Bestimmen von Bäumen und Pflanzen erfordert viel Übung. Damit du in Zukunft immer besser und präziser Pflanzen bestimmen kannst, ist es vorteilhaft, dich stetig mit der Thematik zu befassen.

Präge dir hierfür die wichtigsten Merkmale zur Bestimmung ein wie Lebensraum, Blätter, Früchte, Rinde, Blütezeit, etc.

Nadelbäume bestimmen durch Merkmale wie Blätter, Früchte, Rinde
Nadelbäume Bilder (von links nach rechts): Steinkiefer (Rinde), Fichte, Koreatanne

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Lebensraum der Bäume

Kommt dir an einem anderen Platz als deinem Wohnort ein Baum fremd vor, kann es daran liegen, dass er hier seinen spezifischen Lebensraum hat.

Der Baum findet nur an diesem Ort und anderen Plätzen mit ähnlichen Bedingungen alle nötigen Vorraussetzungen, um zu wachsen und zu gedeihen.

Ein gutes Beispiel für so eine Baumart, die nur an einem ganz bestimmten Ort wächst, ist die Spanische Tanne oder Igel-Tanne. Diese kommt ausschließlich in einigen Teilen Nordafrikas und im Süden Spaniens vor.

Die Spanische Tanne wurde zwar auch außerhalb ihrer natürlichen Habitat angepflanzt (so wie in einer Gegend in Valencia), jedoch hat sie sich dort nicht auf natürliche Art angesiedelt.

Beachte, dass der Lebensraum eines Baumes kein hundertprozentiges Indiz für seine Bestimmung ist. Auch nicht heimische Bäume und Pflanzen können sich mit der Zeit ausbreiten und so den Anschien heimischer Pflanzen vermitteln.

Früchte / Zapfen

Nadelbäume sind Nacktsamer und bilden ihre Samen in Zapfen aus. Dieses Unterscheidungsmerkmal trifft auf alle Koniferen zu, wenngleich sich die Form der Zapfen oft stark unterscheidet.

Zapfen der Steinkiefer sind bauchig, faustgroß und enthalten die leckeren Pinienkerne. Die Zapfen einer einfachen Kiefer hingegen sind kleiner und kegelförmig. Zypressen wiederum bewahren ihre Samen in kugelförmigen Zapfen auf.

Blätter / Nadeln

Fichtennadeln sind klein, rund und stechen, wenn man die Hand um einen Fichtenast legt und zudrückt. Kiefernnadeln hingegen sind weich und lang.

Tannennadeln lassen sich an ihren flachen Nadeln mit weißer Unterseite (Stomastreifen) erkennen. Zypressengewäche kann man zwar aufgrund ihrer Zapfen und ihres Aussehens gut als Koniferen einordnen, richtige Nadeln haben sie jedoch nicht, auch wenn ihre Blätter als Nadeln bezeichnet werden.

Baumrinde

Die Baumrinde verschiedener Nadelhölzer ist unterschiedlich. Obwohl die Baumrinde für Kenner ein Wahrzeichen zur Unterscheidung sein kann, so ist diese Möglichkeit der Bestimmung für Laien schwierig.

Trotzdem sollte auch die Rinde des Baumes immer mit betrachtet werden, um sich auf diese Weise die verschiedenen Rindenbeschaffenheiten einzuprägen.

Baumharz

Harz kann zur Bestimmung von Bäumen dienen. Baumharz von Koniferen hat zudem besondere Merkmale (im Vergleich zum Harz von Laubbäumen). Auch zwischen verschiedenen Nadelbäumen können Unterschiede im Harz auftreten.

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Waldkiefer (Pinus sylvestris)

Nadelbäume bestimmen, Waldkiefer
Bild: Waldkiefer, ganz rechts ist zu erkennen, wie zwei Nadeln an der Blattbasis zusammenhängen, ein Erkennungsmerkmal bei der Bestimmung

Synonyme: Gewöhnliche oder Gemeine Kiefer, Wald-Föhre, Rotföhre, Weißkiefer oder Forche

Kiefern gehören zur Pflanzengattung der Kieferngewächse, die wiederum zu den Koniferen zählen. Dabei gibt es nicht die eine typische Kiefer, sondern unterschiedliche Kiefernarten.

In Deutschland besonders verbreitet sind die normale Waldkiefer (Pinus), die Bergkiefer (Pinus mugo) und die Zirbelkiefer (Pinus cembra). Im Süden Europas ist die Mittelmeerkiefer oder Steinkiefer stark vertreten. Von Letzterer werden die Pinienkerne geerntet.

UnterscheidungsmerkmaleWaldkiefer (Pinus sylvestris) bestimmen
Länge der Nadeln 3 bis 8 cm (bei anderen Kiefernarten auch länger)
Nadeln BesonderheitAn der Blattbasis meist 2 bis 5 zusammenhängende Nadeln
Farbe der NadelnHellgrün (junge Nadeln) bis dunkelgrün (ältere Nadeln)
HarzRiecht stark nach Terpentin

Waldkiefer Nutzung

Alle Bestandteile der Waldkiefer sind nutzbar. Junge Nadeln enthalten Vitamin C und können gegessen werden. Längere und ältere Nadeln schmecken besser aufgebrüht.

Das Kambium ist die unterste und sehr feine Schicht der Baumrinde. Bei Hungersnöten in Nordeuropa wurde Mehl aus Kambrium hergestellt, um Weizenmehl zu strecken.

Baumharz der Waldkiefer gilt als bestes Nadelbaumharz. Es kann weiterverarbeitet werden zu Steinzeitkleber und es ist essbar als Kaupech.

Steinkiefer, Pinie (Pinus pinea)

Steinkiefer, Mittelmeer-Kiefer, Pinie
Bild: Steinkiefer mit hoch sitzender Schirmkrone

Synonyme: Pinie, Mittelmeer-Kiefer, Italienische Steinkiefer, Pinienfichte, Schirm-Kiefer

Steinkiefern wachsen vor allem im Mittelmeerraum. Bekannt sind sie wegen ihrer leckeren Früchte, die Pinienkerne. Die Wuchshöhe einer Pinie kann 25 bis 30 Meter betragen und sie kann ein Alter von 250 Jahren erreichen.

Auffälligstes Erkennungsmerkmal der Steinkiefer ist ihre Wuchsform, die im oberen Teil an einen Schirm erinnert. Die Stämme können einen Durchmesser von fast zwei Metern erreichen und haben eine Rinde mit auffälligem Muster.

UnterscheidungsmerkmaleSteinkiefer (Pinus pinea) bestimmen
Länge der NadelnBei jungen Steinkiefern kurz bei älteren Bäumen ähnlich lang wie bei der Waldkiefer
Farbe der NadelnHellgrün (junge Nadeln) bis dunkelgrün (ältere Nadeln)
BaumkroneAuffällige Schirmform
Zapfen und SamenZapfen enthalten essbare Pinienkerne

Steinkiefer Nutzung

Bei der Nutzung der Steinkiefer sind vor allem die Samen von Interesse, welche auch in Deutschland als Pinienkerne bekannt sind. Pinienkerne sind reich an Fetten, Proteinen und Vitaminen und sie schmecken richtig lecker. Zu viel sollte man jedoch nicht davon essen, da es echte Kalorienbomben sind.

Triffst du in einer Überlebenssituation auf eine Steinkiefer, dann sammle reichlich Pinienkerne ein. Hier ist es gerade der Kaloriengehalt, den du benötigst.

Verwendet werden Pinienkerne zur Verfeinerung von Nahrungsmitteln oder Nachtischen. So erfreut sich im Mittelmeerraum das Pinienkern-Eis großer Beliebtheit.

Die Zapfen der Steinkiefer eignen sich gut als Zunder oder als Brennmaterial.

Pinienzapfen und Pinienkerne der Steinkiefer
Pinienzapfen und Pinienkerne: Pinienkerne sind von einer harten Schale umgeben, die aufgebrochen werden muss

Nährwertangaben von Pinienkernen pro 100 g:

  • Kalorien: 673
  • Fettgehalt: 68 g / davon 4,9 g gesättigte Fettsäuren
  • Kohlenhydrate: 13 g
  • Zucker: 3,6 g
  • Ballaststoffe: 3,7 g
  • Proteine: 14 g
  • Vitamin C: 0,8 g
  • Eisen: 5,5 g
  • Magnesium: 251 g

Fichte (Picea)

Fichte bestimmen
Rechts im Bild gut zu erkennen der Anwuchs der Blätter auf kleinen verholzten Stielen

Synonyme: Gemeine Fichte, Rotfichte oder Rottanne (Bezeichnung der gemeinen Fichte wegen ihrer rotbraunen Rinde)

Die Fichte gehört zur Pflanzenfamilie der Kieferngewächse. Fichten wachsen weltweit, wobei es zahlreiche Fichtenarten gibt. In Europa ist vor allem die Gemeine Fichte vertreten.

Bei optimalen Bedingungen kann die Geimene Fichte eine Wuchshöhe von 50 Metern und ein Alter von 600 Jahren erreichen.

In Deutschland und anderen Teilen Europas gehört die Fichte leider zu den am meisten vom Aussterben bedrohten Nadelbäumen. Grund hierfür sind Umweltverschmutzung, durch Klimaveränderung zunehmende Hitzeperioden, Trockenheiten, Dürren und damit einhergehend zunehmender Befall durch den Borkenkäfer.

UnterscheidungsmerkmaleGemeine Fichte (Picea) bestimmen
Länge der NadelnAuffallend kurz: 1 bis 3 cm
Stabilität der NadelnVergleichsweise stabil (die Fichte sticht, die Tanne nicht)
Farbe der NadelnHellgrün bis grau oder bläulich (Blaufichte)
Anwuchs der NadelnSitzen auf kleinen verholzten Stielen

Fichte Nutzung

In Europa zählen Fichten zu den wichtigsten Nutzbäumen in der Forstwirtschaft. Fichtenholz ist weich und lässt sich gut mit Messer, Axt oder Säge bearbeiten.

Fichtenholz ist ein beliebtes Holz bei Bushcraftern, die sich daraus Shelter und andere Dinge für das Leben und Überleben im Wald herstellen.

Holz der oberen Baumkrone abgestorbener Fichten eignet sich zum Feuerbohren.

Viele Teile der Fichte können als Notnahrung dienen wie die vitaminreichen Triebspitzen, Blütenknospen oder die jungen Fichtennadeln. Auch aus Fichten kann Kambium gewonnen werden, um Mehlersatz daraus zu herzustellen.

Aus diesem Mehlgemisch können dann verschiedene Brote gebacken werden.

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Eibe (Taxus)

An diesen Merkmalen erkennst du die Eibe
Rechts im Bild sind die noch grünen Samenhüllen der Eibe zu erkennen, die den Samen beherbergen und sich später rot färben

Synonyme: Eibengewächs, Europäische Eibe

Eiben gehören zu den bekanntesten giftigen Koniferen. Deshalb solltest du dir die Merkmale zur Erkennung von Eiben besonders gut einprägen.

Das in Eiben enthaltene Gift Taxin B kann tödliche Folgen für Menschen und Tiere haben. So können sogar Pferde sterben, wenn sie von Eiben gefressen haben.

Im Vergleich zu anderen Nadelbäumen lässt sich die Eibe sehr gut unterscheiden.

Bekanntestes Merkmal sind die roten Samenmantel, die den Samen umschließen. Dieses Erkennungsmerkmal ist jedoch nicht das ganze Jahr über gegeben. Neben den roten „Früchten“ lässt sich die Eibe durch Wuchsform und Blätter bestimmen.

UnterscheidungsmerkmaleEibe (Taxus) bestimmen
Länge der NadelnEtwa 1 bis 3 cm
Form und Stabilität der NadelnFlach und weich, vorn spitz
Farbe der NadelnDunkelgrün, glänzend
Anwuchs der NadelnSchuppenartig am Holz
SamenmantelAuffallend rot

Eibe Nutzung

Vorsicht: Die Eibe ist stark giftig. Verzehre keinen Teil der Eibe.

Eibengewächse finden oft als Zierpflanzen in Gärten und Parks Verwendung. Eibenholz ist hart und gleichzeitig elastisch. Deshalb wurde es früher für den Bogenbau genutzt.

Die Eibe gilt als sehr giftig mit Ausnahme des roten Samenmantels. Dieser kann theoretisch gegessen werden. Hier ist jedoch die Gefahr hoch, dass du den Samen dabei verschluckst.

Deshalb solltest du KEINEN Teil der Eibe essen und auch nicht an den Nadeln kauen.

Rote Früchte der Eibe
Die roten Früchte der Eibe gelten als einziger Bestandteil des Baumes als essbar. Trotzdem solltest du die Finger davon lassen, da die Kerner unter der roten Fruchtschale hochgiftig sind.

Tanne (Abies)

So erkennst du eine Tanne, Stomastreifen und nach oben stehende Zapfen
Links im Bild nach oben stehende Zapfen einer Koreatanne, rechts im Bild die Unterseite der Blätter einer heimischen Tannenart mit den typischen weißen Stomastreifen

Synonyme & weitere Tannenarten: Weißtanne, Edeltanne, Silbertanne, Pazifische Edeltanne, Colorado-Tanne, Koreatanne

Verschiedene Tannenarten sind in ganz Europa verbreitet. Die Wuchshöhe einzelner Tannen kann 40 bis 70 Meter betragen. Manche amerikanische Tannen wie Abies grandis oder Abies procera können sogar Wuchshöhen von 90 Metern erreichen.

Bestimmen lassen sich Tannen durch senkrecht stehende Zapfen und durch besondere Merkmale bei den Blättern. Unter idealen Umständen können manche Tannen ein Alter von 600 Jahren erreichen.

UnterscheidungsmerkmaleTanne (Abies) bestimmen
Farbe der NadelnAbhängig von Tannenart und Alter hellgrün bis dunkelgrün, grau, silbern oder bläulich
Länge der NadelnAbhängig von der Tannenart 1 bis mehrere Zentimeter
NadelunterseiteDeutliche helle Stomastreifen
Anwuchs der NadelnÜber Saugnapf am Zweig
Anordnung der ZapfenNach oben wachsend

Tanne Nutzung

Bestandteile der Tanne sind nicht nur essbar, sondern gelten in der Volksmedizin sogar als heilend. So können die hellgrünen Tannenspitzen gegessen werden oder sie werden genutzt, um Tee daraus aufzubrühen. Dieser wirkt gegen Husten.

Neben Tee wird aus Tannenspitzen Tannensirup oder Tannenhonig hergestellt. Auch die Tannenzapfen können als Nahrungsmittel genutzt werden. Früher wurden Tannenzapfen mit Zucker eingemacht und dann als magenstärkendes Mittel gegessen.

Tannenholz hat ähnliche Eigenschaften wie Fichtenholz und eignet sich als Möbelholz, Bauholz und natürlich als Brennholz.

Araukarie (Araucaria)

Konifere, Araukarie bestimmen
Die Araukarie lässt sich anhand der schlangenartigen Zweige bestimmen

Synonyme und weitere Arten: Chilenische Araukarie, Andentanne, Schlangenbaum, Schuppentanne, Affenschwanzbaum, Affenbaum

Araukarien gehören zu den Koniferen und sind vor allem auf der südlichen Halbkugel heimisch. Vor meiner Haustür in Andalusien stehen einige Exemplare und ich möchte dir diese besonderen Nadelbäume vorstellen.

Augenscheinliches Unterscheidungsmerkmal der Araukarie sind die schlangenartigen mit kleinen Blättern bzw. Nadeln bewachsenen Zweige. Daraus ableitend trägt die Araukarie wohl auch ihre Beinamen Affenschwanzbaum oder Schlangenbaum.

UnterscheidungsmerkmaleAraukarie (Araucaria) bestimmen
ZweigeLange und abstehende, herabhängende oder nach oben stehende Zweige (schlangenartige Zweige)
NadelnSehr kurz und schuppenartig auf den Zweigen angeordnet
Farbe der NadelnHellgrün bis dunkelgrün

Araukarie Nutzung

Genutzt wird die Araukarie in Europa vorrangig als Zierbaum in Parks oder Gärten.

Um Araukarien in der Wildnis bewundern zu können, musst du nach Chile, Paraguay, Brasilien, Argentinien oder Peru reisen. Dort wächst sie in Höhenlagen ab 500 Metern und in subtropischen Feuchtwäldern.

Zypresse (Cupressus)

Zypressen bestimmen durch Blätter und Zapfen
Zypressen lassen sich anhand der Schuppenblätter oder der runden Zapfen bestimmen

Synonyme und weitere Zypressenarten: Zypressengewächse, Mittelmeer-Zypresse, Kalifornische Zypresse, Himalaya-Zypresse

Wuchsformen von Zypressen können stark variieren. So gibt es Zypressensträucher, Zypressenbäume oder auch Zypressenhecken. Letztere vor allem künstlich angelegt als Sichtschutz und Windschutz.

Blätter von Zypressen unterscheiden sich auffällig von Blättern anderer Nadelbäume, wodurch sie gut bestimmt werden können. Zypressen besitzen keine Nadeln sondern vielmehr Schuppenblätter, die dicht an den dünnen Zweigen anliegen.

Die dichten Zypressenblätter machen die Zypresse zu einem beliebten Sonnenschutz, Sichtschutz und Windschutz.

Ein weiteres eindeutiges Unterscheidungsmerkmal von Zypressen sind die rundlichen Zapfen. Manche Zypressen können ein Alter von über 4000 Jahren erreichen. Somit gehören Zypressen zu den am längsten lebenden Baumarten der Erde.

Wichtig: Fast alle Zypressenarten gelten als giftig!

UnterscheidungsmerkmaleZypresse (Cupressus) bestimmen
WuchsformUnterschiedlich als Baum, Strauch oder Hecke
BlätterKEINE Nadeln, sondern Schuppenblätter, die dicht auf dünnen Zweigen wachsen
ZapfenRund bzw. rundlich

Zypresse Nutzung

Manche Zypressenarten wurden bereits in der Antike als Heilpflanzen genutzt. So können die ätherischen Öle aus Blättern, Zweigen und Zapfen der Zypresse gewonnen werden, um Tinkturen, Tees oder Badezusätze daraus zu gewinnen.

Das solltest du jedoch nur dann versuchen, wenn du zu 100 % weißt, was du tust. Denn wie bereits erwähnt sind die meisten Zypressen giftig. Also lasse lieber die Finger davon oder nutze nur das Holz der Zypresse.

Zypressenholz ist witterungsbeständig und robust. Daher wird es seit Jahrtausenden als Bauholz verwendet. Im Mittelalter bauten Spanier ihre Schiffe aus Zypressenholz, wodurch der natürliche Bestand auf der Halbinsel deutlich minimiert wurde.

Spanische Tanne (Abies pinsapo)

Spanische Tannen, Wald und Stamm
Links: Igeltannen-Wald in der Sierra de las Nieves in Andalusien / Rechts: Dicker Stamm einer sehr alten Spanischen Tanne

Synonyme: Igel-Tanne, Igeltanne, Pinsapo, Pinsapo-Tanne

Die Spanische Tanne ist mein Lieblings-Nadelbaum. Wer sie einmal in der Natur gesehen hat, wird sie nie wieder vergessen. Sie zeichnet sich aus durch kurze aber harte Nadeln und die typischen roten Blütenzapfen der männlichen Exemplare.

Ausgewachsene Pinsapos können eine Höhe von 15 Metern und ein Alter von 300 Jahren erreichen.

Was die Igel-Tannen so besonders macht, ist ihre Seltenheit. Auf natürliche Art wachsen sie ausschließlich in bestimmten Teilen Andalusiens wie im Naturpark der Sierra de las Nieves und in einem kleinen Gebiet im Norden von Marokko.

Das Anpflanzen von Igel-Tannen in anderen Gebieten gestaltet sich schwierig, da diese Tannenart ein ganz bestimmtes Klima benötigt, wie es eben in der Sierra de las Nieves gegeben ist.

UnterscheidungsmerkmaleSpanische Tanne (Abies pinsapo) bestimmen
StandortAndalusien und Nordmarokko
BlätterKurze und harte Nadeln
BlütenMännliche rote Blütenzapfen

Spanische Tanne Nutzung

Die Spanische Tanne kann weltweit nur an sehr wenigen Standorten bewundert werden und steht unter Naturschutz. Ihr Nutzen besteht in ihrer puren Existenz, wodurch sie die Natur bereichert und das menschliche Auge erfreut.

Die Pflicht des Menschen ist es, diese einzigartige Tanne für die Nachwelt zu erhalten.

Douglasie (Pseudotsuga menziesii)

Synonyme: Douglaskiefer, Douglastanne, Douglasfichte, Oregon pine

Douglasien sind in Nordamerika heimisch, wurden aber in Europa forstlich angebaut. Heute kannst du sie in vielen deutschen Wäldern finden. Sie gehören zu den immergrünen Bäumen und behalten ihre Blätter das ganze Jahr über.

In Europa können Douglasien Wuchshöhen von 60 Metern erreichen. Sie gehören zu den größten Bäumen der Welt. Außerhalb Europas in Nordamerika und Mexiko können Douglasien über 100 Meter hoch wachsen. Die höchste Douglasie, die man bisher entdeckt hat, wuchs sogar auf 133 Meter.

Der Stammdurchmesser besonders kräftiger Bäume kann 4 Meter betragen. Das Alter variiert zwischen 400 bis 1400 Jahren.

Erkennungsmerkmal ist der zitrusartige Geruch der Nadeln, wenn sie zwischen den Fingern zerrieben werden. Die Nadeln sind kurz und weich, ähnlich wie bei einer Tanne.

UnterscheidungsmerkmaleDouglasie (Pseudotsuga menziesii) bestimmen
Länge und Beschaffenheit der NadelnKurz und weich
Geruch der NadelnZitrusartig
Immergrüner BaumBehält die Nadeln das ganze Jahr über

Douglasie Nutzung

Das Holz der Douglasie ist mittelhart und schädlingsresistent. Es lässt sich leicht bearbeiten und ist beanspruchter. Zudem ist es witterungsbeständig. Deshalb gilt Douglasienholz als beliebtes Bauholz.

Besonderheiten zu Harz und Wurzeln

Gibt es harzlose Nadelbäume?

Die meisten einheimischen und exotischen Nadelhölzer haben Harzkanäle. So z.B. die Fichte oder die Kiefer. Auch an Tannen kann austretendes Harz gefunden werden. Bei den Tannen besteht jedoch die Besonderheit, dass Harz nicht im Stamm selbst auftritt sondern nur an der Rinde.

Eine auffällige Ausnahme in Bezug auf das Harz bildet die Eibe. Die Eibe gehört zu den wenigen Nadelhölzern ohne Harzkanäle.

Tiefwurzler oder Flachwurzler?

Allgemein besteht die Annahme, dass alle Nadelhölzer deutscher Wälder Flachwurzler sind. Diese Annahme beruht auf dem Umstand, dass bei Windbruch die flachen Wurzeln von Fichten zu erkennen sind.

Fichten gehören tatsächlich zu den Flachwurzlern. Und da es in deutschen Wäldern so viele Fichten gibt, sehen wir auch bei umgefallenen Bäumen oft die flachen Wurzeln von entwurzelten Fichten.

Abgesehen von den Fichten bilden nur sehr wenige Nadelbäume flache Wurzeln aus.

Flachwurzler sind:

  • Fichte
  • Lebensbaum

Tiefwurzler sind:

  • Eibe
  • Lärche
  • Kiefer
  • Wacholder

5 Apps zur Bestimmung von Bäumen und Pflanzen

Früher wurde Naturwissen von Generation zu Generation weitergegeben. So wussten Angehörige von Naturvölkern schon von Kindesbeinen an, welche Pflanzen sie essen oder auf andere Weise nutzbar machen können.

Heute gibt es unzählige Bücher zu Pflanzenkunde und das Internet ist voll mit Pflanzenbeschreibungen. Lernen war nie so einfach wie im 21. Jahrhundert und es wird immer einfacher.

Mittlerweile gibt es zudem eine wachsende Anzahl von Apps, über die du Pflanzen direkt in der Natur bestimmen kannst.

Manche Pflanzenapps sind kostenpflichtig und andere können gratis genutzt werden.

Google Lens

Mein persönlicher Favorit zur Bestimmung von Pflanzen in der Natur ist Google Lens. Hierbei handelt es sich um einen kostenlosen Service von Google.

Für die Nutzung von Google Lens muss keine App heruntergeladen werden.

So funktioniert’s:

  1. Öffnen des Google-Suchfeld
  2. Antippen des Kamerasymbols
  3. Die Kamera auf ein Objekt halten oder ein Foto aus der Galerie wählen
  4. Das Bild wird von Google Lens analysiert und darunter werden mögliche Ergebnisse angezeigt

PlantNet

PlantNet funktioniert ähnlich wie Google Lens. Für die Nutzung musst du jedoch eine App installieren. Die Datenbank verfügt über 30.000 Pflanzenarten.

Um eine Baumart zu identifizieren, kann ein Foto davon gemacht werden oder du nutzt ein bestehendes Foto aus der Galerie.

Zum Download der App für iOS und Android: PlantNet

Flora Incognita

Flora Incognita ist eine App aus deutscher Manufaktur. Entwickelt wurde sie von der Technischen Universität Ilmenau und dem Max-Planck-Institut für Biochemie Jena.

Bei Flora Incognita handelt es sich um eine vergleichsweise kleine App mit momentan unter 5000 Pflanzenarten in der Datenbank. Die App steht für Android und iOS zur Verfügung.

Zum Download der App für iOS und Android: Flora Incognita

PictureThis

Die App PictureThis wurde in 5 Jahren Arbeit aus einem Team von über 80 Wissenschaftlern entwickelt. Auf der umfassenden Datenbank befinden sich Informationen zu 17.000 lokalen und 450.000 internationalen Pflanzenarten.

Interessantes Feature dieser Pflanzen-App ist die Möglichkeit, auch Baumrinden zu analysieren. Somit kann über das Smartphone das Alter eines Baumes herausgefunden werden.

Zum Download der App für iOS und Android: PictureThis

AndyGreen

AndyGreen bietet eine Pflanzen-App, wo Tipps für die Gartenpflege über eine Community ausgetauscht werden können.

Diese App eignet sich z.B. für Selbstversorger, die auf der Suche nach konstruktivem Austausch mit Gleichgesinnten sind.

Zum Download der App für iOS und Android: AndyGreen

Fazit

Ist im Sprachgebrauch von Nadelbäumen die Rede, dann geht es um Koniferen. Koniferen, Nadelhölzer oder auch Kiefernartige sind die größte heute noch existierende Gruppe nacktsamiger Pflanzen.

Auf den ersten Blick sehen manche Koniferen wie Zypressen nicht aus wie Nadelbäume, denn eigentlich besitzen sie keine richtigen Nadeln. Hier ist es gut, auch andere Merkmale zur Bestimmung von Nadelbäumen zu kennen wie die Form der Zapfen, der typische Lebensraum des Baumes oder die Rinde.

In deutschen Wäldern gibt es vor allem Kiefern, Fichten und Tannen. All diese Nadelbäume sind auch für Bushcraft und Survival von besonderem Interesse, denn sie können Nahrung und Material für die Herstellung verschiedener Utensilien bieten.

Wieviele Nadelbäume kannst du in deiner Nähe identifizieren? Hast du es schon einmal ausprobiert und gezählt wie viele verschiedene Arten von Nadelbäumen in deiner Gegend wachsen?

Hinterlasse gerne einen Kommentar und teile deine Erfahrungen mit anderen Naturfreunden.

PDF zu diesem Ratgeber:

Nadelbäume bestimmen, Ratgeber mit Bildern
Ausführlicher Ratgeber zur Bestimmung von Nadelbäumen auf 27 Seiten als PDF

Das PDF zu diesem Ratgeber kannst du im Mitgliederbereich des SRSC herunterladen.

Weiterlesen auf ousuca.com:

Quellen:

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