Um Bärlauch sicher genießen zu können, musst du ihn eindeutig in der Natur unterscheiden können. Hier solltest du vor allem die giftigen Maiglöckchen oder auch die Herbstzeitlosen kennen, da diese dem Bärlauch zumindest aus der Entfernung recht ähnlich sehen können.
In diesem Ratgeber lernst du die wichtigsten Unterscheidungsmerkmale, um eine Verwechslung von Bärlauch und Maiglöckchen, Herbstzeitlosen und anderen giftigen Pflanzen 100% sicher ausschließen zu können.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist Bärlauch?
- Ist Bärlauch giftig oder essbar?
- Wann ernte ich Bärlauch?
- 5 Unterschiede zwischen Bärlauch und Maiglöckchen
- Bärlauch von giftiger Herbstzeitlose unterscheiden
- Bärlauch Rezepte
- FAQ
- Fazit
Was ist Bärlauch?
Bärlauch ist ein leckeres und gesundes Wildgemüse, das du im Frühjahr in Wäldern und waldnahen Gegenden in Deutschland ernten kannst. Der Name leitet sich von der Gattung ab, zu der er gehört. Bärlauch gehört zum Lauch (Allium).
Auch sein würziges Knoblaucharoma kommt nicht von ungefähr. Denn Bärlauch ist verwandt mit Schnittlauch, Knoblauch und Zwiebel.
Bärlauch wächst in Nordeuropa und Teilen Asiens in Wäldern, auf Wiesen oder auch in Gärten.
Ist Bärlauch giftig oder essbar?
Bärlauch ist nicht giftig sondern essbar. Er gehört somit zu den essbaren Wildpflanzen. Du kannst ihn roh essen, an Salaten oder in zahlreichen Rezepten weiterverarbeiten.
Besonders beliebt ist das Bärlauch Pesto.
Wann ernte ich Bärlauch
Erntesaison ist immer im Frühjahr. Frühestens ab Februar, meist ab Mitte März bis Juni.
Es empfiehlt sich, dass du dir reichhaltige Standorte merkst, um jedes Frühjahr zur Ernte dorthin zurückkehren zu können. An manchen Stellen wächst Bärlauch buchstäblich wie Gras und bedeckt weite Bodenflächen.
Merkst du dir gute Ernteplätze, musst du nicht jedes Frühjahr aufs Neue nach Bärlauch suchen. Und du kannst Verwechslungen zu anderen Pflanzen leichter ausschließen.
Schneide immer nur die oberen Pflanzenteile ab, um die Zwiebeln der mehrjährigen Pflanze nicht zu beschädigen. So kannst du dich auch im folgenden Frühjahr wieder über eine reiche Ernte freuen.
5 Unterschiede zwischen Bärlauch und Maiglöckchen
Bärlauch | Maiglöckchen | |
---|---|---|
Geruch | Riecht beim Zerreiben nach Knoblauch | Fast geruchlos |
Blätter | Wachsen einzeln aus dem Boden | Wachsen paarweise am Stängel |
Blüten | Mehrere Einzelblüten stehen rundlich am Stängel ab | Blüten hängen wie Glocken in Reihe herunter |
Wurzeln | Zwiebel mit nach unten wachsenden Wurzeln | Längliches und waagerecht abstehendes Rhizom mit abgehenden Einzelwurzeln |
Blattunterseiten | Matt | Glänzend |
Bärlauch von giftiger Herbstzeitlose unterscheiden
Herbstzeitlose sind stark giftige Pflanzen. Verantwortlich für die Giftigkeit der Herbstzeitlose ist das enthaltene Alkaloid Colchizin. Bereits 5 Gramm der Samen können für den Menschen tödlich sein.
Bei Rindern, Pferden und anderen Weidetieren liegt die tödliche Dosis bei 1 bis 2 Kilogramm Blatt- oder Kapselmaterial.
Der Industrieverband Agrar e.V. (IVA) tituliert die Herbstzeitlose sogar als tödliches Gift aus der Natur.
Die gute Nachricht: Aufgrund offensichtlicher und eindeutiger Unterscheidungsmerkmale lassen sich Bärlauch und Herbstzeitlose kaum verwechseln.
Unterschiede zwischen Bärlauch und Herbstzeitlose
Bärlauch | Herbstzeitlose | |
---|---|---|
Standort | Im Wald, seltener auf Wiesen | Auf Wiesen, selten im Wald |
Blütezeit | Im Frühjahr bis Juni | Im Herbst |
Farbe der Blüten | Weiß | Rosa bis Lila |
Geruch | Beim Zerreiben verströmt Knoblauch ein starkes Knoblaucharoma | Fast geruchlos |
Unterschiedliche Pflanzengattungen | Bärlauch gehört zur Gattung Lauch (Allium) | Herbstzeitlose gehört zur Familie der Zeitlosengewächse (Colchicaceae) |
Die größte Verwechslungsgefahr zwischen Bärlauch und Herbstzeitlose kann im Juni bestehen, wenn beide Pflanzen blütenlos sind. In diesem Fall zerreibe ein Pflanzenblatt und mache einen Geruchstest. Riecht die Pflanze NICHT nach Knoblauch, dann lasse die Finger davon!
Bärlauch Rezepte
Einige Rezeptideen:
- Bärlauchsuppe
- Bärlauchpesto
- Bärlauchknödel
- Bärlauchnudeln
- Bärlauchsalat
- Bärlauchbutter
- Bärlauchfrischkäse
FAQ
Wann ist die Bärlauch-Saison?
Die Bärlauch-Saison ist immer im Frühjahr. Abhängig von klimatischen Bedingungen kann Bärlauch in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits ab Mitte Februar, spätestens jedoch ab März geerntet werden.
Suche den Bärlauch im Frühling in Wäldern, an Waldrändern und auf Wiesen. Bärlauch kann bis Juni geerntet werden. Dann musst du wieder bis nächstes Frühjahr warten, um frischen Bärlauch ernten zu können.
Ist Bärlauch gesund?
Definitiv ja. Bärlauch enthält Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium, Kalzium und Eisen.
Als Lauch ist Bärlauch direkt mit anderen Lauchen verwandt wie Zwiebeln und Knoblauch. Er enthält ätherische Öle, gilt als blutreinigend und hat eine antioxidative Wirkung (Schutz gegen freie Radikale).
Wieviel Bärlauch kann ich täglich essen?
Bärlauch kannst du täglich essen genauso wie du Zwiebeln oder Knoblauch täglich essen kannst. Es gibt keine Einschränkungen in Bezug auf tägliche Mengenangaben.
Bekommt man von Bärlauch eine Knoblauchfahne?
Nein. Auch, wenn Bärlauch nach Knoblauch riecht und schmeckt, so bekommst du davon keinen Mundgeruch wie etwa von Knoblauch.
Welche giftigen Pflanzen sehen dem Bärlauch ähnlich?
Es gibt zwei Pflanzen, wo die Blätter dem Bärlauch auf den ersten Blick recht ähnlich erscheinen können. Hierbei handelt es sich um das Maiglöckchen und um die Herbstzeitlose.
Die sicherste Form, den Bärlauch von diesen beiden ähnlichen Pflanzen zu unterscheiden, besteht in einem Geruchstest. Während Bärlauch beim Zerreiben zwischen den Fingern nach Knoblauch riecht, sind Maiglöckchen und Herbstzeitlose nahezu geruchlos.
Was tun bei Verdacht auf Vergiftung mit Maiglöckchen oder Herbstzeitlose?
Um Vergiftungen auszuschließen, ist Vorsorge stets die beste Maßnahme. Probiere niemals Wildpflanzen, die du nicht hundertprozentig bestimmen kannst!
Vergiftungserscheinungen können sich durch Übelkeit und Durchfall bemerkbar machen und bereits kurz nach dem Verzehr eintreten.
Bei Verdacht auf Vergiftung suche umgehend ärztliche Hilfe auf oder kontaktiere den Notruf unter 112.
Fazit
Bärlauch gehört zur Pflanzengattung Lauch (Allium) und steht in direkter Verwandtschaft zu Zwiebeln und Knoblauch. Auch seine gesundheitsfördernden Eigenschaften sind vergleichbar mit den positiven Wirkungen von Knoblauch und Zwiebeln.
Erntezeit des Bärlauchs ist im Frühjahr ab frühestens Februar bis Juni. Dann findest du ihn in Wäldern und auf manchen Wiesen.
Verwechslungsgefahr zu anderen Pflanzen besteht vor allem mit dem Maiglöckchen und der Herbstzeitlose. Durch die eindeutigen Unterscheidungsmerkmale aus diesem Ratgeber ist es jedoch sehr einfach, den Bärlauch eindeutig zu identifizieren.
Unverkennbares Erkennungsmerkmal ist sein Knoblaucharoma, welches er beim Zerreiben der Blätter verströmt.
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Bildnachweis:
- Herbstzeitlose: Bild von Uta E. auf Pixabay