Survival mit Hund: Praktische Tipps für das Überleben mit Hund

Survival mit Hund, Überleben mit Hund im Wald

In einigen Survival-Filmen haben Survivor ihren Hund mit dabei. In manchen apokalyptischen Streifen wie „Mad Max“ mit Mel Gibson oder „Ich bin Legende“ mit Will Smith sind Hunde treue Gefährten der letzten überlebenden Einzelkämpfer.

Mel Gibson alias Max isst seinem Hund das Hundefutter weg. In „I’m Legend“ wird Will Smith von seinem Hund vor den Zombies gewarnt. Es scheint also praktisch zu sein, in Überlebenssituationen einen Hund dabei zu haben. Oder?

Sehen wir uns an, was es mit Survival mit Hund auf sich hat.

Themenübersicht:

  1. Survivaltraining mit Hund
  2. So wird der Hund zum Survival-Hund
  3. Draußen schlafen mit Hund
  4. Was isst Mensch und Hund in Survival-Situationen?
  5. Fazit

Survival-Training mit Hund

Bei den meisten Trainingscamps für Überlebenstraining ist das Mitbringen von Hunden nicht erwünscht oder nicht gestattet. Jedenfalls ist das bei Survivalkursen hier bei uns auf der iberischen Halbinsel so.

Es würde auch keinen Sinn machen, den Hund mit zum Survivaltraining zu nehmen. Im Camp geht es darum, draußen in der Natur klarzukommen und neue Skills zu lernen. Das geschieht meist in Gruppen von 10 oder über 20 Teilnehmern.

Zwischendrin läuft dann dein Hund herum, du musst dich um ihn kümmern und manche Teilnehmer mögen vielleicht keine Hunde. Deshalb wird der Hund besser zu Hause gelassen.

Etwas anderes ist es, wenn du das Survivaltraining individuell und alleine oder mit Freunden durchführst. Hierbei gibt es dann viele Möglichkeiten, das Leben Outdoor mit dem Hund zu organisieren und zu meistern. Hunde lieben es, draußen zu sein.

Wenn der Hund einigermaßen hört, dann brauchst du dir auch keine Gedanken um ihn zu machen. Es sei denn du bist mitten im Wald. Hier solltest du besser immer ein Auge auf ihn haben.

Schnell können Hunde von Wild abgelenkt werden. Dem stellt der Hund dann dir unbemerkt hinterher. Du kannst dich dann auf die Socken machen und ihn irgendwo draußen im Gelände suchen.

In Deutschland soll es zudem fiese Jäger geben, die auf nicht angeleinte Hunde in ihrem Revier schießen. Das solltest du bei Waldgängen mit Hunden beachten.

Möglichkeiten für Survivaltraining mit Hund:

  • Üben von Orientierung: Orientierungswandern, Orientierungsläufe
  • Suchen und Aufspüren von Wasser, Wasserquellen
  • Fährtensuchen: Aufspüren von Wildwechseln und diesen folgen
  • Suchen und Erproben essbarer Pflanzen, Kräuter, Wurzeln
  • Gemeinsames Überwinden von Hindernissen wie umgefallene Bäume, Wasser, steile Felsen
  • Gemeinsames Zurücklegen langer Schwimmstrecken beim Flusswandern mit Hund
  • Bau einer Notunterkunft für Mensch und Hund
  • Festigung bekannter Befehle und Erlernen neuer Befehle unter realen Outdoor-Bedingungen
  • Gemeinsame Übernachtung draußen, im Zelt, im Shelter oder unter dem Tarp
Survivaltraining mit Hund im Wald
Unterwegs mit Hund im Wald.

So wird der Hund zum Survival-Hund

Manche Dorfhunde sind das Schlafen draußen vielleicht gewöhnt. Die meisten modernen Stadthunde oder auch Hunde in ländlichen Gegenden schlafen jedoch lieber auf ihrem bequemen Platz im Warmen. Und das unabhängig davon, ob es sich um große oder um kleine Hunderassen handelt. Wobei kleinere Hunde tendenziell noch schneller frieren als große Hunde.

Auf langen Hundewanderungen sind Hunde, die in der Blüte ihrer Jahre stehen, in den allermeisten Fällen schneller und ausdauernder unterwegs als der Hundehalter. Ganz egal, ob im Sommer oder im Winter.

Bei großer Hitze sollte immer genug Wasser bereitstehen (in natürlichen Quellen oder mitgenommen in der Trinkflasche). Bekommen Hunde bei Anstrengung und Hitze nicht genügend Wasser, dann können sie schnell einen Hitzschlag erleiden.

Regnet es, dann muss das ein Hund aushalten können. Hundejacken sind zwar hipp, aber schaden einem gesunden Hund mehr als sie ihm nutzen. Sie schränken seine Bewegungsfreiheit ein und er schwitzt unnötig darunter.

Beim Rennen wird die Nässe automatisch abgeschüttelt. Wird gemeinsam draußen übernachtet, dann kann der Hund abends abgetrocknet werden und bekommt einen warmen Platz neben seinem Herrchen.

Draußen schlafen mit Hund

Selbst wenn der Hund hört, so sollte er nachts immer angebunden bleiben. Auch wenn du nichts bemerkst, so kann der Hund Witterung von Tieren aufnehmen und diesen folgen. Dann besteht nicht nur die Gefahr, dass er sich verirrt. Er kann auch von Wild gebissen werden. Dann musst du nach eurem gemeinsamen Abenteuer mit ihm zum Tierarzt.

Das Anleinen funktioniert prima mit einem langen Seil, das am Eingang der Unterkunft befestigt wird. So kann der Hund in der Nacht die Behausung verlassen, aber nicht davonlaufen.

Der Hund sollte nicht einfach auf dem blanken Boden schlafen müssen. Das möchtest du schließlich auch nicht.

Eine Hundedecke mitzunehmen würde zu viel Platz im Rucksack in Anspruch nehmen. Die einfachste Möglichkeit, ihm ein warmes Plätzchen zu garantieren, ist neben dir auf der Schlafunterlage.

Liegt ihr eng zusammen, dann wärmt ihr euch gegenseitig. In besonders kalten Nächten kann der Schlafsack etwas aufgeklappt werden, so dass der Hund mit hineinpasst.

Survival mit Hund, gemeinsam draußen schlafen mit Hund
Übernachtung mit Hund auf ca. 3.000 Meter Höhe am Fuße des Mulhacén. Wegen der Kälte ließ ich meinen Labrador Thor mit mir im Schlafsack übernachten.

Was isst Hund und Mensch in Survival-Situationen?

Die Eskimos sollen auf Jagden und bei sehr karger Versorgung ihren Hunden ihre Exkremente zum Fressen überlassen haben. Nicht die feine Art. Aber extreme Bedingungen erfordern manchmal extreme Handlungsweisen.

Auf seiner Eroberungstour zum Südpol Anfang des 20. Jahrhunderts nutzte der Abenteurer und Expeditionsleiter Amundsen Schlittenhunde. Diese hatten bei ihm nicht viel zu lachen. Er betrachtete sie als reine Nutztiere auf dem Weg zu seinem Ziel, den Südpol vor seinem Konkurrenten Scott zu erreichen.

Die Hunde mussten alles geben, um die schweren Schlitten über die Eisschollen zu ziehen. Anforderungen an Mensch und Tier waren enorm. Drohte ein Schlittenhund unter der Last der mörderischen Anstrengungen zusammenzubrechen, dann wurde er erschossen und den anderen Hunden als Futter überlassen.

Abenteuer Hundeschlitten fahren.
Schlittenhunde sind zäh und echte Survival-Hunde. Nicht zu vergleichen mit unseren luxusgewöhnten Dorf- oder Stadthunden, die nachts im Warmen schlafen.

Als auch für die Crew nicht mehr ausreichend Nahrung bereitstand, so verzehrte diese die Hunde und die anderen Schlittenhunde bekamen nur noch die Reste ihrer ehemaligen Weggenossen.

In extremen Überlebenssituationen wie diesen steht immer der Mensch an erster Stelle. Der letzte Nutzen des Hundes kann dann sogar in seinem Verzehr liegen.

Geht es dem Mensch gut, dann geht es auch dem Tier gut. Ist genug zu essen da, dann kann sich auch der Hund satt essen. Müssen die Rationen verringert werden, dann bekommt der Hund nur noch die Reste.

Im Vergleich zu den extremen Anforderungen in realen Überlebenssituationen ist es beim kontrollierten Survivaltraining in unseren Gefilden nicht notwendig, den Hund über die Maßen zu strapazieren. Auch muss hier niemand seinen Hund essen.

Beim Survival oder auch beim Trekking mit Hund werden einfach ein paar Rationen Hundefutter mitgenommen. Abends am Lagerfeuer oder am Kocher können dann auch für den Hund ein paar leckere Happen von der eigenen Mahlzeit abfallen.

Survivaltraining mit Hund: Durchqueren von Wasserhindernissen.
Survivaltraining mit Hund: Durchqueren von Wasserhindernissen.

Fazit

In geführten Survivalcamps sind Hunde meist nicht gestattet oder erwünscht. Beim Survivaltraining auf eigene Faust oder mit Freunden ist der Hund eine nette Begleitung.

Hunde sind gerne draußen und die gemeinsamen Erlebnisse Outdoor schweißen Hund und Herrchen noch mehr zusammen, als es im Alltag zu Hause möglich ist. Auch bieten sich hier genug Gelegenheiten, um alte Befehle zu festigen und neue Befehle zu erlernen.

Wichtiger noch als Hundefutter (unterwegs können auch Reste vom eigenen Essen ausreichend sein), ist immer genügend Wasser.

Bei Anstrengung und vor allem bei Hitze müssen Hunde regelmäßig trinken. Sie transpirieren über die Zunge und verlieren ungleich mehr Körperflüssigkeit als Menschen. Trinkt ein Hund zu wenig, kann das zu Hitzschlag und Tod führen.

Siehe auch:

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