Das Wichtigste in Kürze
- Laut anerkannter Empfehlungen sollte ein Mensch täglich etwa 2 bis 3 Liter Wasser trinken, um den Flüssigkeitsbedarf zu decken.
- Anzeichen von Wassermangel sind Durst, trockener Mund, dunkler Urin, Schwindel und Konzentrationsschwierigkeiten.
- Völlig ohne Wasser kann ein Mensch nur etwa 3 bis 5 Tage überleben, abhängig von Umgebung und körperlicher Verfassung.
- Wassermangel führt zu lebensbedrohlichen Zuständen, da der Körper ohne Wasser nicht richtig funktionieren kann.
Themenübersicht:
- Solange überlebst du ohne Wasser
- Faktoren für Überlebenszeit ohne Wasser
- Warum überleben Menschen nicht ohne Wasser
- Strategien gegen Verdursten
- 10 Tipps für langes Überleben ohne Wasser
- Fazit
Solange überlebst du ohne Wasser
⇒ Überlebensrichtwert: 3 Tage bis max. 1 Woche
Eine allgemeine Einschätzung besagt, dass ein junger und gesunder Mensch zwischen 3 bis 4 Tage ohne Wasser überleben kann. In Extremfällen haben Menschen auch schon eine ganze Woche oder 9 und bis zu 11 Tage ohne Trinkwasser überlebt.
So überlebte ein Bergmann nach dem Grubenunglück von Lassing (Österreich) im Sommer 1998 fast 10 Tage ohne zu essen und trinken. Diese extreme Zeitdauer kann jedoch als Ausnahme betrachtet werden.
Laut Biologieprofessor Randall K. Packer von der George Washington Universität beläuft sich die Höchstzeit die jemand ohne Wasser auskommen kann auf eine Woche. Also die maximale Dauer von 7 Tagen. Diese Angabe bezieht sich auf Schätzungen, die anhand von Beobachtungen an Sterbenden entstanden.
Faktoren für Überlebenszeit ohne Wasser
Wie lange jemand ohne Wasserzufuhr auskommen kann ohne zu sterben, das hängt von zahlreichen Umständen ab.
Der minimale Tagesbedarf an Trinkwasser beträgt bei einer durchschnittlichen erwachsenen Person zwischen 0,6 bis 2 Litern.
Menschen können Wasser nicht lange speichern, weshalb es immer wieder neu zugeführt werden muss. Ältere Menschen können zudem etwa 10 % weniger Wasser in den Zellen speichern als junge Menschen. Deshalb müssen ältere Menschen regelmäßiger trinken als jüngere Menschen um auf die gleiche Überlebenszeit bei Wassernot zu kommen.
Bei Stress verlieren wir mehr Körperflüssigkeit als im Ruhezustand. Also müssen wir in Stresssituationen auch mehr trinken. Der wichtigste Faktor in Bezug auf den Wasserverlust ist jedoch die Temperatur. Steigt die Temperatur nur um 1 Grad Celsius, so steigt auch unser Wasserbedarf um mindestens einen halben Liter.
Faktoren für Überlebenszeit ohne Wasser in der Schnellübersicht:
- Temperatur
- Bei hoher Temperatur: Art der Kleidung, Schatten oder Sonne
- Alter
- Stress
- Tätigkeit oder Ruhezustand
- Speicherfähigkeit des Wassers der jeweiligen Person
- Spezifische Schäden oder Vorerkrankungen (Nierenprobleme)
- Verwundungen, Blutungen (bei Unfällen, Grubenunglücken)
Warum überleben Menschen nicht ohne Wasser?
Mindestens zur Hälfte oder sogar bis zu zwei Dritteln bestehen wir aus Wasser. Dieses Wasser wird ständig für die Körperfunktionen benötigt. Selbst im Ruhezustand muss hierfür Wasser zur Verfügung stehen. Zudem kann aufgenommenes Wasser auch nur eine gewisse Dauer in den Körperzellen abgespeichert werden.
Ist kein ausreichendes Wasser im Körper vorhanden, dann müssen Körperfunktionen zurückgefahren werden. Bei Hitze weiten sich zudem die Gefäße, um besser Wärme abgeben zu können. Dadurch fließt das Blut dann noch schneller hindurch. So entsteht bei Wassermangel in Verbindung mit Hitze ein Teufelskreislauf.
Expertenmeinungen zum menschlichen Wasserbedarf
Jan Baus, Intensivmediziner und Leiter des Zentrums für Notfalltraining am Unfallkrankenhaus Berlin drückt es folgendermaßen aus: „„Dann fließt die gleiche Menge Blut sozusagen in weiteren Rohren, und das Blut versackt.“
Symptome bei Wassermangel
Als erste Folge des Wassermangels tritt Durst auf. Wird dieser nicht durch Trinken beantwortet, dann kommt es irgendwann zu Schwindelgefühl und Kopfschmerzen. Werden diese Symptome beobachtet, dann ist ein Hitzschlag nicht mehr weit. Es sollte also sofort gehandelt werden. Noch besser ist es jedoch, es erst garnicht soweit kommen zu lassen.
Beim Wandern bei Hitze und unzureichender Wasserzufuhr kann es zu Dehydratation und in der Folge zu Hitzschlag kommen. Da Hitzschlag lebensgefährlich werden kann, solltest du Gegenmaßnahmen kennen.
Siehe: Tipps gegen Dehydratation
Strategien gegen Verdursten
Vorsorge ist die beste Überlebensstrategie gegen Verdursten
Abenteurer und Arktisforscher Arved Fuchs ist sich sicher, dass er all seine teils extrem gefährlichen Arktisabenteuer nur deshalb überlebte, weil er und seine Crew bis ins Detail vorbereiteten.
So schrieb er in seinem Buch Grenzen sprengen: Erfahrungen aus Extremsituationen erfolgreich nutzen (Kaufen: Bei Amazon ansehen), dass eine gründliche Vorbereitung die beste Überlebensstrategie ist.
Wenn du weißt, dass du pro Tag mindestens 1,5 Liter oder besser 2 Trinkwasser für dich bereithalten musst um dein Überleben zu sichern, dann kannst du bei all deinen Unternehmungen mit dieser Zahl rechnen.
Beim Wandern weißt du, dass du immer reichlich Wasser in der Trinkflasche mitnehmen solltest.
Mit Hinsicht auf den Notvorrat zuhause weißt du, dass du für unvorhergesehene Ereignisse wie z.B. länger anhaltende Stromausfälle mindestens 2 Liter Wasser pro Person und Tag auf Vorrat haben solltest.
Den Notvorrat an Wasser zuhause kannst du entweder durch Lagerung bereitstellen oder du garantierst ihn durch die Nutzung von Wasserfiltern.
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10 Tipps für langes Überleben ohne Wasser
- Vorsorge ist die beste Überlebensstrategie (Wasservorrat, Trinkflaschen, Wasserfilter).
- Atmen mit geschlossenem Mund (bei offenem Mund geht Wasser verloren durch Verdunsten).
- Ausreichende Körperbedeckung (geringere Verdunstung über die Haut).
- Möglichst Bewegung vermeiden (keine Anstrengung, kein Schwitzen).
- Stress vermeiden (durch Stress werden die Körperfunktionen angekurbelt, dadurch wird mehr Wasser benötigt).
- Wenn vorhanden, immer wieder Wasser trinken in kleinen Schlucken.
- Ist absolut kein Wasser mehr vorhanden, auch aufs Essen verzichten (benötigt Wasser für die Verdauung).
- Bei blutenden Wunden diese schnellstmöglich verschließen.
- Speichelfluss anregen durch Kauen auf einem Stück Gummi (bei geschlossenem Mund).
- Versuchen, alle Körperfunktionen zurückzufahren: Nicht bewegen, aufregen, denken / am besten versuchen zu schlafen (auch beim Denken wird vom Gehirn Wasser benötigt).
Fazit
Ein Mensch kann zwischen drei Tagen bis maximal eine Woche ohne Trinken überleben. Jedoch ist die tatsächliche Überlebenszeit von unterschiedlichen Faktoren abhängig wie Alter, Temperatur, Stressfaktoren oder allgemeiner Gesundheitszustand der entsprechenden Person.
Die beste Überlebensstrategie gegen Verdursten ist Vorsorge durch reichlich trinken, ein angemessener Wasservorrat oder das Garantieren von Trinkwasser durch Wasserfilter.
Bei Unfällen wo aufgrund unvorhergesehener Ereignisse keine Vorsorgemaßnahmen greifen, kann durch angemessenes Verhalten die Überlebenszeit ohne Wasser hinausgezögert werden.
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Quellen:
- Pulled from rubble after 16 days: Water secret to survival / nbcnews.com
- Unglaublicher Weltrekord: 40 Tage ohne Essen und 7 Tage ohne Wasser / myheimat.de
- Das passiert im Körper, wenn wir verdursten / welt.de