Das Wichtigste in Kürze
- Ein Blackout ist ein plötzlicher und flächenübergreifender Stromausfall.
- Für private Haushalte bedeutet ein Blackout den Verlust von elektrischer Energie, was zu Komfort- und Sicherheitsproblemen führen kann.
- Vorbereitungen gegen lange andauernde Stromausfälle umfassen Notfallkits, Taschenlampen und Batterien.
- In Stadtwohnungen können Notstromaggregate, Batteriespeicher oder alternative Energiequellen wie Solaranlagen den Strombedarf während eines Blackouts decken und den Haushalten eine gewisse Autarkie bieten.
Hier erhältst du eine komplette Checkliste mit allen Informationen zur richtigen Vorsorge und Vorbereitung. Diese kannst du dir am Ende dieses Artikels kostenlos als PDF herunterladen.
Inhaltsverzeichnis:
- Definition: Was ist ein Blackout?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
- Wieso kommt es zum Blackout?
- Welche Einschränkungen können entstehen?
- Vorsorge
- Fragen und Antworten
- Zusammenfassung
Definition: Was ist ein Blackout?
In Bezug auf Stromausfälle wird als Blackout ein plötzlich auftretender und überregionaler Stromausfall großer Stromnetze bezeichnet.
An Bedeutung gewann die Bezeichnung Blackout nach dem großen Stromausfall von 2003 in den USA.
Der gebietsübergreifende Stromausfall vom November 2006 in Europa machte den Begriff Blackout für solche Krisenereignisse dann auch europaweit populär.
Weitere Bedeutungen:
- Station Blackout (Schwarzfall) bezeichnet den Stromausfall in einem Kernkraftwerk
- Blackout beim Theater und Kabarett wird das plötzliche Erlöschen der Scheinwerfer genannt
- In der Luftfahrt bedeutet Blackout ein Zustand der momentanen Erblindung (oft einhergehend mit Bewusstlosigkeit, verursacht durch Blutmangel im Gehirn)
Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
Die großen überregionalen Stromausfälle von 2003 in den USA und von 2006 in Europa haben gezeigt, dass Blackouts durchaus wahrscheinlich sein können.
Um die Wahrscheinlichkeit ungefähr errechnen zu können, ist es aufschlussreich, sich anzusehen, wie und wodurch denn eigentlich Blackouts entstehen können.
Übergreifende Stromausfälle entstehen nicht nur durch Versorgungsengpässe beim Stromanbieter.
Im Gegenteil besteht die Gefahr von Blackouts vor allem im Zusammenhang mit anderen Katastrophen. Hierzu zählen Überschwemmungen, Unwetter und Stürme oder auch Erdbeben.
Im Zuge des Klimawandels nehmen Unwetter, Stürme und Überschwemmungen auch in Deutschland zu. All diese Umweltkatastrophen können Blackouts hervorrufen, die über Tage oder Wochen andauern können.
Wieso kommt es zum Blackout?
Ursachen für Stromausfälle:
- Netzwerkstörungen
- Erhöhte Verbrauchsspitzen (in kalten Wintern mit steigendem Heizbedarf)
- Abschaltung von Atomkraftwerken und keine ausreichende Stromversorgung über alternative Energien
- Ungleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch
- Fehler im Stromnetz
- Fehler in Schaltelementen
- Engpässe bei Stromimporten (Marktmanipulationen)
- Kraftwerksausfälle
- Terroranschläge
- Hackerangriffe
- Schwere Unwetter, Überschwemmungen, Katastrophen
Welche Einschränkungen können entstehen?
Blackouts kommen nicht selten in Gemeinschaft mit anderen Unannehmlichkeiten. Oder sie sind direkte Folge von Krisensituationen wie Unwetter, die dich sowieso schon auf die Probe stellen.
Mit Einschränkungen muss infolge von Blackouts also unbedingt kalkuliert werden.
Nicht alle der nun aufgeführten Einschränkungen müssen auch tatsächlich auftreten. Es ist jedoch vorteilhaft, wenn du besser mit dem Schlimmsten rechnest.
Kommt es am Ende weniger schlimm, so kannst du entspannter darauf reagieren.
Entstehende Einschränkungen durch Blackouts:
- Kompletter Ausfall aller Kommunikationsnetze
- Auch wenn Smartphones noch über ausreichend Akkulaufzeit verfügen, so besteht kein Netzempfang
- Lang andauernde (Tage oder Wochen) Stromausfälle
- Stromausfälle über weite Gebiete (länderübergreifend)
- Keine oder nur mangelhafte Notstromversorgung (zur Überbrückung)
- Kalte Wohnung (Heizungsausfall)
- Kein Trinkwasser aus der Leitung (Pumpenausfall)
- Keine oder nur mangelhafte Versorgung mit Lebensmitteln
- Überfüllte Krankenhäuser und daraus folgend eingeschränkte medizinische Versorgung
- Keine oder nur mangelhafte Versorgung mit Medikamenten
- Ausfall von Müllabfuhr
- Geschlossene Geschäfte
- Fehlende oder mangelhafte Abwasserentsorgung
Zusammengefasst kann im schlimmsten Fall davon ausgegangen werden, dass du dich und deine Familie über einen gewissen Zeitraum zu 100 % autark versorgen musst.
Vorsorge
Nutze die folgenden Tipps zur Vorsorge, um auf Blackouts vorbereitet zu sein!
Achte vor allem auf:
- Grundregeln bei Stromausfall
- Notstrom, Notlicht: Wenn das Licht ausgeht
- Trinkwasserversorgung
- Gesundheitsversorgung
- Lebensmittelversorgung
- Kochen ohne Strom
- Ausweis, Dokumente, Geld
- Plan B: Falls du das Haus verlassen musst
#1 10 Grundregeln bei Stromausfall
- Treffe rechtzeitig Vorsorgemaßnahmen (Notversorgung ohne Strom)
- Keine Panik und Ruhe bewahren (du kannst angemessen reagieren, weil du Vorsorge getroffen hast)
- Sind alle Sicherungen eingeschaltet, dann gehe nach draußen und überprüfe ob auch auf der Straße und bei den Nachbarn der Strom ausgefallen ist
- Ziehe Stecker von elektrischen Geräten wie PC, Fernseher (außer Kühlschrank): Bei Schwankungen und plötzlicher Stromwiederkehr und falls die Sicherungen bei hohen Stromspitzen nicht sofort rausfliegen, können manche Geräte Schäden davontragen
- Freihalten von Durchgängen in Haus, Wohnung
- Sparsam mit Reservestrom umgehen
- Bei großflächigen Stromausfällen Autofahrten vermeiden
- Mit Nachbarn austauschen und fragen, ob auch bei ihnen der Strom ausgefallen ist
- Falls du am nächsten Morgen immer noch ohne Saft dastehst: Bringe in Erfahrung, wo die Ursachen liegen und wie lange der Stromausfall noch andauern kann
- Ist abzusehen, dass es sich um einen Blackout (länger andauernder Stromausfall) handelt, dann greift nun deine Blackout-Vorsorge, die du bereits getroffen hast (in Bezug auf Trinkwasser, Lebensmittel, Kochen ohne Strom, etc.)
#2 Notstrom, Notlicht: Wenn das Licht ausgeht
Kommt es nachts zu Stromausfall und Blackout, dann gehen natürlich erstmal alle Lichter aus.
Um dich auch ohne Stadtstrom orientieren zu können, ist es hilfreich, wenn du mit Notlicht oder auch Notstrom vorgesorgt hast.
Tipps für Notstrom, Notlicht:
- Beleuchtung vom Smartphone nicht gleich überstrapazieren, du könntest es noch zur Kommunikation oder zum Nachrichtenempfang gebrauchen (es sei denn, du hast eine volle Powerbank zum nachladen parat)
- Licht mit Kerzen
- Licht durch Taschenlampe oder Stirnlampe, wie die PETZL Actic Core (AMZ Link)
- Empfehlenswert: Bereithalten einer Solar Powerbank mit mindestens 20.000 mAh (für Licht, Aufladen von Smartphone, Stirnlampe, etc.)
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#3 Trinkwasserversorgung
Vom Bundesamt wird ausdrücklich empfohlen, dass sich jeder Bürger für mögliche Krisensituationen mit daraus resultierenden fehlenden Infrastrukturen rüsten soll. So durch die richtige Vorsorge und das Bereithalten von Trinkwasser und Notrationen für einen Zeitraum von mindestens 10 Tagen.
Als Grundwerte für die Berechnung deiner autarken Trinkwasserversorgung dienen die Empfehlungen des BBK: Mindestbedarf an Trinkwasser pro Person und Tag: 1,5 Liter.
Diese 1,5 Liter beziehen sich ausschließlich auf Wasser, das du zum Trinken bereithalten solltest. Hier hinzugezählt werden müssen entsprechende Mengen für Kochwasser und Wasser für deine Hygiene.
Kalkuliere etwa zusätzlich 0,5 Liter Kochwasser pro Person und Tag und 0,5 Liter Wasser für Körperhygiene.
Gemäß dieser Rechnung kommst du auf 2,5 Liter pro Person und Tag, die du an sauberem Wasser benötigst.
Weiterführende Infos: Berechne hier deinen Wasser Notvorrat (Trinkwasser Online Rechner)
Lesetipp: In meinem Buch zur Trinkwasserversorgung Outdoor und in Notsituationen erhältst du detailgenaue Anleitungen zu Wasseraufbereitung, Wasserfiltern, Wasservorsorge, etc.
#4 Gesundheitsversorgung
Während eines Blackout ist mit erhöhtem Betrieb in Krankenhäusern zu rechnen. Hinzu kommt, dass medizinisches Personal vor Ort im Einsatz ist, um Hilfe zu leisten, was wiederum Personalmangel an anderen Stellen zur Folge haben kann.
Die gewohnte Gesundheitsversorgung kann also entweder nur eingeschränkt oder sogar nur stark eingeschränkt gewährleistet sein.
Deshalb ist auch in dieser Beziehung deine eigene Vorsorge gefragt.
Gesundheitsvorsorge zu Hause:
- Bereithalten eines voll ausgestatteten Erste-Hilfe-Set
- Das Erste-Hilfe-Set beinhaltet mindestens eine Rettungsdecke
- Grundvorrat an wichtigen Medikamenten bereithalten
- Regelmäßiges Auffrischen deiner Grundkenntnisse in Erster Hilfe
Empfehlung: Erste-Hilfe-Set nach DIN 13157 (AMZ Link)
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#5 Lebensmittelversorgung
Es ist immer ratsam, einen Grundbedarf an haltbaren Lebensmitteln zu Hause zu lagern.
Das BBK empfiehlt, pro Person und Tag einen Mindestbedarf an 2.200 Kilokalorien bereitzuhalten. Auch hier sollten wieder Mengen für mindestens 10 Tage eingeplant werden.
Nun könntest du natürlich einfach 5 Tüten Reis bunkern und hättest hinsichtlich der Kohlenhydrate ausgesorgt.
In deinem eigenen Interesse solltest du die Lebensmittelnotvorsorge jedoch am besten etwas abwechslungsreicher gestalten. Denn 10 Tage ohne Strom zu Hause können ziemlich lang werden. Da sollte wenigstens das Essen einigermaßen schmecken.
Tipps für die Lebensmittel Notvorsorge:
- Haltbare Lebensmittel in Konserven, Gläsern
- Nicht auf eingefrorene haltbare Lebensmittel setzen (diese verderben bei lang anhaltendem Stromausfall)
- Luftgetrocknete Lebensmittel (Hartwurst, Hartkäse, Hartbrot)
- Gefriergetrocknete Lebensmittel
- Trockenfleisch Beef Jerky
- Kartoffeln, Zwiebeln und etwas frisches Obst und Gemüse immer auf Lager
- Bei Säuglingen im Haushalt: Ausreichend Kindernahrung
- Bei Haustieren: Ausreichend Tierfutter
Weiterführende Infos: Berechne hier deinen Lebensmittel Notvorrat mit dem Vorratskalkulator
#6 Kochen ohne Strom
Die meisten Haushalte sind heute mit Elektroherden ausgestattet. Fällt der Strom aus, dann gibt es keine Möglichkeiten zum Kochen. Es sei denn, du hast auch hier vorgesorgt.
Verfügst du über ein Grundstück mit Garten, so kannst du einfach ein Lagerfeuer machen und draußen kochen. Eine Outdoorküche ist schnell improvisiert. Einfach eine Feuerstelle anlegen und diese zur Not zusätzlich gegen Regen sichern.
Zum bequemeren Kochen kannst du noch ein Dreibein bauen, woran du den Topf aufhängst.
Lebst du in einer Stadtwohnung, so entfällt die Alternative des Kochens über dem Feuer. Hier kann ein einfacher Campingkocher weiterhelfen. Empfehlenswert sind Campingkocher mit Gaskartuschen wie dieser Campingkocher mit Koffer (AMZ Link)
- IMEX Camping Gaskocher
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Möglichkeiten zum Kochen ohne Strom im Überblick:
- Esbit Taschenkocher (AMZ-Link)
- Gekaufter Hobokocher
- Gekaufter Spirituskocher
- Selbst gebauter Hobokocher (aus Blechdose)
- Selbst gebauter Spirituskocher (aus Bierdose)
- Gaskocher
Das richtige Kochgeschirr (Töpfe und Pfannen):
Normale Küchentöpfe und Küchenpfannen haben meist einen recht dicken Boden. So hält sich die Hitze besser und Pfannen und Töpfe verformen sich nicht bei großer Hitze. Dicke Böden sind beim Kochen auf dem Campingkocher jedoch von Nachteil, denn es dauert länger, bis die Hitze von unten durchkommt. Das wiederum hat einen erhöhten Brennstoffverbrauch zur Folge, von dem wir in einer möglichen Krisensituation womöglich nur geringe Mengen haben (Gaskartuschen).
Deshalb verwende beim Kochen ohne Strom am besten dünnwandiges Campinggeschirr.
#7 Ausweis, Dokumente, Geld (Karten)
Ohne deinen Ausweis bist du Nobody. Gehen bei einem Blackout plötzlich die Lichter aus, solltest du wissen, wo du deinen Ausweis sowie wichtige Dokumente und Geld sofort finden kannst.
Das solltest du beachten:
- Gewöhne dir am besten im Alltag an, Ausweis, Geldbörse und wichtige Dokumente immer an einem bestimmten Ort aufzubewahren
- Halte immer auch in Zeiten des Onlinebanking stets etwas Geld in Scheinen und Münzen bereit
- Behalte trotz Stromausfall auch Geldkarten in der Geldbörse (viele Kartenleser funktionieren mit Akku)
#8 Falls du das Haus verlassen musst
In besonders extremen Fällen von Blackout in Verbindung mit Naturkatastrophen kann es vorkommen, dass du dein Haus blitzartig verlassen musst.
Siehst du durch Nachrichten eine Katastrophe bereits auf dich zukommen, so kannst du sofort reagieren und damit beginnen einen Fluchtrucksack zu packen.
Im Fluchtrucksack enthalten sind alle Gegenstände, Lebensmittel, Hilfsmittel, die dir und deiner Familie über einen gewissen Zeitraum das Überleben draußen ermöglichen können.
Bedenke jedoch, dass die eigenen vier Wände meist der sicherste Ort sind. Verlasse sie also nur, wenn sie dir tatsächlich keine Sicherheit mehr bieten können.
Fragen und Antworten
(Die wichtigsten Fragen und Antworten im Schnellüberblick)
Zusammenfassung
Stromausfälle hast du sicher schon erlebt. Mal fliegt die Sicherung raus, der Strom wird wegen Bauarbeiten vorläufig abgeschaltet oder in irgendeiner Leitung ist nach einem Sommergewitter ein Blitz eingeschlagen.
All das ist nicht weiter schlimm, da du weißt, dass der Strom meist nach kurzer Zeit wiederkommt.
Bei einem Blackout hingegen brechen komplette Stromnetze zusammen. Und das sogar über Ländergrenzen hinweg. Auch können Blackouts über Tage, Wochen und in besonders extremen Fällen sogar über Monate andauern.
Vielleicht wirst du nie einen Blackout erleben. Falls du jedoch einmal unvermittelt hineingeraten solltest, ist es gut, wenn du vorbereitet bist.
Lade dir diese Vorsorge Checkliste als PDF herunter. Bewahre sie ausgedruckt zu Hause auf.
Hier die Vorsorge Checkliste herunterladen
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