Mit wenigen Lebensmitteln, die du (fast) immer zuhause hast, kannst du ganz einfach Biokunststoff selber machen.
Für die Herstellung von Bioplastik gibt es verschiedene Möglichkeiten. In diesem Artikel erhältst du zwei Rezepte, die in sehr kurzer Zeit realisiert werden können.
Inhaltsverzeichnis:
- Biokunststoff aus Milch und Essig
- Bioplastik aus Stärke, Öl und Essig
- Vorteile und Nachteile
- Möglichkeiten der Verwendung
- Zusammenfassung
- Quellen
#1 Biokunststoff aus Milch und Essig
Das ist die einfachste Variante, um Bioplastik zu Hause selber zu machen. Im Prinzip benötigst du nur Milch und etwas Essig. Für die Herstellung brauchst du außerdem eine Feuerstelle zum Erhitzen, ein Sieb und einen Topf.
Zum Verrühren des Essig in der heißen Milch ist ein Schneebesen nützlich. Oder nutze einfach ein Küchenmesser oder einen Löffel. Für das Einschätzen der richtigen Menge an Essig lege einen Esslöffel bereit.
Vorsicht: Die heiße Bioplastik-Masse ist klebrig. Fasse also nicht mit der nackten Hand hinein, sonst kannst du dich leicht verbrennen.
Anleitung:
- Besorge Milch, Essig, ein Sieb und einen Behälter
- Gieße 500 ml Milch in den Behälter
- Erhitze die Milch solange, bis sie heiß ist, ohne dass sie anbrennt oder kocht
- Mische 8 Esslöffel Essig unter die heiße Milch und rühre alles gut um
- Lasse das Gemisch durch ein Sieb laufen
- Drücke das Gemisch im Sieb und lasse es gut abtropfen
- Wringe die Masse zusätzlich durch ein Tuch, so dass alle Feuchtigkeit austritt
- Nach dem Abkühlen kannst du den gewonnenen Biokunststoff formen
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Flüssigkeit entfernen mit Tuch:
In der Praxis hat sich gezeigt, dass die Masse durch das Auswringen in einem Tuch eine besonders homogene Mischung ergibt.
Anmerkung: Da die Zutaten bei diesem Rezept nur aus Milch und Essig bestehen und Stärke fehlt, kann das Bioplastik auch nicht entsprechend aushärten. Es trocknet nur und ergibt eine relativ feste Masse.
#2 Bioplastik aus Stärke, Öl und Essig
Während das erste Rezept vor allem für die Improvisation im Survival dient, so können aus diesem zweiten Rezept noch brauchbarere Ergebnisse erzielt werden.
Zutaten:
- 400 ml Wasser
- 1 Teelöffel Glycerin* oder 1 Esslöffel Speiseöl
- 50 ml Essig
- 80 g Stärke (Kartoffelstärke oder Maisstärke)
- Optional: Lebensmittelfarbe oder natürlicher Farbersatz wie Curcuma oder Rote-Bete-Saft
*Glycerin solltest du in jeder Apotheke bekommen. Mit Glycerin funktioniert die Herstellung zwar besser, hast du aber keins zur Hand, dann geht auch Speiseöl (z.B. Sonnenblumenöl) sehr gut. Glycerin ist in allen natürlichen Speiseölen enthalten.
Hilfsmittel:
- Topf
- Praktisch: Schneebesen
Herstellung:
- Alle Zutaten in einen Topf geben und ordentlich verrühren
- Gemisch bei mittlerer Hitze vorsichtig erhitzen
- Beim Erhitzen immer wieder umrühren
- Wenn die Masse nach einigen Minuten zäh wie Kaugummi ist, den Topf vom Feuer nehmen
- Die fertige Masse weiterverarbeiten
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Tipps zur Weiterverarbeitung:
- Als Folie
- Gegenstände mithilfe von Gussformen herstellen
- Biokunststoff in Gewebe einreiben (Stoff) und ein Gefäß daraus formen
Mache das Bioplastik härter oder weicher: Das zugegebene Glycerin gilt als Weichmacher. Gibts du mehr hinzu, wird der Biokunststoff weicher. Verwendest du weniger, so wird er härter und brüchiger.
Aushärten:
Das natürliche Aushärten kann mehrere Tage dauern. Um diesen Prozess zu beschleunigen, helfe mit künstlicher Wärme nach.
Hast du einen Backofen zur Verfügung? Gib die geformten Biokunststoff-Teile in den vorgeheizten Backofen und belasse sie dort etwa abhängig von der Dicke des Materials 45 bis 90 Minuten und bei 70 bis 80 Grad.
Steht kein Backofen bereit, dann trockne die Kunststoffmasse neben einem Feuer oder notfalls in der Sonne.
Reinigung:
Da es sich bei allen Zutaten um biologisch abbaubare Stoffe handelt, können Topf und alle verklebten Hilfsmittel einfach mit Wasser und Spülmittel gereinigt werden.
Vorteile und Nachteile
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Einfache Herstellung | Nicht wasserfest |
Mittel für die Herstellung können variieren | Nicht die gleichen langfristigen Gebrauchseigenschaften wie Industrieplastik |
Zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten | |
Biologisch abbaubar und somit umweltfreundlich |
Möglichkeiten der Verwendung
Die Verwendungsmöglichkeiten von selbst hergestelltem Bioplastik sind vielfältig. Jedoch solltest du nicht die gleichen Eigenschaften erwarten, wie von industriell hergestelltem Kunststoff.
Als Alternative zu diesem kann der Biokunststoff jedoch zahlreiche Anwendungen finden.
Herstellung von:
- Kunststofffolie
- Verbindungsteilen, Gefügeteilen
- Schablonen
- Unterlagen
- Behelfsmäßiges Geschirr
- Masse zum Ausstopfen von Wandlöchern (Alternativen zu Gips, Zement)
- Klebe- bzw. Verbindungsmittel für Materialien wie Holz, anderes Plastik
- Einfassungen für Lampenhalterungen, Fenster, Minikameras, etc.
Zusammenfassung
Mithilfe alltäglicher Haushaltsmittel kannst du auf sehr einfache Weise und in kurzer Zeit selbst Biokunststoff herstellen. Dieser ist hinsichtlich seiner Gebrauchseigenschaften und Funktionalität natürlich nicht zu vergleichen mit industriellem Kunststoff.
In gewissen Situationen kann das Wissen um die Herstellung trotzdem nützlich sein. Probiere es am besten selbst einmal aus. Mache dabei auch eigene Experimente, variiere mit verschiedenen Zutaten und deren Mengen.
Hast du schon einmal selbst Bioplastik zu Hause hergestellt? Schreibe einen Kommentar und berichte uns über deine Erfahrungen
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Quellen:
Auf die Idee für das selber Herstellen von Kunststoff kam ich durch das Buch Wie Navy Reals dem Tod entrinnen – Die 100 wichtigsten Strategien (AMZ Link) von Clint Emerson.
Im Buch findest du jede Menge Survival-Tipps, die anschaulich mit Zeichnungen untermalt sind. Von Clint Emerson wird die Herstellung von Bioplastik als einfache Technik empfohlen, um z.B. Kameras in Wänden zu verstecken. Eine echte Seal-Taktik, wie sie auch in Pepper-Büchern zu finden ist.
Wir lassen für unsere Firma immer Kunststoff herstellen und ich wollte mich rein interessehalber nach Alternativen umsehen. Ich finde es sehr interessant, dass man aus Haushaltsmitteln, sogar Lebensmitteln Bioplastik herstellen kann. Zur Not kann man sich also immer helfen.
Vielen Dank für die Anleitung für die Fertigung von Kunststoffteilen aus Bio. Ich wusste gar nicht, dass man es selbst mit bisschen Milch und Eiern selbst herstellen kann. Ich werde es definitiv mal ausprobieren.