Das Wichtigste in Kürze
- Desinfektionsmittel zur Händedesinfektion besteht aus Substanzen, die Keime, Bakterien und Viren auf der Haut abtöten oder inaktivieren.
- Am einfachsten kannst du Desinfektionsmittel aus handelsüblichem Alkohol (mindestens 60-70%), Aloe Vera-Gel und ätherischen Ölen herstellen.
- Desinfektionsmittel dienen zur Hygiene, insbesondere wenn Wasser und Seife nicht verfügbar sind.
- Die Anwendung ist wichtig, um die Verbreitung von Krankheitserregern zu verhindern, insbesondere in Zeiten von Epidemien oder Pandemien.
Das erfährst du:
- 1 Handdesinfektionsmittel nach WHO Rezept (Weltgesundheitsorganisation)
- 1 Natürliches (behelfsmäßiges) Handdesinfektionsmittel aus natürlichen Zutaten
- 10 alternative Methoden zur Wunddesinfektion
Themenübersicht:
- Desinfektion vs. Sterilisation Unterschiede
- Wann sollten wir die Hände desinfizieren?
- Zuerst Hände waschen
- Hände desinfizieren
- Hände Desinfektionsmittel WHO Rezept
- Natürliches Hände Desinfektionsmittel selber machen
- 10 Alternativen zur Wunddesinfektion
- Fazit
Desinfektion vs. Sterilisation Unterschiede
Desinfektion beginnt schon damit, wenn wir uns die Hände waschen. Hier handelt es sich also um Maßnahmen zur Sauberkeit und zur Verminderung von Keimen. Durch einfaches Händewaschen mit Seife kann bereits viel desinfiziert werden.
Sterilisation bedeutet die totale Keimabtötung. Diese kann z.B. durch Abkochen von Instrumenten oder Kleidung erreicht werden (bei Wundversorgung).
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Wann sollten wir uns über Händedesinfektion Gedanken machen?
Wir sind ständig von Viren, Bakterien und allerlei Bazillen umgeben. Sie tummeln sich in Bussen, an Türklinken, in Taxis, im Schnellimbiss, am Screen, am Bankschalter und an den Händen von Menschen, denen wir täglich die Hände zur Begrüßung schütteln.
Prinzipiell ist unser Körper gut darauf vorbereitet. Menschen mit einem gesunden Immunsystem müssen sich nicht davor fürchten. Jedenfalls nicht unter normalen Umständen. Hier kann es sogar kontraproduktiv sein, die Hände neben dem normalen waschen zusätzlich zu desinfizieren. Denn so hat der Körper keine Zeit, selbst auf die Angreifer zu reagieren.
Wenn man es mit der Hygiene übertreibt, dann kann das die eigene Abwehr sogar schwächen. Denn wenn sie sich nicht mehr selbst um die Abwehr kümmern muss, wird die Abwehrbereitschaft der körpereigenen Abwehr zurückgefahren. Kommt dann ein gefährlicher Grippevirus, so hat er es leichter, alle Barrieren zu durchbrechen und den unvorbereiteten Körper zu infizieren.
Wann waschen, wann desinfizieren? Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden. Bei Grippewellen und Virengefahr ist auch eine regelmäßige Händedesinfektion ratsam (wenn z.B unterwegs keine Waschmöglichkeiten zur Verfügung stehen).
Zuerst Hände waschen
Unter folgenden Umständen sollten Hände öfter gewaschen werden:
- Bei ständigem Kontakt mit Menschen beim Händeschütteln
- Beim Fahren in öffentlichen Verkehrsmitteln
- Bei Besuchen in Krankenhäusern
- Bei Gefahr von Erkältungsviren und anderen Viren
- Nach dem Berühren von Screens wie z.B. Screens am Bankautomat
Möglichkeiten, um Kontakt mit Viren von Vornherein einzudämmen:
- Begrüßungen ohne Händeschütteln.
- Vermeiden des Anfassen von Haltestangen, Halteschlaufen in Bussen, Bahnen.
- Berühren von Screens mit den Knöcheln anstatt mit den Fingerspitzen.
- Tragen von Handschuhen.
Hände desinfizieren
Unter folgenden Umständen sollten Hände nicht nur gewaschen sondern auch desinfiziert werden:
- Falls unterwegs keine Waschmöglichkeiten mit Seife vorhanden sind (in Form einer kleinen Flasche oder von Tüchern zur Handdesinfektion).
- Bei akuter Virengefahr wie z.B. gefährlichen Grippeviren.
- Nach dem Besuch in Krankenhäusern.
Hände Desinfektionsmittel WHO Rezept
Für den Fall fehlender Händedesinfektionsmittel in Läden, Onlineshops und Apotheken hat die WHO ein Rezept veröffentlicht, nachdem man selbst auf einfache Weise Händedesinfektionsmittel zuhause herstellen kann.
Die Zutaten für die Herstellung sollten in Onlineshops oder Apotheken erhältlich sein.
Zutaten für WHO Händedesinfektionsmittel (kleine Menge):
- 830 ml Ethanol 96 % (oder 750 ml Isopropylalkohol 99,8 %)
- 45 ml Wasserstoffperoxid 3 %
- 15 ml Glycerin 98 %
- 110 ml abgekochtes (kaltes) Wasser
Herstellung:
Die Zutaten werden miteinander vermischt. Das fertige Händedesinfektionsmittel kann dann in eine Sprühflasche oder in eine Braunglasflasche abgefüllt werden.
Quelle und weiterführende Infos zur Herstellung: WHO Guide to Local Production
Natürliches Händedesinfektionsmittel selber machen
Wenn du das Desinfektionsmittel für die Hände nicht kaufen willst, was bei manchen Marken ganz schön ins Geld gehen kann, dann kannst du dir eine natürliche Desinfektionsmittel-Alternative auch selber herstellen.
Die folgende Rezeptur besteht aus natürlichen Rohstoffen und ist besonders schonend für die Hände.
Wichtig: Dieses natürliche Desinfektionsmittel kann nur als Alternative zu gekauftem Desinfektionsmittel oder dem Desinfektionsmittel Rezept der WHO gelten.
Bei Zweifeln erkundige dich am besten direkt bei deinem Apotheker!
Natürliches Händedesinfektionsmittel Rezeptur
Zutaten:
- 75 ml Alkohol (Wodka, Korn oder Isopropylalkohol)
- 20 ml Aloe Vera Saft (Amazon-Link)
- Jeweils 5 Tropfen reiner, ätherischen Öle (Amazon-Link) wie von: Lavendel, Teebaum, Zitrone, Nelke, Rosmarin, Eukalyptus, Zimt
Zubereitung:
Für die Zubereitung wird eine Braunglasflasche benötigt. In einer Braunglasflasche ist der Inhalt lichtgeschützt. Dadurch sind die Inhaltsstoffe vor UV-Strahlung sicher, die die Wirkung beeinträchtigen bzw. verringern könnte.
Braunglasflaschen (Amazon-Link) können entweder online oder auch in der Apotheke gekauft werden.
Stehen alle Zutaten sowie die Braunglasflasche bereit, dann kommen die Zutaten für die Rezeptur in die Flasche. Hier wird nun alles kräftig verschüttelt.
Der Inhalt sollte nicht nur nach dem ersten Vermischen der Rezeptur gut vermischt werden, sondern auch vor jedem Gebrauch. Am einfachsten geht das durch kräftiges Schütteln des Inhalts in der Flasche.
Anwendung auf der Haut:
Die ungemischte Rezeptur kann direkt zur Desinfektion auf der Haut aufgetragen werden. Dazu werden ein paar Tropfen auf die Hände gegeben und zwischen den Handflächen verrieben.
Anwendung auf Oberflächen:
Auch Oberflächen können mit selbst angerührten und natürlichen Desinfektionsmitteln desinfiziert werden.
Darauf solltest du achten:
Wodka, Korn oder reiner Alkohol desinfizieren und entfernen auch Fette und Öle. Das kannst du leicht testen, indem du einmal mit einem Wattepad und ein paar Tropfen Alkohol den verschmierten Badspiegel reinigst. Auch kann Alkohol dazu verwendet werden, Farbreste zu entfernen.
Genauso aggressiv wie Alkohol auf Fette wirkt, so wirkt er natürlich auch auf deiner Haut. Desinfizierst du die Hände zu oft, dann kann die natürliche Fettschicht auf der Haut beeinträchtigt werden. Die Hände fühlen sich dann trocken an und können sogar rissig werden. Mit dem Desinfizieren der Hände solltest du es also nicht übertreiben.
10 Alternativen zur Wunddesinfektion
Jod gehört wohl zu den bekanntesten Mitteln zur Wunddesinfektion. Und jeder sollte etwas Jod in seiner Hausapotheke auf Vorrat haben.
Ist kein Jod oder anderes Desinfektionsmittel zur Wunddesinfektion vorhanden, dann können auf Alternativen zur Wunddesinfektion zurückgegriffen werden.
#1 Wunddesinfektion mit Alkohol
Mit Alkohol ist hier kein Likörwein gemeint. Zur Desinfektion von Wunden oder Instrumenten (z.B. Nadel, wenn eine Wunde genäht werden soll) eignen sich Korn, Whisky, Wodka und andere Spirituosen mit einem Alkoholgehalt ab mindestens 38 Prozent und ohne Zusätze.
#2 Salzwasser
Salzwasser kann einfach hergestellt werden. Und das auch unterwegs.
Um auf Nummer sicher zu gehen, dass das Wasser tatsächlich entkeimt ist, wird es zuvor abgekocht. Outdoor kann das sehr einfach mit einem Gaskocher und einem Kochtopf umgesetzt werden.
In das abgekochte Wasser kommt dann eine reichliche Prise Kochsalz. Wenn die Salzlösung abgekühlt ist, kann sie zur Wunddesinfizierung über die Wunde gegossen werden.
#3 Bärlauch
Die Saison des Bärlauch endet in Deutschland mit Ende der Blütezeit Ende Mai. Der Zeitraum während du mit Barlauch Desinfizieren kannst, ist also ziemlich eingegrenzt. Falls du jedoch gerade im Mai irgendwo draußen unterwegs bist, eine Verletzung hast aber kein Mittel zur Desinfektion, dann kannst du den Bärlauch zum Desinfizieren nutzen.
Dem im Bärlauch enthaltenen Allicin wird antibiotische Wirkung nachgesagt. Vor dem Gebrauch werden die Blätter abgekocht. Somit werden Keime auf den Blättern abgetötet.
Anschließend kann aus den abgekochten Blättern ein Brei gestampft werden. Dieser kommt dann zur Wunddesinfektion auf eine Mullbinde und auf die Wunde.
#4 Aloe Vera
Aloe Vera ist eine Pflanze, der zahlreiche Heilwirkungen nachgesagt werden. Im Vergleich zum Bärlauch kannst du Aloe Vera das ganze Jahr über ernten.
Hast du eine Aloe Vera in der Nähe, dann kann hier einfach ein Stück von einem Blatt abgeschnitten werden. An der Schnittstelle quillt der durchsichtige Saft hervor. Dieser ist antiseptisch.
In Spanien wird der Saft der Aloe Vera bei Sonnenbränden auf die Haut aufgetragen, wodurch diese beruhigt wird. Durch die antibakterielle Wirkung eignet sich auch ein direktes Auftragen des Safts der Aloe Vera auf die Wunde.
#5 Zwiebeln
Hast du dir beim Zwiebeln schneiden schonmal in den Finger geschnitten und danach den verwundeten Finger in die frisch geschnittenen Zwiebelwürfel gehalten?
Das klingt nicht besonders einladend. Die in Zwiebeln enthaltene Schwefelverbindung sowie der Wirkstoff Quercetin wirken jedoch sogar schmerzlindernd.
Abgesehen von den schmerzlindernden Eigenschaften eignen sich Zwiebeln hervorragend zur Desinfektion von Wunden.
#6 Knoblauch
Knoblauch tötet nicht nur Vampire sondern auch Bakterien.
Genau wie Bärlauch so enthält auch Knoblauch den Wirkstoff Allicin. Um die antibakterielle Wirkung des Knoblauch nutzen zu können, können ein paar Knoblauchzehen zerstampft und der Knoblauchbrei auf die Wunde aufgetragen werden.
#7 Speichel
Der eigene Speichel gilt als antiseptisch.
Wer als Kind auf dem Dorf aufgewachsen ist, weiß das. Wenn sich Kinder hier beim Spielen in die Finger schnitten, dann wurde einfach darauf gespuckt. Es sollte jedoch immer nur der eigene Speichel genutzt werden. Spuckst du jemand anderen in die Wunde, könntest du alles nur noch schlimmer machen, da so natürlich Keime übertragen werden können.
#8 Weißer Essig
Herpes-geplagte Zeitgenossen wissen um die antibakterielle und entzündungshemmende Wirkung von Essig.
Bei Lippenherpes kann etwas Essig auf das Herpes aufgetragen werden, wodurch Bakterien abgetötet und die Heilung beschleunigt werden kann.
Auch zur direkten Wunddesinfektion ist Essig geeignet. Hier solltest du jedoch stets darauf achten, nur weißen und reinen Essig zu verwenden. Den Balsamico-Essig gibst du lieber an den Salat aber nicht in die Wunde. Auch ist es besser, den Essig bei direktem Wundkontakt zuvor mit abgekochtem Wasser zu verdünnen.
#9 Kokosöl
Kokosöl wirkt entzündungshemmend. Das Kokosöl kann entweder auf die Wunde getupft oder mit einer Mullbinde über die Wunde gelegt werden.
#10 Urin
Urin zur Wunddesinfektion zu nutzen, kann als ultimative Survival-Methode betrachtet werden. Als Körperflüssigkeit gilt Urin als steril. In Kriegszeiten sollen Soldaten in Urin getränkte Tücher zur Wunddesinfektion genutzt haben.
Fazit
In der Grippezeit sollten die Hände regelmäßig desinfiziert werden, was durch Händewaschen geschehen kann. Bei Virenverdacht in Verbindung mit ständigem Kontakt mit anderen Personen kann Handdesinfektionsmittel einen zusätzlichen Schutz garantieren.
Neben einfachen Methoden zur Handdesinfektion ist es nützlich, einige Alternativen zur Wunddesinfektion zu kennen.
Vor allem Outdoorer die viel draußen unterwegs sind, wissen sich so zu helfen und können auch ohne Desinfektionsmittel alternativ eine Wunde versorgen.
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