Survival Kaffee / Bushcraft-Kaffee: 3 alternative Methoden für die Kaffee Zubereitung

Survival-Kaffee, Bushcraft-Kaffee Zubereitung

Wie bereitest du draußen am liebsten deinen Kaffee zu?

Hast du keine herkömmlichen Möglichkeiten für die Zubereitung zur Auswahl, dann versuche es mit Survival-Kaffee oder Bushcraft-Kaffee.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist Bushcraft-Kaffee?
  2. Cowboykaffee
  3. Ersatzkaffee aus Löwenzahnwurzeln
  4. Ersatzkaffee aus Eicheln: Eichelkaffee
  5. Weitere Kaffeealternativen aus Pflanzen

Was ist Survival-Kaffee, Bushcraft-Kaffee?

Survival-Kaffee oder Bushcraft-Kaffee ist Kaffee, der über offenem Feuer zubereitet wird. Eben unter survivalmässigen Voraussetzungen.

Da in der Survival-Ausrüstung (allgemein) keine Kaffeekanne dabei ist, wird der Survival-Kaffee auch nicht in der Kanne gekocht.

Anstelle einer Kanne wird für das Kaffee kochen entweder ein Topf, eine Blechtasse oder ein anderes Gefäß verwendet, das über offenem Feuer platziert werden kann.

Vielleicht hast du Topf und Feuer, aber kein Kaffeepulver. Auch das ist kein Grund zur Verzweiflung. Jedenfalls nicht zur kompletten Verzweiflung. Denn es gibt Alternativen, mit denen du wenigstens koffeinfreien Kaffee aufbrühen kannst. Immerhin besser als gar kein Kaffee.

#1 Cowboykaffee

Cowboykaffee ist die Luxusversion des Survival-Kaffee. Denn für diese Zubereitungsmöglichkeit steht dir Kaffeepulver zur Verfügung. Die Herstellung dieses Kaffees ist einfach und lässt sich selbst ohne Topf realisieren.

Steht kein Kochtopf zur Verfügung, dann kannst du den Cowboykaffee in der Emailletasse kochen.

Das brauchst du:

  • Feuerstelle
  • Kochtopf, Blechtasse oder Emailletasse
  • Wasser
  • Kaffeepulver

Zubereitung:

Wasser in einen Topf oder eine Blechtasse geben und zum Kochen bringen. Handelt es sich um sauberes Trinkwasser, dann reicht es auch, wenn das Kaffeewasser nur ordentlich erhitzt wird, ohne das es kocht.

Ist das Kaffeewasser heiß genug, dann wird nach Belieben Kaffeepulver hinein gegeben. Für eine reichliche Tasse Kaffee kannst du ungefähr zwei gehäufte Esslöffel Kaffeepulver verwenden. Nach Belieben auch mehr oder weniger.

Das Kaffeepulver wird im heißen Wasser verrührt. Nun bleibt der Cowboykaffee etwa 5 bis 10 Minuten stehen, so dass er durchziehen kann. Hast du einen Topfdeckel, dann decke den Topf zu. So bleibt der Kaffee länger heiß.

Nach dem Durchziehen wird der Cowboykaffee in die Tasse gegossen. Hier verbleibt er weitere 2 Minuten in Ruhe, so dass sich das schwimmende Kaffeepulver am Boden absetzen kann.

Zum Schluss gibst du einen Schluck kaltes Wasser oder kalte Milch hinzu. Dieser Schuss kalte Flüssigkeit trägt dazu bei, das restliche schwimmende Kaffeepulver nach unten auf den Tassenboden zu ziehen.

Survival-Kaffee auf Cowboyart: Cowboykaffee.
Survival-Kaffee auf Cowboyart: Cowboykaffee.

#2 Ersatzkaffee aus Löwenzahnwurzeln: Muckefuck

Mancher aus Ostdeutschland stammende Leser kann sich vielleicht noch an Zeiten erinnern, als Kaffee noch ein echtes Luxusgut war.

Zu DDR-Zeiten kostete ein Paket Bohnenkaffee um die 8 Mark, was richtig teuer ist, wenn man bedenkt, was die Menschen so im Durchschnitt verdienten: nämlich um die 500 Mark im Monat.

Mancher hätte sich trotz dieses Preises gerne Bohnenkaffee geleistet. Leider gab es ihn aber oft nicht zu kaufen. Was es aber immer gab, das war Muckefuck. Hierbei handelte es sich um Ersatzkaffee, der aus Pflanzen hergestellt wurde.

Meist war Muckefuck einfach Zichorienkaffee. Also Kaffee, aus Zichorie zubereitet.

Diesen Pflanzenkaffee kannte man in Frankreich schon zu Zeiten Napoleons. Und immer in Notzeiten, wenn es keinen richtigen Bohnenkaffee zu kaufen gab, dann bereiteten Menschen sich Kaffee aus Pflanzen zu. Entweder aus Zichorien, Eicheln oder auch aus Löwenzahn bzw. aus Löwenzahnwurzeln.

Da Löwenzahn noch häufiger zu finden ist als Zichorie, so war in Notzeiten vor allem der Löwenzahnkaffee stark verbreitet.

Das brauchst du:

  • etwa 5 bis 10 Löwenzahnwurzeln
  • Grabgabel zum Ausgraben, Ausstechen der Wurzeln
  • Messer zum Abkratzen und Zerschneiden der Wurzeln
  • Feuerstelle für das Rösten der zerschnittenen Löwenzahnwurzeln
  • Wasser zum Waschen der Wurzeln und für das Kochen des Löwenzahnkaffee
  • Topf
  • Optional: Kleine Pfanne zum Anrösten

Zubereitung:

Die Löwenzahnwurzeln werden ausgegraben, abgeklopft und von der Pflanze getrennt. Hebe die Blätter auf. Denn Löwenzahnblätter eignen sich hervorragend für die Zubereitung von Salat.

Nun werden die Wurzeln gründlich gereinigt. Hast du Zeit, dann solltest du sie einen Tag oder zwei Tage zum Trocknen auslegen. Bist du in Eile, dann zerschneide sie frisch und lege sie zum Trocknen auf einen warmen Stein neben dem Feuer.

Sind die Wurzeln einigermaßen trocken, zerschneide sie in dünne Streifen. Die getrockneten Stücken kommen nun in eine Pfanne oder in deinen Topf, wo du sie ohne Öl anröstest.

Zum Schluss müssen die gerösteten Löwenzahnwurzeln noch zermahlen werden. Nur so entfalten sie später im Wasser ihr volles Aroma.

Zermahlen kannst du die Wurzeln survivalmäßig zwischen zwei Steinen. Oder du zerschlägst sie mit dem Messerrücken deines Survivalmesser. Zur Not kannst du sie alternativ auch in sehr kleine Stücken schneiden.

Nun wird das Mehl der gerösteten Löwenzahnwurzeln in Wasser aufgebrüht. Hier gehst du genauso vor wie bei Cowboykaffee. Gib nach Belieben Kaffeemehl ins Wasser und lasse den Kaffee ziehen. Je länger du ihn ziehen lässt, desto geschmackvoller wird er.

Kaffee zubereiten aus Löwenzahn.
Bushcraft-Kaffee zubereiten aus gerösteten Löwenzahnwurzeln.

#3 Ersatzkaffee aus Eicheln: Eichelkaffee

Während die vorangegangenen Kaffeealternativen recht einfach umzusetzen waren, so musst du bei der Zubereitung des Eichelkaffee etwas Geduld mitbringen.

Eicheln enthalten Gerbstoffe. Diese müssen ausgeschwemmt werden. Tust du das nicht, dann ist der Eichelkaffee nicht nur ungenießbar, weil extrem bitter, sondern du wirst dir auch eine Magenverstimmung zuziehen.

Das brauchst du:

  • eine Tasse voll reifer Eicheln (am besten Stiel-Eiche – Quercus robur)
  • 24 Stunden Zeit für das Wässern und Auswaschen der Gerbstoffe
  • Topf
  • Optional: Pfanne
  • Wasser
  • Feuerstelle
  • Messer, Mörser, Steine für das Zermahlen der getrockneten und gerösteten Eicheln

Zubereitung:

Zuerst werden die Eicheln geschält. Ist die dicke Außenschale abgeschält, dann kratze auch die dünne braune Haut auf den Nüssen ab (Eicheln gehören zu den Nüssen).

Zerteile die gesäuberten Eicheln in der Mitte und gebe sie in einen Topf mit reichlich warmen Wasser. Hier verbleiben sie nun 24 Stunden, so dass sich die Gerbstoffe aus den Eicheln im Wasser lösen können.

Das Wasser färbt sich braun. Die braune Brühe wird weggegossen. Zwischendurch kannst du zudem hin und wieder das Wasser wechseln.

Sind die Gerbstoffe ausgewaschen, werden die Eicheln noch einmal abgespült. Nun kannst du sie zum Trocknen auslegen. Bist du in Eile, dann trockne sie auf einem warmen Stein am Lagerfeuer.

Die getrockneten Eicheln werden noch weiter zerkleinert und in einen Topf oder in eine Pfanne gegeben. Hier röstest du sie, bis sie schön braun werden und ihre Röstaromen entfalten. Nun können die gerösteten Eicheln zermahlen werden.

Hast du keinen Mörser, dann verwende zwei Steine, zwischen denen du die Eicheln zerreibst. Oder zerstampfe sie mit dem Messerrücken.

Das Aufbrühen des Eichelkaffee verläuft nun genauso wie das Aufbrühen eines Cowboykaffee.

Eichelkaffee und Eichelbrot
Eichelfrühstück aus Eichelkaffee und Eichelbrot.

Weitere Kaffeealternativen aus Pflanzen

Neben den genannten Möglichkeiten gibt es weitere Methoden, Bushcraft-Kaffee aus Pflanzen zu gewinnen. Der Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Alternativer Pflanzenkaffee aus:

  • Gerste, Roggen (weniger gebräuchlich: Mais und Dinkel)
  • Malzkaffee: zubereitet aus gemälzter Gerste
  • Zichorienkaffee: gewonnen aus der Wurzel der gemeinen Wegwarte
  • Karotten
  • Kartoffeln
  • Spargel
  • Lupinen
  • Mandeln

Weiterlesen auf ousuca.com:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen