Anwendung der PECH-Regel in der Ersten Hilfe bei Verletzungen

So funktioniert die PECH Regel bei Verletzungen am Knöchel

Lerne, was die PECH-Regel ist und wie du sie bei Verletzungen und in der Ersten Hilfe richtig anwendest.

Spoiler: In der PECH-Regel geht es nicht darum, wie du Pech anziehst oder vermeidest. Vielmehr geht es um eine sofort anwendbare Lösung, wenn du das Pech hattest, dir eine Verletzung zuzuziehen.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was bedeutet die PECH-Regel?
  2. Bei welchen Verletzungen ist die PECH-Regel anwendbar?
  3. Funktionsweise der PECH-Regel
  4. FAQs
  5. Fazit

Was bedeutet die PECH-Regel und woher kommt sie?

Die PECH-Regel kann als das deutsche Pendant zur englischsprachigen RICER-Strategy verstanden werden. Sie wird vor allem angewendet bei Sportverletzungen wie Muskelverletzungen oder Gelenkverletzungen.

Wichtig: Weder PECH-Regel noch RICER first aid sind als dauerhafte Lösungen zu verstehen. Vielmehr soll die PECH-Regel einen Weg aufzeigen, um Erste Hilfe nach Verletzungen zu leisten. Im Anschluss nach der Erstbehandlung sollte immer auch medizinischer Rat einberufen werden.

Bedeutung der PECH-Regel:

  • P: Pause
  • E: Eis
  • C: Compression
  • H: Hochlegen

Bedeutung der RICER first aid strategy:

  • R: Rest
  • I: Ice
  • C: Compression
  • E: Elevation
  • R: Referral

Bei der RICER first aid strategy kommt neben Pause, Eis, Compression und Hochlegen noch Überweisung (Referral) hinzu. Nach der Ersten Hilfe soll also eine Überweisung zum Arzt angestoßen werden, der sich dann weiter um den Patienten kümmert.

PECH-Regel wie RICER first aid beziehen sich immer auf die Erste Hilfe innerhalb der ersten 72 Stunden nach dem Auftreten einer Verletzung. Im Anschluss nach Ablauf der 72 Stunden, und wenn die Verletzung schwerwiegend ist, wird der Notruf alarmiert.

Der Arzt kann dann Röntgenaufnahmen, Ultraschalluntersuchungen, CT- oder MRT-Scans anordnen, um die Verletzung zu diagnostizieren und die weitere Behandlung zu planen.

Lesetipp: BOB 72 Stunden Survival Kit

Bei welchen Verletzungen ist die PECH-Regel anwendbar und bei welchen nicht?

Die PECH-Regel kommt vor allem bei Sportverletzungen zur Anwendung. So z.B. bei Überdehnungen, Verstauchungen, Muskelzerrungen, Muskelrissen, Verrenkungen oder Prellungen.

Im Notfall kann die PECH-Regel auch bei leichten Brüchen angewendet werden.

Das jedoch nur, wenn im Moment wirklich keine andere medizinische Unterstützung vor Ort ist. Und auch nur dann, wenn der Ausübende der Ersten Hilfe einen gewissen Kenntnisstand zu Erster Hilfe hat.

Kühlung mit Eis oder improvisierte Kühlung

Da Eis zur Kühlung eine wichtige Rolle spielt, ist es von Vorteil, wenn du zur Anwendung der PECH-Regel auch Eis zur Verfügung hast.

Du kannst Eiswürfel aus dem Kühlschrank verwenden. Bist du Outdoor, musst du natürlich improvisieren.

Passiert der Unfall im Winter, verwende zum Kühlen Schnee oder Eis aus der Natur. Im Sommer kannst du notfalls ein Tuch in Wasser tränken, bevor du es zur Kühlung um die betroffene Stelle wickelst.

Hast du nicht einmal Wasser zur Verfügung, kann Pflanzenmaterial (Blätter nicht giftiger Pflanzen) dazu dienen, die Verletzung zu kühlen.

Funktionsweise der PECH-Regel

PECH-Regel: Pause

Schritt 1 der PECH-Regel: Pause
Schritt 1 der PECH-Regel: Pause

Logisch, dass du die verletzte Körperstelle direkt nach der Verletzung zuerst einmal in Ruhe belassen solltest. Machst du jetzt einfach weiter wie bisher, verschlimmerst du die Situation.

Deshalb stelle die betroffene Körperstelle ruhig und gehe die weitere Vorgehensweise mit Bedacht und in Ruhe an.

PECH-Regel: Eis

Schritt 2 PECH Regel, Eis und Kühlen
Schritt 2 der PECH-Regel: Kühlen

Kühlen verschafft eine Linderung der Schmerzen. Außerdem kann das Kühlen Blutungen und Schwellungen im betroffenen Gewebe reduzieren.

Wird die betroffene Stelle einer Prellung gleich gekühlt, können durch diese Kühlung unschöne blaue Flecken verhindert werden. Bei nicht gekühlten Verletzungen treten Blutergüsse und blaue Flecken häufiger auf, als bei gekühlten Verletzungen.

Wenn möglich, wickle die Eiswürfel in ein Tuch, bevor du sie auf die Verletzung legst. Das ist hygienischer und auch angenehmer auf der Haut.

Kühle die Verletzung für 15 bis 20 Minuten und wiederhole die Kühlungen auch nach dem Anlegen der Kompressionsbinde sooft du möchtest.

PECH-Regel: Compression

In Schritt 3 gemäß der PECH Regel legst du einen Druckverband an (Kompression)
Schritt 3 der PECH-Regel: Druckverband

Der Kompressionsverband oder Druckverband soll verhindern, dass du die betroffene Stelle aus Versehen bewegst. Das Pausieren der Verletzung ist oberstes Gebot.

Außerdem trägt der Druckverband dazu bei, bestehende Schwellungen und Blutergüsse zu verringern und neue Schwellungen zu verhindern.

Vor allem Outdoor wirst du nicht immer gleich einen Druckverband dabei haben (auch, wenn ein Erste-Hilfe-Set theoretisch in jeden Outdoor-Rucksack gehört …). Deshalb nimm was du hast, um die betroffene Stelle stillzulegen.

Hast du keinen Druckverband zur Stelle, verwende ein Tuch, ein Stück deiner Hose, einen Strumpf oder ein T-Shirt.

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PECH-Regel: Hochlagern (Hochlegen)

Lagere in Schritt 4 der PECH Regel die verletzte Stelle hoch
Schritt 4 der PECH-Regel: Hochlagern

Durch das Hochlagern der verletzten Stelle wird die Blutzufuhr verringert.

Gewebeflüssigkeit aus der Verletzung kann besser zurück zum Körper geführt und somit abgebaut werden. Auf diese Weise schwellen betroffene Stellen schneller ab.

Ist nach Ablauf von 72 Stunden keine merkliche Besserung eingetreten, sollte medizinische Hilfe aufgesucht werden.

Ein Arzt kann außerdem feststellen, ob es sich tatsächlich nur um eine Prellung oder Verrenkung oder um einen Haarriss im Knochen oder sogar um einen nicht offensichtlichen Bruch handelt.

FAQs

Ist die PECH Regel überholt oder veraltet?

Die PECH-Regel ist heute so aktuell wie nie. Sie ist keine medizinische Maßnahme eines Arztes, jedoch gibt sie Laien Werkzeuge für die schnelle Erste Hilfe zur Hand.

In der PECH-Regel geht es vor allem um die Ruhigstellung der Verletzung, Kühlung und Anlegen eines Verbands. Das sind grundlegende Maßnahmen in der Ersten Hilfe, die jeder beherrschen sollte.

Wann wird die PECH-Regel angewendet?

Die richtige Anwendung der PECH-Regel ist innerhalb der ersten 72 Stunden nach einer Verletzung von Interesse.

Das ist der Zeitraum, wo sich Betroffene oder Helfer vor Ort durch die PECH-Regel selbst helfen können, bis medizinisches Personal eingetroffen ist. Oder bis der Verletzte ins Krankenhaus gebracht wurde.

Fazit

Die PECH-Regel kann als Leitfaden zur Ersten Hilfe bei Sportverletzungen, Wanderverletzungen oder anderen Verletzungen dienen, die Outdoor oder zu Hause passieren. Sie kann jedoch keine medizinische Hilfe von Fachpersonal ersetzen.

Ähnlich wie bei der STOP-Regel aus dem Survival steht auch bei der PECH-Regel das zur Ruhe kommen an erster Stelle. Erst dann werden die weiteren Schritte zur Verbesserung der Situation eingeleitet.

Kanntest du die PECH-Regel bereits oder hast sie sogar schon angewendet? Schreibe einen Kommentar und teile deine Erfahrungen mit anderen Lesern.

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