Wasser ist überlebenswichtig. Sind Wasserquellen verschmutzt, kannst du einen natürlichen Wasserfilter selber bauen.
In dieser Anleitung erfährst du Schritt für Schritt, wie du Outdoor in der Natur Wasser filtern kannst. Am Ende des Artikels findest du die Anleitung zum kostenlosen Download als PDF.
Inhaltsverzeichnis:
- Wasserfilter Gefäßfilter Bauanleitung
- Natürlichen Wasserfilter bauen mit Aktivkohle
- Alternativen zum selber gebauten Wasserfilter
- Entkeimung von gefiltertem Wasser
- Tipps für besseres Filterergebnis
- Download als PDF
- Fazit
Wasserfilter Gefäßfilter Bauanleitung
Benötigte Zeit: etwa 1. Stunde
Anhand der folgenden Anleitung kannst du selbst Outdoor aus einer Flasche einen Wasserfilter bauen. Damit lässt sich verschmutztes Wasser aus Flüssen, Seen oder auch aus Pfützen in klareres Wasser verwandeln.
Wichtig: Auch, wenn das Wasser nach dem Filtervorgang klarer erscheint, solltest du beachten, dass es sich nur um provisorisch gefiltertes Wasser handelt und nicht um 100 % zuverlässiges Trinkwasser.
Tipp: Zur Sicherheit und Vorbeugung gegen Infektionen durch organische Erreger, koche das Wasser entweder ab oder entkeime es mit Micropur.
#1Benötigte Materialien und Werkzeuge
Das brauchst du für den Filterbau des Gefäßfilter:
- PET-Flasche
- etwas Schnur
- Sand
- grobe Kieselsteine
- feinere Kieselsteine
- Stoff (wahlweise auch Watte, Gras oder Stroh)
- Holzkohle
Diese Anleitung bezieht sich auf den Bau eines Wasserfilter unter Survival-Bedingungen. Wenn du keinen Stoff hast, dann kannst du grünes Gras oder trockenes Gras verwenden. Hast du keinen Sand, dann nimm feine Erde.
Anstatt die Flasche mit Schnur zu befestigen, kannst du auch ein Stück Wurzel nehmen. Sei erfinderisch und nutze diese Anleitung vor allem zur Orientierung.
Als einer der wichtigsten Bestandteile deines Filters gilt die Holzkohle. Hier solltest du in jedem Fall darauf achten, dass du sie zur Verfügung hast.
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Nützliche Werkzeuge:
- scharfes Messer
- optional: Aale, Nagel
#2 Vorbereitung des Filtergehäuse aus der Flasche
Zur Flasche solltest du noch den Deckel bereithalten. Denn nutzt du die Flasche ohne Deckel zum Wasserfiltern, so würde die Durchlaufleistung zu hoch.
In den Deckel stichst du ein etwa 2 Millimeter großes Loch.
Ist die Flasche groß genug, schneide den Boden am unteren Drittel ab. So hast du neben dem Filtergehäuse außerdem einen weiteren Behälter, den du aus dem großzügig abgeschnittenen Boden gewinnst.
Wenn es sich um eine kleine Flasche handelt, dann trenne den Boden zugunsten eines größeren Filtergehäuse soweit unten wie möglich ab.
Steche etwa 1 cm unter der Schnittkante des Flaschenfilter diagonal zwei Löcher in das Flaschenmaterial. Hier ziehst du später etwas Schnur hindurch, um den Filter zum Wasserfiltern aufzuhängen.
#3 Erste Filterlage aus Stoff, Watte oder Gras
Ganz unten in die Flasche stopfst du Stoff oder Watte. Da du Outdoor sehr wahrscheinlich keine Watte dabeihast, kannst du einfach Stoff von einem alten T-Shirt oder einer Hose verwenden.
Drücke den Stoff mit einem Stock in den Flaschenhals, so dass er hier gut komprimiert ist und später optimal das Wasser filtern kann.
Möchtest du zum Zweck des Wasserfilters nicht deine Hosen zerschneiden, dann verwende anstelle von Stoff grünes Gras oder trockene Gräser.
#4 Zweite Filterlage: Sand
Über den Stoff füllst du nun eine Lage feinen Sand. Je feiner der Sand ist, desto besser kann das Wasser später gefiltert werden. Stopfe auch die Sandschicht mit einem dicken Stock etwas fest.
Sand zu finden, ist in der Natur nicht überall möglich. Anstelle von Sand kannst du auch feine Erde, feinen Kies oder sehr kleine Steine nehmen.
#5 Stoff, Sand oder Gras zwischen die Filterlagen
Über den Sand legst du wieder ein Stück Stoff. Durch den Stoff können die einzelnen Filterlagen besser voneinander getrennt werden.
Anstelle von Stoff kannst du auch Gras verwenden. Baust du den Wasserfilter in einer trockenen Gegend, wirst du kaum Gras zur Verfügung haben. Hast du weder Stoff noch Gras, dann nimm trockene Gräser.
#6 Filterschicht aus Holzkohle / Aktivkohle
Fast alle Haushaltsfilter wie der Brita Maxtra Plus oder der Brita On Tap sind mit Filtereinsätzen aus Aktivkohle bestückt. Auch Outdoor-Wasserfilter wie zahlreiche Wasserfilter der Schweizer Marke Katadyn haben einen Filtereinsatz mit Aktivkohle.
Beim Bauen eines Wasserfilter in der Natur kannst du anstelle von Aktivkohle einfach Holzkohle aus einem Lagerfeuer verwenden. Achte dabei darauf, dass die Stücken durchgängig schwarz verkohlt sind.
Um die Filterleistung durch die Holzkohle zu optimieren, zermahle die Holzkohle zu möglichst feinem Pulver. Je mehr sich das Wasser beim Filtervorgang durch das Pulver arbeiten muss, desto besser kann die Kohle ihre Arbeit leisten.
Das macht Aktivkohle / Holzkohle beim Wasserfiltern:
– Binden von Giftstoffen, Schwermetallen, giftigen Chemikalien
– Bindung von Bakterien
– durch das Binden von organischen Bestandteilen wie Bakterien Verbesserung von Geruch und Geschmack des Wassers
Wie du siehst, nimmt die Holzkohle eine der wichtigsten Funktionen bei deinem selber gebauten Wasserfilter ein. Neben der Geschmacksverbesserung kann die Holzkohle auch Giftstoffe aus dem Wasser aufnehmen.
#7 Stoffschicht und Sand
Über die Schicht aus zermahlener Holzkohle legst du wieder etwas Stoff. Darauf kommt nun noch eine weitere Lage Sand.
Die Sandschicht sollte ähnlich dick sein, wie die Sandschicht unter der Holzkohle.
#8 Stoffschicht und Sand oder feine Kiesel
Hast du Gras, dann lege eine Schicht Gras über den Sand. Anstelle von Gras kannst du auch hier wieder Stoff oder Watte verwenden.
Beim Bauen deines Wasserfilter in der Natur sollte vor allem das Prinzip dahinter verinnerlicht werden.
Auch wenn du nicht immer die gleichen Ausgangsmaterialien zur Hand hast, so muss das Wasser beim Filtern unbedingt mehrere Schichten durchwandern. Eben genauso, wie das Wasser auch von der Natur gefiltert wird, wenn es sich seinen Weg durch den Fels zur Quelle bahnen muss.
Über die Schicht Stoff, Watte oder Gras kommt nun noch eine Lage aus etwas gröberen Kieseln. Die Kiesel drücken durch ihr Gewicht die drunterliegende Schicht noch etwas zusammen, wodurch die Filterleistung verbessert wird.
#9 Filtervorgang: Filtern des Wassers
Nachdem du den aufgefüllten Gefäßfilter an einem Baum oder Dreifuß befestigt hast, kannst du nun damit beginnen, Wasser zu filtern.
Gieße das Schmutzwasser vorsichtig auf die obere Filterschicht, so dass diese durch einen zu starken Wasserstrahl nicht verschoben wird. Jetzt musst du abwarten, bis sich das Wasser seinen Weg durch den Filter gebahnt hat.
Das Wasser darf nur tröpfchenweise unten herauskommen. Die Geschwindigkeit sollte bei etwa einem Tropfen pro Sekunde liegen. Fließt das Wasser zu schnell durch den Filter, dann hast du die Filterlagen nicht genug komprimiert.
#10 Das Filterergebnis
Genau wie bei einem Hauswasserfilter so solltest du auch bei deinem selber gebauten Wasserfilter die erste Filterung weggießen. Hast du nur wenige Wasserreserven, bist du natürlich auch auf diese erste Filterung angewiesen. Hebe sie also auf und lasse sie nochmals durch den Filter laufen.
Beim ersten Filtervorgang werden oft feinste Staubpartikel aus der Kohle mit nach außen befördert. Erst wenn das Wasser eine Weile durchgelaufen ist, wird es klarer.
Natürlichen Wasserfilter bauen mit Aktivkohle / Holzkohle
Wasserfilter aus Hohlstämmen, Hohlstängeln
Anstelle einer Flasche kannst du als Filtergefäß für das Bauen deines Wasserfilter natürliche Materialien aus der Natur nutzen. Dicker Bambus wäre ideal, wächst in Deutschland jedoch vor allem im biologischen Garten.
Als Alternative zum Bambus kannst du dickes Schilf und andere Pflanzen mit hohlem Stamm oder hohlem Pflanzenstängel verwenden. Der Aufbau ist dann recht ähnlich wie der Aufbau des Wasserfilter mit der PET-Flasche. Ein Unterschied besteht vor allem im kleineren Querschnitt.
Filtergehäuse aus breiten Blättern
Breite Blätter können so zusammengebunden werden, dass eine Art Trichter entsteht. Dieser Trichter aus Pflanzenblättern sollte stabil gebunden und der Auslass an der Unterseite stark verjüngt sein, so dass auch hier das gefilterte Wasser nur tröpfchenweise austreten kann.
Den Trichterfilter bestückst du mit den gleichen Filterlagen wie die PET-Flasche. Auch hier spielt Holzkohle bzw. Aktivkohle eine entscheidende Rolle beim Filtern des Wassers.
Alternativen zum selber gebauten Wasserfilter
Wasser durch Stoff filtern
Ist das Wasser stark verschmutzt und du hast keinen Filter, dann gieße es durch ein T-Shirt oder durch anderen Stoff. So können wenigstens grobe Schwebeteilchen entfernt werden.
Gefiltertes Wasser durch Sickergrube
Grabe in einem Abstand von etwa ein bis zwei Metern neben einem fließenden Gewässer eine kleine Grube. Gräbst du tiefer als der Wasserspiegel, so dringt irgendwann Wasser durch den Grubenboden nach oben.
Dieses nach oben durchgesickerte Wasser wurde während seinem Wag durch Steine, Kiesel und Erde grob gefiltert. Um auf diese Weise möglichst klares Wasser zu erhalten, lasse das Wasser in der Grube etwas ruhen, bevor du es abschöpfst.
Genau wie beim Filtern durch Stoff, so fehlt auch bei dieser Filteralternative die Aktivkohle. Giftstoffe, Bakterien, Chemikalien und andere Verunreinigungen bleiben also weiterhin im Wasser enthalten.
Um es trinkbar zu machen, solltest du das Wasser nach dem Filtern abkochen oder mit Micropur behandeln.
Entkeimung von gefiltertem Wasser
Entkeimung durch Abkochen
Als natürliche Methode zur Wasserentkeimung hat sich das Abkochen von Wasser am besten bewährt.
Bei Wasser, das du mit deinem selber gebauten Wasserfilter gefiltert hast, kannst du dir nie absolut sicher sein, dass es auch problemlos trinkbar ist.
Viele Schwebestoffe können durch das Filtern entfernt werden. Bakterien und chemische Verunreinigungen sind jedoch oft auch weiterhin im Filterwasser enthalten.
Durch Abkochen wird das Risiko durch eine Vergiftung aufgrund von organischen Verunreinigungen minimiert.
Das Wasser solltest du auf Höhe des Meeresspiegels mindestens 5 (besser 10 Minuten) kochen lassen. Beachte hierbei, dass der Siedepunkt in höheren Lagen bei einer niedrigeren Temperatur liegt.
Je höher du ins Gebirge steigst, desto länger musst du also dein Wasser abkochen.
Entkeimung durch Micropur Tabletten
Micropur Forte sind Tabletten für Wasserentkeimung und Haltbarmachung von Wasser. Micropur funktioniert auf Basis von Silberionen.
Nach dem Auflösen der Micropur Tabletten im Wasser, können die enthaltenen Silberionen das Wasser entkeimen und dadurch verhindern, dass du dir Infektionskrankheiten wie Cholera, Typhus, Amöbiasis oder Giardiasis einfängst.
- MICROPUR
- forte
- cmx9,1
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Tipps für besseres Filterergebnis
Filtern durch Holzkohle
Selbst gefiltertes Wasser aus Flüssen, Bächen und Seen hat oft einen starken Eigengeschmack. Diesen Geschmack und unerwünschte Gerüche lassen sich mittels des Filters durch Holzkohle binden. Versuche also immer, zermahlene Holzkohle als Filterlage in deinen selber gebauten Filter zu integrieren.
Holzkohle lässt sich sehr einfach beschaffen. Du erhältst sie aus deinem Lagerfeuer oder stellst sie einfach selber her.
Fließende Gewässer anstelle von stehenden Gewässern
Hast du die Wahl, dann entscheide dich für die Wasserentnahme aus fließenden Gewässern. Jedenfalls immer dann, wenn es sich beim fließenden Gewässer nicht um einen stinkenden Industrieabfluss handelt.
Bei fließenden Gewässern wird das Wasser ständig über Steine gespült und mit Sauerstoff versetzt, wodurch es sauberer ist als die meisten stehenden Gewässer.
Wasser selbst mit Sauerstoff versetzen
Abgestandenes Seewasser enthält kaum Sauerstoff. Der Sauerstoffgehalt kann dem Wasser jedoch einen entscheidenden Geschmacksvorteil liefern.
Mit einfachen Tricks kannst du dem Wasser selbst Sauerstoff zufügen:
- schüttle das Wasser im offenen Behälter
- rühre mit einem Stock im Wasser
- schütte das Wasser mehrmals von einem Behälter in einen anderen
Download als PDF
Lade dir die Anleitung zum selber bauen eines Wasserfilter als PDF herunter. So kannst du sie mit nach draußen nehmen.
Download: PDF – Wasserfilter Anleitung
Trinkwasser Basiswissen
Outdoor und Notsituationen
Das 157-seitige eBook Trinkwasser Basiswissen für Outdoor und Notsituationen kannst du nun auch als Nichtmitglied des ousuca® Survivalkurses erwerben.
- Überlebenswichtiges Grundwissen
- Trinkwasser Krisenvorsorge
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Fazit
Wasser ist überlebenswichtig. Immer ausreichend Trinkwasser dabei zu haben, ist so essentiell, dass dieser Punkt auf jeder Checkliste für Ausrüstung aufgeführt werden sollte.
Entweder nimmst du ausreichend Trinkwasser in Wasserflaschen mit. Oder du informierst dich vor einer Tour über Wasserquellen unterwegs, Filtermöglichkeiten und andere Alternativen zur Wassergewinnung.
Triffst du in der Natur auf eine Wasserquelle mit zweifelhafter Wasserqualität, kannst du auf einfache Weise selbst einen Wasserfilter improvisieren.
Hast du das Prinzip des Filters einmal verinnerlicht, ist es möglich auf vielerlei Arten und mit abwechselnden Filterbestandteilen einen Wasserfilter zu bauen.
Weitere Anleitungen findest du im Survivaltraining Kurs
Lesetipp: Die 22 wichtigsten Survival Wasser Aufbereitungsmethoden