Internationale Notsignale (Land, Wasser, Luft)

Notsignale Luft, Wasser, Boden, international

Eine Übersicht über bekannte Notsignale national und international, die dir im Notfall das Leben retten können. Bergrettung, Bergung aus unzugänglichen Gebieten, Rettung aus Seenot, nach Unglücken und Katastrophen.

Richtige Verwendung von Signalfeuern, Rauchsignalen, Notsignalgebern, Fackeln, Geschossen, Leuchtkugeln an Land, auf See und in der Luft.

Inhaltsverzeichnis:

  1. Grundsätzliches Verhalten in einer Notsituation
  2. Wann dürfen Notsignale verwendet werden?
  3. Seenotsignale
  4. SOS Morse Signale
  5. Boden-Luft Sichtzeichen
  6. Feuersignale
  7. Rauchsignale
  8. Flugsignale
  9. Signalfarben an Behältern mit Notverpflegung
  10. Alternative Signale
  11. Fazit und PDF

Grundsätzliches Verhalten

Werden in einer Notsituation Notsignale versendet, dann bedeutet es für Rettungsdienste, die diese Signale empfangen, am Ort der Aussendung zu suchen. Deshalb ist es extrem wichtig, dass nach der Aussendung am Ort verblieben wird.

Ist das durch gegebene Umstände nicht möglich, dann sind für suchende Rettungstrupps klare Richtungsangaben zu hinterlassen. Hierfür können die nachfolgend im Artikel beschriebenen Boden-Luft Sichtzeichen verwendet werden (↑ in dieser Richtung suchen).

Wann dürfen Notsignale verwendet werden?

Pyrotechnische Seenotsignale wie Signalraketen, Handfackeln, Rauchsignale sind Notsignale, die mithilfe explosionsgefährlicher Stoffe ausgelöst werden.

Hierfür können Signalpistolen mit Kaliber 4 (26,5 mm) und andere von der Physikalisch- Technischen Bundesanstalt (PTB) zugelassene Signalwaffen zum Einsatz kommen.

In Deutschland sind Verwendung und Zweck von Seenotsignalmitteln nach § 1 Absatz 3.1. der Sprengstoffverordnung (SprengV) geregelt (siehe: Erste Verordnung zum Sprengstoffgesetz PDF). Die Verwendung unterliegt also klaren gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Alle Signale zum Zweck der Anforderung von Hilfe wie Feuersignale, Rauchzeichen, Morsesignale, Boden-Luft-Zeichen oder andere alternative Methoden zum Signalisieren von Notlagen dürfen nur im Notfall Verwendung finden.

Zum Spaß Signalfackeln zu zünden oder SOS-Hilferufe zu senden, kann ernsthafte Folgen für dich und andere nach sich ziehen.

Bist du jedoch tatsächlich in einer lebensbedrohlichen Situation, entscheidet das Wissen um die richtige Verwendung von spezifischen Notsignalen unter Umständen über deine Lebensrettung.

Seenotsignale

Zwischen folgenden Seenotsignalen wird unterschieden:

  • Signalraketen
  • Handfackeln
  • Rauchsignale
  • Fallschirmraketen

Um ein Wasserfahrzeug mit Motor oder Segeln führen zu dürfen, ist in den meisten Ländern der westlichen Welt die Absolvierung einer Prüfung nötig. Ausnahme bildet Kanada. Hier ist Wassersport genauso geregelt wie Fahrradfahren. Wer sich dazu in der Lage fühlt, kann auch ein Boot steuern.

Lebst du in Europa und möchtest einen Seefahrschein machen, dann informiere dich über spezifische Vorschriften in deinem Aufenthaltsland. Vorgaben für die Erlangung der Befugnis zum Führen von Wasserfahrzeugen sind in den verschiedenen europäischen Ländern sehr unterschiedlich. Auch ändern sie sich häufig.

Da du in Deutschland ohne Segelschein sowieso nicht aufs Meer darfst, reicht es zu wissen, dass es Fackeln, Rauchsignale, Fallschirmsignale und Signalraketen als Notsignale gibt. Im Notfall wirst du auch als Passagier in der Lage sein, eine Signalrakete abzuschießen.

Genaueres über Verwendung und Befugnisse erfährst du beim Absolvieren eines Kurses zur Erlangung eines Bootsscheines.

Notsignale Seenotsignale

SOS Morsesignale für Luft, Wasser, Land

Internationaler Morsenotruf: · · · − − − · · ·

Der internationale Morsenotruf setzt sich aus drei kurzen, drei langen und drei kurzen Signalen zusammen. Im Notfall sollte er dreimal hintereinander gesendet werden.

Er entstammt der Morsegruppe SOS aus dem Morsealphabet und hat seit 1906 weltweite Gültigkeit.

SOS Morse Notruf Signale
SOS Morse Notruf Signale

Mehr erfahren: SOS Morse Signale

Boden-Luft Sichtzeichen

Die folgenden Boden-Luft Sichtzeichen (Ground-air Visual Signal Codes) sind den International Standards And Recommended Practices For Search and Rescue der International Civil Aviation Organization entnommen.

Hinsichtlich der Verwendung wird unterschieden zwischen den Sichtzeichen, die Überlebende (Survivors) nutzen und den Sichtzeichen, die vom Rettungsteam (Rescue Units) zur Verständigung untereinander verwendet werden.

Sichtzeichen sind in Notlagen von ausgebildeten Rettungsmannschaften als Notsignale weltweit verständlich.

Hinweis zur richtigen Verwendung:

Die folgenden Signale können auf Stofflaken oder auf den Boden gemalt werden. Sie müssen groß genug sein, so dass sie auch aus der Luft aus Flugzeugen oder Helikoptern (bei Luftrettung) erkannt werden können.

Alternativ ist es möglich, die Signale aus Stämmen, Ästen und anderen Materialien zu legen. In der Nacht können die Signale zum Zweck einer besseren Sichtbarkeit entzündet werden.

Boden-Luft Sichtzeichen zur Verwendung für Überlebende

(Ground-air Visual Signal Codes for use for Survivors)

Boden Luft Notsignale Survivor

Boden-Luft Sichtzeichen zur Verwendung von Rettungstrupps

(Ground-air Visual Signal Codes for use for Rescue Units)

Boden-Luft Sichtzeichen: Verständigung innerhalb des Rettungstrupp

Feuernotsignale

Feuer bietet eine besonders effektive Form, um in einer Notsituation auf dich aufmerksam zu machen. Flammen sind bei Nacht und auch bei Tag weithin sichtbar. Der Rauch ist optisch zu erkennen und selbst über Berge hinweg riechbar.

Damit das Feuer aus der Luft nicht wie eine beliebige Feuerstelle aussieht, kann es als international verständliches Notsignal angelegt werden. Anstatt nur eine Feuerstelle anzulegen, mache Feuer an mehreren Stellen.

Drei Feuerstellen, die in einem Abstand von etwa 30 Metern brennen, gelten international als Notsignal. Die Feuerstellen können in einer Linie oder im Dreieck angeordnet werden.

Feuer als Notsignal

Rauchsignale

Rauchsignale eignen sich gut für Geländegegenden, in denen durch Berge, Felsen, Täler und Schluchten Flammen nur eine begrenzte Sichtbarkeit erreichen können.

Um ein Feuer mit besonders viel Rauch zu entzünden, empfiehlt sich die Verbrennung von Reisig, Ästen und Zweigen mit Blättern, Gras und sämtlichen Materialien, die Feuchtigkeit enthalten.

Damit das Feuer trotz Feuchtigkeit nicht verlischt, sollte zuerst ein richtig loderndes Feuer in Gang gebracht werden. Brennt es einmal, wird zur Sicherheit und besseren Erkennbarkeit daraus eine weitere Feuerstelle angelegt.

Steht nur eine begrenzte Menge an Brennmaterial zur Verfügung, dann wird der passende Moment abgewartet. Das kann z.B. genau dann sein, wenn Flugzeuglärm vernehmbar ist.

Versenden von Rauchsignalen

Flugsignale

Flugsignale dienen Piloten und Bodentrupps dazu, sich untereinander zu verständigen. Auch als Überlebender in einer Notsituation kann das Wissen um diese Signale von Nutzen sein.

Signal verstanden:

  • Flugzeugverständigung bei Tag: Schwenken mit den Tragflächen
  • Flugzeugverständigung bei Nacht: Ein- und Ausschalten der Positionslichter
  • Hubschrauber bei Tag und Nacht: Wechselseitige Veränderung der Querlage am selben Flugort (Schwenken), Ein- und Ausschalten der Positionslichter

Signal nicht verstanden:

Flugzeug oder Hubschrauber kreist weiter über der Stelle des Signals, um ein aufschlussreicheres Signal zu erhalten.

Übermittlung von Signalen durch Flugzeuge

Signalfarben an Behältern mit Notverpflegung

Können in einem Katastrophengebiet nicht alle Personen zeitnah gerettet werden, so steht die Notversorgung mit Lebensmitteln, Kleidung, Decken und medizinischen Mitteln an erster Stelle. Fässer mit entsprechenden Versorgungspaketen werden dann über dem Gebiet abgeworfen.

Um den Inhalt der Fässer auf den ersten Blick sofort abschätzen zu können, werden diese farblich markiert.

Farbliche Kennzeichnung der Behälter von Notversorgung

Alternative Signale

Besteht eine Notsituation und keinerlei Möglichkeit Notsignale wie SOS, Morsecode, Feuersignale oder Rauchsignale auszusenden, dann verwende das was du hast: deinen Körper.

Rufen, Schreien:

Eine der reflexartigsten Signalmöglichkeiten besteht im Rufen oder Schreien. Wer sich unvermittelt in Lebensgefahr befindet, schreit oft automatisch.

Signale mit Armen und Beinen:

Ist Hilfe in absehbarer Entfernung, werden die Arme weit auseinander gestreckt und hoch und runter bewegt. Um noch auffälliger zu wirken, sollte die Kleidung möglichst grelle Farben aufweisen.

Auch Stoffstücken oder ein buntes T-Shirt können zur Hilfe genommen werden, um das Winken noch sichtbarer zu gestalten. Nutze auch die Beine und springe beim Winken mit den Armen in die Luft.

Fazit und PDF

Im Gebirge und überall an Land, auf See und in der Luft kann durch Notsignale auf eine Notsituation aufmerksam gemacht werden. Notsignale gelten international. Sie dürfen nur im tatsächlichen Notfall Verwendung finden.

Die wichtigsten internationalen Notsignale solltest du kennen. Hierzu gehören der Morsenotruf, Feuersignale oder Rauchsignale. Das Wissen um die richtige Verwendung weiterer Signale wie Boden-Luft Sichtzeichen oder Seenotsignale ist für einen Survivor ebenfalls von Vorteil.

Weniger bekannte Signale zur Notrettung können wieder vergessen werden. Damit du sie immer abrufbereit hast, drucke sie aus und packe sie zur Survival-Ausrüstung.

Download: Signalliste als PDF-Notiz zum Mitnehmen

Weiterlesen auf ousuca.com:

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen