Die meisten tödlichen Unfälle im Gebirge sind auf Hypothermie zurückzuführen. Dabei sind die Unfälle an sich nicht lebensgefährlich.
Es wird sich ein Fuß verstaucht, man kann nicht weiterlaufen und muss viele Stunden oder eine kalte Nacht lang auf Hilfe warten. Hast du in so einem Moment weder Rettungsdecke noch Biwaksack, steht dein Leben auf dem Spiel.
In diesem Ratgeber erfährst du anhand mehrere Beispiele, wie du aus Rettungsdecke und Notfall-Biwacksack lebensrettende Biwaks bauen kannst. Immer vorausgesetzt natürlich, du führst auch einen Notfall-Biwaksack oder eine Rettungsdecke mit im Gepäck.
Inhaltsverzeichnis:
- Was ist ein Notfall-Biwaksack?
- Funktionsweise
- Verhinderung von Hypothermie durch ein Shelter
- Rettungsdecke Anwendungen
- Biwaksack Anwendungen
- Videoanleitung
- Fragen und Antworten
- Zusammenfassung
Was ist ein Notfall-Biwaksack?
Der Notfall-Biwaksack ist eine komfortablere Version der Rettungsdecke. Die Ausführungen unterliegen jedoch keinem bestimmen Standard. Deshalb gibt es Biwaksäcke aus verschiedenen Materialien, in unterschiedlichen Größen und Beschaffenheiten.
Wenn es in diesem Artikel um Notfall-Biwaksäcke geht, dann beziehen sich die Aussagen ausschließlich auf ultraleichte Kunststoffsäcke, die innen mit Aluminium bedampft sind. Solche Biwaksäcke müssen im original verpackten Zustand nicht größer sein als eine Postkarte.
Ausgepackt sind sie über 2 m lang und über 90 cm im Durchmesser. Da sie nach dem Auspacken nie wieder in den originalen Zustand gefaltet und gepackt werden können, sind sie zum einmaligen Gebrauch gedacht.
Funktionsweise
Notfall-Biwaksack wie auch Rettungsdecke reflektieren die Körperwärme. Dadurch wird eine Auskühlung des Körpers maßgeblich verzögert.
Um die Funktionsweise effektiv zu nutzen, muss der Luftraum zwischen dem Material des Sackes oder der Rettungsdecke und dem Körper so gering wie möglich gehalten werden.
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Verhinderung von Hypothermie durch ein Shelter
Prinzipiell sollte jeder, der allein oder in Begleitung auf eine Tour geht, einen Notfall-Biwaksack oder eine Rettungsdecke zur Ausrüstung packen. Rettungsdecken sind so klein, dass sie sogar in ein handliches Outdoor-Erste-Hilfe-Set passen.
Notfall-Biwaksack und auch Rettungsdecke können uns gegen den Tod durch Hypothermie schützen.
Symptome für Hypothermie:
- Frieren und Zittern ist das erste Anzeichen für Unterkühlung. Die Körpertemperatur fällt unter 35 ºC
- Die Körpertemperatur fällt weiter auf unter 34 ºC, 33 ºC, 32 ºC. Wir werden lethargisch, der Herzschlag verlangsamt sich und die Funktionsstörungen des Zentralnervensystems schreiten mit abnehmender Körpertemperatur fort.
- Sinkt die Körpertemperatur unter 31 ºC wird es kritisch. Wir können ins Koma fallen und sind somit auf dem sicheren Weg, in den Kältetod abzugleiten.
- Ist die Körpertemperatur bis 26 ºC gesunken, sind wir klinisch tot.
Hast du dich verlaufen, es ist bereits Nachmittag und du bist irgendwo mitten in der Natur, so nutze die verbleibende Tageszeit, um ein lebensrettendes Shelter zu bauen.
Ein Shelter lässt sich aus allen möglichen Materialien improvisieren. Am einfachsten geht es mit einer Rettungsdecke oder mit einem Notfall-Biwaksack. Schauen wir uns zuerst die Möglichkeiten mit der Rettungsdecke an.
Rettungsdecke Anwendungen
Rettungsdecken sind klein, handlich und ultraleicht. Im Notfall können sie auf verschiedene Weise das Leben retten.
Notfall-Rettungsdecken sollten in jedem Erste-Hilfe-Set enthalten sein. Im Anschluss einige Verwendungsmöglichkeiten.
So verwendest du die Rettungsdecke richtig:
- Zum Schutz gegen Hypothermie: Silberne Seite angelegt an den Körper
- Zum Schutz gegen Hitze (Sonneneinstrahlung): Goldene Seite angelegt an den Körper und die silberne Seite Richtung Sonne
#1 Notbiwak gegen Kälte kauernd auf dem Boden
Anleitung:
- Wahl eines geschützten Platzes (Baum, Fels, Kuhle)
- Vorbereitung einer isolierenden Sitzgelegenheit (Baumstamm, Holzstück)
- Auf den Boden kauern und Rettungsdecke eng über den Körper ziehen
#2 Notbiwak gegen Kälte mit Wärme durch Teelicht
Anleitung:
- Wahl eines geschützten Platzes (Baum, Fels, Kuhle)
- Vorbereitung einer isolierenden Sitzgelegenheit (Baumstamm, Holzstück)
- Auf den Boden kauern und Rettungsdecke eng über den Körper ziehen
- Anzünden eines Teelichts, einer Kerze vor dir auf dem Boden
- Die Wärme der Kerze reflektiert wie deine Körperwärme an der silbernen Seite der Rettungsdecke und kann die Temperatur im Innenbereich erhöhen
#3 Schutz gegen Hitze
Anleitung:
- Rettungsdecke mit der silbernen Seite nach außen über den Körper legen
- Die silberne Seite kann die Sonnenstrahlen von dir weg reflektieren und somit helfen, den Anstieg deiner Körpertemperatur einzudämmen
#4 Verwendung als Rettungssignal
Die goldene Seite der Rettungsdecke kann besonders gut aus der Entfernung erkannt werden. Möchtest du Hilfskräfte auf dich und deinen Standort aufmerksam machen, mache die goldene Seite sichtbar.
Bist du hundertprozentig sicher, dass du die Rettungsdecke nicht mehr zum Schutz gegen Unterkühlung benötigst, kannst du sie in Streifen schneiden. Die Streifen werden an einem Stock befestigt, mit dem du wedelst. Dieser glitzernde Lamettaeffekt ist weithin sichtbar.
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Notfall-Biwaksack Anwendungen
Bei Gebirgswanderungen gehört ein Notfall-Biwaksack unbedingt zur Ausrüstung.
Auch auf einfachen Wanderungen kann der Biwaksack Leben retten, wenn du dir z.B. den Fuß verstauchst, nicht weiterlaufen kannst und in der Kälte auf Hilfe warten musst.
#1 Rettungsschlafsack
Richtige Anwendung:
- Auswahl eines möglichst geschützten Platzes (Schutz gegen Wind, Regen, Schnee)
- Vorbereitung des Untergrunds durch Bau eines dämmenden Polsters aus Materialien, die vor Ort zur Verfügung stehen
- Zusätzlicher Schutz des Kopfbereiches durch Kleidungsstücke
#2 Notbiwak in A-Form
Aufbauanleitung:
- Wahl eines Wind- und Wettergeschützen Platzes mit Spannmöglichkeit für ein Seil
- Vorbereitung des Untergrundes (Polsterung gegen Kälteentzug von unten)
- Hindurchführen des Seiles der Länge nach durch den Notfall-Biwaksack
- Aufspannen des Notfall-Biwaksackes mithilfe des Seiles, so dass der untere Teil des Sackes ohne zu Spannen breit auf dem Boden aufliegen kann
- Seitliche untere Fixierung (in A-Form) durch Steine oder Teile der Ausrüstung
Videoanleitung
Fragen und Antworten
Zusammenfassung
Todesursache Nummer 1 nach Unglücken in den Bergen ist die Hypothermie, der Tod durch Unterkühlung. Die Unterkühlung ist heimtückisch. Sie kommt langsam und äußerst sich vorerst nur durch Frieren und Zittern und beginnt ab einer Körpertemperatur von 35 ºC.
Rettungsdecke oder Notfall-Biwaksack können den Tod durch Unterkühlung verhindern. Sie reflektieren die Körperwärme zurück zum Körper und verzögern somit die Unterkühlung maßgeblich. Diese gewonnene Zeit kann darüber entscheiden, ob du die Nacht in der Kälte überstehst oder nicht.
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