(Im Bild: Moraine Lake)
Der Banff Nationalpark schließt unmittelbar an den Jasper Nationalpark in den kanadischen Rocky Mountains an. Beide Parks sind über einen der schönsten Highways der Welt miteinander verbunden: Dem Highway 93 oder Icefield Parkway.
Hier erfährst du, welche Sehenswürdigkeiten du bei deinem Roadtrip durch den Banff National Park nicht verpassen solltest.
Inhaltsverzeichnis
Banff Nationalpark: Eintritt Karte / Park Ticket
Genau wie im angrenzenden Nationalpark von Jasper, so benötigst du auch für deinen Aufenthalt im Banff Nationalpark ein gültiges Parkticket. Da beide Parks nahtlos ineinander übergehen, kannst du den Eintritt in Banff oder aber auch in Jasper erwerben.
Ich empfehle dir, bereits in Jasper dein Parkticket verlängern zu lassen, so dass du direkt mit gültigem Eintritt Richtung Banff fährst. Bei uns war es nämlich so, dass die Parkwächterin am Mautschalter zum Banff Nationalpark nur auf unsere Windschutzscheibe sah, das gültige Ticket erkannte, und uns dann direkt durch winkte.
Hast du bereits ein gültiges Ticket, dann beschleunigt das deine Einreise in den Park von Banff.
Besitzt du vor der Einreise kein gültiges Ticket, dann kannst du es in Büros im Ort Jasper, in allen größeren Campgrounds von Jasper oder an der Mautstelle zum Nationalpark kaufen.
Für unser Ticket für zwei Personen und ein Campingfahrzeug bezahlten wir pro Tag 19,70 Dollar. Wenn du länger als zwei Wochen im Park bleiben willst, dann kann der Erwerb eines Jahresticket sinnvoll sein.
Was ist, wenn ein Ticket während meines Aufenthaltes abläuft?
Wenn dein Ticket für den Eintritt im Park während deines Aufenthaltes abläuft, dann kannst du es an jedem größeren Campground oder in zahlreichen Büros in Banff verlängern lassen bzw. ein neues Ticket erwerben.
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10 Sehenswürdigkeiten des Banff Nationalpark
Hier nun eine Liste der Top Highlights des Nationalpark von Banff in den Rocky Mountains:
#1 Peyto Lake
Der Peyto Lake (ausgesprochen „Pee-toe“) sowie der Gletscher aus dem dieser surreal malerische See gespeist wird sind benannt nach dem englischen Einwanderer und Abenteuer Bill Peyto. Zwischen Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts galt Bill Peyto als Pioneer Mountain Guide in den Rocky Mountains und er war bekannt für seine farbenfrohe Aussprache.
Der Peyto Lake hat mich von all den den Seen, die ich während unseres Roadtrips durch die Rockies sehen durfte, wohl am meisten beeindruckt.
Wie ich zu dem See kam, muss ich hier noch kurz erläutern:
Den Tipp für den Peyto Lake erhielten wir bereits während unseres Aufenthaltes in Whistler. Ein guter Freund unserer in Kanada lebenden Freunde riet uns, diesen Gletschersee unbedingt zu besuchen. Wir behielten den Lake Peyto also im Auge, hatten aber natürlich so viele Sehenswürdigkeiten auf der Liste, dass er wiederum nur einer von vielen Highlights war, die wir auf unserer Route durch Jasper und Banff besichtigen wollten.
Der Peyto Lake ist nicht durch Schilder am Highway gekennzeichnet:
Der Peyto Lake liegt auf dem Icefield Parkway, wo sich eine spektakuläre Sehenswürdigkeit an die andere reiht. An fast allen Ausfahrten, die zu irgendeiner unserer Meinung nach interessanten Stelle führen konnten, fuhren wir raus. Außer am Bow Summit.
Erst in Lake Louise sollte sich herausstellen, dass das ein Fehler war. Denn der Peyto Lake als solcher ist durch kein Straßenschild gekennzeichnet. Vielmehr muß man auf dem Pass des Bow Summit (2.067 m) rechts herausfahren, das Auto abstellen und dann von dort hinauf Richtung Bow Summit wandern.
Eigentlich wussten wir nur durch Karten und unser Navi, dass sich der See irgendwo hier oben verstecken musste. Denn nichtmal auf dem Parkplatz, wo die Wanderung zum Bow Summit startet, war der Peyto Lake in irgendeiner Weise ausgeschrieben.
So fuhren wir am zweiten Tag aus Banff die knapp 100 km wieder zurück zum Bow Summit. Mir machte das nichts aus, denn was gibt es schöneres als mit einem Achtzylinder auf dem Highway 93 durch die Rockies zu fahren.
Den Peyto Lake hatten wir zuvor weder in irgendeiner Broschüre noch bei Recherchen im Internet gesehen. Als wir dort ankamen, entwich uns beiden ein Ausruf des Erstaunens. Das durften wir übrigens auch bei anderen Wanderern wahrnehmen, die nach uns hinauf auf die Plattform kamen. Niemand blieb unberührt von diesem beeindruckenden Naturdenkmal.
#2 Lake Minnewanka
Lake of the Spirits, Water of the Spirits oder Devil’s Lake
Seit über 1.000 Jahren sollen Menschen schon rund um den Lake Minnewanka gejagt und gelebt haben. Die bis zu ihrer Vertreibung aus dem heutigen Banff Nationalpark (zwischen 1890 bis 1920) lebenden Nakoda Indianer, auch Stoney People genannt, gaben dem See seinen Namen: „Minn-waki“ oder „Lake of the Spirits“. Sie respektierten und fürchteten den See wegen der Geister, die in und um ihn wohnen. Das jedenfalls, steht auf einer Tafel, die am Minnewanka See angebracht ist.
Mit über 21 km Länge und an der tiefsten Stelle 142 m Tiefe gilt der Lake of the Spirits als zweitgrößter See der kanadischen Rocky Mountains.
Während unseres Besuchs zog sich stellenweise Nebel um den See und trotz zahlreichen Wanderern, Booten und sonstigen Zeichen von Zivilisation hatte der Lake of the Spirits tatsächlich etwas Geisterhaftes.
#3 Moraine Lake
Die farbenfrohen Kanus am Bootsstand des Moraine Lake (deutsch „Moränensee“) im Banff Nationalpark scheinen schon viele Fotografen inspiriert zu haben. Jedenfalls habe ich solch ein Foto vom See beim Stöbern im Internet bereits lange vor meiner Reise nach Kanada gesehen.
Ich war sogar mal drauf und dran, die Rechte für so ein Foto des Moraine Lake von einer kommerziellen Fotoseite zu erwerben. Denn Die Landschaft und der See in Verbindung mit den bunten Kanus ist tatsächlich ein Hammer Fotomotiv für eine Outdoorseite. Gerade rechtzeitig erinnerte ich mich jedoch an meine eigenen Vorgaben, dass bei ousuca keine Stockfotos zur Verwendung kommen sollen. ousuca soll Authentizität vermitteln. Und das geht nun mal nur mit Fotos, die nicht von der Stange sind.
Um so beeindruckter war ich, als ich dann tatsächlich vor genau dem See stand, der mich zuvor schon durch Fotos in seinen Bann gezogen hatte.
Bei dieser Gelegenheit machte ich nun mein eigenes Foto des Moräne Lake mit den Bergen, dem See und den bunten Kanus (siehe Titelbild dieses Artikels).
Der Moraine Lake ist an Pracht wirklich kaum noch zu übertreffen. Die Kanutour musste allerdings leider ins Wasser fallen. Denn gerade als wir dort eintrafen, begann es zu regnen und wir konnten kein Kanu mehr mieten. Schade, aber vielleicht klappt es ja beim nächsten Mal.
#4 Emerald Lake
Yoho National Park
Genau genommen befindet sich der Emerald Lake nicht im Nationalpark von Banff sondern im Yoho Nationalpark. Da der kleine Yoho Nationalpark jedoch mitten im großen Banff Nationalpark liegt, darf der smaragdgrüne Emerald Lake auch unter den Banff-Highlights gelistet werden.
Emerald bedeutet Smaragd. Und genauso Smaragdgrün wie sein Name suggeriert, so ist der See auch in Realität. Ein Besuch lohnt sich. Auf einer kleinen Halbinsel die über eine Brücke erreicht wird, befinden sich einige Ferienhäuser, die gemietet werden können.
#5 Lake Louise
Mit Sicherheit gehört der Lake Louise zu den bekanntesten Seen der Rocky Mountains. Und ganz sicher ist es ein sehr beeindruckender See. Zu meinen bzw. unseren Favoriten gehört er jedoch nicht.
Das liegt jedoch nicht am See selbst, der wirklich malerisch und imposant ist. Vielmehr liegt es an dem häßlichen Hotelklotz der rechts daneben emporragt. Auch fanden wir das Gebiet rund um den See sehr massifiziert und die Preise für Kanufahrten unverschämt. Eine halbe Stunde mit dem Kanu kostet hier 105 Dollar.
#6 Natural Bridge über den Kicking Horse River
Yoho Nationalpark
Genau wie der Emerald Lake so befindet sich auch das Naturmonument Natural Bridge im Yoho Nationalpark. Die Sehenswürdigkeit ist vielleicht nicht so sensationell wie etwa ein Peyto Lake, Minnewanka Lake, Moraine Lake oder Emerald Lake. Ein Besuch dieses Naturbauwerks lohnt sich jedoch trotzdem. Zumal die Natural Bridge sozusagen auf dem Weg zum Emerald Lake liegt.
Wenn du schon einmal hier bist, dann solltest du dir dieses Highlight ansehen.
Am Beispiel der Natural Bridge kann man die Kräfte des Wassers erahnen. Beim Anblick kann man sich gut vorstellen, wie die scharf drückenden Wassermassen des Kicking Horse River über die Jahrtausende ein Loch in den Fels gefräst haben, um sich den Weg ins Tal noch etwas einfacher zu gestalten.
#7 Hot Springs: Heiße Quellen
Die heißen Quellen von Banff sind an sich keine Sehenswürdigkeit. Denn baden kannst du dich in ihnen nur in einem Publikumsbad. Ein Naturerlebnis so wie bei den vorangegangenen 6 Punkten darfst du also nicht erwarten. Mal abgesehen von der Tatsache, dass du während des Badens im freien Pool der Banff Upper Hot Springs den Blick auf die umliegenden Berge genießen darfst.
Vor den Upper Hot Springs Badeeinrichtungen läuft unbehandeltes heißes Quellwasser aus dem Berg in ein Auffangbecken. Das Wasser ist warm und gelblich und der schwefelige Geruch juckt schon von Weitem in der Nase.
Ein Bad im unaufbereiteten schwefeligen Quellwasser wäre wahrscheinlich kein Vergnügen. Um so vergnüglicher ist es, sich an kühlen und kalten Tagen im Draußenpool aufzuwärmen und die frische Bergluft der Rockies dabei einzuatmen. Kalte Duschen sind natürlich auch vorhanden, so dass du ganz nach Kneipp-Art heiß und kalt kombinieren kannst.
Während unseres Besuches in Banff waren wir zwei Mal in den heißen Quellen. Das Wetter war kühl und das Baden im heißen Quellwasser an der frischen Luft empfanden wir als Wohltat.
Handtücher und sogar Badekleidung kannst du für wenige Dollar in den Banff Upper Hot Springs ausleihen. Auch der Eintritt ist mit um die 8 Dollar sehr günstig.
#8 Bow Lake
Der Bow Lake liegt am Icefield Parkway Highway 93 und befindet sich nur wenige Ausfahrten vor Lake Louise. Du kannst ihn nicht verfehlen. Jedoch solltest du den Gletschersee der den Bow River mit Wasser versorgt nicht nur aus dem Auto betrachten. Ein Zwischenstopp lohnt sich.
#9 Hector Lake
Auch der Hector Lake liegt auf dem Highway 93 Richtung Lake Louise.
#10 Herbert Lake
Die Reihenfolge von Herbert Lake, Hector Lake und Bow Lake kannten wir auswendig. Denn die etwa 100 km zwischen Bow Summit, Lake Louise und Banff legten wir mehrmals zurück.
Die genannten und noch zahlreiche weitere Naturmonumente entlang des Icefield Parkway, welche wir uns ansahen, befinden sich genau zwischen den Hotspots Jasper und Banff.
Jeder kann sich selbst die Frage beantworten, ob er lieber von Jasper oder von Banff aus die Gegend erkundet. Jasper liegt unter Umständen sogar noch etwas günstiger.
Campgrounds befinden sich in den Naturparks hauptsächlich um die Ortschaften Jasper und Banff und Wildcampen solltest du hier lieber nicht versuchen.
Wenn du die Sehenswürdigkeiten nicht nur mal eben schnell abfahren willst, sondern sie ganz in Ruhe auf dich einwirken lassen möchtest, dann mache dich auf auf einige extra Kilometer auf dem Highway gefasst. Da es sich beim Highway 93 um einen der schönsten Highways der Welt handelt, sollte das jedoch das geringste Problem sein.
Weitere Highlights und Aktivitäten
- Fahrt mit der Gondola in Banff: Gute Aussicht über Banff (Einstieg befindet sich gleich neben den Hot Springs)
- Lake Helen: Wanderung ab Lake Louise
- Die Ortschaft: Der Ort Banff an sich ist ebenfalls sehenswert. Banff fanden wir weitaus schöner und authentischer als Jasper.
- Bow Valley Parkway: Idyllische Alternative zum Highway 93 (Gehts eigentlich noch idyllischer…)
- Parker Ridge Trail: Wanderung mit anschließender Aussicht auf die Gletscher der Rocky Mountains
- Vermilion Lakes: Ruhige Seenlandschaft mit reichlich Tierwelt
Tipps für Camping und Campgrounds
Campingempfehlung: Campground Mountain Tunnel Village 1
Im Nationalpark Banff waren wir insgesamt 3 Nächte auf dem Campingplatz Mountain Tunnel Village 1 und hätten wir noch Zeit gehabt, dann wären wir auch noch weitere 3 Tage dort geblieben. Der Campground Mountain Tunnel Village 1 hat uns sehr gut gefallen. Wir hatten einen Platz mitten im Wald. Neben uns liefen junge Rentiere herum und wir fühlten uns sehr wohl in dieser natürlichen Umgebung.
Was wir bei diesem Campground auch sehr angenehm fanden, war der Umstand, dass es hier eine große Feuerholzstelle gibt, wo sich jeder so viel Holz nehmen kann wie er möchte.
Du möchtest mit dem Wohnmobil durch Kanada reisen? Hier findest du Tipps für deine Camping-Reiseplanung:
Unsere Abende verbrachten wir so idyllisch, wie man es sich bei einem Kanadaurlaub eben vorstellt: Am Lagerfeuer beim Grillen und mit einem IPA (IPA ist zwar nicht typisch kanadisch, jedoch scheint es hier zu einer der beliebtesten Biersorten zu gehören. Auch ich fand meinen Geschmack daran während unseres Kanadatrips.)
Tipps für Unterkünfte und Hotels in Banff
Die Ortschaft Banff liegt mitten im Naturpark und die Unterkünfte sind begrenzt. Falls du nicht mit dem Wohnwagen unterwegs bist und deine Nächte im Hotel verbringen möchtest, dann solltest du rechtzeitig buchen.
Von Freunden, die kurz vor uns in Kanada waren und in den Naturparks in Hotels übernachteten, wissen wir, dass es zur Saison und sogar zur Nebensaison, nicht einfach ist, gute und gleichzeitig günstige Hotels in den Naturparks von Jasper und Banff zu finden.
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Restaurant Tipp
Essen gehen in Banff
Steaks und Burger im Grizzly House Banff
Selber kochen und braten auf dem Campingplatz macht zwar Spaß, sich ab und zu bedienen zu lassen gehört aber auch zum Urlaubsfeeling. So kehrten wir zur Abwechslung im Grizzly House in Banff ein und der Besuch hat sich gelohnt. Hier gibt es grizzlymäßige Burger und Steaks. Das Fleisch kommt aus der Region.
Fazit
Die beiden Naturparks Jasper und Banff sind miteinander verbunden. Innerhalb dieser Parks gibt es weitere kleinere Parks wie den Yoho Nationalpark. Die meisten Sehenswürdigkeiten von Banff liegen am Icefield Parkway etwas außerhalb der Ortschaft.
Die gewaltige Landschaft der Rocky Mountains in und um Banff hat uns beeindruckt. Mit etwas Glück kannst du neben vielen anderen Tieren hier Bären beobachten. Ein Schwarzbär besuchte uns sogar am Waldrand auf dem Parkplatz vor den Hot Springs.