Ringelblume: Steckbrief, Wirkungen und Verwendungen

Wild wachsende Ringelblumen

Seit vielen Jahrhunderten sind Ringelblumen in der Volksmedizin als Heilpflanzen bekannt. Sie werden gegessen, zu Tees, Salben, Ölen oder Tinkturen verarbeitet oder auch als Schmuckpflanzen und Glücksbringer verehrt.

In diesem Ratgeber lernst du Dinge über die Ringelblume, die du garantiert noch nicht kanntest!

Inhaltsverzeichnis:

  1. Ringelblume Steckbrief
  2. Typische Erkennungsmerkmale
  3. Wirkungen: Die Ringelblume als Heilpflanze
  4. Nebenwirkungen der Calendula
  5. Inhaltsstoffe der Ringelblume
  6. Anwendungen von Ringelblumen-Extrakten
  7. Verwendungen der Ringelblumen-Blätter
  8. Rezepte: Ringelblumen essen
  9. Wurzeln und Samen
  10. Bedeutungen und Symbolik
  11. FAQ
  12. Zusammenfassung

Ringelblume Steckbrief

Ringelblume (Calendula) Steckbrief
Ringelblume (Calendula) Steckbrief.

Die wichtigsten Infos zur Ringelblume in der Schnellübersicht:

  • Botanischer Name: Calendula officinalis
  • Weitere Bezeichnungen: Garten-Ringelblume, Goldblume, Regenblume, Ringelrose, Studentenblume, Warzenblume, Wundblume, fälschlicherweise auch Butterblume
  • Pflanzenfamilie: Korbblütler (Asteraceae)
  • Standorte: Weltweit an vollsonnigen bis halbschattigen Plätzen ohne Staunässe
  • Bodenbeschaffenheit: Wachsen auch auf nährstoffarmen Böden
  • Wuchshöhe: Abhängig von Standort und Sorte zwischen 10 bis 60 cm
  • Einjährig oder mehrjährig?: Einjährige Sommerblumen
  • Blütezeit: Zwischen Juni bis Oktober
  • Vermehrung: Durch Samen
  • Samenreife: Spätsommer
  • Ist die Ringelblume giftig? Nein
  • Welche Pflanzenteile sind essbar? Vor allem Blüten und Blätter

Typische Erkennungsmerkmale

Erkennungsmerkmale im Schnellüberblick:

  • Korbblütler mit gelben bis dunkelorangenen Blüten
  • Korbblüten-Durchmesser bis etwa 4 cm
  • Wuchshöhe zwischen 10 bis 60 cm
  • Längliche, fleischige und behaarte Blätter mit runder Blattspitze
  • Blätter stehen wechselseitig an behaarten Stielen
  • Fühlen sich beim Anfassen klebrig an

Besonders gut und eindeutig erkennen lassen sich Ringelblumen während ihrer Blütezeit von Juni bis Oktober. Du findest sie an Waldrändern, an Wegen, auf Wiesen und auf Brachflächen. Während der Blütezeit kannst du die leuchtend gelben bis dunkelorangenen Blüten schon von Weitem erkennen.

Als Korbblütler gehören Ringelblumen zur gleichen Pflanzenfamilie wie die Arnika oder der Löwenzahn, welche ebenfalls zu den essbaren Wildpflanzen gehören.

Bei näherer Betrachtung lässt sich die Ringelblume aufgrund einiger eindeutiger Erkennungsmerkmale sehr gut von anderen Korbblütlern unterscheiden.

Als einjährige Pflanze blüht sie nur einen Sommer. Die Wuchshöhe kann abhängig von geografischer Lage (Land), Bodenbeschaffenheit und Standort (sonnig oder schattig) variieren und beträgt zwischen 10 bis 60 cm.

Typisches Erkennungsmerkmal sind die länglichen, fleischigen und behaarten Blätter mit runder Blattspitze. Diese wachsen wechselständig am ebenfalls behaarten Stängel.

Die Korbblüten können farblich zwischen gelb bis dunkelorange variieren und erreichen einen Durchmesser von etwa 4 cm. Die Zungenblätter der Ringelblume sind breiter als die Zungenblätter anderer Korbblütler wie etwa dem Löwenzahn oder der Arnika.

Beim Anfassen stellt sich ein weiteres Erkennungsmerkmal heraus: Blätter, Stiele und Blüten von Ringelblumen sind klebrig.

Wirkungen: Die Ringelblume als Heilpflanze

Aufgrund ihrer vielseitigen Heilwirkungen wird die Ringelblume von manchen sogar als Arnika-Ersatz bezeichnet. Nicht nur aufgrund der positiven Effekte auf die Gesundheit sind sich beide Pflanzen ähnlich. Ringelblume und Arnika gehören zu den Korbblütlern und weisen auch äußerlich Ähnlichkeiten auf.

Dass die Ringelblume heilende Kräfte besitzt, wussten schon unsere Vorfahren vor hunderten von Jahren. Ursprünglich stammt die Calendula aus dem Mittelmeerraum und gelangte von dort im 12. Jahrhundert nach Deutschland und in andere Teile Europas.

Seit dem 12. Jahrhundert wird sie auch als Kulturpflanze, Zierpflanze und Nutzpflanze angebaut. Es kann also davon ausgegangen werden, dass einige Heilwirkungen bereits vor 800 Jahren vermutet wurden.

Erstmals wissenschaftlich untermauert wurden die Heilwirkungen der Calendula 2015 von einer irakischen Forschergruppe. Die Wissenschaftler der University of Thi-Qar veröffentlichten ihre Studie zu festgestellten Inhaltsstoffen, Wirkungen und Nebenwirkungen im Wissenschaftsportal ResearchGate.

Im Anschluss einige Wirkungen, die der Calendula nachgesagt werden.

Einige Wirkungen der Ringelblume im Überblick

  • Anregend
  • Antibakteriell
  • Pilztötend
  • Wundheilend
  • Antioxidativ 
  • Adstringierend
  • Abschwellend
  • Reinigend
  • Schweißtreibend
  • Entzündungshemmend
  • Krampflösend

Nebenwirkungen der Calendula

Gravierende Nebenwirkungen der Calendula konnten bisher keine festgestellt werden. Es soll jedoch Menschen geben, die allgemein allergisch auf Korbblütler reagieren.

Von manchen Apotheken wird empfohlen, dass Babys und Schwangere keine Produkte aus Calendula einnehmen sollten. Kinder bis zu einem Alter von 12 Jahren sollten aufgrund der Möglichkeit einer allergischen Reaktion auf Korbblütler ebenfalls auf die Einnahme von Calendula verzichten.

Mit Ausnahme von Babys, schwangeren Frauen, Kindern bis 12 Jahren und Menschen mit einer Überreaktion auf Korbblütler können Ringelblumen und Extrakte aus Ringelblumen ohne Einschränkungen verwendet werden.

Inhaltsstoffe der Ringelblume

Einige Inhaltsstoffe im Überblick:

  • Triterpensaponine
  • Ätherische Öle
  • Alpha-Cadinol
  • Triterpenalkohole
  • Carotinoide
  • Faradiol
  • Flavonoide
  • Zuckermoleküle
  • Pyrethrine

Quelle: SienceDirect Marigold

Anwendungen von Ringelblumen-Extrakten

Ringelblumen-Extrakte sind Substanzen, die aus Ringelblumenblüten durch ein Lösungsmittel wie Wasser, Alkohol oder Öl bzw. Fett herausgezogen werden. Ringelblumentees, Ringelblumensalben oder Ringelblumenöle sind somit alles Ringelblumen-Extrakte.

Die Wirkstoffe, welche für die Heilkräfte der Ringelblume verantwortlich sind, befinden sich vorrangig in den Ringelblumenblüten. Für die Herstellung von heilenden Tees, Tinkturen, Salben und Ölen werden deshalb meist ausschließlich die Blüten der Ringelblume verwendet.

Geerntet werden können die Blüten in den Monaten Juni bis Oktober. Sie können dann frisch gegessen oder weiterverarbeitet werden. Um die Blüten für eine spätere Verwendung zu lagern, werden sie zuerst getrocknet.

Ringelblumen richtig trocknen und lagern

Ringelblumen und andere Wildpflanzen sollten stets an einem schattigen Platz getrocknet werden. Sonnenlicht kann die Wirksamkeit der Inhaltsstoffe zerstören.

Ringelblumenblüten trocknen Schritt für Schritt:

  1. Ernte der reifen Blüten in den Sommermonaten.
  2. Werden nur die Blütenblätter benötigt, zupfe sie vor dem Trocknen aus den Blütenständen.
  3. Auslegen der Blüten auf Papier oder Pappe an einem vor Sonnenlicht geschützten, trockenen und windstillen Ort (z.B. Dachboden).
  4. Tägliches Wenden der Blüten, wobei darauf geachtet wird, dass sich keine ungewünschten Fressfeinde (Käfer, Ameisen) an den Blüten zu schaffen machen.
  5. Sind die Blüten komplett getrocknet (nach etwa zwei Wochen), können sie weiterverarbeitet oder gelagert werden.

Getrocknete Ringelblumenblüten richtig lagern:

  1. Füllen der trockenen Blüten in ein sterilisiertes (ausgekochtes) Schraubglas (dunkle Gläser eignen sich besser als helle Gläser).
  2. Lagerung der Gläser an einem vor Sonnenlicht geschützten, kühlen und trockenen Platz.
  3. Bei optimalen Lagerungsbedingungen können die getrockneten Ringelblumenblüten etwa ein Jahr ihre Wirksamkeit behalten.
  4. Weiterverarbeitung der getrockneten Ringelblumenblüten zu Ringelblumentee, Ringelblumensalbe, Ringelblumenöl, etc.

Extrakte aus Ringelblumen können innerlich und äußerlich angewendet werden.

Beispiele für die rein innerliche Anwendung (Tees, Tinkturen, Extrakte)

Als Gurgelmittel gegen Entzündungen der Mund- und Rachenschleimhaut:

Tees aus Calendula können dazu beitragen, Entzündungen in Mund und Rachen schneller abheilen zu lassen. Traditionell wird Calendula-Tee auch bei grippalen Infekten getrunken.

Weitere innere Anwendungen:

  • Behandlung von Entzündungen innerer Organe
  • Anwendung bei Magen-Darm-Beschwerden bzw. bei Magen-Darm-Geschwüren
  • Gegen Regelschmerzen (Dysmenorrhoe)
  • Als Diuretikum und Diaphoretikum
  • Behandlung von Krämpfen

Beispiele für die rein äußerliche Anwendung (Salben, Öle, Tinkturen, Tees)

Bei Zerrungen, Schwellungen, Sehnenentzündungen, Muskelentzündungen:

Hast du beim Wandern oder Sport über die Stränge geschlagen und Muskeln und Sehnen überstrapaziert, kann Extrakt aus Ringelblumen eine Linderung bringen. Salbe oder Tee kann hier gleichermaßen wirksam sein. 

Anwendung bei trockener Haut:

Ringelblumensalbe kann trockene Haut geschmeidiger machen. Im Winter, bei Nässe oder nach vielem Händewaschen werden Hände durch das Eincremen mit Ringelblumensalbe geschont und die Haut trocknet nicht so schnell aus.

Heilsalbe bei Verbrennungen:

Nach Sonnenbränden oder auch nach Hautverbrennungen leichteren Grades durch Feuer kann Ringelblumensalbe zur Linderung der Schmerzen und zur schnelleren Heilung der Haut beitragen. Die Salbe verhindert durch ihre antibakterielle Wirkung Infektionen, hält die Wunde steril und gibt der Haut somit Zeit, um sich zu regenerieren.

Schürfwunden und Schnittwunden:

Auch bei Schürfwunden und Schnittwunden kann Ringelblumensalbe aufgrund der genannten Wirkungen zur schnelleren Heilung der Haut beitragen.

Frühere Verwendung gegen Windelausschlag:

Moderne Babycremes aus der Apotheke sind oft voll mit chemischen Substanzen. Diese verhelfen zwar zur schnelleren Wundheilung, jedoch gelten manche davon als umstritten. 

Als es noch keine Apotheken mit modernen Babycremes gab, wurden Tinkturen und Cremes aus eigener Herstellung genutzt, um die zarte Babyhaut zu schützen und zu pflegen.

Abgekühlter Ringelblumentee und Ringelblumensalbe wurden früher gegen Windelausschlag verwendet.

Gegen Hämorrhoiden:

Hämorrhoiden sollen eine unangenehme Sache sein. Überlieferungen aus volksmedizinischen Schriften bezeugen, dass Extrakte aus Ringelblumen auch gegen diese Plagen schon seit jeher Verwendung finden.

Ringelblumentee

Anwendungsbereiche: Innere Anwendung und äußere Anwendung

Ringelblumentee
Ringelblumentee kann aus frischen oder getrockneten Ringelblumenblüten zubereitet werden.

Ringelblumentee selber machen / Rezept für 4 Tassen:

  1. Koche etwa 0,8 bis 1 l Wasser in einer Kanne oder in einem Topf.
  2. Nimm das kochende Wasser vom Herd und hänge ein Teesieb mit vier bis sieben Ringelblumenblüten in den Teetopf.
  3. Lasse den Tee für etwa fünf bis zehn Minuten ziehen.
  4. Nach dem Ziehen kann der Tee getrunken werden.

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Zur ausführlichen Anleitung: Ringelblumentee: Wirkung, Anwendung, selber machen

Ringelblumenöl

Anwendungsbereiche: Innere Anwendung und äußere Anwendung

Für die Gewinnung von Ringelblumenöl musst du einen Ölauszug aus Ringelblumen machen. Der Ölauszug kann mit kaltem Öl (Kaltauszug oder Mazerat) oder mit warmen bzw. heißen Öl (Warmauszug) durchgeführt werden.

Der Kaltauszug dauert wesentlich länger (2 Wochen) als der Warmauszug (2 Stunden).

Ringelblumenöl gewinnen durch Kaltauszug (Mazerat)

  1. Nimm einige Hände voll Ringelblumenblüten und zerkleinere sie mit dem Messer.
  2. Gib die Ringelblumenblüten in ein großes Glas oder in einen anderen sauberen Behälter.
  3. Fülle die Blüten im Behälter mit Öl auf, bis diese komplett vom Öl bedeckt sind.
  4. Stelle den Behälter mit den Ringelblumenblüten und dem Öl an einen schattigen Ort.
  5. Das Mazerat bleibt etwa zwei Wochen stehen und wird in dieser Zeit gelegentlich umgerührt.
  6. Nach etwa zwei Wochen kann das Mazerat durch ein Leinentuch abgeseiht werden.
  7. Wurde das Ringelblumenöl abgeseiht, kommt es in die vorbereiteten und sauberen Schraubgläser.
  8. Das Ringelblumenöl sollte kühl und lichtgeschützt aufbewahrt werden. So kann es bis zu einem Jahr haltbar bleiben und seine Wirkung behalten.

Ringelblumenöl gewinnen durch Warmauszug

  1. Nimm einige Hände voll Ringelblumenblüten und zerkleinere sie etwas mit dem Messer.
  2. Fülle in einen größeren Topf etwas Wasser und stelle einen kleineren Topf hinein, so dass ein Wasserbad entsteht.
  3. Erhitze das Wasserbad auf einer Hitzequelle.
  4. Fülle Pflanzenöl in den kleineren Topf.
  5. Achte darauf, dass kein Wasser aus dem Wasserbad in den kleineren Topf mit dem Öl schwappen kann.
  6. Erhitze das Öl auf 40 bis max. 60 °C (besser weniger).
  7. Gib die Ringelblumenblüten in das Öl.
  8. Belasse die Blüten für 30 Minuten bis zwei Stunden im warmen bzw. heißen Öl.
  9. Seihe den Warmauszug durch das Leinentuch in einen Behälter ab.
  10. Gieße den Warmauszug in kleinere Deckelgläser und lasse sie bis zur vollständigen Abkühlung mit offenem Deckel stehen.
  11. Bewahre das gewonnene Ringelblumenöl an einem lichtgeschützen und kühlen Ort auf. So gelagert können Ölauszüge bis zu einem Jahr haltbar bleiben (ihre Wirkung behalten).

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Ringelblumensalbe

Anwendungsbereiche: Äußere Anwendung

Ringelblumensalbe selber hergestellt
Ringelblumensalbe lässt sich auf einfache Weise selber machen.

Ringelblumensalbe selber machen:

  1. Erhitze Ringelblumenöl (oder ein anderes Öl wie Olivenöl, Rapsöl oder Sonnenblumenöl) in einem kleinen Topf, ohne es dabei zu heiß werden zu lassen (max. 60 °C).
  2. Zerkleinere Ringelblumenblüten mit einem Messer in kleinere Stücken.
  3. Gib die zerkleinerten Blüten in das erhitzte Öl und belasse sie dort für etwa 20 bis 30 Minuten.
  4. Gieße das Öl-Blütengemisch durch ein Leinentuch in einen sauberen Topf.
  5. Fülle etwas zerkleinertes Bienenwachs zum abgeseihten Öl.
  6. Falls notwendig, erhitze das Öl nochmals, damit das Bienenwachs darin schmelzen kann.
  7. Rühre solange, bis sich eine homogene Öl-Wachs-Mischung ergeben hat.
  8. Gieße die noch flüssige Ringelblumensalbe in sterilisierte (abgekochte) Gläser.
  9. Lasse die Gläser mit der fertigen Ringelblumensalbe solange mit offenem Deckel stehen, bis sie darin komplett abgekühlt ist.
  10. Lagere die Ringelblumensalbe an einem kühlen und vor Sonnenlicht Geschützen Ort (Kühlschrank).

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Zur ausführlichen Anleitung: Ringelblumensalbe selber machen und Anwendungen

Ringelblumentinktur

Anwendungsbereiche: Innere Anwendung und äußere Anwendung

Bei einer Ringelblumentinktur werden die Wirkstoffe nicht durch Öl oder Fett aus der Ringelblume gelöst, sondern durch hochprozentigen Alkohol.

Anleitung für die Herstellung von Ringelblumentinktur:

  1. Eine große Handvoll Ringelblumenblätter in ein Glas geben, bis dieses etwa zu drei Vierteln mit den Blütenblättern gefüllt ist.
  2. Die Blätter mit hochprozentigem Alkohol auffüllen (z.B. Prima Sprit).
  3. Das Glas verschließen und bei normaler Temperatur vier bis sechs Wochen stehen lassen.
  4. Das Glas kann täglich einmal geschüttet werden, damit sich die Wirkstoffe noch besser durch den Alkohol aus den Blüten lösen können.
  5. Nach vier bis sechs Wochen kann die Ringelblumentinktur durch ein Leinentuch abgeseiht werden.
  6. Aufbewahrung der Tinktur an einem kühlen und vor Sonnenlicht geschützten Ort.

Anwendung von Ringelblumentinktur

Mögliche Anwendungsbereiche von Ringelblumentinktur sind die gleichen wie bei anderen Ringelblumen-Extrakten. Im Alkohol sind die Wirkstoffe der Pflanze hochkonzentriert. Die Tinktur wird deshalb nur in Tropfenform verabreicht und mit Wasser oder einem anderen Träger genommen.

Gurgeln von Ringelblumentinktur mit Wasser:

Um mit Ringelblumentinktur für eine Desinfektion des Mund- und Rachenraumes zu gurgeln, werden einige Tropfen Ringelblumentinktur in ein Wasserglas getropft.

Direkte Einnahme von Ringelblumentinktur:

Eine andere Möglichkeit, Ringelblumentinktur zu nehmen, ist über ein Stück Zucker. Hierzu werden einige Tropfen Tinktur auf ein Stück Würfelzucker getropft, um dieses dann zu essen

Verwendungen der Ringelblumen-Blätter

Ringelblumenblätter sind vor allem von kulinarischem Interesse. Sie können Salate verfeinern oder Speisen einen grünen Anstrich verleihen. Meistens werden sie mit den Blüten gemeinsam verwendet.

Geschmacklich sind die Blätter der Ringelblume intensiver als die Blüten. Sie schmecken würzig bis bitter.

Eine bittere Geschmacksnote ist vor allem bei älteren Blättern festzustellen. Zum roh essen oder für die Verwendung an Salaten werden deshalb die jüngeren Blätter bevorzugt.

Diese Vorgehensweise kennst du vielleicht schon von einem anderen Korbblütler, dem Löwenzahn. Auch beim Löwenzahn schmecken die ausgewachsenen Blätter bitter, weshalb auch hier die jüngeren Blätter bevorzugt gegessen werden.

Rezepte: Ringelblumen essen

Blätter und Blüten der Ringelblume können als Notnahrung aus der Natur gegessen werden. Achte jedoch bei der Ernte darauf, dass der Standort einigermaßen sauber ist. Bedenke, dass bodennahe Wildpflanzen wie die Ringelblume mit Bakterien und Parasiten verunreinigt sein können. Wenn möglich, reinige sie deshalb vor dem Verzehr.

Ringelblumensalat

Nach dem rohen Verzehr ist der Ringeblumensalat die einfachste Rezeptidee, um Ringelblumen zu essen. Als essbare Pflanzenbestandteile werden vor allem Blätter und Blüten der Ringelblume verwendet.

Ein Salat nur aus Blättern und Blüten ist denkbar, wäre jedoch etwas fade. Deshalb verwende die Ringelblume nur als Zutat und mische dem Saat weitere essbare Pflanzen, Wildkräuter, Gewürze und Öl bei.

Zutaten für Wildsalat mit Ringelblumen:

  • Blätter und Blüten von Ringelblumen
  • Junge Brennnesselblätter
  • Einige Blätter vom Sauerampfer
  • Knospen und Blätter der Kapuzinerkresse
  • Natives Olivenöl (AMZ-Link)
  • Eine Prise Salz
  • Etwas Pfeffer
  • Optional: Weitere Zutaten wie Nüsse, Kürbiskerne, Rosinen, Gewürze

Zubereitung von Wildsalat mit Ringelblumen:

  1. Blüten und Blätter der Ringelblume sowie andere Wildpflanzen reinigen und zerkleinern.
  2. Alle Zutaten miteinander vermischen.

Ringelblumenbutter

Früher wurde Ringelblumenbutter aus Ziegenbutter und Ringelblumenblüten hergestellt. Das Rezept stammt wohl von Bauern, die Ziegenmilch hatten und die daraus gewonnene Butter hierdurch verfeinerten. Heute existieren zahlreiche Rezepte zu Ringelblumenbutter, die normale Butter als Basis verwenden, aber in Bezug auf weitere Zutaten variieren können.

Die Herstellung funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie bei der Ringelblumensalbe oder beim Ringelblumenöl. Durch das Einlegen der Ringelblumenblüten in die fettige Butter, werden Inhaltsstoffe aus den Blüten durch das Fett in der Butter gelöst. Es entsteht eine stärker gelb gefärbte Butter, die Inhaltsstoffe und Geschmack der Ringelblume aufgenommen hat.

Zutaten für einfache Ringelblumenbutter:

  • 250 g Butter
  • 5 bis 7 Ringelblumenblüten
  • Eine Prise Salz

Zubereitung der einfachen Ringelblumenbutter:

  1. Butter in einem Wasserbad weich werden lassen.
  2. Blütenblätter aus den Blüten zupfen und mit einem Messer in sehr kleine Stücken zerschneiden.
  3. Die Blütenstücken gemeinsam mit einer Prise Salz in der weichen Butter verrühren.
  4. Ringelblumenbutter in ein Gefäß zum Aushärten geben.

Verwendung und Haltbarkeit der Ringelblumenbutter:

Ringelblumenbutter kann aufs Brot gestrichen werden wie jede andere Butter. Sie eignet sich für die Zugabe zu Fischgerichten und Fleischgerichten oder einfach, um Pellkartoffeln zu verfeinern.

Bei kühler Lagerung ist Ringelblumenbutter genauso lange haltbar wie normale Butter ohne Ringelblumenblüten.

Brot mit Ringelblumen

  • Komplette Zubereitungszeit: Etwa 30 Minuten
  • Reine Backzeit: Etwa 20 bis 25 Minuten

Zutaten (für zwei Personen):

  • 200 g Mehl
  • 4 bis 5 Ringelblumenblüten
  • 1 Prise Salz
  • 2 Teelöffel Backpulver (oder Trockenhefe)
  • 1/2 Tasse Wasser (lauwarm)

Zubereitung:

Vermische Mehl, Salz, zerkleinerte Ringelblumenblüten und Backtriebmittel in einem Gefäß. Drücke eine Mulde in den Mehlberg, gib nach und nach Wasser hinzu und forme einen Teig.

Den fertigen Teig solltest du nun zugedeckt noch etwa 10 Minuten gehen lassen, damit das zugegebene Backtriebmittel seine Arbeit verrichten kann.

Forme einen Brotlaib und lasse ihn im Backofen oder in einer Pfanne (z.B. Outdoor am Feuer) ausbacken. Abhängig von der Größe der Backform und der Backtemperatur rechne mit einer Backzeit von ca. zwanzig Minuten.

Durch die Ringelblumenblüten erhält der Brotteig eine gelbliche Farbe.

Lesetipp: Brot backen schnell und einfach mit den besten Brotrezepten für Outdoor

Lebensmittelfarbe aus Ringelblumenblüten gewinnen

Immer, wenn Extrakte aus Ringelblumenblüten gewonnen werden, so entsteht einen natürliche Verfärbung in den Farben der Blüten. Verantwortlich hierfür sind die vorhandenen Pflanzenfarbstoffe in den Blütenblättern. Diese Pflanzenfarbstoffe lösen sich am besten durch einen Warmauszug oder einen Kaltauszug (Mazerat) durch Wasser oder Öl.

Um Lebensmittelfarbe für das Färben von anderen Lebensmitteln herzustellen, mache einfach einen Ölauszug.

Wurzeln und Samen

Obwohl auch die Wurzeln der Ringelblume essbar sind, werden sie kaum kulinarisch verwertet. Sie haben jedoch andere Vorteile, die vor allem für Gartenfreunde von Interesse sind.

Wurzeln haben bodenverbessernde Eigenschaften:

Die bis zu 20 cm tiefreichenden Pfahlwurzeln gelten als natürliche Bodenlockerer und Bodenverbesserer.

Steht die Ringelblume mit anderen Kulturpflanzen zusammen, ermöglicht sie ihnen einen bessere Versorgung mit Wasser, Nährstoffen und Sauerstoff.

Ringelblumenwurzeln halten die Schnecken fern:

Die Wurzeln der Ringelblume sondern für Menschen ungefährliche Giftstoffe ab, welche Schnecken überhaupt nicht leiden können. Pflanzt du Ringelblumen zwischen den Salat, brauchst du keinen anderen Pflanzenschutz gegen gefräßige Schnecken.

Vermehrung der Pflanzen durch Selbstaussaat oder Aussaat:

Als einjährige Pflanzen wachsen Ringelblumen jedes Jahr neu aus den Samen des Vorjahres. Da sich die Samen selbst aussäen, muss der Mensch auf einer Fläche mit natürlich vorkommenden Ringelblumen nicht nachhelfen.

Wer die Aussaat trotzdem selbst übernehmen möchte, muss sich nicht anstrengen. Es reicht, die Samenkörner im Frühjahr (nach dem letzen Frost) an einem sonnigen Platz leicht in die Erde zu stecken. Zwischen den Pflanzen sollte ein Abstand von 20 bis 30 cm eingehalten werden, damit sie sich nicht gegenseitig die Nährstoffe wegnehmen.

Wenn sich die Keimblätter einmal entwickelt haben, stehen die Chancen gut, dass die daraus erwachsenden Ringelblumen in einigen Monaten in ihrer vollen Pracht stehen.

Bedeutungen und Symbolik

Die Ringelblume ist die Geburtsblume des Monats Oktober. Vor allem gelbe Ringelblumen gelten in der Mythologie als Zeichen des Lebens und der Unvergänglichkeit. Sie sind das Symbol für strahlende und sonnige Lebenskraft.

Des Weiteren soll die Ringelblume Schutz und Treue gewähren.

Unter Liebespaaren galt sie als Treueblume. Es heißt, dass so manche Gemahlin ihrem Gemahlen vor der Abreise eine Ringelblume in die Jacke steckte, damit dieser während er Abwesenheit treu bliebe.

Auch Gerechtigkeit und Gerechtigkeitssinn werden mit Ringelblumen in Verbindung gebracht. Menschen, die früher zu Gericht gingen, trugen deshalb nicht selten eine Ringelblume bei sich. Diese sollte dazu verhelfen, auch den Richter von der Richtigkeit eigener Taten zu überzeugen.

FAQ

Zusammenfassung

Die Ringelblume (Calendula) ist seit Jahrhunderten als Heilpflanze bekannt. Erst seit dem 12. Jahrhundert wird sie als Kulturpflanze auch in Nordeuropa wie in Deutschland angepflanzt. Ursprünglich stammt sie aus dem Mittelmeerraum.

Als Korbblütler sieht sie anderen bekannten essbaren Pflanzen ähnlich wie Löwenzahn oder Arnika. Ringelblumen kannst du so essen oder in Rezepten verarbeiten. Aufgrund zahlreicher Heilwirkungen (entzündungshemmend, antibakteriell, wundheilend) werden aus Ringelblumen verschiedene Extrakte hergestellt wie Ringelblumensalbe, Ringelblumenöl, Ringelblumentee oder Ringelblumentinktur.

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