Rosa Pfeffer: Baum, Beeren, Ernte und Wirkung

Ernte von Rosa Pfeffer

Rosa Pfeffer ist umgangssprachlich als Falscher Pfeffer bekannt. Auch wenn er an keiner echten Pfefferpflanze wächst, so eignet er sich als Pfefferersatz.

Erfahre, wo und wann du rosafarbenen Pfeffer ernten kannst, wie er schmeckt und welche Wirkungen ihm nachgesagt werden.

Inhaltsverzeichnis:

  1. An welchem Baum wächst Rosa Pfeffer?
  2. Wann und wie kann ich die Pfefferbeeren ernten?
  3. Was sind die Inhaltsstoffe?
  4. Verwendungen und Wirkungen
  5. Wie schmecken die rosa Beeren?
  6. Welche Rezepte gibt es?
  7. Zusammenfassung

An welchem Baum wächst Rosa Pfeffer?

Rosa Pfeffer oder Falscher Pfeffer wächst am Peruanischen Pfefferbaum (Schinus molle). Obwohl der Baum Pfefferbaum heißt, wächst daran kein echter Pfeffer. Der Baum ist kein echter Pfefferbaum, weshalb er im Volksmund auch als Falscher Pfefferbaum bezeichnet wird.

Echter Pfeffer wie Echter Roter Pfeffer wächst an der Pfefferpflanze (Piper nigrum). Der Rosa Pfeffer wächst jedoch am Peruanischen Pfefferbaum, der in Wirklichkeit zur Familie der Sumachgewächse (Anacardiaceae) gehört und nicht zu den Pfefferartigen.

Sumachgewächse (Anacardiaceae), zu denen auch der Peruanische Pfefferbaum zählt, bilden eine Pflanzenfamilie in der Ordnung der Seifenbaumartigen (Sapindales). Hierzu gehört auch der Anacardium occidentale. Das ist der Baum, an dem die Anarcados wachsen.

So erkennst du den Peruanischen Pfefferbaum

Den Peruanische Pfefferbaum kannst du im Mittelmeergebiet, in Südamerika oder auf Mallorca finden. Die Bäume vertragen viel Grundwasser, weshalb sie auch auf bewässerten Rasenflächen oder an Bachufern gut gedeihen können.

Aus der Entfernung und aus der Nähe sehen manche ausgewachsene Peruanische Pfefferbäume der Silberweide ähnlich.

Wie bei einer Weide hängen die langen Äste flexibel bis auf den Boden. Der Baum kann ein Alter von 50 bis 150 Jahren erreichen und eine Höhe von bis zu 15 Meter.

Besonders auffällig sind die typischen dunkelgrünen gefiederten Blätter und die rosa oder roten Pfefferkörner.

Zur Reifezeit im Herbst hängen die farbigen Pfefferkörner an den Blütenständen herab. Die einzelnen Pfefferkörner an einem Blütenstand können sich farblich unterscheiden und weiß, rosa oder rot sein.

Erkennungsmerkmale im Überblick:

  • Von Weitem Ähnlichkeit mit der Weide
  • Wuchshöhe bis 15 m
  • Maximales Alter zwischen 50 bis 150 Jahren
  • Gefiederte dunkelgrüne Blätter
  • Im Herbst bunte Pfefferkörner an den Blütenständen in den Farben weiß, rosa und rot
  • Die Früchte riechen stark nach Pfeffer
  • Auch die Blätter des Pfefferbaumes riechen beim Reiben zwischen den Fingern nach Pfeffer

Verwechslunggefahr mit anderen Pfefferpflanzen / Pfefferbäumen

Eine geringe Verwechslungsgefahr besteht mit dem Brasilianischen Pfefferbaum (Schinus terebinthifolia). Diese ist jedoch kaum gegeben und auch nicht weiter tragisch. Denn auch die Pfefferkörner des Brasilianischen Pfefferbaumes sind essbar.

Beim genauen Vergleich von Peruanischem Pfefferbaum und Brasilianischem Pfefferbaum werden schnell die Unterschiede offensichtlich. Der Brasilianische Pfefferbaum sieht nicht aus wie eine Weide, hat keine gefiederten Blatter und auch die Blütenstände mit den Pfefferkörner sehen anders aus als die Blütenstände mit den Pfefferkörnern am Peruanischen Pfefferbaum.

Wann und wie kann ich die Pfefferbeeren ernten?

Reifezeit und Erntezeit für die roten Pfefferbeeren vom Schinus molle ist Herbst. In südlichen Gebieten rund ums Mittelmeer kannst du ab September Rosa Pfeffer ernten.

Da die Äste meist tief herunter hängen, musst du dich nicht weiter anstrengen, um die reifen Pfefferkörner vom Baum pflücken zu können.

Manche Bäume versprechen oft nur eine geringe Ausbeute. Jedoch stehen Pfefferbäume fast nie für sich alleine. Meistens findest du weitere Pfefferbäume in direkter Nähe und du bekommst schnell einige Handvoll Pfefferbeeren zusammen.

Rosa Pfeffer ernten
Die rosa Pfefferbeeren können an den oft tief hängenden Ästen des Schinus molle mit den Händen geerntet werden.

Was sind die Inhaltsstoffe

Da Rosa Pfeffer kein echter Pfeffer ist, enthält er auch nicht alle Inhaltsstoffe wie echter Pfeffer. Im Rosa Pfeffer ist z.B. kein Piperin vorhanden, welches echtem Pfeffer sein Aroma und zahlreiche Wirkungen verleiht.

Aufgrund des Zuckers in der roten Schale verfügt Rosa Pfeffer über stattliche 336 kcal pro 100 g und kann somit in einer Notsituation Outdoor sogar als Notnahrung dienen, um andere Nahrungsmittel in Bezug auf den Nährwert aufzupeppen.

Inhaltsstoff (Beere mit roter Schale)Menge
Eiweiß5,9 g
Ätherische Öle2 bis 5 %
Kohlenhydrate39 g
– davon Zucker31 g
Fett11 g
– davon gesättigte Fettsäuren2 g
Salz0,1 g

Verwendungen und Wirkungen

Folgende Anwendungen und Wirkungen entstammen der Volksmedizin. Es gibt also keine wissenschaftlichen Nachweise über tatsächliche Wirkungen. Die Verwendung von Schinusbeeren oder Extrakten vom Schinus molle geschieht auf eigene Gefahr.

Verwendung als Gewürz

Vor allem in manchen ländlichen Gebieten werden die Schinusbeeren auch heute noch als Pfefferersatz verwendet. Im Handel wird Rosa Pfeffer oft in Form von Pfeffermischungen verkauft oder einzeln als Roter Pfeffer.

Die Ernte Roten Pfeffers ist recht aufwändig und teuer, weshalb auch echter roter Pfeffer teuer ist. Wenn du auf einem Markt besonders günstigen Roten Pfeffer angeboten bekommst, kannst du fast sicher sein, dass es sich um falschen Rosa Pfeffer handelt.

Anwendung als Diuretikum und Abführmittel

Rosa Pfeffer soll abführende Eigenschaften besitzen ähnlich wie die Brennnessel. In Südamerika gibt es auch heute noch Menschen, die falschen Pfeffer vom Peruanischen Pfefferbaum oder vom Brasilianischen Pfefferbaum als Diuretikum oder als Abführmittel verwenden.

Hilft gegen Rheuma

Rosa Pfeffer soll zur Linderung rheumatischer Beschwerden beitragen. Der Anwendungsbereich beschränkt sich hierbei nicht nur auf die innere Anwendung sondern auch auf die äußere Anwendung durch Extrakte aus den Pfefferbeeren.

Wissenswertes: Aus der Stammrinde des Schinus Molle wird Harz gewonnen. Dieses wird in manchen südamerikanischen Gegenden als Heilmittel bei Magen-Darm-Beschwerden, gegen Gicht und Rheuma und als harntreibendes Mittel verwendet.

Wie schmecken die rosa Beeren?

Die rosa Pfefferbeeren und auch die zwischen den Fingern geriebenen Blätter des Pfefferbaumes verströmen ein pfeffriges Aroma.

Zerkaust du die rosa Beeren, schmecken sie scharf und süßlich. Die süße Geschmacksnote stammt aus der roten Hülle der Pfefferkörner.

Wer nur die reine Pfefferschärfe möchte, kann die Pfefferkörner von den roten Hüllen befreien. Das funktioniert am besten durch Zerstoßen der Samen im Mörser. Was den Rosa Pfeffer jedoch ausmacht, ist die Geschmackskomposition aus dezenter Schärfe, pfeffrigem Aroma und der leicht süßlichen Note aus den roten Samenschalen. Deshalb wird Rosa Pfeffer meist komplett (Pfefferkörner + Schale) als Würze verwendet.

Frisch geernteter Rosa Pfeffer schmeckt pfefferig und leicht süßlich
Pfefferbeeren und Blätter des Pfefferbaumes haben ein pfeffriges Aroma. Rosa Pfeffer besitzt eine dezente Schärfe und schmeckt leicht süßlich.

Welche Rezepte gibt es?

Die Pfefferbeeren können ganz oder zerkleinert an Speisen gegeben werden. Als ganze Pfefferkörner sind sie ein dekoratives Element. Zerrieben entfalten sie mehr Aroma.

Rosa Pfeffer solltest du nicht in der Pfeffermühle zermahlen. Die rote Fruchthülle der Pfefferbeeren ist weich und kann die Pfeffermühle leicht verstopfen. Besser ist es, den Rosa Pfeffer in einem Mörser zu zerstoßen.

Rosa Pfeffer eignet sich hervorragend für das Würzen von Fleisch, Fisch oder Soßen.

Rezept: Gepfefferter Fisch mit Kartoffeln und Soße

Zutaten:

  • Dorade oder anderer Fisch deiner Wahl
  • Olivenöl
  • Einige Knoblauchzehen
  • Rosa Pfeffer
  • Wasser
  • Salz oder Salzersatz
  • Etwas Weizenmehl

Zubereitung:

Zerstoße einige Knoblauchzehen mitsamt Schale, indem du sie mit dem Messer flach drückst. Gib die Knoblauchzehen in eine weite Pfanne mit Olivenöl und brate sie darin auf kleiner Flamme an.

Schäle einige Kartoffeln, zerkleinere sie und gebe sie in einen Topf mit Wasser zum Kochen.

Säubere die Dorade und lege sie in die Pfanne. Lasse die Dorade in der Pfanne unter einem Deckel und bei kleinem Feuer zehn Minuten anbraten. Gib den Rosa Pfeffer mit in die Pfanne und würze die Dorade mit einer kleinen Prise Salz.

Drehe die Dorade danach auf die andere Seite, um sie weitere zehn Minuten braten zu lassen.

Nimm die Dorade aus der Pfanne und mache mit dem restlichen Öl und dem übrigen Sud eine Mehlschwitze. Ist nicht ausreichend Sud vorhanden, gieße etwas Weißwein oder Wasser in die Pfanne.

Serviere die Dorade auf einem Teller mit den gekochten Kartoffeln und gib die pfeffrige Soße darüber.

Zusammenfassung

Im Handel und auf Märkten wird Rosa Pfeffer oft als Roter Pfeffer gehandelt. In Wirklichkeit stammt Rosa Pfeffer jedoch nicht von einer echten Pfefferpflanze und wird deshalb als Falscher Pfeffer bezeichnet.

Auch als Falscher Pfeffer hat er seine Berechtigung, denn als Pfefferersatz oder in Pfeffermischungen sieht er nicht nur gut aus, sondern schmeckt auch pfeffrig.

Quellenangaben zu den Schinus Molle Inhaltsstoffen:

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