23 Tipps für deine Reise nach Vancouver

Vancouver Tipps

Zuletzt aktualisiert vor 4 Jahren

Die kanadische Stadt Vancouver ist nichtmal 200 Jahre alt (Gründungsjahr: 1886). Doch sie zählt hinsichtlich der Lebensqualität zu den 3 lebenswertesten Städten der Welt!

Vancouver stand schon lange auf meiner Reiseliste. Nun durfte ich diese faszinierte Stadt endlich selbst entdecken. Im Artikel bekommst du echte Insidertipps. Denn meine eigenen Entdeckungen verdanke ich nicht zuletzt Empfehlungen von Bekannten, die bereits seit über 3 Jahren in Kanada, nahe Vancouver leben.

Anreise nach Vancouver

Direktflüge nach Vancouver gibt es nur von wenigen Flughäfen. Zudem sind sie meist relativ teuer. Aus Deutschland werden Direktflüge nach Vancouver vom Flughafen München angeboten. Hier kannst du deinen Flug mit Lufthansa oder Swiss buchen. Meistens musst du mindestens mit einem Zwischenstopp rechnen (oft mehr), was natürlich abhängig von der Dauer des Zwischenaufenthaltes zudem die Gesamtflugdauer erhöht.

Buchst du einen Direktflug aus Deutschland, dann bist du unter günstigsten Bedingungen bereits nach 10 bis 12 Stunden in Vancouver. Fliegst du mit Zwischenstopps, dann kann sich die Zeit der Anreise auf über 24 Stunden hinziehen. So war es bei uns.

Ab unserem Standort Málaga mussten wir zuerst nach London. Von London ging es dann nach Toronto. Und von Toronto schließlich nach Vancouver. Da wir ca. 3 Monate im Voraus buchten, bekamen wir unsere Flüge recht günstig. Dafür waren wir aber auch einen ganzen Tag unterwegs.

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Zentrales und preiswertes Hotel in günstiger Lage

Mit unserem Hotel hatten wir richtig Glück. Wir buchten eine günstige Suite in der zentralen Robson Street im Stadtteil Yaletown im Rosedale on Robson Suite Hotel. Unser Apartment war der Hammer. Zwei Schlafzimmer, Wohnbereich, voll eingerichteter Küchenbereich und ein geräumiges Badezimmer. Beide Schlafzimmer hatten eine große Fensterfront. Während unserer zwei Tage Aufenthalt nutzten wir alle Zimmer. Im großen Schlafzimmer schliefen wir, im kleinen Schlafzimmer und in der Stube breiteten wir unsere Rucksäcke aus.

Die Küche nutzten wir jedoch nicht, da wir es vorzogen, die Gastronomie der Stadt zu erkunden. Unsere Fensterfront vom Schlafzimmer mit dem Ausblick auf die Fassaden der gegenüberliegenden Gebäude erinnerte mich an die letzte Szene aus Fight Club. Ein richtig geiles Apartment, in Top Lage und mit allen Annehmlichkeiten. Und das für einen angemessenen Preis.

Rosedale Hotel in Vancouver
Das Rosedale Robson Suite Hotel in Yaletown, Vancouver. Links: Nächtlicher Ausblick aus unserem Schlafzimmer – Rechts: Das Suite Hotel von außen.

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Beste Reisezeit für Vancouver

Als beste Reisezeit für Kanada gelten die warmen Monate zwischen Mai bis September. Vancouver erfreut sich aufgrund seiner geografischen Lage am Pazifik über ein mildes Mikroklima, welches angenehme Temperaturen im Sommer und nicht allzu kalte Temperaturen im Winter verspricht. Deshalb kann Vancouver das ganze Jahr über als vielversprechendes Reiseziel in Kanada betrachtet werden.

Wir waren im Juni in Vancouver und die Temperaturen waren angenehm bis erfrischend. Hin und wieder regnete es, was für Vancouver völlig normal ist. Denn mit über 160 Regentagen im Jahr gilt die Pazifikmetropole als eine der regenreichsten Gegenden Kanadas.

Vancouver verfügt über zahlreiche und teils immens große Parks, wie etwa den Stanley Park. Dank des reichlichen Niederschlags grünt es in und um die Stadt das ganze Jahr über.

Für mich scheint die beste Reisezeit für Vancouver zwischen Mai bis September zu liegen. Das heisst jedoch nicht, dass ich nicht irgendwann auch im Winter zurückkomme. Denn diese Stadt hat mich wirklich in ihren Bann gezogen.

Sehenswürdigkeiten und Highlights

Die sehenswertesten Stadtteile

Im Folgenden gebe ich dir einen Überblick über die sehenswertesten Stadtteile, die du während eines zweitägigen Besuchs einfach abgrasen kannst.

Vancouver gliedert sich in insgesamt 23 Stadtbezirke. Der touristisch interessante Hauptbereich besteht aus Downtown und West End wozu auch Yaletown, Chinatown, der Altstadtbereich Gastown sowie Granville Island gehören. Mit den genannten Gebieten hast du für ein bis zwei Tage vollauf zu tun. Hast du noch etwas Zeit, dann kannst du zusätzlich einen Spaziergang durch den riesigen Stanley Park einplanen.

Vancouver verfügt über zahlreiche weitere Stadtgebiete wie North Vancouver oder Vancouver Island. Bist du länger als zwei Tage in der Stadt, dann steht einem Besuch der restlichen nicht hier aufgeführten Stadtgebiete natürlich nichts im Wege.

Lohnt sich ein Besuch auf Vancouver Island?

Diese Frage stellten wir uns natürlich auch. So befragten wir vor unserer Einreise nach British Columbia Bekannte, die kurz vor uns Westkanada durchquerten und eine weitere Bekannte, die momentan auf Vancouver Island studiert. Laut der Aussagen unserer Bekannten birgt in Anbetracht des Reiseaufwands (Übersetzen mit der Fähre, Auto- bzw. Taxifahrten) ein Besuch auf Vancouver Island keine nennenswerten Reiseerlebnisse. So beschränkten wir unseren Besuch auf die vielversprechendsten Stadtgebiete, die ich dir nun etwas näher bringen möchte.

Downtown: Die Neustadt mit ihren Wolkenkratzern

Unser Hotel, das Rosedale on Robson Suite Hotel, befand sich in optimaler Lage für Besichtigungen der wichtigsten Stadtteile zu Fuß. Das Hotel liegt in Yaletown kurz oberhalb der mächtigen Wolkenkratzer von Downtown. Die zentrale Robson Street erstreckt sich von hier bis in den unteren Teil von Downtown.

Die riesigen Glasfassaden der Wolkenkratzer von Downtown sind beeindruckend. Die Straßen sind breit und die Verkehrsdichte in gesamt Vancouver ist erfreulich gering. Das liegt wohl an der Stadtpolitik, die den Stadtverkehr stark restringiert. Zur Freude der Einwohner und Besucher.

Die städtische Infrastruktur ist sehr gut ausgebaut. Wenn wir mal nicht liefen, dann nahmen wir ein Taxi. Die Taxis in Vancouver sind vergleichsweise günstig. Zumindest im Vergleich zu den Taxis meiner Wohnstadt Málaga, wo die Taxipreise wohl zu den teuersten in Europa gehören.

Einen guten Überblick über Downtown und die gesamte Stadt bekommst du vom Viewing Deck des Lookout Tower, der sich mitten in Downtown befindet.

Für unseren Besuch im Viewing Deck des Lookout Tower bezahlten wir 17,50 $. Du fährst mit dem Fahrstuhl nach oben und kannst dann vom Rundturm die ganze Stadt in Augenschein nehmen.

Lookout Tower in Vancouver Downtown
Links: Der Lookout Tower / Rechts: Die Wolkenkratzer von Downtown

Die Altstadt: Gastown / Old Town

Gastown ist die Oldtown von Vancouver. Der Stadtteil an sich ist sehr sehenswert. Hier gibt es zahlreiche Bars, Pubs, Geschäfte und alles ist prima zu Fuß zu erreichen. Seinen Namen verdankt Gastown einem britischen Einwanderer. John Deighton, der wegen seiner großen Klappe auch „Gassy Jack“ genannt wurde, eröffnete im Jahre 1867 hier die erste Bar. Die Bar kann übrigens immer noch besucht werden. Sie befindet sich mitten im Zentrum des Stadtteils Gastown, nicht weit von der alten Dampfuhr, der Gastown Steam Clock.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten von Gastown gehört die Gastown Steam Clock. Die Dampfuhr wurde 1977 von Raymond Saunders erbaut. Auch heute noch lässt sie zu jeder vollen Stunde Dampf ab und und verlautet durch ihr Pfeifen, dass es wieder eine volle Stunde geschlagen hat. Kurz bevor der große Zeiger auf 12 rutscht, versammeln sich zu diesem Schauspiel täglich zahlreiche Schaulustige.

Kurioserweise kannte ich die Dampfuhr zwar schon aus dem Reiseführer, hatte mich aber nicht weiter mit ihr auseinandergesetzt. Als wir direkt schräg gegenüber im Starbucks einen Kaffee tranken, hörte ich es dann Hupen und dachte, hier fährt irgendwo in der Nähe eine Lokomotive vorbei. Beim Umdrehen sah ich noch den Dampf aus den Röhren über der Uhr blasen.

Gastown und Gastown Steam Clock
Links: Die Gastown Steam Clock / Rechts: Zentraler Platz mit Cowboyladen in Gastown

Vancouver Chinatown

Die Chinatown von Vancouver ist die drittgrößte Chinatown von gesamt Nordamerika und die größte von Kanada.

Kanada ist eine Land von Einwanderern. Gleich nach deiner Einreise wirst du dich davon überzeugen können. Denn die Abfertigung am Flughafen Vancouver erfolgt durch indische, muslimische, chinesische, taiwanische und aus aller Herren Länder kommenden Zeitgenossen. Ein Inder mit mächtigem Bart, Punkt auf der Stirn und Turban übernahm bei unserer Ankunft am Flughafen die Gepäckkontrolle. In Deutschland und selbst im weltoffenen Spanien wäre das wohl kaum denkbar.

Die meisten Einwanderer stellt die chinesische Bevölkerungsschicht, die in Vancouver 40% der Gesamtbevölkerung ausmacht. Ich habe noch nie und noch nirgendwo so viele Paare bestehend aus chinesischen Frauen und europäischen bzw. amerikanischen Männern oder chinesischen Männern und europäischen bzw. amerikanischen Frauen gesehen wie in Vancouver.

Chinatown, Vancouver
Links: Getrockneter Gecko in einem Laden in Chinatown / Rechts: Straße im Stadtteil Chinatown

Die Masse der chinesischen Emigranten wurzelt in der amerikanischen Vergangenheit. Denn es waren die chinesischen Einwanderer, die die Eisenbahnlinien quer durchs Land verlegten. Den tausenden chinesischen Arbeitern, die der amerikanischen Wirtschaft mit ihrer Arbeitskraft zum Aufschwung verhalfen, ist in Chinatown ein Denkmal gewidmet. Es steht auf dem Weg zum chinesischen Park.

Der Park: DR SUN YAT-SEN Classical Chinese Garden

Chinatown, chinesischer Garten
DR SUN YAT-SEN Classical Chinese Garden: Traditioneller chinesischer Garten im Stadtteil Chinatown

Was gibt es in Chinatown noch zu erleben?

Chinatown ist ein exotischer Mikrokosmos. Während unseres Besuchs liefen wir durch die Straßen, sahen uns alles an, machten Fotos und staunten über die exotische Vielfalt in den Geschäften. Wir kamen an chinesischen Restaurants vorbei, wo ausschließlich Chinesen darin speisten und fragten uns, ob es dort wohl die Gerichte mit den Seegurken und den getrockneten Geckos gibt, die man überall in den chinesischen Geschäften Chinatowns kaufen kann.

Im Gegensatz zum Chinatown in Havanna, welches mehr tot als lebendig ist, pulsiert im Chinatown von Vancouver das chinesiche Leben auf Hochtouren. Chinatown solltest du während deines Aufenthalts in Vancouver unbedingt einen Besuch abstatten.

Die Straße der Zombies: Cordova Street bis Chinatown

Hier handelt es sich wohl eher um eine Antisehenswürdigkeit. Da du jedoch sehr wahrscheinlich hier vorbeikommen wirst, möchte ich dir trotzdem einige Sätze darüber schreiben.

Auf der Cordova Street und in angrenzenden Gebieten am Eingang zu Chinatown leben wohl hunderte von Obdachlosen auf der Straße. Von manchen Einheimischen werden sie Zombies genannt. Hier laufen so abgefuckte Gestalten herum, wie man sie eigentlich nur aus Filmen kennt. Viele von ihnen verdanken ihren Zustand wohl Drogen wie Crack, Meth oder Heroin. Sie leben auf Plätzen unter Kunststoffplanen oder mitten auf der Straße.

Unser Bekannter der schon drei Jahre in Kanada lebt und arbeitet erzählte uns, dass Kanada ein sehr gutes Sozialsystem hätte. Es gäbe nur eine Arbeitslosenquote von ca. 1%. Wer arbeiten möchte, der würde immer auch Arbeit finden. Wer nicht arbeitet, bekommt vom Staat ein gutes Auskommen. Das erklärt wohl auch, warum es selbst in diesem verruchten Viertel Vancouvers immer noch sehr sicher ist. Denn die hier lebenden Obdachlosen haben es nicht nötig zu stehlen, da sie ihr Monatsgehalt sowieso vom Staat bekommen.

Viertel von Vancouver
Angrenzendes Viertel von Chinatown

Granville Island

Um nach Granville Island zu gelangen, musst du die Granville Bridge überqueren. Diesen kleinen Spaziergang empfehle ich dir unbedingt. Denn Granville Island ist absolut sehenswert. Auf Granville Island kannst du Bootstouren mieten oder selbst ein Boot ausmieten. Und zwar ohne Bootschein. Die Kanadier sehen es mit den Bootscheinen nicht so eng. Neben Booten kannst du hier auch Kanus ausleihen.

Granville Bridge Vancouver
Granville Island erreichst du zu Fuß über die Granville Bridge.

Eine absolute kulinarische Sehenswürdigkeit ist der Public Market von Granville Island. Dieser öffnet täglich und erwartet seine Gäste mit Speisen und Spezialitäten aus aller Welt. Hier findest du holländische Heringe, spanischen Schinken oder Wassermelonen aus Mexiko.

Granville Island wurde 1915 durch Aufschüttung zweier Sandbänke künstlich erschaffen und war ursprünglich Industriegebiet. An die industrielle Vergangenheit erinnern heute noch eine mit Graffities verschönerte Zementfabrik am Eingang zur Insel und natürlich die Backsteinhäuser sowie die alten Straßen von Granville Island.

Neben dem Public Market, Flohmärkten und zahlreichen Künstlerateliers steht hier auch eine der ältesten Mikrobrauereien Kanadas, die Granville Island Brewery. Die Brauerei kann besichtigt werden und natürlich kannst du hier auch direkt die besten Biersorten verkosten.

Granville Island, Public Market
Public Market von Granville Island

West End, English Beach und Sunset Beach

Von Granville Island kannst du mit der Fähre auf die andere Seite nach West End übersetzen. Die Minifähren halten nur unweit vom Public Market an einer Bootsstation. Neben den Überfahrten kannst du ab hier übrigens auch weitere Bootsfahrten buchen.

Buchst du die Überfahrt von Granville Island auf die andere Seite zu den Stränden English Beach und Sunset Beach im Stadtteil West End, dann buchst du die Überfahrt nach Aquatic Center. Die Fähre lässt dich dann am English Beach heraus.

https://www.youtube.com/watch?v=E2sfpjtjnmM&t=19s

Die beiden Stadtstrände English Beach und Sunset Beach liegen gleich nebeneinander. Am ersten Nachmittag nach unserer Ankunft in Vancouver kurierten wir hier bei sonnigem Wetter und einer leichten Brise unseren Jetlag aus. Am English Beach liegen Baumstämme im Sand, auf die man sich setzen kann oder an denen man sich anlehnen kann um von hier die Enten auf dem Pazifikarm vor Vancouver zu beobachten.

Der Stadtteil West End beginnt gleich hinter den Stränden. Hier befinden sich übrigens auch zahlreiche Restaurants und Pubs. Neben Fischrestaurants gibt es hier auch richtig gute chinesische Fast Food Restaurants. Von den Stadtstränden English Beach und Sunset Beach liefen wir durch fast ganz West End, bis wir dann ein Taxi nahmen und uns zurück zum Hotel bringen ließen.

Falls wir uns irgendwann entschließen sollten nach Vancouver zu ziehen, dann zählt das Viertel West End zu meinen Favoriten. West End ist eine ruhige Ecke, mit kleinen Häuschen mit Gärten, vielen Geschäften und Pubs und es liegt nah am Wasser. Was braucht man mehr zum Leben?

English Beach, Vancouver, Kanada
Es war ein geiles Gefühl, nach dem langen Flug am English Beach von Vancouver zu stehen. Irgendwann komme ich wieder.

Weitere Sehenswürdigkeiten: Die Capilano Suspension Bridge

Die Capilano Suspension Bridge gehört zu den Top Sehenswürdigkeiten von Vancouver. Die Seilbrücke befindet sich in North Vancouver und gehört zu einem 11 Hektar großen Privatägelnde. Sie überspannt auf einer Länge von über 136 Metern und in einer Höhe von 70 Metern den Capilano River. Die Hängebrücke zieht jährlich tausende Besucher an. Gegen ein kleines Entgelt kannst du sie zu den Öffnungszeiten begehen.

Essen und Trinken in Vancouver

Freunde kulinarischer Leckerbissen kommen in Vancouver voll auf ihre Kosten. Ob Fischgerichte, saftige Steaks, Sushi, Ramen, süße belgische Waffeln oder deftige Frühstücksportionen: Es gibt fast nichts, was es hier nicht gibt!

In Kanada und in Vancouver sind alle Kulturen vertreten. Und sie sind nicht nur vertreten, sondern tatsächlich tief verwurzelt.

Die Kulturen vermischen sich und leben dabei trotzdem ihre eigenen Gewohnheiten aus. In Vancouver findest du sehr gute und authentische indische Küche, sehr gute und authentische chinesische Küche und auch sehr gute und authentische deutsche, holländische, belgische oder japanische Küche.

Frühstück in Vancouver
Deftiges Frühstück in einer belgischen Frühstücksbar mit Filterkaffee.

Ein paar Worte zum kanadischen Kaffee

In Kanada wird vor allem Filterkaffee getrunken, so wie wir ihn aus Deutschland kennen. Hin und wieder trinke ich Filterkaffee gerne. Aber wirklich nur hin und wieder. Ansonsten bevorzuge ich etwas stärkeren Kaffee. Im Vergleich zu Espresso, wie er in Spanien getrunken wird, ist Filterkaffee sehr dünn. Deswegen wird er in Deutschland wohl auch in überdurchschnittlich großen Tassen serviert.

Wenn du wie ich auf kräftigen Kaffee stehst, dann bestelle Café Latte, das ist dann Milchkaffee mit Espresso. Bestellst du Café Americano, dann bekommst du verdünnten Filterkaffee.

Trinkgeld in Restaurants, Pubs und Bars

Unsere kanadischen Bekannten arbeiten im Gastronomiebereich. Sie sagten uns, dass die Angestellten in ihrem Restaurant nur einen geringen Stundenlohn bekämen und das meiste Gehalt aus dem Trinkgeld beziehen. Das wäre wohl in den meisten Restaurants in Kanada so.

Ein normales Trinkgeld liegt bei 15% des Preises. Bist du besonders zufrieden, dann dürfen es auch gerne 20% oder sogar 30% sein. Das ist dann allerdings schon sehr viel. 15% solltest du jedoch immer zahlen. Das gehört in Kanada einfach zum guten Ton.

Apropos guter Ton…

Das Miteinander in Kanada

Kanadier gehen auffällig erzogen miteinander um. Hier wird nicht gepöbelt und geschnauzt. Am Sicherheitscheck des Flughafen Vancouver steht sogar ein Schild, was Gäste ausdrücklich darauf hinweist, dass sie, wenn sie sich bei den Beamten im Ton vergreifen, sogar den Flug gestrichen bekommen können.

An der Supermarktkasse wird nicht einfach nur „Hallo“ gesagt. Sondern man fragt den anderen, wie es ihm geht und wie sein Tag war. Das gleiche gilt für Tankwarte und andere Geschäftsangestellte.

Anfangs fand ich es schon etwas schräg, als mich die Kassiererin im Supermarkt nach meiner Befindlichkeit fragte. Und das, obwohl ich nichtmal der Einzige in der Schlange war. Bald gewöhnte ich mich an die kanadische Sprechlust.

Ich hatte wohl noch nie zuvor solange und intensive Unterhaltungen mit Tankwarts, wie während unserem Roadtrip durch Kanada.

Sicherheit in Vancouver und Kanada

Kanada zählt zu den sichersten Ländern überhaupt. Unsere Freunde in Whistler lassen nachts und auch tagsüber ständig ihre Wohnungstür offen. Die Autos werden nicht abgeschlossen. Und wenn du durch Vancouver läufst und dich fragst, wieso auf den Motorrädern die Helme und Jacken liegen, dann sei beruhigt, die wurden nicht vergessen, sondern die wurden hier nur abgelegt, bis der Besitzer zurück kommt.

Es ist kein Witz, die Kanadier lassen tatsächlich ihre Wohnungen offen stehen. Tags, nachts, ständig. Auch die Autos vor den Wohnungen werden von vielen nicht abgeschlossen. Es gibt keine nennenswerte Kriminalität. Und Patrouillen fahren hier nicht zu zweit sondern alleine herum. So wurden wir z.B. einmal nachts auf einem verlassenen Parkplatz in Banff vom Sheriff darauf hingewiesen, dass wir hier nicht übernachten dürfen. Der Sheriff kam mitten in der Nacht und bei absoluter Finsternis völlig alleine angefahren. Hast du sowas schonmal in Deutschland oder in irgendeinem anderen Land gesehen? Ich nicht.

Mit unserem Camper fuhren wir über 2000 km kreuz und quer durch Westkanada. Während der gesamten Strecke sah ich nur zwei Polizeiautos. Das eine auf dem Parkplatz in Banff und ein anderes an einer Kreuzung kurz hinter Jasper. Es gibt auch keine überflüssigen Schilderwälder, wie man sie aus Deutschland kennt. Stattdessen steht hin und wieder ein winziges Geschwindigkeitsschild oder ein Warnschild, welches auf Wildwechsel hinweist.

Die Kanadier halten sich an die Geschwindigkeiten und verhalten sich im Straßenverkehr so rücksichtsvoll, wie man es wohl nur in wenigen europäischen Gebieten kennt. So halten die Autos bereits 2 Meter vor dem Fußgängerüberweg. Und das, obwohl dieser kaum als solcher zu erkennen ist.

Ist Kanada sicher? Definitiv JA, ich kenne kein Land, das noch sicherer wäre.

Internet und WIFI in Vancouver

Das WIFI-Netz in Vancouver ist sehr gut ausgebaut. Die meisten Restaurants und auch Geschäfte verfügen über eigenes WIFI. Die Hotels sowieso. In der Stadt selbst kannst du dich an vielen Stellen ins öffentliche WIFI #telus einloggen. Hierfür musst du nur deine E-Mail-Adresse eingeben, die Nutzungsbedingungen akzeptieren und schon kommst du ins Netz.

In Vancouver gibt es in jedem Stadtviertel Starbucks. Hier bekommst du immer WIFI.

Zeitumstellung und Jetlag

Reist du von Deutschland bis Vancouver, so durchreist du 9 Zeitzonen. Das heißt, dass du dem Sonnenuntergang 9 Stunden hinterher reist. Während unseres Flugs ab Málaga durchlebte ich wohl den längsten Tag meines Lebens.

Wir flogen bereits früh um 7 Uhr in Málaga los Richtung London. Als wir nach ca. 12 Stunden Flugzeit (Málaga bis London und London bis Toronto) in Toronto ankamen, war es dort gerade mal Mittag. Vancouver erreichten wir dann kurz, aber wirklich nur kurz nach Sonnenuntergang, gegen 22:00 Uhr.

⇒ Die aktuelle Uhrzeit in Vancouver checken: Bei Zeitzonen.de

Als wir uns gegen Mitternacht im geräumigen Hotelbett ausstreckten, war es in Deutschland morgens 9 Uhr. Beim Nachmittagskaffee um 17 Uhr, war es gemäß unserer inneren Uhr in Spanien 2 Uhr morgens. Die ersten zwei bis vier Tage waren wir gegen Nachmittag wie gerädert.

Abhängig deiner Anpassungsfähigkeit dauert es zwischen zwei bis sechs Tage, bis sich dein Körper auf die kanadische Zeit eingestellt hat. Mit dem Jetlag musst du leben. Die Stadt Vancouver wird dich deinen Jetlag jedoch schnell vergessen lassen.

Kanadische Dollar, Geld, Bargeld, Bezahlen mit Karte

Das einfachste Zahlungsmittel für Kanada ist eine gewöhnliche Geldkarte wie etwa eine Mastercard oder eine Visa. Du kannst überall in Kanada mit Karte bezahlen und natürlich auch in Vancouver.

Es schadet aber auch nichts, wenn du bereits vor Abreise ein paar Euro in Kanadische Dollar tauschst. Schiebe das Geldumtauschen nicht auf den letzten Moment auf. Denn Banken benötigen oft ein paar Tage bis Wochen, um die gewünschten Devisen in der gewünschten Menge zu organisieren.

⇒ Hier den aktuellen Wechselkurs Euro / Kanadische Dollar checken

Einkaufen

In der Stadt Vancouver gibt es in den meisten Vierteln 7-Eleven Filialen. Diese haben täglich von morgens bis spät abends geöffnet. Hier findest du jedoch nur das Allernötigste. Viel Kartoffelchips und Süßigkeiten und im Kühlregal auch etwas mit tatsächlichem Nährwert. Drogerieartikel gibt es hier jedoch nicht. Und auch keinen Alkohol. Alkohol bekommst du in Kanada nur in speziellen Spirituosengeschäften. Und Drogerieartikel in entsprechenden Drogeriegeschäften oder eben in größeren Supermärkten.

Sehr günstige Einkaufsmöglichkeiten findest du vor allem außerhalb der Ortschaften in entsprechenden größeren Supermärkten. Hier bekommst du dann auch Zahnpaste und andere Hygieneartikel.

Die Fressalien für unseren Campingkühlschrank kauften wir stets in solchen ortsauswärtigen Supermärkten.

Nahe solcher Supermärkte befinden sich auch meist Spirituosenläden, wo du dann dein Bier kaufen kannst.

Taxis: Yellow Cab und Green Cab

Die Taxipreise in Vancouver sind ausgesprochen günstig. Günstiger jedenfalls als in meiner Wohnstadt Málaga. Bei den Taxis unterscheidet man zwischen Yellow Cab und Green Cab.

Die Taxis mit dem gelben Dreieck auf dem Dach sind für innerstädtische Touren. Die Taxis mit dem grünen Dreieck auf dem Dach fahren auch weitere Touren in abgelegene Stadtviertel oder bis in andere Orte.

Fazit

Vancouver stand schon lange auf meiner Wunschliste. Nun hatte ich endlich Gelegenheit, diesen Traum wahr werden zu lassen. Die Stadt hat meine Vorstellungen noch übertroffen. Vancouver gehört wohl tatsächlich zu den coolsten Städten überhaupt. Auffällig sind die ausgesprochen gute Luftqualität, das gemäßigte Klima und das bunte, tolerante und freundliche Miteinander seiner Bewohner.

Unsere Bekannten sagten uns gleich nach Ankunft, dass die Menschen hier naturgemäß ein Lächeln im Gesicht hätten. Wenn man in dieser Stadt lebt, dann kann man auch nicht anders als einfach nur lächeln. Und das wohl unabhängig davon, ob jemand hier lebt oder nur zu Gast ist. Mir jedenfalls wich während der gesamten Reise nicht das Grinsen aus dem Gesicht.

Warst du schon in Vancouver?

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