10 Führungsqualitäten eines guten Leaders

Führungsqualitäten Leader

In diesem Artikel nenne ich dir die wichtigsten Führungsqualitäten eines guten Leaders.

Du wirst vielleicht überrascht sein zu hören, dass die besten Leader bescheidene Familienmenschen sind. Sie überzeugen nicht durch starke Worte, sondern aus dem Inneren der Gruppe selbst, wo sie sich durch ihre Taten unersetzlich machen!

Inhaltsverzeichnis:

  1. Was ist ein Leader?
  2. Lektion #1 Leader werden nicht gewählt
  3. 10 Führungsqualitäten
  4. Verantwortung eines Leaders
  5. Leadership Militär und Stammesführer
  6. Download:10 Führungsqualitäten
  7. Zusammenfassung

Was ist ein Leader?

Leader überzeugen nicht durch starke Worte. Diese würden einfach verpuffen, wenn sie leere Hülsen wären und keinen Wert für das Fortbestehen der Gruppe hätten.

Leader werden auch nicht von höheren Rängen gewählt, um sie dann als Galionsfigur vor eine Gruppe zu stellen. Solche Leader wären nur von kurzer Dauer und ohne wirklichen Wert für die Gruppe.

Vielmehr müssen sich Leader im täglichen Kampf sich selbst, ihrer Faulheit, ihren Zweifeln, Ängsten und Herausforderungen stellen. Sie müssen sich zuerst Führungsqualitäten im Führen von sich selbst aneignen und sich konsequent ihrer eigenen Führung unterordnen.

Auf diese Weise gehen sie komplett in ihrer Arbeit auf, die der Gruppe zugutekommt. Durch die eigene Gruppendynamik erwachsen sie so zum Leader, weil sie sich innerhalb der Gruppe durch ihre Taten unersetzlich machen.

Die besten Leader sind bescheidene Familienmenschen, die jedoch ihre eigenen Interessen den Interessen der Gruppe unterordnen. Familienwerte haben den höchsten Stellenwert für sie. Schließlich ist die Gruppe, der sie als Leader vorstehen ihre Familie, für die sie mit Seele und Leben einstehen!

Der Leader steht am vordersten Platz, weil er dort die beste Position hat, um für das Wohl der Gruppe seine Arbeit zu verrichten.

Lektion #1: Leader werden nicht gewählt von höheren Rängen

Während eines 4 Tage und 3 Nächte andauernden militärisch geprägten Survivaltraining (mit Ausbildern der spanischen Legion) in der Sierra de las Nieves waren wir insgesamt 16 Teilnehmer.

Nach einer Gepäckkontrolle (mitgeführtes Essen wurde aus einigen Rucksäcken entfernt) wurden wir in den Wald zur Praxis entlassen und dazu aufgefordert, die Gesamtgruppe in zwei Einzelgruppen aufzuteilen. Die Einzelgruppen wurden nach dem NATO Alphabet in Gruppe Alpha und in Gruppe Bravo benannt.

Die Gesamtgruppe setzte sich aus einer illustren Gesellschaft aus drei Polizisten, einem Militärarzt, einer Allgemeinmedizinerin, einer Kassiererin, einem Kapitän eines Kreuzfahrtschiffes, einem Kriminologen, einem Kardiologen, einem Fußarzt, einigen digitalen Unternehmern und einigen weiteren Berufsgruppen zusammen.

Nach der Bildung der beiden Einzelgruppen wurden wir aufgefordert, uns nun jeweils innerhalb unserer Einzelgruppe zu Paaren zu verbinden. Zur Rückendeckung sozusagen, eben wie beim Militär. Zum Schluss sollte jede Einzelgruppe ihren Leader wählen.

Am ersten Tag wählten wir in unserer Alpha-Gruppe das einzige Mädchen. Einfach deshalb, weil wir einstimmig der Meinung waren, dass Frauen immer eine gute Führungshand und somit gewünschte Führungsqualitäten haben.

Den darauffolgenden Tag wurde sie jedoch von unserem obersten Leader (Campleiter) abgesetzt, weil sie aufgrund der vielen Skorpione nicht wie die anderen Gruppenmitglieder im Shelter im Wald schlief, sondern am Feuerplatz. Das wäre ein schlechtes Beispiel eines Leaders, der (die) die Gruppe aus eigenen Interessen allein zurücklässt.

Daraufhin wählten wir in unserer Gruppe meinen Partner, den mexikanischen Kardiologen zum Leader. Aufgrund seines Wissens als Arzt war er die wertvollste Person der Gruppe. Am dritten Tag wurde ich dann von meiner Gruppe zum Leader gewählt und blieb es bis zum Schluss.

Außer der kurzen Intervention des Campleiters beim Absetzen des ersten weiblichen Leaders unserer Gruppe mischte er sich nicht ein. Das heißt, Leader entsprangen natürlich aus den Gruppen selbst. Das war die erste Lektion, die wir in Bezug auf Leadership lernten:

Ein Leader wird niemals von höheren Rängen gewählt, vielmehr kann er nur aus der Gruppe selbst entstehen. Dort überzeugt er durch seine Taten und macht sich dadurch unerlässlich für das Fortbestehen der Gruppe.

Sozusagen wächst er durch die Eigendynamik der Gruppe aus ihr empor. Die Gruppenmitglieder setzen ihn an den vordersten Platz, mit dem Gewissen, dass er als Leader dort die beste Position hat, um für das Wohl der Gruppe seine Arbeit zu verrichten.

10 Führungsqualitäten

Nach der Intervention unseres Campleiters, der Zivilisten wie wir es waren (abgesehen vom Militärarzt) nur nebenher und vor allem militärische Einheiten in Überlebenskünsten schult, hielt er uns einen etwa einstündigen Diskurs darüber, was einen Leader ausmacht und welche Führungsqualitäten er aufweisen muss.

Trotz eines Lächelns auf den Lippen und einer lockeren Atmosphäre war es ihm sehr ernst, uns die Rechte und Pflichten eines Leaders verständlich zu machen. Im Camp war es nur ein Spiel. In einer Überlebenssituation jedoch würde das Leben der gesamten Gruppe von den Führungsqualitäten ihres Leaders abhängen.

Ein Leader muss:

  1. morgens als erster, erste aufstehen.
  2. abends als letzter, letzte das Camp verlassen, zum Schlafen gehen.
  3. stets darauf achten, ob Mitglieder schwächeln und ist das der Fall, ihnen unter die Arme greifen, sie anspornen und alles tun, um ihre Selbstsicherheit oben zu halten, denn nur so können sie der Gruppe nützlich sein.
  4. alles, was er, sie von anderen erwartet, selbst vorleben.
  5. auch angesichts aussichtsloser Lagen nicht in Selbstmitleid verfallen, sondern bis zum Ende nach Lösungen suchen.
  6. überall mit zupacken, wo im Moment Hilfe gebraucht wird.
  7. alle Gruppenmitglieder im Auge behalten und im Gedächtnis immer wieder durchzählen, wer da ist, wer fehlt, wer gerade wo anderweitig und abseits der restlichen Gruppe unterwegs ist.
  8. sich eine hohe Frustrationsgrenze aneignen, sich selbst niemals hängen lassen und immer mit optimistischen oder wenn nötig aufputschenden Worten vorangehen (Wir schaffen das!).
  9. sich niemals als Meister (allwissend) betrachten, sondern stets als Schüler, immer bereit, von anderen Gruppenmitgliedern zu lernen, mit dem Gesamtziel, jeden Einzelnen und die Gruppe als Ganzes voranzubringen. Das schließt auch eigene Weiterbildungen bei anderen Leadern ein.
  10. In jedem Moment Verantwortung für sich und seine Gruppe übernehmen und immer bereit sein, den ersten Schritt an der „Front“ (dies kann auch die Feuerholz-holen-Front, Kochfront oder Putzfront sein – je nachdem, wo Einsatz gefragt ist) zu tun.

Verantwortungen eines Leaders

Leader zu sein bedeutet, zuerst Führungsqualitäten gegenüber sich selbst zu entwickeln und in der Praxis anzuwenden. Niemand kann ein Leader sein, der nicht Verantwortung für sein eigenes Tun übernimmt.

Wer sich selbst zu ernst nimmt und nur auf seine eigenen Interessen sieht, wird sich schnell ins Abseits der Gruppe katapultieren und kann kein Leader sein. Hier ist es dann die Arbeit des momentan gewählten Leaders, solche Gruppenmitglieder wieder zu integrieren.

Das geschieht durch Aufmerksamkeit, das Vergeben von Arbeiten, die der Gruppe dienen und daraus entstehende Wertschätzung durch die Gruppe. Wer sich wertgeschätzt fühlt innerhalb der Gruppe, wird auch alles dafür tun, einzelne Mitglieder dieser Gruppe und die Gesamtgruppe voranzubringen.

Leadership Militär & Stammesführer

In der Lektion #1 hieß es, Leader werden nicht gewählt von oberen Rängen, sondern können nur durch Eigendynamik der Gruppe aus ihr hervorwachsen, da sie sich durch ihre wertvollen Taten dort unerlässlich gemacht haben. Beim Militär jedoch werden Führungskräfte von oberen Rängen legitimiert.

Das bedeutet jedoch nicht, dass diese von oberen Rängen legitimierten Führungskräfte nicht auch von der Gruppe als legitim angesehen würden. Wäre das nicht der Fall, dann wäre ihr Platz an der Gruppenspitze nur von geringer Dauer.

Ausnahmen bilden hier Diktaturen, wo die Gruppe durch Gewaltandrohung unterdrückt und ihnen ein Gruppenführer aufgedrückt wird, den sie eigentlich nicht wertschätzen. Die Geschichte hat jedoch gezeigt, dass auf solche Art eingesetzte Leader nicht viel Bestand haben, da sie nicht natürlich aus der Gruppe erwachsen sind.

Ein Blick auf wilde Stämme wie die Kaiapó, Tapirajé, Assurini, Kapirapé, Bororo oder Rikbaktsa verdeutlicht, dass auch hier der Stammesführer ähnliche Führungsqualitäten aufweisen muss, um vom Stamm als solcher respektiert zu werden.

Das heißt, das Wohl des Stammes, also der Gruppe, steht immer an vorderster Stelle, wenn es darum geht, einen Leader auszuwählen.

Wird er diesen Ansprüchen nicht gerecht, so ist er kein guter Leader und muss durch einen anderen Leader mit besseren Führungsqualitäten ersetzt werden.

Download: 10 Führungsqualitäten

Führungsqualitäten Leader
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Zusammenfassung

Leader sind bescheidene und familiäre Menschen, die jedoch ihre eigenen Interessen hinter den Interessen der Gruppe zurückstellen. Familiär deshalb, weil sie Mitglieder ihrer Gruppe als Familienmitglieder betrachten, für die sie sich mit Seele und Leben einsetzen.

Ein Leader zu sein, bedeutet vor allem Verantwortung und es ist keine leichte Aufgabe. Es ist die schwierigste Aufgabe überhaupt, denn nur wer Führungsqualitäten gegenüber sich selbst beweist und durchsetzt, kann auch als führende Persönlichkeit von anderen angesehen werden.

Weiterführende Inhalte:

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