Unterwegs mit Hund – Outdoor-Ratgeber für Hundebesitzer

Unterwegs mit Hund

Viel unterwegs mit dem Hund? Wenn du auf Reisen, beim Camping, beim Wandern und auch beim Trekking oft deinen Hund mit dabei hast, dann lies weiter.

Hier findest du Infos und einige Tipps, die das Unterwegssein mit Hund angenehmer bzw. einfacher gestalten können.

Autofahren mit Hund

Ich hatte bereits mehrere Hunde und ausnahmslos alle Hunde stiegen freiwillig und sogar gerne ins Auto. Ich weiß aber auch von Hunden, die Autofahren regelrecht hassen. Damit ein Hund gerne ins Auto steigt, sollte er von klein auf so ans Mitfahren im Auto herangeführt werden, dass er es als etwas ganz Natürliches betrachtet.

Am Ende der Autofahrt darf auch eine kleine Belohnung anstehen wie z.B. eine Extrarunde ohne Leine im Gelände oder am Strand oder zumindest ein kleiner Spaziergang. So wird der Hund immer wieder gerne ins Auto einsteigen. Denn er wird das Autofahren mit dieser Aktivität (anschließende Bewegung im Freien) oder zumindest mit einer gemeinsamen Aktivität mit dem Herrchen in Verbindung bringen.

Für einen Hund gibt es keine schönere Belohnung, wie eine gemeinsame Aktivität bzw. Unternehmung mit seinem Herrchen.

Wie sollte ein Hund im Fahrzeug mitgeführt werden?

Laut Gesetzgeber muss ein Hund so im Auto mitgeführt werden, dass er während der Fahrt sicher justiert an einem Platz verbleibt. Das kann durch eine räumliche Abtrennung geschehen (Z.B. wenn der Hund im Heckabteil des Fahrzeugs Platz nimmt und hier zusätzlich durch ein Trennnetz vom Personenraum verwahrt ist.).

Einige Möglichkeiten der gesetzkonformen Mitnahme von Hunden im PKW:

  • Gesichert am Hundegurt auf dem Rücksitz.
  • In einer Hundekiste oder in einem Hundezwinger der sich gesichert auf dem Rücksitz oder im Heckabteil des Fahrzeugs befindet.
  • Im Heckbereich des Fahrzeugs, wenn der Heckbereich durch eine Trennwand oder durch ein Trennnetz vom Personenbeförderungsbereich getrennt ist.

Im Flugzeug: Fliegen mit Hund

Ich hatte einmal einen Chihuahua-Mischling, den ich ohne Probleme im Personenbereich des Flugzeugs mitnehmen durfte. Bei einigen Airlines ist die Mitnahme kleiner Hunde im Personenbereich gestattet.

Ich erinnere mich an eine Begebenheit, als es meinem Chihuahua-Mischling während eines Flugs von Spanien nach Deutschland in seiner geöffneten Kiste zu langweilig wurde und er den Gang nach vorne lief, um Bekanntschaft mit anderen Fluggästen zu machen. Ich war eingeschlafen und erwachte dann durch das Gelächter einiger Passagiere vor mir, die mit solch einer Begegnung nicht gerechnet hatten.

Größere Hunde müssen fast ausnahmslos im Frachtraum von Flugzeugen untergebracht werden (abgesehen von Ausnahmen wie Blindenhunden oder sonstige Sonderfälle). Ich finde das eine Zumutung für den Hund und verzichte deshalb auf die Mitnahme meines Labradors in den Urlaub oder auf Deutschlandreisen, insofern ich nicht mit dem eigenen Auto fahre. In den Frachtraum von Flugzeugen jedenfalls stecke ich meinen Hund nicht.

Es gibt natürlich Ausnahmefälle. Eine Freundin von uns arbeitet in Kanada. Und da sie den größten Teil des Jahres in Kanada lebt, hat sie natürlich auch ihren Hund mit nach Kanada genommen. Hier handelt es sich um einen einmaligen Flug und nicht um für den Hund nervenaufreibende Hin- und Rückflüge aus Urlaubsdestinationen, wo es für den Hund sowieso schon stressig zugeht.

Checkliste für das Fliegen mit Hund:

  • Lange vor Reiseantritt einer geplanten Reise Airlines nach Mitnahmemöglichkeiten von Hunden vergleichen.
  • Wie kann der Hund mitgeführt werden? In der Kiste im Frachtraum oder im Personenbereich?
  • Vorgeschriebene Impfungen, Papiere und mögliche Pflicht eines Hundechip für die vorgesehene Reisedestination in Erfahrung bringen. – Erforderliche Maßnahmen im Voraus in die Wege leiten.

Was gibt es im geplanten Reiseland hinsichtlich des Mitführen von Hunden zu beachten?

Innerhalb Europas sind die länderspezifischen Vorschriften und/oder Richtlinien für die Mitnahme von Hunden auf Reisen noch relativ überschaubar. Komplizierter wird es dann, wenn du den Hund tatsächlich zu entfernteren Reisezielen mitnehmen möchtest. Hierzu solltest du dich dann direkt auf den entsprechenden Länderseiten informieren.

Auch innerhalb Europas und im Falle, dass du den Hund im eigenen Fahrzeug mitnimmst, gibt es abhängig vom Reiseland unterschiedliche Vorschriften einzuhalten und auch unterschiedliche Vorkehrungen zu treffen. In Spanien z.B. sind Hundechips Pflicht. Und in deutschen Wäldern musst du aufpassen, dass dein Hund nicht von irgendeinem Jäger abgeknallt wird, falls er frei herumläuft.

Informiere dich lange vor Antritt von Auslandsreisen über Bestimmungen, Vorschriften und Richtlinien deiner Reisedestination in Bezug auf das Einführen und Mitführen von Hunden und du kannst dir und deinem vierbeinigen Begleiter eine Menge Ärger ersparen.

Camping mit Hund

Welche allgemeinen Vorbereitungen müssen für Camping mit Hund getroffen werden?

Wenn du ins Ausland zum Campen fahren möchtest, dann gilt es die bereits weiter oben angeschnittenen Kriterien für die Vorbereitungen von Urlaubsreisen mit Hund zu beachten.

Des Weiteren musst du nun hinsichtlich der Routenplanung, der Auswahl des Campingplatzes und der Zusammenstellung deiner Ausrüstung gesonderte Überlegungen anstellen.

Routenplanung für Camping mit Hund

Fährst du mit dem Auto in den Campingurlaub und nimmst den Hund mit und handelt es sich um relativ weite Fahrdistanzen, dann müssen extra Fahrstopps eingeplant werden.

Der Hund muss mindestens alle zwei bis drei Stunden einmal raus und sich die Beine vertreten und braucht natürlich auch die Gelegenheit, um sein Geschäft zu erledigen. Hier sollte dann immer auch ein Napf mit Wasser bereitgestellt werden.

Auswahl des Campingplatzes für Camping mit Hund

Nicht auf allen Campingplätzen sind Hunde gleichermaßen gestattet oder erlaubt. Vor allem bei Campingreisen mit Hund ins Ausland und auch ins europäische Ausland sollte vorher abgeklärt werden, welche hundefreundlichen Campingplätze für den gemeinsamen Campingurlaub infrage kommen und welche nicht.

Extra Ausrüstung für das Camping mit Hund

Neben der persönlichen Campingausrüstung sollte bei Campingreisen mit Hund eine extra Liste für die Hundeausrüstung angelegt werden. Hier wird dann alles vermerkt, was an Ausrüstung für den Hund mit auf Reisen genommen werden muss.

Ausrüstung für den Hund auf Reisen:

  • Papiere und Impfbescheinigungen
  • Hundeleine und Halsband (ggf. Wechselleine und Wechselhalsband)
  • Extra lange Leine für das Anleinen nachts vor dem Zelt
  • Trinknapf und Fressnapf
  • Hundedecke oder Hundekissen

Bevor ihr in den gemeinsamen Campingurlaub aufbrecht, solltest du zudem klären, wo der Hund auf dem Zeltplatz schlafen soll. Wird dein Hund vor dem Zelt, im Zelt oder in einem Extrabereich im Vorzeit schlafen?

Zum ausführlichen Ratgeber über Camping mit Hund

Unterwegs mit Hund beim Camping.
Unterwegs mit Hund. Wo schläft dein Hund beim gemeinsamen Campingurlaub? Im Zelt, vor dem Zelt oder im Vorzelt?

Wandern mit Hund

Wanderungen sind eine ideale Gelegenheit einer gemeinsamen Unternehmung von Herrchen und Hund. Hunde brauchen Auslauf. Und sie brauchen sogar noch mehr Auslauf als so manche Herrchen.

Jüngere und unerfahrene Hunde und Hunde bei denen eine geringe Vertrauensbasis besteht, sollten stets an der Leine geführt werden. Und auch Hunde anderer Personen (Bekannte, Freunde), die von dir beim Wandern Gassi geführt werden, sollten stets an der Leine bleiben.

Mir selbst ist es schon passiert, dass ich bei Hunden von Freunden einen zu gewagten Vertrauensvorschuss gab, weil ich dachte, dass die Hunde auf mich hören würden. Hunde haben jedoch stets nur ein Alphatier auf das sie hören. Und das kannst du bei Hunden von Freunden und Bekannten niemals darstellen.

Einer der beiden Hunde eines Freundes rannte mir beim Waldspaziergang ohne Leine fort. Er rannte einfach in den Wald, weil er irgendein verlockendes Geräusch gehört hatte. Es dauerte Zeit und Nerven, um den Hund im Wald wieder zu finden. Seitdem gehen bei mir Hunde von Bekannten nur noch an der Leine mit.

Mein eigener Labrador ist mittlerweile 3 Jahre. Wir haben schon viel zusammen erlebt und selbst bei Begegnungen mit wilden Tieren wie Steinböcken auf Bergwanderungen konnte ich ihn stets allein mit Worten kontrollieren. Auf Wanderungen nehme ich ihn nur dann an die Leine, wenn wir durch gefährliches und abschüssiges Gelände kommen oder falls er tatsächlich mal Anstalten macht, nicht auf den ersten Pfiff zu hören.

Zum ausführlichen Ratgeber über Wandern mit Hund

Unterwegs mit dem Hund beim Wandern.
Auf einem Gipfel in der südspanischen Sierra Nevada mit Hund und Bergziege.

Trekking mit Hund

Normalerweise lasse ich den Hund bei Trekkingtouren zuhause. Einmal jedoch machte ich ein Experiment und nahm meinen Labrador auf eine zweitägige Trekkingtour mit Hund auf den höchsten Gipfel des spanischen Festlandes, den Mulhacén (3.482m) mit.

Da wir durch unzählige gemeinsame Wandertouren bereits ein eingespieltes Team sind, gab es während der Etappen auch keine großartigen Hindernisse, die wir nicht durch schnelle Improvisation bestens gemeistert hätten. An übersichtlichen Stellen ließ ich ihn wie gewohnt frei laufen. An abschüssigem Gelände nahm ich ihn jedoch an die Leine.

Auch während des Gipfelsturms sowie während des Abstiegs vom Gipfel am Morgen nach unserem gemeinsamen Biwak auf 2900 Metern auf Siete Lagunas leinte ich ihn an. Rund um den Gipfel des Mulhacén waren viele Bergziegen unterwegs und auch das Gelände war an einigen Stellen gefährlich. Jedenfalls gefährlich für meinen Hund, hätte er sich zu nah an die Bergziegen herangewagt.

Die Nacht verbrachten wir im Biwak, das ich aus einem Tarp, Leinen und Zeltstangen improvisierte. Den Hund leinte ich über Nacht an einer langen Reepschnur und einem Fels vor dem Tarp-Eingang an. So konnte er unterm Tarp neben mir auf der Schlafunterlage liegen und trotzdem selbständig hinausgehen, falls er denn in der Nacht mal nach draußen wollte.

Die Temperaturen fielen nachts auf ca. 5 Grad, was für meinen sonnenverliebten andalusischen Labrador zu kalt schien. Als ich bemerkte, wie er bibbernd auf seiner Unterlage neben mir lag, nahm ich ihn am Ende mit in den Schlafsack, den ich hierfür öffnete.

Fazit aus dem gemeinsamen Trekking mit Hund

Würde ich meinen Hund noch einmal mit zum Trekking nehmen? Ganz sicher, wenn es die Umstände zulassen. Aus diesem ersten gemeinsamen Trekking-Experiment habe ich jedoch gelernt, dass das Schlafen im Freien bei kalten Temperaturen in den Bergen nichts für meinen Hund ist.

Wintertrekking mit Hund fällt also definitiv flach. Wenn, dann sollten sich die Temperaturen auch nachts weit oberhalb des Gefrierpunktes bewegen. Ansonsten ist es meinem Labrador einfach zu kalt.

Zum ausführlichen Ratgeber über Trekking mit Hund

Unterwegs mit Hund beim Trekking.
Unterwegs mit Hund beim Trekking. Gemeinsames Biwak auf 2.900 Metern am Fuße des Mulhacén in der Sierra Nevada. Nachts war es meinem Hund hier zu kalt.

Was machen, wenn der Hund zuhause bleibt?

Wenn der Hund zuhause bleibt und nicht mit auf Reisen kommt.

Wie finde ich eine geeignete Hundepension für die Dauer des Urlaubs, der Reise?

Wir reisen gerne und viel. Und wir reisen gerne auch in entfernte Reiseziele so wie nach Kuba oder Kanada. Den Stress einer solchen Reise möchten wir unserem Hund ersparen. Und wir selbst möchten uns den Stress ersparen, den eine solche Reise mit Hund verursachen würde.

Der Aufwand und der Stressfaktor für Hund und Herrchen steht hier in keinem Verhältnis zum schlussendlichen Nutzen. Deshalb kommt unser Labrador für die Dauer solcher Reiseunternehmungen in die Hundepension. Und hier haben wir auch keinerlei Gewissensbisse. Denn die Besitzer der Hundepension kennen wir persönlich und Pension sowie Personal genießen unser absolutes Vertrauen. Sonst würden wir unseren Hund auch nicht dort unterbringen.

Unsere Kriterien für die Auswahl einer geeigneten Hundepension:

  • Persönliches Kennen von Betreiber und Personal
  • Persönliches Kennen der Installationen
  • Persönliches Kennen eines ungefähren Tagesablaufs für unseren Hund während des Aufenthalts in der Hundepension
  • Hin und wieder Updates in Form von Fotos und Videos die uns vom Personal während unseres Urlaubs aufs Smartphone geschickt werden
Hund unterwegs in Hundepension.
Dieses Bild wurde uns während unserer letzten Reise vom Betreiber der Hundepension geschickt. Rechts ist unser schwarzer Labrador Thor.

Ob ein Hund gerne in der Hundepension ist oder nicht, das kannst du leicht daran erkennen, wie er sich bei der Abgabe in der Pension verhält. Unser Hund reagiert jedesmal freudig, wenn er vom Personal begrüßt wird.

Den Aufenthalt unseres Labrador in der Hundepension betrachten wir wie den Aufenthalt eines Kindes im Ferienlager. Hier ist der Hund unter Gleichgesinnten, er hat jeden Tag genügend Spielgefährten mit denen er sich austauschen und austoben kann und letztendlich fördert solch ein Aufenthalt auch die Entwicklung des Hundes. Denn durch das gegenseitige Spiel lernt er jedesmal Neues hinzu.

Manchmal sind das aber auch echte Streiche, wo man dann direkt merkt, dass er durch das Spielen mit den anderen Hunden auf neue Blödeleien gekommen ist so wie z.B. das Wegschnappen von Bällen anderer Hunde und das anschließende Davonrennen.

Durch die ständige Bekanntschaft mit anderen Hunden wird der Hund geschickter im Umgang mit seinen Artgenossen. Hunde sind eben genau wie Menschen soziale Wesen und brauchen den Austausch untereinander.

Weitere Fragen

Warum baden manche Hunde gerne und andere Hunde nicht?

Rassenbedingt gelten manche Hunde als echte Wasserratten und andere eher als wasserscheu. Zottelige Wasserhunde z.B. tragen nicht umsonst ihren Namen. Sie sind tatsächlich sehr gerne im Wasser und im Vergleich zu anderen wasserliebenden Hunden schwimmen Wasserhunde nicht nur für ihr Leben gerne sondern sie tauchen sogar.

Die Frage ob ein Hund später mal gerne ins Wasser geht oder nicht entscheidet sich oft schon in seiner Kindheit. Und du kannst dazu beitragen, dass dein Hund ein natürliches Verhältnis zum Wasser entwickelt und irgendwann sogar gerne und von alleine ins Wasser und zum Schwimmen geht.

Geht dein Hund freiwillig und gerne ins Wasser, dann könnt ihr unterwegs bei gemeinsamen Reisen und Ausflügen baden oder um die Wette schwimmen.

Was du nicht tun solltest:

Wirf Welpen niemals ins Wasser und führe sie auch sonst nicht ans Wasser, wenn du merkst, dass sie ängstlich davor sind. Denn wenn du die Welpen trotz ihrer offensichtlichen Abneigung gegen Wasser ins Wasser setzt, dann wird diese Abneigung durch dein Ignorieren nur noch stärker. Werden die Hunde dann größer, werden sie auch in Zukunft das Wasser meiden.

Was du tun solltest:

Gehe mit dem Welpen (frühestens ab 4 Monaten) an einen See mit flachem Ufer oder an einen Bach mit seichter Strömung oder einem stehenden Wasserabschnitt und flachem Ufer. Lasse ihn hier herumtollen und von allein und ganz zufällig auf das für ihn völlig neuartige Element Wasser stoßen.

Junge Hunde die ungezwungen und zufällig von selbst das erste Mal auf Wasser stoßen, reagieren in der Regel völlig überrascht und beginnen spielerisch zu planschen und sich Stück für Stück tiefer ins Wasser zu begeben. Sie entwickeln eine natürliche Beziehung zum Wasser und nun ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis sie irgendwann auch zu schwimmen beginnen.

Ist der Hund einmal von selbst ins Wasser gegangen, dann können Stöcke ins Wasser geworfen werden, die der Hund dann schwimmend wieder herausholt.

Hunden muss das Schwimmen übrigens nicht antrainiert werden. Hunde schwimmen instinktiv von selbst. Trotzdem solltest du stets in der Nähe bleiben und ein Auge auf den Hund haben, solange er im Wasser ist.

Hund unterwegs im Wasser.
Mit dem Hund unterwegs. Unser Labrador braucht keine extra Aufforderung. Sobald er Wasser sieht, geht er von selbst hinein.

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